Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion  (Read 239131 times)

Rheini

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #795 am: 14.12.2023 10:18 »

Ohne das im einzelnen nachzurechnen, widerspreche ich Dir. Wenn das Gesamtvolumen IAP + Sockelbetrag + prozentuale Erhöhung wann auch immer in den drei Jahren ausschließlich als prozentuale Erhöhung oder/und Sockelbetrag, auch gestückelt, gezahlt würde, hättest Du in den folgenden Jahren durch weitere Erhöhungen (Zinseszins Effekt) mehr Geld in der Tasche. Je länger Du noch arbeitest / Rente beziehst, desto höher der Effekt.

Möge jemand anderes das als Tabelle berechnen und verdeutlichen.

Nicht umsonst wird dem Verbraucher ja bei Krediten geraten, möglichst Sondertilgungen zu leisten. Besondere Konstellationen wie höherer Sparzins als Kreditzins usw. mal außer Betracht gelassen.

Du solltest nicht widersprechen, wenn Du nicht wenigstens kurz über meine Beispiele nachdenkst  ;)

Tarifverhandlungen sind keine(!) Annuitätendarlehen oder fest verzinste Anlageformen. Der Verglich geht grundsätzlich fehl, weil der Zeipunkt der Tabellenerhöhung während der Laufzeit frei definiert werden kann. Die ersten beiden meiner Beispiel zeigen das doch ganz gut: mit 12 Monaten Nullrunde fährt man auf lange Sicht besser, als mit einer sofortigen Erhöhung.

Ferner der Hinweis: Der Arbeitgeber hat im Rahmen solcher Verhandlungen natürlich auch den Zuwachs der Tabellen zum Ende der Laufzeit im Auge.

Das mit der IAP ist hier schon ganz klug eingebaut.

Ein ganz anderes Thema ist die Größe des Volumens an sich ...

Na dann fang doch mit einer Tabelle worin Du deine Behauptung rechnerisch darlegst, mal an .....

Über den Kern deiner Aussage habe ich mir Gedanken gemacht und den obigen Kommentar dazu verfasst.

Bitte beachte, dass es natürlich kurzfristig besser sein kann, diesen Tarifabschluß zu wählen. Mir fällt spontan dazu ein, dass z- B. die AG-Anteile, da sie bei der IAP nicht anfallen, in den drei Jahren mit ausgezahlt werden können. Deshalb muss man neben den drei Jahren, besonders die Folgejahre und zukünftige Erhöhungen mit betrachten.

Warum aber anscheinend deine Meinung ist, dass eine steuerfreie Auszahlung die nach der Auszahlung wegfällt auf Folgejahre die gleiche Wirkung hat wie eine gleichteure Variante durch eine prozentuale Erhöhung oder einem Sockelbetrag, erschließt sich mir in keinem Fall.
« Last Edit: 14.12.2023 10:29 von Rheini »

Warnstreik

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #796 am: 14.12.2023 10:20 »
Es ist natürlich schon richtig, dass die Gewerkschaften sich aus politischen Entscheidungsfindungen heraushalten sollten - aber dann eben auch konsequent. Im Bereich sozialer Transfers ist man aber gerne Feuer und Flamme.

Gewerkschaften sind und waren immer politische Akteure - und das ist gut und richtig so. Es wird halt nicht "nur" das Gehalt verhandelt sondern auch die sozialen oder kulturelle Forderungen und Errungenschaften umgesetzt. Das DGB-Grundsatzprogramm findet man im Netz.  Für einige dieser Werte sind Gewerkschafter vor 80 Jahren auch in Gas gegangen...   

Aber das nur am Rande und ohne eine Diskussion auszulösen: Unpolitisch werden die meisten Gewerkschaften nie sein.

Michael12345

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #797 am: 14.12.2023 10:21 »
Ist es in bezug auf die Jahressonderzahlung nicht sogar besser das die 1800€ erst 2024 kommen?

Da die Inflationsausgleichszahlung für die Jahressonderzahlung unbeachtlich ist, ist deren Auszahlzeitpunkt für deren Berechnung unbedeutend. (Und selbst wenn sie für die JSZ herangezogen werden würde, würde sich nichts ändern, da die verspätete Zahlung dennoch dem Dezember-Entgelt 2023 und nicht dem Berücksichtigungszeitraum Juni bis September 2024 zugerechnet würde…)

Das mit Juni bis September leuchtet mir ein. Nicht daran gedacht.
Wieso ist die IAP unbedeutend würde sie im Juni-September ausgezahlt werden?
"Don't feed the troll"  ;D

Bauernopfer

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #798 am: 14.12.2023 10:27 »
Eben kam die Info rein, dass Bayern die IAP folgendermaßen auszahlen will:

  • Einmalzahlung zusammen mit den Monatszahlungen Januar bis März 2024 mit den Bezügen im März 2024

Soviel zur "schnellstmöglichen Auszahlung" der IAP-Einmalzahlung... ???
Sorry, aber was hast du unter "schnellstmöglichst" erwartet? Auch wenn es "nur" Einmalzahlungen sind, muss zunächst die entsprechende Anordnung für die Auszahlungen erteilt werden. Hinzu kommt, dass in den für Auszahlungen massgeblichen Institutionen der Länder bereits die sogenannten Jahresabschlussarbeiten mit zeitlich eng fixierten Terminen angelaufen sind, die arbeiten jetzt schon unter erheblichem Zeitdruck. Die Zahlungen für Januar 2024 sind vermutlich jetzt schon eingetütet, also vor Februar geht meiner Ansicht nach gar nichts.

Rheini

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #799 am: 14.12.2023 10:31 »

Ohne das im einzelnen nachzurechnen, widerspreche ich Dir. Wenn das Gesamtvolumen IAP + Sockelbetrag + prozentuale Erhöhung wann auch immer in den drei Jahren ausschließlich als prozentuale Erhöhung oder/und Sockelbetrag, auch gestückelt, gezahlt würde, hättest Du in den folgenden Jahren durch weitere Erhöhungen (Zinseszins Effekt) mehr Geld in der Tasche. Je länger Du noch arbeitest / Rente beziehst, desto höher der Effekt.

Möge jemand anderes das als Tabelle berechnen und verdeutlichen.

Nicht umsonst wird dem Verbraucher ja bei Krediten geraten, möglichst Sondertilgungen zu leisten. Besondere Konstellationen wie höherer Sparzins als Kreditzins usw. mal außer Betracht gelassen.

Du solltest nicht widersprechen, wenn Du nicht wenigstens kurz über meine Beispiele nachdenkst  ;)

Tarifverhandlungen sind keine(!) Annuitätendarlehen oder fest verzinste Anlageformen. Der Vergleich geht grundsätzlich fehl, weil der Zeitpunkt der Tabellenerhöhung während der Laufzeit frei definiert werden kann. Die ersten beiden meiner Beispiele zeigen das doch ganz gut: mit 12 Monaten Nullrunde fährt man auf lange Sicht besser, als mit einer sofortigen Erhöhung.

Ferner der Hinweis: Der Arbeitgeber hat im Rahmen solcher Verhandlungen natürlich auch den Zuwachs der Tabellen zum Ende der Laufzeit im Auge.

Das mit der IAP ist hier schon ganz klug eingebaut.

Ein ganz anderes Thema ist die Größe des Volumens an sich ...

Und auch dein Hinweis auf die nicht anwendbaren Vergleich zu Verbraucherkrediten zeigt mir, dass du den Kern der Zinseszinsen nicht erfasst hast.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #800 am: 14.12.2023 10:44 »

Ohne das im einzelnen nachzurechnen, widerspreche ich Dir. Wenn das Gesamtvolumen IAP + Sockelbetrag + prozentuale Erhöhung wann auch immer in den drei Jahren ausschließlich als prozentuale Erhöhung oder/und Sockelbetrag, auch gestückelt, gezahlt würde, hättest Du in den folgenden Jahren durch weitere Erhöhungen (Zinseszins Effekt) mehr Geld in der Tasche. Je länger Du noch arbeitest / Rente beziehst, desto höher der Effekt.

Möge jemand anderes das als Tabelle berechnen und verdeutlichen.

Nicht umsonst wird dem Verbraucher ja bei Krediten geraten, möglichst Sondertilgungen zu leisten. Besondere Konstellationen wie höherer Sparzins als Kreditzins usw. mal außer Betracht gelassen.

Du solltest nicht widersprechen, wenn Du nicht wenigstens kurz über meine Beispiele nachdenkst  ;)

Tarifverhandlungen sind keine(!) Annuitätendarlehen oder fest verzinste Anlageformen. Der Vergleich geht grundsätzlich fehl, weil der Zeitpunkt der Tabellenerhöhung während der Laufzeit frei definiert werden kann. Die ersten beiden meiner Beispiele zeigen das doch ganz gut: mit 12 Monaten Nullrunde fährt man auf lange Sicht besser, als mit einer sofortigen Erhöhung.

Ferner der Hinweis: Der Arbeitgeber hat im Rahmen solcher Verhandlungen natürlich auch den Zuwachs der Tabellen zum Ende der Laufzeit im Auge.

Das mit der IAP ist hier schon ganz klug eingebaut.

Ein ganz anderes Thema ist die Größe des Volumens an sich ...

Und auch dein Hinweis auf die nicht anwendbaren Vergleich zu Verbraucherkrediten zeigt mir, dass du den Kern der Zinseszinsen nicht erfasst hast.

Nein, Rheini, Dein Fehler liegt in der Annahme, eine Gehalt sei wie eine Kapitalanlage regelmäßig per Zinseszins steigerbar. Das ist deshalb falsch, weil zwar prozentuale Erhöhungen gefordert werden, final aber ein fixes Volumen verhandelt wird. Dadurch wird die prozentuale Erhöhung zu einer Funktion von Laufzeit und Erhöhungszeitpunkt. Das allein ergibt die finale (und dann zinseszinsmäßig wirksame) Steigerung.

Würde man die IAP nun tabellenwirksam vom ersten Monat an auszahlen, müssten Sockel- und Prozentbetrag in der zweiten Stufe der Erhöhung geringer ausfallen, weil sich sonst das Gesamtvolumen erhöht. Die erste Erhöhung läuft dann ja (Zinseszins) weiter.

Oliver1976

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #801 am: 14.12.2023 10:49 »
AHA .... siehe https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/tarifrunde-127.html und meine Frau hat in ihrem Unternehmen von ihrem AG im Mai 23 eine Erhöhung um 8 % erhalten. Einfach so übrigens.

Hast du dir die Tabelle mal angeschaut? TVöD und TV-L haben im Vergleich den besten Abschluss erzielt.

Was deine Frau wo und von wem bekommt hat doch hier überhaupt nichts zu suchen. Wenn ich als Arbeitgeber jemanden halten oder belohnen oder weiterentwickeln will, dann entwickle ich ihn auch finanziell weiter. In der PW ziemlich normal - im öffentlichen Dienst noch "automatisiert", was aber im Tarifrecht ziemlich outdated ist. Hat aber mit Tarifverhandlungen nichts zu tun, da hier der Anspruch und nicht der Good-Will verhandelt wird.



Nachtrag: Für viele Länder kam die Einigung für die technische Auszahlung schlicht zu spät. Die Abrechnungsläufe z.B. in Hamburg waren bei der Einigung schon losgelaufen. So gibts das halt im Januar rückwirkend.

Ich frage mich immer noch, wie du darauf kommst. Wir bekommen ja keine 10,5 %. Eine Nullrunde bis 10/24, dann einen kleinen Sockel 200 € sind in meiner EG gerade einmal 3,1 % und dann noch 5,5 % on Top, wo sind das 10,5 %. Zudem würden 10,5 % ja heißen, ab sofort! Und das ist nicht der Fall, definitiv nicht der Fall, auch nicht mit IAP. Rechne ich die auf die 13 Monate ab Oktober 2023 runter, dann sind das 230,77 €/Mo, da ja netto ca. 400 € Brutto (in meiner EG knapp 6 %).

Sagen wir also, wir haben 13 Monate 6 % Erhöhung, dann 3 Monate 3,1 % und dann noch 9 Monate  8,77 % und somit liegen wir im Schnitt bei 6,4 % Erhöhung. Meines Erachtens nach weit weit weg von irgendwelchen 10,5 %.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #802 am: 14.12.2023 10:57 »
AHA .... siehe https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/tarifrunde-127.html und meine Frau hat in ihrem Unternehmen von ihrem AG im Mai 23 eine Erhöhung um 8 % erhalten. Einfach so übrigens.

Hast du dir die Tabelle mal angeschaut? TVöD und TV-L haben im Vergleich den besten Abschluss erzielt.

Was deine Frau wo und von wem bekommt hat doch hier überhaupt nichts zu suchen. Wenn ich als Arbeitgeber jemanden halten oder belohnen oder weiterentwickeln will, dann entwickle ich ihn auch finanziell weiter. In der PW ziemlich normal - im öffentlichen Dienst noch "automatisiert", was aber im Tarifrecht ziemlich outdated ist. Hat aber mit Tarifverhandlungen nichts zu tun, da hier der Anspruch und nicht der Good-Will verhandelt wird.



Nachtrag: Für viele Länder kam die Einigung für die technische Auszahlung schlicht zu spät. Die Abrechnungsläufe z.B. in Hamburg waren bei der Einigung schon losgelaufen. So gibts das halt im Januar rückwirkend.

Ich frage mich immer noch, wie du darauf kommst. Wir bekommen ja keine 10,5 %. Eine Nullrunde bis 10/24, dann einen kleinen Sockel 200 € sind in meiner EG gerade einmal 3,1 % und dann noch 5,5 % on Top, wo sind das 10,5 %. Zudem würden 10,5 % ja heißen, ab sofort! Und das ist nicht der Fall, definitiv nicht der Fall, auch nicht mit IAP. Rechne ich die auf die 13 Monate ab Oktober 2023 runter, dann sind das 230,77 €/Mo, da ja netto ca. 400 € Brutto (in meiner EG knapp 6 %).

Sagen wir also, wir haben 13 Monate 6 % Erhöhung, dann 3 Monate 3,1 % und dann noch 9 Monate  8,77 % und somit liegen wir im Schnitt bei 6,4 % Erhöhung. Meines Erachtens nach weit weit weg von irgendwelchen 10,5 %.

Du bekommst über die Laufzeit kumuliert 6,4% mehr Geld, die Erhöhung am Ende liegt dann aber 8,77%. Das ist ein kleiner Unterschied.

Oliver1976

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #803 am: 14.12.2023 11:07 »
aber erst ab 01.11.2025 und dann sind 8,77 % auch keine 10,5 % ;-)

Melonenmann

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #804 am: 14.12.2023 11:09 »
Das Tarifergebnis ist ok. Wer hat mehr erwarten können bei den Eingangsforderungen? Auch wenn mir die ständigen Sonderopfer der höheren EG zugunsten kleiner und mittlerer EG in Form von Pauschalen und geringerer JSZ durchaus gewaltig stinken. Sowie die üblichen langen Laufzeitgeschichten. Akzeptieren oder gehen.

Ich trete im neuen Jahr in die BTB Gewerkschaft Technik und Naturwissenschaft ein und versuche im Kleinen etwas mit zu bewegen, vor allem für MINT. Ist zwar nur eine sehr kleine DBB-Gewerkschaft, dafür mit Schwerpunkt Technik. Und darüberhinaus liegen die Kosten bei unter 15 € im Monat. Bei Verdi wäre es entsprechend viermal so hoch.

yogiii

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #805 am: 14.12.2023 11:09 »
Ich bin im TVÖD-Kommune tätig und schon bei unserer Tarifverhandlung habe ich die Diskussion um den IAP habe nie komplett verstanden.

Es haben ja alle recht mit dem Zinseszinseffekt (Lohn und Rentenanspruch).

Jedoch muss man das gesamte Bild betrachten.

Fakt ist doch einfach, dass über die Gesamtlaufzeit niemals wesentlich mehr als die rund 10 % (200 € + 5,5 %) gegeben hätte. Daher ist der IAP als on Top zu den ausgehandelten Ergebnis zu sehen.

Wer glaub es hätte ein Sockelbeitrag von 300-400 € + 5,5 % gegeben, ist doch etwas realitätsfern. Zumindest ist dies meine Meinung.

Der große Unterschied ist aber doch der zeitlich gravierende Unterschied: Ihr kriegt ab März 2024 den Sockel +200€ und direkt +5,5% da drauf. Zusätzlich gibt es die IAP gestückelt.

Der TV-L macht in 2023 auch eine Nullrunde. Zusätzlich macht er in 2024 bis einschließlich Oktober auch eine Nullrunde-
Erst im November 2024(!) gibt es lediglich den Sockel +200€.
Und dann dürfen wir nochmal bis Februar 2025(!) warten, bis es die +5,5% gibt.

Wir warten also 11 Monate länger.
Und als Dankeschön ist die Laufzeit des neuen TV dann noch 1 Monat mehr. Wenn wir unsere Erhöhung endlich kriegen, seid ihr schon in neuer Verhandlungsrunde.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #806 am: 14.12.2023 11:14 »
aber erst ab 01.11.2025 und dann sind 8,77 % auch keine 10,5 % ;-)

 ;) ... natürlich sind das keine 10,5% in unseren Fällen.

Das ist eben das Problem mit dem Sockelbetrag: Weiter unten stehen da 12% und mehr. Auch das Volumen ist in unteren EG deutlich höher.

Oliver1976

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« Antwort #807 am: 14.12.2023 11:17 »
Man erkenne das Problem.

Erster Wasserstand hier bei uns am Institut 4 Kündigung von akad. MA sind eingegangen und auch 2 x von HiWis, die klar gesagt, so können Sie sich ihr Studium in 24 nicht mehr finanzieren.

TV-Ler

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #808 am: 14.12.2023 11:43 »
...
Wieso ist die IAP unbedeutend würde sie im Juni-September ausgezahlt werden?
Weil für die JSZ das durchschnittlich gezahlte Entgelt in den Monaten Juli-September maßgeblich ist, die IAP aber kein Entgelt ist, sondern ein "Zuschuss des Arbeitgebers zur Abmilderung der gestiegenen Verbraucherpreise". (§4 Abs. 1 Satz 2 des TV Inflationsausgleich)

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« Antwort #809 am: 14.12.2023 11:48 »
AHA .... siehe https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/tarifrunde-127.html und meine Frau hat in ihrem Unternehmen von ihrem AG im Mai 23 eine Erhöhung um 8 % erhalten. Einfach so übrigens.

Hast du dir die Tabelle mal angeschaut? TVöD und TV-L haben im Vergleich den besten Abschluss erzielt.

Was deine Frau wo und von wem bekommt hat doch hier überhaupt nichts zu suchen. Wenn ich als Arbeitgeber jemanden halten oder belohnen oder weiterentwickeln will, dann entwickle ich ihn auch finanziell weiter. In der PW ziemlich normal - im öffentlichen Dienst noch "automatisiert", was aber im Tarifrecht ziemlich outdated ist. Hat aber mit Tarifverhandlungen nichts zu tun, da hier der Anspruch und nicht der Good-Will verhandelt wird.



Nachtrag: Für viele Länder kam die Einigung für die technische Auszahlung schlicht zu spät. Die Abrechnungsläufe z.B. in Hamburg waren bei der Einigung schon losgelaufen. So gibts das halt im Januar rückwirkend.

Ich frage mich immer noch, wie du darauf kommst. Wir bekommen ja keine 10,5 %. Eine Nullrunde bis 10/24, dann einen kleinen Sockel 200 € sind in meiner EG gerade einmal 3,1 % und dann noch 5,5 % on Top, wo sind das 10,5 %. Zudem würden 10,5 % ja heißen, ab sofort! Und das ist nicht der Fall, definitiv nicht der Fall, auch nicht mit IAP. Rechne ich die auf die 13 Monate ab Oktober 2023 runter, dann sind das 230,77 €/Mo, da ja netto ca. 400 € Brutto (in meiner EG knapp 6 %).

Sagen wir also, wir haben 13 Monate 6 % Erhöhung, dann 3 Monate 3,1 % und dann noch 9 Monate  8,77 % und somit liegen wir im Schnitt bei 6,4 % Erhöhung. Meines Erachtens nach weit weit weg von irgendwelchen 10,5 %.

Komm, bitte - du liegst irgendwo im Bereich EG15/6 - dann stell dich doch nicht so doof. Im Schnitt haben die Angestellten im TV-L am Ende ein Plus von 10,52%. Durch den Sockelbetrag ist es für dich weniger - soweit so gut, eine Stauchung liegt im Sinne dieser (für dich unschönen) Regelung. Aber würdest du den Artikel gelesen und verstanden haben:

Du: 570€, Laufzeit 26 Monate
Post: 340€ für alle, Laufzeit 24 Monate
Zeitarbeit: ~11%, LZ 15 Monate
Textil: 8,2%, LZ 24 Monate
EVG: 410€, LZ 25 Monate
Papier/Kunststoff: 9%, LZ 24 Monate
KFZ: 8,7%, LZ 24 Monate
Metall: 8,6%, LZ 24 Monate

Fast alle Tarifverträge erhöhen in Etappen oder ziemlich weit hinten. Viele Tarifverträge haben Nullrunden am Anfang. Der große Unterschied ist, dass oft mehr IAP aber dafür weniger Tabellenerhöhung fließt. Aber das ist ja ansich eine gute Sache.