Also irgendwas scheine ich nicht mitbekommen zu haben in den letzten Jahren. Herr Silberbach spricht hier von zwei Rekordtarifabschlüssen
Vielleicht ist es aber auch an mir vorbeigegangen und jemand kann mich erläuchten
https://www.staatsanzeiger.de/nachrichten/politik-und-verwaltung/beamtenbund-chef-silberbach-ohne-lebenszeitprinzip-finden-wir-keine-beamten/?utm_campaign=Content%20Sharing&utm_source=Email
außer in der Überschrift sehe ich im Interview nichts von Rekordabschluss.
Außer einem Negativrekord, 2 Nullrunden in Zeiten einer Hochinflationsphase, kann ich keinen Rekord erkennen. Denn auch zum letzten Tarif-Abschluss 2021 fielen im November schon Inflationszahlen von 7-8% nach der Corona-Phase, tatsächlich waren es dann um die 5%, und dann kam die Ukraine.
Und dann lässt man sich beklatschen, ob des "guten" Abschlusses, und Prämien, die als Zusatz gedacht waren (Corona, Inflationsausgleich) werden einem als Lohnerhöhung verkauft.
Das ist mehr als beschämend. Insbesondere deshalb, weil ja grundsätzlich Geld da ist. Es ist dem Land nur nicht das eigene Personal wert. Wer in einer Kommune mit KiTa-Gebühren lebt, hat zum Jahreswechsel als 4-köpfige Familie mit kleinen Kindern Bürgergeldempfänger eine Netto(!)-"Lohnerhöhung" von 2022-2024 von über 500€ Netto erhalten (alleinstehend 449->563€, Kinder U6 von 258->357 €), zzgl. Übernahme von KiTa- und Essensgebühren, ggf. Mieterhöhungen, Heizkosten, etc.
Ich möchte keine Neiddebatte oder Grundsatzdiskussion beginnen, sondern nur mal die (ausgebliebene) Besoldungserhöhung ins Verhältnis zu setzen. Unsere KiTa-Beiträge (inkl. Essen) sind pro Kind etwa 50€ gestiegen. Das wird bspw. im Bürgergeld komplett übernommen und stellt für die Personenkreise, welche die Kosten übernommen bekommen, zusätzlich eine Netto-Lohnerhöhung dar (zusätzlich zum Regelbedarf), genauso wie jede Mietanpassung oder Heizkostensteigerung, welche direkt vom Amt übernommen wird.
Aber beim eigenen Personal gibts mal wieder eine Nullrunde und man ist zu geizig, 200€ brutto zu gewähren. Wir ham's ja. Das einzige was ich habe, ist ein Jahrelanger Reallohnverlust und mittlerweile ein Motivationsproblem. Nur arbeite ich nicht fürs Land, sondern für eine Kommune, und die kann nichts für den Umgang der Landesregierung mit ihren Beamten, als dass ich nur noch Dienst nach Vorschrift machen würde. Im Landesdienst würde ich das jetzt tun.
Danke für Nichts, es ist nicht nur beschämend sondern regelrecht asozial, wie mit dem eigenen Personal umgegangen wird!
Und anstatt sich ehrlich zu machen und eine angemessene Besoldungserhöhung zu beschließen, gibt es eine Besoldungsreform und der mittlere Dienst wird einfach so angehoben, was uns im gehobenen Dienst (als Dienstherr) massive Probleme bereitet.