Autor Thema: [BW] Pauschale Beihilfe / Wechsel des Bundeslandes  (Read 833 times)

DoctorWho

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 1
Hallo,

gerne würde ich euch um euren Rat fragen bzgl. folgender Situation:

Aktuell stellt sich für mich (Mitte 30, promoviert und berufserfahren) die Frage auf eine FH-Professur in BaWü zu wechseln. Es gibt dort pauschale Beihilfe und diese könnte ich in Anspruch nehmen um weiter gesetzlich versichert zu bleiben (die Bürokratie mit Beihilfe und PKV bereitet mir gerade mit Blick auf die Zukunft Kopfzerbrechen).

Nun zu meiner Frage: Für den Fall dass ich dann evtl. in paar Jahren nach Bayern wechseln möchte (wo es keine pauschale Beihilfe gibt)... Macht es Sinn jetzt eine Anwartschaft bzw. einen Optionstarif in der PKV abzuschließen, damit ich dann noch in die PKV zur Ergänzung der in Bayern vorherrschenden individuellen Beihilfe komme? Bzw. komme ich überhaupt noch einmal zurück in die individuelle Beihilfe in Bayern wenn ich mich vorher schon einmal für die Pauschale Beihilfe in BaWü entschieden habe? Oder bekomme ich dann gar keine Beihilfe mehr?

Kennt sich hier zufällig jemand mit dieser Thematik aus oder gibt es evtl. jemanden, der so etwas schon einmal gemacht hat?

Vielen Dank bereits im Voraus falls mir hier jemand weiterhelfen könnte!

Viele Grüße!

Ozymandias

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 901
Antw:[BW] Pauschale Beihilfe / Wechsel des Bundeslandes
« Antwort #1 am: 15.05.2024 20:58 »
Jeder Hauptschüler im einfachen Dienst hat die Bürokratie mit PKV und Beihilfe hinbekommen.
Einem angehenden Professor bereitet sowas Kopfzerbrechen, ohje.

Bei hohen Besoldungsgruppen schneidet die Pauschale Beihilfe zu 100% schlechter ab, auch später in der Pension zahlt man dann 50% statt 30% PKV.

Gewerbler

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 49
Antw:[BW] Pauschale Beihilfe / Wechsel des Bundeslandes
« Antwort #2 am: 16.05.2024 07:53 »
Rein finanziell betrachtet, denke ich auch, dass die pauschale Beihilfe bei höheren Besoldungsgruppen die schlechtere Wahl ist (außer es sind viele Kinder und ggf. Ehepartner/in in der Familienversicherung). Dazu kommt die im Allgemeinen bessere Leistung der PKV. Dagegen kann man natürlich den Solidaritätsgedanken ausspielen...

Zur eigentlichen Frage: Ich werde jetzt auch in BW verbeamtet und stehe daher vor der gleichen Wahl. Die PKV-Beratung hat mir ganz klar von der pauschalen Beihilfe abgeraten, falls man eben nochmal später wechseln will. So wie ich den Info-Zettel des LBV verstehe, ist die Wahl tatsächlich einmalig und lebenslang, so habe ich es bisher auch von anderen Seiten gehört. Auch wenn ich jetzt nicht konkret weiß, ob bzw. wie ein möglicher neuer Dienstherr dass dann prüfen kann/will.

Edit: U.a. hier ist das auch so erwähnt (einmal pauschale Beihilfe = immer pauschale Beihlife): https://www.vzhh.de/themen/gesundheit-patientenschutz/krankenversicherung/die-pauschale-beihilfe-was-ist-zu-beachten

Casa

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 259
Antw:[BW] Pauschale Beihilfe / Wechsel des Bundeslandes
« Antwort #3 am: 16.05.2024 09:30 »
Ich empfehle die Lösung PKV + individuelle Beihilfe.
Du kannst aber auch in die PKV mit einem 100%-Tarif wechseln und dir 50% der Kosten erstatten lassen. Du müsstest bei späterer Wahl der individuellen Beihilfe in einen 50%-PKV-Tarif wechseln.
Alternativ GKV + pauschale Behihilfe.
Für die Wahl einer anderen Beihilfeart ist eine Neuverbeamtung, ggf. in einem anderen Bundesland, notwendig.

Die PKV bietet deutliche bessere Leistungen und ist deutlich günstiger, als die GKV. Im Alter erhöht sich die individuelle Beihilfe auf 70%. Wie es im Alter mit der pauschalen Beihilfe aussieht, weiß ich nicht.


Die Abrechnung Beihilfe + PKV ist Aufwand. Der hält sich aber in Grenzen. Im Ergebnis ist es die Auflistung der Kosten unter Beifügen der Rechnung und dem Versand an die PKV und Beihilfestelle.
Gib mir ein Minus, wenn dir meine Beiträge gefallen. :-)

Poincare

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 343
Antw:[BW] Pauschale Beihilfe / Wechsel des Bundeslandes
« Antwort #4 am: 16.05.2024 14:13 »
Ich halte den Aufwand für PKV + Beihilfe bis auf einzelne Sonderfälle sehr gering. Solange der Ehepartner selbst krankenversichert ist, gibt es auch bei der pauschalen Beihilfe keinen Kostenvorteil (Es gibt keinen Zuschuss zur Pflegeversicherung, ich habe schon 3 Kinder in der PKV und bräuchte noch etwa 4 weitere, bis das GKV-modell billiger wäre - und ich bin längst kein Professor).

SuperBeamter

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 3
Antw:[BW] Pauschale Beihilfe / Wechsel des Bundeslandes
« Antwort #5 am: 16.05.2024 15:04 »
Und selbst, wenn es etwas billiger wäre, würde ich NIE auf die Vorteile der PKV verzichten.
Man bekommt gerade für die Kinder, aber auch für sich selbst sehr schnell Termine bei sehr guten Ärzten.

Wenn man schaut, was das im Monat pro Kind kostet, ist das doch im Vergleich zu allen anderen Kosten sehr gering...

bbdhs

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 66
Antw:[BW] Pauschale Beihilfe / Wechsel des Bundeslandes
« Antwort #6 am: 16.05.2024 15:10 »
Die PKV-Beratung hat mir ganz klar von der pauschalen Beihilfe abgeraten, falls man eben nochmal später wechseln will.

Das gleiche wurde mir auch so gesagt. Es ging zwar im Nds vs. NRW, aber im Prinzip ist es das gleiche.
Einmal pauschale Beihilfe = immer pauschale Beihilfe. Bedeutet bei einem Wechsel von BW nach Bayern, dass du 100% der GKV zahlen musst.

Daher ist die Empfehlung ganz klar PKV.
Und der Aufwand mit Beihilfe und PKV ist extrem gering.

Saxum

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 313
Antw:[BW] Pauschale Beihilfe / Wechsel des Bundeslandes
« Antwort #7 am: 16.05.2024 15:42 »
Jein, meines laienhaften Wissens nach, wechselt man im konkreten Beispiel von BW nach Bayern, erhält man dann die individuelle Beihilfe und darf sich weiterhin auch privat versichern. Problematisch wird es aber dann beim "Einstieg" in eine PKV da bei späteren Lebensjahren in der Zukunft vermutlich im doofsten Fall eine andere Gesundheitshistorie ergibt als "jetzt".

Daher kann es, falls ein solcher Wechsel angedacht ist, durchaus sinnvoll sein eine PKV Anwartschaft am laufen zu halten. Bestenfalls sogar eine "große Anwartschaft", damit direkt die Altersrückstellungen angespart werden können. Jedoch muss man bei Anwartschaften oder Optionstarifen darauf achten, dass die Laufzeit passt - oft sind diese auf eine bestimmte Zeit begrenzt.

Hat man keine solche und die PKV'en würden eine Aufnahme aufgrund etwaiger Vorerkrankungen ablehnen oder es käme zu teuer, dann gäbe es zwei Möglichkeiten. Die eine ist es in Bayern den kompletten GKV-Beitrag selbst zu zahlen, da es derzeit keinen Zuschuss gibt oder die andere Möglichkeit ist es in den Basistarif der Privaten Krankenversicherung (Kontrahierungszwang) zu wechseln, die auch eine prozentuale Absicherung bietet jedoch mit Leistungen und Voraussetzungen auf dem Niveau der gesetzlichen Krankenversicherung. Mit dem derzeitigen Höchstbeitrag wären wir grob etwa mit 50% Beihilfe 421,76 Euro oder bei 70% Beihilfe dann 253,07 Euro / Monat kosten würde und andere Besonderheiten hat. Einfach hierzu am besten sich über den Basistarif informieren.

SuperBeamter

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 3
Antw:[BW] Pauschale Beihilfe / Wechsel des Bundeslandes
« Antwort #8 am: 16.05.2024 17:39 »
Also wenn man keine Ausschlüsse oder ähnliches hat, sollte man meiner Meinung nach auf jeden Fall pkv wählen.

Man muss halt die Rechnungen sammeln und ein paar mal im Jahr mit Zwei Apps einscannen und einreichen.

Dauert bei wirklich vielen Rechnungen vielleicht 15min...
Deswegen auf pkv verzichten fände ich echt schräg.

Poincare

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 343
Antw:[BW] Pauschale Beihilfe / Wechsel des Bundeslandes
« Antwort #9 am: 17.05.2024 09:31 »
Also wenn man keine Ausschlüsse oder ähnliches hat, sollte man meiner Meinung nach auf jeden Fall pkv wählen.

Man muss halt die Rechnungen sammeln und ein paar mal im Jahr mit Zwei Apps einscannen und einreichen.

Dauert bei wirklich vielen Rechnungen vielleicht 15min...
Deswegen auf pkv verzichten fände ich echt schräg.

15 Minuten halte ich nun doch für etwas optimistisch, kompliziert ist es aber nicht. Ich habe letztes Jahr 54 Rechnungen bzw. Rezepte eingereicht, ich scanne die immer gleich, mache es zeitnah bei Beihilfe und in Sammlung bei PKV, wenn die Rückerstattung sich nicht mehr lohnt.
Allerdings habe ich jetzt auch ein, zwei Fälle, wo es Klärungsbedarf gab, entweder bei der Beihilfeabrechnung (Fahrtkosten zum Krankenhaus), oder bei der Rechnung (fehlerhafte Zahnarztrechnung). Das ist auch ggf. nochmal Aufwand.