Autor Thema: Zum Thema Inflation  (Read 4640 times)

NelsonMuntz

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Antw:Zum Thema Inflation
« Antwort #15 am: 18.12.2023 09:56 »
Die Teuerung ist eine komplexe Angelegenheit, weil neben der realen auch eine gefühlte Inflation stattfindet.

Real ist beispielsweise der Einkauf im Supermarkt deutlich teurer geworden. Hier sei die Dose mit den vorgekochten, gefüllten Nudeltaschen eines renommierten Markenherstellers genannt, die statt 1,99€ nun 2,99€ kosten. Ein sattes Plus von 50%. Für eine 4-köpfige Familie liegen die Mehrkosten bei der Ernährung definitiv oberhalb der Inflationsrate.

Das muss man aber mit Fixkosten gegenrechnen , die sich eben nicht erhöht haben, wie z.B. Miete oder Raten für Wohnung oder Haus.

Blöd ist jetzt, dass Letztgenanntes meist automatisch und "unbemerkt" vom Konto geht, Der Einkauf aber einige Male im Monat höchstpersönlich beglichen werden muss. Das wiegt dann gefühlt um so schwerer.

Final ist das aber alles trotzdem sehr individuell und richtig ist sicher auch, dass sich die allermeisten Angestellten mit Reallohnverlusten abfinden müssen.

Durch die Nutzung der offiziellen Inflationszahlen in Argumentationsketten ist man schon dem Staat auf den Leim gegangen behaupte ich.

Das würde ich nicht so sehen. Ein Kaufkrafterhalt ist in unserer Situation gar nicht darstellbar. Auf dem Leim geht man eher den politischen Akteuren in Regierung und Opposition, die es durch die Bank nicht vermögen, Wirtschaft und Gesellschaft auf einen nachthaltigen und prosperierenden Pfad zu leiten ... aber das ist ein anderes Thema  ;D ;)

Alien1973

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Antw:Zum Thema Inflation
« Antwort #16 am: 18.12.2023 11:40 »
Der vorher genannte Link gibt eine offizielle Inflation von 8,6 % an, Stand ist da allerdings Dezember 2022!

Mal schnell meine Daten eingeben für eine 4-köpfige Familie, bei der natürlich die Nahrung um so mehr ins Gewicht fällt. Damit liegt meine Inflationsrate bei 13,1 % und damit um rund 50% ÜBER der offiziellen Inflationsrate.

Und nur weil der Teil mit der Miete, oder weil man gar keine Miete hat, nicht gestiegen ist, fällt mir z.B. die Nahrung mehr auf als die Miete. Um bei einer Steigerung der I-Rate hilfreich zu sein müsste die Miete ja fallen, nur ist auf dem Immobilienmarkt das Gegenteil der Fall. Es fehlen Wohnungen, der Neubau stagniert und die Mieten steigen. Das ist nun mal die Realität....

JC83

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« Antwort #17 am: 18.12.2023 14:07 »

Problem ist nur, dass das unrealistisch ist. Bei vielen macht die Nettowarmmiete schon 50% aus.

Gibt es hierzu eine Quelle? Ich kenne z.B. tatsächlich NIEMANDEN, der 50% für Miete ausgibt. Und die meisten wohnen davon in der Hauptstadt.

Organisator

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Antw:Zum Thema Inflation
« Antwort #18 am: 18.12.2023 14:23 »

Problem ist nur, dass das unrealistisch ist. Bei vielen macht die Nettowarmmiete schon 50% aus.

Gibt es hierzu eine Quelle? Ich kenne z.B. tatsächlich NIEMANDEN, der 50% für Miete ausgibt. Und die meisten wohnen davon in der Hauptstadt.

Die geprüfte und repräsentative Quelle ist der Warenkorb, der Abweichungen in die eine oder andere Richtung immer beinhaltet.

JC83

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« Antwort #19 am: 18.12.2023 14:25 »

Problem ist nur, dass das unrealistisch ist. Bei vielen macht die Nettowarmmiete schon 50% aus.

Gibt es hierzu eine Quelle? Ich kenne z.B. tatsächlich NIEMANDEN, der 50% für Miete ausgibt. Und die meisten wohnen davon in der Hauptstadt.

Eben.

P.S.: Wir zahlen z.B. nur 12% Warmmiete unseres HH-Einkommens.
Die geprüfte und repräsentative Quelle ist der Warenkorb, der Abweichungen in die eine oder andere Richtung immer beinhaltet.

sebbo83

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Antw:Zum Thema Inflation
« Antwort #20 am: 19.12.2023 09:32 »
Also das Fleischkäsebrötchen beim Globus kostet immer noch 1,00€. Daran hat sich seit Einführung des € nicht wirklich was geändert.   ;D

Mario Nette

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Antw:Zum Thema Inflation
« Antwort #21 am: 19.12.2023 16:33 »
Also das Fleischkäsebrötchen beim Globus kostet immer noch 1,00€. Daran hat sich seit Einführung des € nicht wirklich was geändert.   ;D

Aber dafür ist auch kein Fleischkäse mehr drauf und es ist nur noch ein trockenes Brötchen mit dem Namen Fleischkäsebrötchen. Senf gibts aber noch dazu :D

Johann

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Antw:Zum Thema Inflation
« Antwort #22 am: 19.12.2023 17:51 »
Also das Fleischkäsebrötchen beim Globus kostet immer noch 1,00€. Daran hat sich seit Einführung des € nicht wirklich was geändert.   ;D

Entweder erfreut sich der Mitarbeiter, der die Preise für das Fleischkäsebrötchen festlegt, in seiner Mittagspause selber an eben jenem oder ein BWLer hat mal ausgerechnet, wie viel weniger Umsätze Globus machen würde, wenn Holger, 56, nicht für den Einkauf bei Globus, sondern beim Konkurrenten aufschlägt, einfach nur weil er für sein Fleischkäsebrötchen nicht mehr 1€, sondern 1,95€ bezahlen müsste.

FearOfTheDuck

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« Antwort #23 am: 19.12.2023 19:12 »
Solange das Brötchen nebst Belag nicht um die Hälfte geschrumpft ist. Aber hey, im Alter werden die Hände kleiner. ;)

sebbo83

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« Antwort #24 am: 20.12.2023 13:53 »
Ich muss sagen, es ist immer noch so viel Fleisch drinnen, dass eigentlich einem normal verleibten Menschen davon schlecht wird  ;D

Andreas Jacob

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Antw:Zum Thema Inflation
« Antwort #25 am: 26.12.2023 09:55 »
Vor allen Dingen wäre es aus meiner Sicht wichtig, alle Gehaltserhöhungen (vor, während und nach den Gehaltsverhandlunge)  pro Jahr auszuweisen, genauso wie dies auch bei der Inflationsrate geschieht. Seit Jahren hat sich die Unsitte etabliert, die Gehaltserhöhungen über die gesamte Laufzeit darzustellen, ganz davon abgesehen, dass es sowieso eine Unsitte ist, Laufzeiten von über zwölf Monaten zu vereinbaren. Zumindest aber sollte man diese Erhöhungen dann pro Jahr ausweisen.

MoinMoin

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« Antwort #26 am: 26.12.2023 14:22 »
Ja, in der Presse etc. wird das gerne so dargestellt.
Die korrekte Darstellung ist aber auch zu finden:
Erhöhung der Tabellenentgelte in 2 Schritten nach 13 Monaten Verzögerung:
z.B. TV-L
25 Monate: 01.10.2023 - 31.10.2025
01.10.2023: keine Erhöhung ("Nullrunde")
01.11.2024: +200 €
01.02.2025: +5,5%, mindestens 140 €

FearOfTheDuck

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« Antwort #27 am: 26.12.2023 14:51 »
Hier auf der Infoseite wird das immer differenziert dargestellt. Leider verpassen es die Verhandelnden oft aus PR-Gründen. Werden etwa 12% in drei Schritten mit Laufzeit 36 Monaten, dann verkünden die Gewerkschaften ein tolles Ergebnis von 12% und die AG jammern zu Beginn der nächsten Runde, sie hätten erst vor kurzem 12% mehr zahlen müssen. ;)

Johann

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Antw:Zum Thema Inflation
« Antwort #28 am: 27.12.2023 13:03 »
sie hätten erst vor kurzem 12% mehr zahlen müssen. ;)

Ja, vor allem weil die 12% Erhöhung erst kurz vor Ende der Laufzeit kommen. ;D

Eine Laufzeit von 12 Monaten wäre übrigens viel zu teuer. Man stelle sich die schiere Menge der Lachshäppchen vor, die nun nicht mehr nur alle 2,5 Jahre, sondern jedes Jahr beschafft werden müssten. Da wäre ja kein Geld mehr in der Streikkasse übrig um Druck auszuüben.

FearOfTheDuck

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Antw:Zum Thema Inflation
« Antwort #29 am: 27.12.2023 13:32 »
Die Bestände wären leergefischt. Und ob man auf sebbos 1€-Fleischkäsebrötchen umschwenkt, ist zweifelhaft. Verwöhnte Bahnde, verwöhnte...  :P