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Wie mit Anfragen und Anträge an Behörden umgehen die nicht oder schlecht beantwo

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Tagelöhner:
Die Qualität und Motivation von Behördenvertretern befindet sich insgesamt tatsächlich im Abwärtstrend und die Vorgehensweisen in der Arbeitswelt während der Coronaphase haben dies weiter vorangetrieben.

Ich habe ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass eine gut formulierte und bei der Behördenleitung oder sogar noch weiter oben in der Behördenhierarchie eingereichte Anfrage inkl. Beschwerde Wunder beim Bearbeitungstempo und der involvierten Mühe bewirken können.

Johann:
Du hast sicherlich Recht damit, dass es auch in Behörden nicht immer alles exakt so zugeht, wie es laufen sollte. Insbesondere dort, wo die Fluktuation hoch ist, kommt es zu vielen Fehlern, weil beispielsweise ein Sachverhalt zwar geprüft wurde und nach Gesetz xy so und so beschieden wurde, aber stattdessen eigentlich soundso beschieden werden hätte müssen, weil es in Gesetz yx Paragraph 3 Absatz 4 Satz 2 eine Ausnahme zu genau diesem Fall gibt.
Diese Ausnahme ist dem Sachbearbeiter dann schlicht nicht bekannt, also gibt es eine Fehlentscheidung.

Wie dann mit Einwänden deinerseits umgegangen wird, dürfte von Behörde zu Behörde, Sachbearbeiter zu Sachbearbeiter und Vorgesetztem zu Vorgesetztem unterschiedlich sein. Entweder man sagt "Oh ja, danke für den Hinweis, ich prüfe das gleich nochmal" oder man sagt "Wir machen keine Fehler." und legt es darauf an, ob du den Aufwand mitmachst, vor Gericht zu streiten. Zu 99% kommen Antragsteller mit falschen Bescheiden dann darauf, dass sich der Aufwand nicht lohnt und lassen es darauf beruhen. Und selbst wenn jemand kommt und das vor Gericht zurrt, werden die behördeneigenen Juristen ja sowieso bezahlt und ob man ein bisschen was für einen Rechtsstreit ausgeben muss, der vorgeschlagen vom Richter quasi mit "Jeder bezahlt einfach seine Kosten selbst" beschieden wird, macht da den Kohl auch nicht mehr fett.

Womit wir aber wieder beim Thema sind, dass Recht haben und es sich leisten zu können, Recht zu bekommen, zwei paar Schuhe sind. Das Problem ist ja auch, dass du so viel Recht haben kannst wie du es möchtest. Aber selbst wenn du dann alles gewinnst, was du anregst, hast du trotzdem irgendwo Geld verloren und viel Lebenszeit und sicher auch etwas Lebensfreude.

Aber "da machste nüscht". So ist das eben. Entweder du hast die finanziellen Möglichkeiten, jede Unrechtmäßigkeit bis aufs Letzte auszufechten oder du schluckst den Kloß und machst einfach weiter.

Dakmer:

--- Zitat von: Ozymandias am 25.12.2023 19:53 ---Manche Städte haben Online-Anträge für gewisse Auskünfte oder Anträge, andere nicht. Da muss man als Unwissender erst mal die richtige Stelle finden. Aber die sind, wir alle wissen unterbesetzt, überarbeitet, unterbezahlt oder gammeln lustlos im Home-Office rum.
--- End quote ---

Das ist ziemlich allgemein formuliert, wo es doch 11.000 Städte in Deutschland gibt. Und die Arbeitsweise sämtlicher Beamter und Angestellter dürfte auch nicht bekannt sein.
Anhand des Eingangsbeitrags kann ich mir die Anfragen und Beschwerden vorstellen. Wie man in den Wald reinruft, so schallt es heraus.

Bastel:

--- Zitat von: Schokobon am 25.12.2023 23:15 ---Dumme Frage dumme Antwort?
Gibt es einen Rechtsanspruch auf deine begehrten Auskünfte?

--- End quote ---

Wir haben auch oft so Spezialisten, die meinen wir machen irgendwelche Planungsleistungen oder Voarbrüfungen.

Schmitti:
Wenn bei uns 10 Anfragen nach Transparenz- oder Informationsfreiheitsregelungen, i.d.R. über entsprechende Plattformen (fragdenstaat...) reinkommen, sind i.d.R.
- 2-3x kompletter Blödsinn
- 2-3x vom Fragesteller mit weniger Zeitaufwand unmittelbar direkt auf der Homepage oder per google zu finden
- 2-3x wir der auch ohne jede Grundkenntnis der deutschen, sicher oft unübersichtlichen Behördenstruktur direkt erkennbar der völlig falsche Ansprechpartner

Beim Rest geht es dann noch oft, relativ leicht erkennbar, um Informationen die dem Fragesteller nach Beantwortung überhaupt nichts bringen, nur seine Langeweile befriedigen oder ihm das wohlige Gefühl vermitteln, den Staat kontrolliert zu haben. Oder was auch immer dieser Blödsinn soll. Wenigstens hat man dazu inzwischen ein paar Stellen im öD geschaffen, die man dann mancherorts wenigstens auch anderweitig sinnvoll einsetzt. Da ist der Informationsfreiheitsbeauftragte die Rettung des überlasteten Sozialamts...
Anfragen mit Substanz muss man aus diesem Anfragemüll immer erst heraussuchen. Und möglicherweise fällt da auch eine solche Anfrage zunächst mal unberechtigterweise raus. Aber viele Anfragenempfänger dürften da mittlerweile ein Näschen für haben. Gerade bei bekannten Absendern.

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