Autor Thema: Arbeitszeitreduzierung statt Entgelterhöhung - Modell für die Tarifrunde 2025?  (Read 9520 times)

heike2106

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Theoretisch kann jeder jederzeit selbst Teilzeit vereinbaren, ja.

Praktisch muss man sich aber oft mit unwilligen Vorgesetzten herumquälen ("Wozu? Du hast keine kleinen Kinder blablubb") und auf das Geld verzichten will dann auch nicht jeder.
Aber wenn ihr denkt, es gibt 2025 5% Tariferhöhung, irrt ihr glaube gewaltig. Da verzichte ich lieber einmalig auf die 1-2% und ziehe eine dauerhafte Arbeitszeitreduzierung von 1-2 Stunden vor.
Etwa ab 2027 können dann wieder ein paar lumpige Prozente herausgeschlagen werden.

OrganisationsGuy

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Da verzichte ich lieber einmalig auf die 1-2% und ziehe eine dauerhafte Arbeitszeitreduzierung von 1-2 Stunden vor.

Für 1-2 Stunden kann man sich den Quark auch sparen. Unter 4 Stunden Reduzierung macht die Verhandlung keinen Sinn und jeder ernstzunehmende Arbeitnehmervertreter würde den Verhandlungstisch mit Häppchen in der Hand lachend verlassen, beim rausgehen das Handy zücken und während des Vertilgens eines Lachsbrötchens ins Handy schmatzen "wir streiken ab morgen".

Aber leider sitzt für uns da ja Verdi...

heike2106

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Da verzichte ich lieber einmalig auf die 1-2% und ziehe eine dauerhafte Arbeitszeitreduzierung von 1-2 Stunden vor.

Für 1-2 Stunden kann man sich den Quark auch sparen. Unter 4 Stunden Reduzierung macht die Verhandlung keinen Sinn und jeder ernstzunehmende Arbeitnehmervertreter würde den Verhandlungstisch mit Häppchen in der Hand lachend verlassen, beim rausgehen das Handy zücken und während des Vertilgens eines Lachsbrötchens ins Handy schmatzen "wir streiken ab morgen".

Aber leider sitzt für uns da ja Verdi...


Wir hier im Osten haben 33 Jahre gebraucht, um die Arbeitszeit von 40 Stunden auf 39 Stunden reduziert zu bekommen. Ich glaube nicht daran, das wir plötzlich bei einer 35 Stunden Woche landen.

BAT

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Wir hier im Osten haben 33 Jahre gebraucht, um die Arbeitszeit von 40 Stunden auf 39 Stunden reduziert zu bekommen. Ich glaube nicht daran, das wir plötzlich bei einer 35 Stunden Woche landen.

Ich habe hier im Westen 33 Jahren gebraucht, um von 38,5 auf 39 Stunden hoch zu kommen, eigentlich noch mehr, wenn man Zusatzurlaub und Feiertage einbezieht.

Ich gehe zukünftig eher von einer 40 Stunden - Woche für alle aus.

OrganisationsGuy

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Da verzichte ich lieber einmalig auf die 1-2% und ziehe eine dauerhafte Arbeitszeitreduzierung von 1-2 Stunden vor.

Für 1-2 Stunden kann man sich den Quark auch sparen. Unter 4 Stunden Reduzierung macht die Verhandlung keinen Sinn und jeder ernstzunehmende Arbeitnehmervertreter würde den Verhandlungstisch mit Häppchen in der Hand lachend verlassen, beim rausgehen das Handy zücken und während des Vertilgens eines Lachsbrötchens ins Handy schmatzen "wir streiken ab morgen".

Aber leider sitzt für uns da ja Verdi...


Wir hier im Osten haben 33 Jahre gebraucht, um die Arbeitszeit von 40 Stunden auf 39 Stunden reduziert zu bekommen. Ich glaube nicht daran, das wir plötzlich bei einer 35 Stunden Woche landen.

Sklaverei wurde Jahrhunderte betrieben und von heute auf morgen wurde am 18.12.1865 auch diese Ausbeutung vollumfänglich in den USA beendet nach dringend notwendigen Reformen.

Es wäre absolut möglich von heute auf morgen 35 Stunden einzuführen, auch 30. Aber wenn die Arbeitgeber nun mal keinen Druck haben und keine Konsequenzen spüren, wird der Arbeitnehmer auf moderne Art und Weise weiterhin ausgebeutet.

Flying

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39/40 Stunde Woche empfinde ich als unmenschlich. Eigentlich schlichter Wahnsinn, dass wir uns das antun. Da bleibt einem vom Tag so gut wie nichts mehr übrig. Da haben die Vertreter der Gen Z durchaus Recht mit.

30h Woche würde ich als optimal empfinden. Das wären Montag bis Freitag jeweils 6h Arbeit. Und dass 6h Arbeit pro Tag genug sind, das weiß man schon seit der Antike.

Ich kann nur hoffen, dass man bei den kommenden TV endlich mal dieses Eisen anpackt. Allein mir fehlt der Glaube.

Kannste doch machen - wer hindert dich?

KlammeKassen

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@KlammeKassen

Du kannst doch hier nicht wieder gegen das Beamtensystem schießen, bist doch nur neidisch und hättest auch einer werden können  ;D ;D ;D.

Ich finde das Geschrei nach einer Reduzierung der Wochenarbeitszeit aus der Richtung der Beamtengewerkschaften auch lächerlich. Das wäre dann der nächste Schritt, der die jetzt schon ungleichen Systeme noch weiter ins Ungleichgewicht bringt, außer es wird im Tarifbereich gleichermaßen reduziert.

Klar hätte man, leider werden bei uns "Externe Akademiker" (die also nicht das Studium bei der Kommune selbst gemacht haben, sondern Vollzeitstudium an FH bzw. Uni) so gut wie gar nicht verbeamtet. Für die ganzen Vorzüge  würde ich die 40 statt 39 Stunden problemlos in Kauf nehmen.

Ich wollte eigentlich nur darauf hinweisen, dass diese Diskrepanzen nicht immer größer werden sollten. Mir bleibt eh so wenig Netto, daher will ich eigentlich keine Stunden reduzieren, sondern mehr Entgelt.

Blöd ist natürlich, dass durch Corona-Prämie und Inflations-Prämie jedes Mal ein Jahr erkauft wurde, indem die Tabelle nicht gestiegen ist (klar merkt man die Prämien schön netto, ich war aber nie ein Freund davon). Die Basis hätte also durchaus schon höher sein können.

Ich hoffe, dass es bei den Tarifverhandlungen nicht eine "Öffentlicher Dienst- schlechte Haushaltslage - Sonderprämie" oder ähnliches gibt, die statt einer Entgelterhöhung gezahlt werden kann.

Stundenreduzierung hilft bestimmt nich dabei, die maroden Straßen etc. wieder in Schwung zu bringen, das sollte sich die Tarifpartei vielleicht auch mal überlegen. Und Ersetzung durch neue Mitarbeiter ist aufgrund des FK-Mangels nicht möglich.
Karin dankt noch dieses Jahr ab oder? Bin mal gespannt, wer dann Anfang 2024 für das Super-VKA-Konstrukt die Verhandlungen führen darf. Es wird die ärmste Kommune 2023 wahrscheinlich dafür gerade gesucht.

Bastel

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Mehr als die üblichen 2-3% pro Jahr werden es sowieso nicht werden. Es gibt ja immerhin im März ca. 12% ::) Die Nasen von Verdi werden sich schon wieder brav über den Tisch beugen.

brian

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Wir hier im Osten haben 33 Jahre gebraucht, um die Arbeitszeit von 40 Stunden auf 39 Stunden reduziert zu bekommen. Ich glaube nicht daran, das wir plötzlich bei einer 35 Stunden Woche landen.

Ich habe hier im Westen 33 Jahren gebraucht, um von 38,5 auf 39 Stunden hoch zu kommen, eigentlich noch mehr, wenn man Zusatzurlaub und Feiertage einbezieht.

Ich gehe zukünftig eher von einer 40 Stunden - Woche für alle aus.

Vergiss die beiden Freistellungstage nicht,die es auch mal gab.

BAT

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Vergiss die beiden Freistellungstage nicht,die es auch mal gab.

Der Vollständigkeit halber hatte ich aber auch nur 26 Urlaubstage. Bezeichnend, dass im Grunde erst ein Gerichtsurteil Verbesserungen gebracht hat und kein Tarifpartner. :o

Im Gegenteil, zwei Jahre lang auch Heiligabend und Silvester arbeiten.  :-\

SusiE

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Karin dankt noch dieses Jahr ab oder? Bin mal gespannt, wer dann Anfang 2024 für das Super-VKA-Konstrukt die Verhandlungen führen darf. Es wird die ärmste Kommune 2023 wahrscheinlich dafür gerade gesucht.

Das wären dann wir, Dank verlorenem Prozess mit den Gemeinden spontan -150Mio € 🙄

KlammeKassen

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Karin dankt noch dieses Jahr ab oder? Bin mal gespannt, wer dann Anfang 2024 für das Super-VKA-Konstrukt die Verhandlungen führen darf. Es wird die ärmste Kommune 2023 wahrscheinlich dafür gerade gesucht.

Das wären dann wir, Dank verlorenem Prozess mit den Gemeinden spontan -150Mio € 🙄

Ohje... das ist natürlich nicht ohne. Dann ist euer Bürgermeister / Oberbürgermeister / Landrat prädestiniert für die Nachfolge von Karin aus Pleite-Gelsenkirchen.
Wer sonst könnte besser auf die klammen Kassen hinweisen?

Habe gerade recherchiert, ihre Präsidiumstätigkeit läuft bis zum 31.12.2024, also kann gleich jemand neues die Luxusappartments mit Gourmetverköstigung in Potsdam auskosten.

SusiE

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Karin dankt noch dieses Jahr ab oder? Bin mal gespannt, wer dann Anfang 2024 für das Super-VKA-Konstrukt die Verhandlungen führen darf. Es wird die ärmste Kommune 2023 wahrscheinlich dafür gerade gesucht.

Das wären dann wir, Dank verlorenem Prozess mit den Gemeinden spontan -150Mio € 🙄

Ohje... das ist natürlich nicht ohne. Dann ist euer Bürgermeister / Oberbürgermeister / Landrat prädestiniert für die Nachfolge von Karin aus Pleite-Gelsenkirchen.
Wer sonst könnte besser auf die klammen Kassen hinweisen?
Landrat und ehemaliger Finanzminister von SA, er ist prädestiniert für den Posten.

Schmitti

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Wieso muss man da überhaupt auf VKA jemanden finden, kann das der Bundesinsolvenzverwalter nicht gleich miterledigen?

"Die Kommunen sind pleite. Ich weiß das u.a., weil ich Teil der Bundesregierung bin, die das irgendwie mitverursacht hat. Allerdings haben wir auch dadurch das zigste Jahr in Folge Rekordeinnahmen.
Ach ja, bevor jetzt einer fragt: Wir sind natürlich auch pleite."


brian

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Im Gegenteil, zwei Jahre lang auch Heiligabend und Silvester arbeiten.  :-\

Da hatte ich Glück und war im JObcenter, da hat uns der Geschäftsführer freigestellt, weil die vom Arbeitsamt ja eh frei hatten.