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Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst

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BalBund:

--- Zitat von: Bundesjogi am 28.03.2025 17:39 ---
Schon ansatzweise gruselig wie genau du da lagst (allerdings war das mit den Zahlen ja auch durchaus erwartbar, die Zusatzinfo aus dem Flurfunk mit den Urlaubstagen war halt noch wichtig). Bezüglich der Übertragung: waren die Überlegungen tatsächlich, überhaupt keine Übertragung zu machen oder irgendwo trickreich zu kürzen?
--- End quote ---

Kurz gesagt: Ja und Ja

etwas länger: Die regelmäßige Anwendung des Übertragungsautomatismus in den Beamtenbereich ist eben nicht so tradiert wie andere Dinge. Der CSU-Entwurf (wenn auch mit der Kröte der 20.000 fiktivem Einkommen beim Partner) enthielt eine Komponente, die die Inflation berücksichtigt. Daher liegt in manchen Kreisen halt die Überlegung auf dem Tisch, diesmal doch "nur" die Alimentationsreform umzusetzen, was der Mehrheit der Beamtenschaft einen Inflationsausgleich bescheren würde, die laut offizieller Mitteilung des Statistischen Bundesamtes für 2024 bei 2,2% lag. Je nachdem wie man so ein Gesetz ausgestaltet, würde die Beamtenschaft dann 2026 nochmal 2,4%-2,6% bekommen (aktuelle Inflationsrate / Erwartung) und das war es. Kein Urlaubstag mehr, keine Wochenarbeitszeit weniger etc.

Beamte mit 3+ Kindern würden einmalig in Zeiten des Sonderhaushaltes - pardon -vermögens - einen verkraftbaren Nachschlag erhalten, bei allen anderen hätte man ein hübsches Sümmchen im Vergleich zum Tarifabschluss gespart bis dann in einigen Jahr(zehnt)en das Verfassungsgericht auch diese Reform in die Acht stellt und erneut Nachbesserungen notwendig werden. Von den aktuell kolportierten Ministern/Köpfen sind dann bis auf Spahn und Amthor vermutlich alle lange in Pension.

Barchi:

--- Zitat von: BalBund am 28.03.2025 18:19 ---
--- Zitat von: Bundesjogi am 28.03.2025 17:39 ---
Schon ansatzweise gruselig wie genau du da lagst (allerdings war das mit den Zahlen ja auch durchaus erwartbar, die Zusatzinfo aus dem Flurfunk mit den Urlaubstagen war halt noch wichtig). Bezüglich der Übertragung: waren die Überlegungen tatsächlich, überhaupt keine Übertragung zu machen oder irgendwo trickreich zu kürzen?
--- End quote ---

Kurz gesagt: Ja und Ja

etwas länger: Die regelmäßige Anwendung des Übertragungsautomatismus in den Beamtenbereich ist eben nicht so tradiert wie andere Dinge. Der CSU-Entwurf (wenn auch mit der Kröte der 20.000 fiktivem Einkommen beim Partner) enthielt eine Komponente, die die Inflation berücksichtigt. Daher liegt in manchen Kreisen halt die Überlegung auf dem Tisch, diesmal doch "nur" die Alimentationsreform umzusetzen, was der Mehrheit der Beamtenschaft einen Inflationsausgleich bescheren würde, die laut offizieller Mitteilung des Statistischen Bundesamtes für 2024 bei 2,2% lag. Je nachdem wie man so ein Gesetz ausgestaltet, würde die Beamtenschaft dann 2026 nochmal 2,4%-2,6% bekommen (aktuelle Inflationsrate / Erwartung) und das war es. Kein Urlaubstag mehr, keine Wochenarbeitszeit weniger etc.

Beamte mit 3+ Kindern würden einmalig in Zeiten des Sonderhaushaltes - pardon -vermögens - einen verkraftbaren Nachschlag erhalten, bei allen anderen hätte man ein hübsches Sümmchen im Vergleich zum Tarifabschluss gespart bis dann in einigen Jahr(zehnt)en das Verfassungsgericht auch diese Reform in die Acht stellt und erneut Nachbesserungen notwendig werden. Von den aktuell kolportierten Ministern/Köpfen sind dann bis auf Spahn und Amthor vermutlich alle lange in Pension.

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Wenn man bedenkt welche Anstrengungen grade jetzt in kommender Zeit notwendig sind auf allen Ebenen des uniformierten Dienstes als auch in der Verwaltung, sollte es wirklich mal zu echten Reformen kommen - und das dann einzuläuten mit einer *Achtung Ironie* Motivationsspritze dieser Art, - das wäre doch nun wirklich strategisch völliger Irrsinn.
Da kann man nur noch mit offenem Mund dasitzen und staunen.

WimmelbuchLeser:

--- Zitat von: Bundesjogi am 28.03.2025 17:33 ---
--- Zitat von: Pendler1 am 28.03.2025 15:39 ---@Bundesjogi

Da anscheinend viele mit einigen Tagen mehr Urlaub anstatt Tarifentgelt zufrieden sind, frage ich mich:

Will den keiner mehr die Pension erleben? Sozialverträgliches Ableben? Vorher den Dienst quittieren?

In der Regel ist man ja 10- max 20 Jahre in Pension, und das sollte das Entgelt doch stimmen? (Urlaubstage helfen da wenig)😁

Ich sage nur eines: Zinseszins! Will aber anscheinend keiner hören. Ist ja auch schwierig, ist ja schon fast Mathematik!😁

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Also erstens: vor dem Ruhestand ist jeder aktiv im Dienst und profitiert dann auch von mehr Urlaub. Zweitens: Die Umrechnung dieser freien Tage in Tariferhöhung habe ich angedeutet, ist also alles andere als kompliziert. Muss man halt umsetzen wollen. Das führt zu drittens: 5,8 Prozent auf 27 Monate gleicht die Inflation aus. Alles drüber wäre schön, aber eben auch nur das. Viertens: wer aktuell in Pension ist hat vermutlich einen besseren Zeitpunkt als alle noch kommenden Kohorten, insbesondere was den Unterschied zwischen Ruhestandsbeginn und Lebenserwartung angeht. Insofern sollten Pensionäre lieber etwas ruhig weinen... Und klar, perspektivisch hätte ich nichts dagegen wenn auch für meine irgendwann kommende Pension die JSZ umgerechnet wird weil Urlaub eben nicht umsetzbar ist. Man kann aber trotzdem anerkennen, dass mit diesem Mittel etwas ganz anderes erreicht werden soll und eine Verbesserung nur für aktive Beschäftigte ist immer noch besser als gar keine für Niemanden. Zumal wie gesagt schon die Prozente durchaus vorzeigbar sind.

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Was den von Ihnen unter Pkt. 3 angesprochenen Inflationsausgleich angeht, so findet der kürzlich erfahrene (sprunghafte) Anstieg der Krankenversicherungen darin wohl weniger Berücksichtigung.  Und was den Ausgleich der Grundsteuer (erhöhter Hebesatz / Neuberechnung) in den wohl meisten Kommunen angeht, da sehe ich auch keine Beachtung hinsichtlich "weniger Geld im Portemonnaie". Diese Art der Teuerungen wird meines Wissens nach darin nicht (genügend) eingerechnet. Demnach sind 5,8% aus meiner Sicht nicht der Knall im All. Das und die skandalöse Verschleppung verfassungsrechtlicher Ansprüche bzgl. Regelung der Amtsangemessene Alimentation stimmt mich unzufrieden.  >:(

Knecht:

--- Zitat von: BalBund am 28.03.2025 18:19 ---
--- Zitat von: Bundesjogi am 28.03.2025 17:39 ---
Schon ansatzweise gruselig wie genau du da lagst (allerdings war das mit den Zahlen ja auch durchaus erwartbar, die Zusatzinfo aus dem Flurfunk mit den Urlaubstagen war halt noch wichtig). Bezüglich der Übertragung: waren die Überlegungen tatsächlich, überhaupt keine Übertragung zu machen oder irgendwo trickreich zu kürzen?
--- End quote ---

Kurz gesagt: Ja und Ja

etwas länger: Die regelmäßige Anwendung des Übertragungsautomatismus in den Beamtenbereich ist eben nicht so tradiert wie andere Dinge. Der CSU-Entwurf (wenn auch mit der Kröte der 20.000 fiktivem Einkommen beim Partner) enthielt eine Komponente, die die Inflation berücksichtigt. Daher liegt in manchen Kreisen halt die Überlegung auf dem Tisch, diesmal doch "nur" die Alimentationsreform umzusetzen, was der Mehrheit der Beamtenschaft einen Inflationsausgleich bescheren würde, die laut offizieller Mitteilung des Statistischen Bundesamtes für 2024 bei 2,2% lag. Je nachdem wie man so ein Gesetz ausgestaltet, würde die Beamtenschaft dann 2026 nochmal 2,4%-2,6% bekommen (aktuelle Inflationsrate / Erwartung) und das war es. Kein Urlaubstag mehr, keine Wochenarbeitszeit weniger etc.

Beamte mit 3+ Kindern würden einmalig in Zeiten des Sonderhaushaltes - pardon -vermögens - einen verkraftbaren Nachschlag erhalten, bei allen anderen hätte man ein hübsches Sümmchen im Vergleich zum Tarifabschluss gespart bis dann in einigen Jahr(zehnt)en das Verfassungsgericht auch diese Reform in die Acht stellt und erneut Nachbesserungen notwendig werden. Von den aktuell kolportierten Ministern/Köpfen sind dann bis auf Spahn und Amthor vermutlich alle lange in Pension.

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Wie wahrscheinlich ist es denn, dass diese perfiden Überlegungen umgesetzt werden?

wwkauz:
Ich bin da so ein klein wenig bei den Argumenten von Rollo83.... Uns "Mittelbauern" geht es verhältnismäßig gut. Aber warum - diese Frage muss erlaubt sein. Ich habe hierauf auch meine höchstpersönliche Antwort:

Weil ich in den fetten Jahren gehaushaltet habe! Nicht mit Bitcoins aber eben anders.

Als ich 1997 in den ÖD eingetreten bin - kommend aus einem an den ÖD angelehnten Beruf! Da hatte ich von jetzt auf gleich fast 1000 DM mehr netto auf dem Gehaltszettel (ich bin von einer Sparkasse in das Beamtentum damals mit A06 gewechselt!). Damit habe ich all meinen Bekannten der freien Wirtschaft um Längen überlegen.

Dieses Verhältnis passt hinten und vorne nicht mehr. Inzwischen haben diese Menschen mich schon lange wieder überholt. Damit bin ich nicht unzufrieden - weil ich entsprechend vorgesorgt habe.

Aber wie will der ÖD hier gegen die Wirtschaft stinken? Bsp:
Mein Sohn 24 Lenze alt, Handwerksmeister beschäftigt in der Industrie verdient aktuell fast das gleiche wie ich im ÖD mit annähernd 50 und A09! Wie soll man das verkaufen? Überstunden werden wie selbstverständlich bezahlt, ein Kfz gibts, die Arbeit ist "vor der Tür".... der lacht sich kaputt darüber, dass ich für A09 über 100 km pendle!

Nachwuchsgewinnung geht so auf keinen Fall. Das wird der ÖD auf weitere Sicht noch bitter bereuen....

Daher ist es mir wurscht, was genau bei mir ankommen wird. Aber die Verantwortlichen sollen mal ihr Fernlicht einschalten.... sonst wird es in spätestens 10 Jahren sehr dunkel.

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