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Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
GeBeamter:
--- Zitat von: beamtenjeff am 07.04.2025 16:25 ---Ich rechne mit dem Schlimmsten. Vermutlich wird, wenn überhaupt, einzig die prozentuale Erhöhung übernommen. Das Beamtentum wird immer unattraktiver und ich habe so langsam die Vermutung, da steckt System dahinter. Man will sich offenbar langfristig in weiten Teilen des ÖD ohne Beamte aufstellen - ein auslaufendes Modell.
--- End quote ---
Die Zeichen nehme ich auch wahr, insbesondere in den Reden eines Herrn Linnemann. Alleine mir fehlt der Glaube, dass diese subtile Strategie, sollte sie beabsichtigt sein, den Beamtenapparat durch Unattraktivität gesund zu schrumpfen, aufgehen wird. Denn wer sind denn die ersten Beamten, die sich vom Acker machen? Die gut ausgebildeten, jungen Beamten in Mangelberufen. Die haben nicht viel zu verlieren, kaum Pensionsansprüche aufgebaut, finden trotz des vermeintlichen Makels im öffentlichen Dienst gearbeitet zu haben sofort wieder einen Job in der freien Wirtschaft. Wenn dann also statt dem 55-jährigen EDEKA, der nur noch gerade so viel tut, um ein Diszi zu vermeiden, der in den Vorstellungen von Herrn Linnemann den Klischeebeamten darstellt, die 25-jährige IT Fachkraft das BSI oder die Bundeswehr verlässt, der 28-jährige Bau-Ing das Fernstraßenbundesamt, der 29-jährige Prädikatjurist das BKartA, dann gute Nacht. Wegen der Begehrtheit auf dem Arbeitsmarkt sind die als erstes weg. Der öffentliche Dienst dann im Prinzip Handlungsunfähig und die "Problembeamten" schmeißen dann alleine den Laden, bis sie in Pension gehen und die Behörde dann nur noch einen Beschäftigen hat - den ausrangierten Politiker an der Spitze des Hauses.
Der öffentliche Dienst hat in einigen Bereichen, nicht nur bei Beamten mittlerweile einen gehörigen Lohnabstand. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass in Tarifgebundenen Verhältnissen in der freien Wirtschaft in der Regel 2-4h pro Woche weniger gearbeitet werden muss. Hinzu kommen in vielen Unternehmen Incentives wie Dienstwagen mit Tankkarte, Corporate Benefits etc, für zwar den Lohn drücken, aber dennoch für den Beschäftigten bares Geld wert sind. Der Bund bekommt es in vielen Geschäftsbereichen nicht trinken hin, ein Jobradangebot zu unterbreiten. Es könnte ja eine Vorteilsgewährung der Wirtschaft sein.
Ich messe Herrn Frei und die Union an den Aussagen, dass sie "konkurrenzfähige" Besoldung der Beamten gewährleisten will. Konkurrenzfähig heißt dann aber, mit Blick auf die Wirtschaft Grundbesoldung um 25-30% in allen Gruppen rauf. Und dann lebe ich gerne weiterhin mit einer Lohnlücke zur freien Wirtschaft und ohne Incentives - kaufe mein kleines Auto also gerne weiter komplett selbst und unterhalte es. Die Jobgarantie ist dann die Begründung. Aber so wie im Moment - Jobgarantie und Pension als Begründung für mind. 50% weniger Lohn - geht es nicht weiter. So ist der Arbeitgeber für gut ausgebildete Leute komplett unattraktiv.
Besoldungswiderspruch:
Wenn ich sowas schon lese...
https://www.nzz.ch/wirtschaft/deutschland-der-tarifabschluss-im-oeffentlicher-dienst-ist-zu-hoch-er-passt-nicht-in-die-wirtschaftliche-landschaft-ld.1879100
Regelbindung statt Verhandlungen und Streiks
,,Ökonomisch betrachtet spricht dies dafür, die Tarifentwicklung im öffentlichen Dienst auf eine neue Basis zu stellen. An die Stelle von wochenlangen Tarifverhandlungen, die von wachstumsgefährdenden Warnstreiks begleitet werden, sollte eine Regel treten, die die Löhne beim Staat deutlich langsamer steigen lässt als in der Privatwirtschaft.
So könnte ein Gesetz regeln, die Löhne beim Staat nur halb so schnell steigen zu lassen wie im Durchschnitt der Privatwirtschaft. Das Nachhinken der Löhne wäre durch die schwächere Produktivität im Staatssektor sowie durch die Privilegien der Staatsbediensteten gegenüber den Beschäftigten in der Privatwirtschaft gerechtfertigt. Diese Privilegien bestehen in der Arbeitsplatzsicherheit durch den ausgeprägten Kündigungsschutz, der bei Beamten und langjährigen Angestellten des Staates faktisch einer Unkündbarkeit gleicht. Dazu kommt die vergleichsweise üppige Altersversorgung durch den Staat in Form von Zusatzversorgung und Beamtenpensionen.
Beides wirkt wie ein zweiter Lohn im öffentlichen Dienst, der diesen für viele Arbeitnehmer attraktiver macht als eine Beschäftigung in der Privatwirtschaft. Auf diese Weise entzieht der Staat der Privatwirtschaft Arbeitskräfte, die angesichts der demografischen Entwicklung zunehmend knapp werden. "
Man kann nur hoffen, dass die neue Regierung sich daran kein Beispiel nimmt.. auch wenn es aus der NZZ ist >:(
emdy:
Der Artikel ist ein Scherz oder widerlichste neoliberale Propaganda. Hier was seriöses und ausgewogenes aus der taz.
https://taz.de/Tarifeinigung-oeffentlicher-Dienst/!6077517/
5,8 Prozent mehr Lohn klingen zwar auf den ersten Blick nicht schlecht, genauer betrachtet sieht es jedoch etwas anders aus. Denn die Gehaltssteigerung verteilt sich auf zwei Etappen: die erste ab diesem Monat, die zweite kommt erst im Mai 2026. 3 Prozent ab April bedeutet auf das Jahr gerechnet 2,25 Prozent – also eine Gehaltssteigerung nur ganz knapp über der Inflationsrate. Das ist nicht einmal ein Drittel von jenen 8 Prozent, die Verdi für 2025 gefordert hatte.
SwenTanortsch:
--- Zitat von: Besoldungswiderspruch am 08.04.2025 06:25 ---Wenn ich sowas schon lese...
https://www.nzz.ch/wirtschaft/deutschland-der-tarifabschluss-im-oeffentlicher-dienst-ist-zu-hoch-er-passt-nicht-in-die-wirtschaftliche-landschaft-ld.1879100
Regelbindung statt Verhandlungen und Streiks
,,Ökonomisch betrachtet spricht dies dafür, die Tarifentwicklung im öffentlichen Dienst auf eine neue Basis zu stellen. An die Stelle von wochenlangen Tarifverhandlungen, die von wachstumsgefährdenden Warnstreiks begleitet werden, sollte eine Regel treten, die die Löhne beim Staat deutlich langsamer steigen lässt als in der Privatwirtschaft.
So könnte ein Gesetz regeln, die Löhne beim Staat nur halb so schnell steigen zu lassen wie im Durchschnitt der Privatwirtschaft. Das Nachhinken der Löhne wäre durch die schwächere Produktivität im Staatssektor sowie durch die Privilegien der Staatsbediensteten gegenüber den Beschäftigten in der Privatwirtschaft gerechtfertigt. Diese Privilegien bestehen in der Arbeitsplatzsicherheit durch den ausgeprägten Kündigungsschutz, der bei Beamten und langjährigen Angestellten des Staates faktisch einer Unkündbarkeit gleicht. Dazu kommt die vergleichsweise üppige Altersversorgung durch den Staat in Form von Zusatzversorgung und Beamtenpensionen.
Beides wirkt wie ein zweiter Lohn im öffentlichen Dienst, der diesen für viele Arbeitnehmer attraktiver macht als eine Beschäftigung in der Privatwirtschaft. Auf diese Weise entzieht der Staat der Privatwirtschaft Arbeitskräfte, die angesichts der demografischen Entwicklung zunehmend knapp werden. "
Man kann nur hoffen, dass die neue Regierung sich daran kein Beispiel nimmt.. auch wenn es aus der NZZ ist >:(
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Zunächst einmal beschreibt der Beitrag sowieso nur die Realität der letzten Jahrzehnte, auch wenn der Autor davon nichts weiß, da er in seinen sachlichen Fähigkeiten augenscheinlich doch eher recht eingeschränkt ist. Denn diese Realität ist davon geprägt, dass die Besoldungsanpassung im öffentlichen Dienst schon lange im hohen Maße hinter der allgemeinen Lohnentwicklung hinterherhinkt. Der Journalist will also nur die Realität fortführen, auch wenn er von der Realität wenig bis nichts weiß.
Dabei stellt er zwar eingangs zunächst einmal berechtigt fest, dass sich die Arbeitsproduktivität im öffentlichen Dienst nur eingeschränkt messen lässt, indem er ausführt, dass sich anders als in der privaten Wirtschaft die Produktivität im Staatssektor kaum messen lasse.
Auch kann man seine weitere Darlegung teilen, dass der Grund darin liege, dass für die meisten Güter, die der Staat produziere, weder Markt noch Marktpreise existierten. Allerdings sagt er nichts zu den Gründen, nämlich dass es bspw. für Polizisten oder Feuerwehrleute oder Lehrer kein wirklich valides Maß geben kann, um Arbeitsproduktivität zu messen. Hier liegt also zunächst einmal kein Problem des Wollens vor. Vielmehr kann es kein Maß für eine messbare Leistung nicht weniger Berufsgruppen im öffentlichen Dienst geben - dazu sagt der Autor allerdings nichts, führt hingegen aus, dass deshalb in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung der Output des öffentlichen Dienstes überwiegend mithilfe der dort gezahlten Gehälter geschätzt werde, was nach seiner Ansicht zu dem absurden Ergebnis führe, dass jede Tariferhöhung die Produktivität der Beschäftigten beim Staat auf dem Papier steigen lasse.
Was er nicht sagt, ist, dass die Alternative wäre, die Gehälter von Beamten und der im öffentlichen Dienst Tarifbeschäftigten aus der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung herauszurechnen. Allerdings wäre genau das nun grotesk, da das ihre Ergebnisse verzerren müsste. Darüber hinaus kommt kein ernsthafter Ökonom und auch kein seriöser Journalist auf die Idee, aus Tariferhöhungen Aussagen zur Produktivität der Beschäftigten beim Staat auf dem Papier steigen lassen zu wollen, da ja jeder ernsthafte Ökonom und seriöser Journalist weiß - der unseriöse Journalist, der Stimmungmache mit Berichterstattung verwechselt, weiß das auch, wie er das ja gerade hat anklingen lassen -, dass entsprechende Produktivitätsaussagen eben prinzipiell nicht möglich sind, weshalb er entsprechende Aussagen unterließe, also nicht von Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst auf eine dort nun höhere Arbeitsproduktivität schließen wollte. Denn der ernsthafte Ökonom und seriöse Journalist weiß ja ebenso, dass man, wollte man entsprechend unseriös vorgehen, regelmäßig zu dem Ergebnis gelangen müsste, dass Beamte augenscheinlich weniger produktiv sein müssten als Tarifbeschäftigte im öffentlichen Dienst, da in den letzten Jahrzehnten die Anpassungen der Beamtenbesoldung tendenziell geringer als die Tariferhöhungen der Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst ausgefallen sind. Wollte man daraus nun schließen, dass Beamte noch einmal unproduktiver seien als die nach Ansicht des unseriösen Journalisten sowieso schon hinlänglich unproduktiven Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst?
Denn entsprechend seiner prinzipiellen Ahnungslosigkeit flieht sich der unseriöse Journalist lieber ins Reich seiner offensichtlich weitschweifenden Fantasie, indem er nun ausführt - nachdem er zuvor wie gesagt festgestellt hat, dass er wie auch alle anderen keinerlei Maß und Vorstellung von der Arbeitsproduktivität im öffentlichen Sektor hat -, dass tatsächlich die Produktivität der Staatsdiener jedoch hinter jener der im Privatsektor Beschäftigten hinterherhinken dürfte, womit er sich nicht nur als unseriös, sondern auch als Ideologe offenbart, indem er im übertragenden Sinne sagt: "Ich weiß nichts Valides zum Thema Arbeitsproduktivität im öffentlichen Diesnt, ich kann dazu auch nichts wirklich Erhellendes beitragen - aber ich habe eine weitschweifende Fantasie, die mich in meinem journalistischen Ethos antreibt, da auch meine Arbeitsproduktivität nur bedingt messsbar ist, weshalb ich mich hier gut auskenne und von mir auf andere schließe, also hervorhebe, dass ich fantasievoll das Vorurteil vertrete, dass eben die Arbeitsproduktivität im öffentlichen Dienst so ist wie bei mir, nämlich stark unterdurchschnittlich, jedenfalls in dem Moment, wo man meine Arbeitsproduktivität an dem Maß festmachte, als Journalist Realitäten und nicht nur meine eigene Fantasie zu beschreiben, also Informationen zu liefern und nicht Fake News zu produzieren."
Nachdem der unseriöse Journalist nun also sich seiner Fantasie hingegeben hat und also weiterhin davon ausgeht, dass bspw. die mangelnde Digitalisierung im öffentlichen Dienst offensichtlich ein Fehler der Beschäftigen ist - er fordert also nicht das, was ein seriöser Journalist fordern würde: nämlich dass der Dienstherr und Arbeitgeber seine Hausaufgaben machte und für die entsprechende Digitialisierung sorgte, sondern dass deshalb Löhne und Gehälter abgesenkt werden sollten -, weshalb die Arbeitsproduktivität im öffentlichen Dienst unterdurschnittlich sein dürfte, weil das so sein dürfte, weil er das als so sein dürfte ansehen dürfte und er dürftig weiterschreiben möchte, hat er auch gleich einen fantastischen Vorschlag, da bekanntlich blau, blau, blau der Enzian blüht, nämlich per Gesetz festzulegen, dass die Tarifautonomie im öffentlichen Dienst nicht mehr gelte, sondern dass nun ein Gesetz regeln könnte, dass die Löhne im öffentlichen Dienst nur noch deutlich langsamer steigen sollten als in der Privatwirtschaft, womit er sagen will: "Was interessiert mich die Verfassung, also die Tarifautonomie. Meiner Meinung nach sind die Tarifbeschätigten im öffentlichen Dienst privilegiert, indem sie keine Digitialisierung von zu Hause mitbringen, weshalb ich auf dem Amt immer lange anstehen muss, wenn ich in zehn Jahren wieder meinen Reisepass beantragen will, weshalb ich nicht nach Ungarn auswandern will, aber davon ausgehe, dass das Grundgesetz Gesetze zulässt, die das Grundgesetz nicht zulässt, weshalb ich so schreibe, wie ich schreibe, weil ich mein Geld verdienen muss, indem ich schreibe, auch wenn ich schreibe, was ich schreibe, schreibe ich auch beim Skatspielen: Wer schreibt, der bleibt, weil nämlich - Grammatik ist überbewertet, wie es die Realität auch ist - sowieso alles eine Soße, alle privilegiert, also weil ich weiß, was ich schreib, was weiß ich:"
"Diese Privilegien bestehen in der Arbeitsplatzsicherheit durch den ausgeprägten Kündigungsschutz, der bei Beamten und langjährigen Angestellten des Staates faktisch einer Unkündbarkeit gleicht. Dazu kommt die vergleichsweise üppige Altersversorgung durch den Staat in Form von Zusatzversorgung und Beamtenpensionen."
Und weil das so sei - also dass man am besten ohne Ahnung und ohne irgendeinen Realitätsbezug gleich alles in einen großen Topf wirft und kräftig umrührt -, müsse der öffentliche Dienst der produktiven Privatwirtschaft auch noch die dringend notwendigen Arbeitskräfte entziehen, weshalb es als Schlussfolgerung eventuell für alle am besten wäre, die öffentliche Verwaltung eventuell gleich ganz abzuwickeln, sodass sich heuer eben der gemeine Reichsbürger endlich wieder seinen eigenen Pass malen kann, selbst Elon Musk, der bekanntlich ein guter Bekannter Verwandter von Donald Trump ist, weshalb auch er ein Reichsbürger sein muss und also Deutscher - was der unseriöse Journalist nun nicht schreibt, sondern weiß, dass eigentlich der Beschäftigte im Öffentlichen Dienst eine Art zweiten Lohn erhält, der wie bei Goldtaler nun aus seiner Fantasie auf den privilegierten Tarifbeamten oder Beamtentarifler oder wie nun die Telefonnummer auf dem Amte auch gerade heißt herabregnet und nun aus der Fantasie, die vormals noch im Konjunktiv formuliert worden war, die ideologische Realität geworden ist:
"[Z]umal die Arbeitskräfte in Unternehmen im Schnitt produktiver sind als beim Staat".
Und schwuppdiwupp tiddeldadirium und Abrakadrabra simsalabimmelbahnundzugenäht hat der blitzgescheite Journalist die Lösung aller Kettensägeprobleme gefunden: Der Staat müsse schrumpfen und wenn sie nicht gestorben sind, dann fantasieren sie auch noch heute. Denn auch könne es Ausnahmen von Ausnahmen bei Polizisten, Soldaten und Richtern geben, weil die augenscheinlich aus welchen Gründen auch immer nun produktiver oder vielleicht auch nur die einzigen Berufsgruppen sind, mit denen der mit der Zeit gehende Journalist schon einmal zu tun hatte.
Es ist gut, dass auch das gesagt worden ist, womit sein Tagwerk getan sein wird und er sich dem Sonnenschein hingeben kann, hoffentlich brutzelt der nun nicht auch heute wieder zu lange auf seine ungeschützte Birne - alle Probleme gelöst, ein rares Meisterwerk nzzscher Welterklärung. Solange solche Knallfrösche noch bei der nzz schreiben und nicht im öffentlichen Dienst ihr Werk vollbringen, kann noch nicht alles verloren sein. Beten wir also, dass die nzz auch weiterhin bei ihr schreibende unseriöse Journalisten so hinreichend bezahlt, dass sie nicht auf die Idee kommen, sich alsbald im öffentlichen Dienst tummeln zu wollen.
Mache sich jeder einen eigenen Reim darauf, was der Journalist sagen möchte: https://www.wirtschaftsjournalistin.com/singlenews/uid-965824/malte-fischer-wechselt-zur-nzz/
lotsch:
--- Zitat von: Besoldungswiderspruch am 08.04.2025 06:25 ---Wenn ich sowas schon lese...
https://www.nzz.ch/wirtschaft/deutschland-der-tarifabschluss-im-oeffentlicher-dienst-ist-zu-hoch-er-passt-nicht-in-die-wirtschaftliche-landschaft-ld.1879100
Regelbindung statt Verhandlungen und Streiks
,,Ökonomisch betrachtet spricht dies dafür, die Tarifentwicklung im öffentlichen Dienst auf eine neue Basis zu stellen. An die Stelle von wochenlangen Tarifverhandlungen, die von wachstumsgefährdenden Warnstreiks begleitet werden, sollte eine Regel treten, die die Löhne beim Staat deutlich langsamer steigen lässt als in der Privatwirtschaft.
So könnte ein Gesetz regeln, die Löhne beim Staat nur halb so schnell steigen zu lassen wie im Durchschnitt der Privatwirtschaft. Das Nachhinken der Löhne wäre durch die schwächere Produktivität im Staatssektor sowie durch die Privilegien der Staatsbediensteten gegenüber den Beschäftigten in der Privatwirtschaft gerechtfertigt. Diese Privilegien bestehen in der Arbeitsplatzsicherheit durch den ausgeprägten Kündigungsschutz, der bei Beamten und langjährigen Angestellten des Staates faktisch einer Unkündbarkeit gleicht. Dazu kommt die vergleichsweise üppige Altersversorgung durch den Staat in Form von Zusatzversorgung und Beamtenpensionen.
Beides wirkt wie ein zweiter Lohn im öffentlichen Dienst, der diesen für viele Arbeitnehmer attraktiver macht als eine Beschäftigung in der Privatwirtschaft. Auf diese Weise entzieht der Staat der Privatwirtschaft Arbeitskräfte, die angesichts der demografischen Entwicklung zunehmend knapp werden. "
Man kann nur hoffen, dass die neue Regierung sich daran kein Beispiel nimmt.. auch wenn es aus der NZZ ist >:(
--- End quote ---
Willkommen in Zeiten der Verteilungskämpfe. Ich wage die Voraussage, dass diese in nächster Zeit zunehmen werden, da sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verschlechtern. Der Journalist hat zwar Unrecht, aber seine Ansichten sind weit verbreitet und kommen an. Auch der bayer. Finanzminister hat sich einmal geäußert, dass er immer wieder von Unternehmern angesprochen wird, die sich beschweren, weil der ÖD soviel zahlt und ihnen das dringend benötigte Personal wegnimmt. Personal ist eben zur Zeit ein rares Gut. Auch meinte er, dass es nicht so schlimm sei, dass viele Stellen im ÖD nicht besetzt seien. Das wird sich schon wieder einpendeln, wenn es wieder einmal schlechtere konjunkturelle Zeiten gibt.
Viele Politiker hoffen ja auf KI. Gestern habe ich einen Film gesehen, da wollte Spanien sein Justizwesen auf KI umstellen, weil das viel produktiver sei. Zum Schluss kam raus, dass eine priv. Firma dann den Algorithmus besitzen würde und die gesamte Justiz in deren Händen wäre. Soviel zur Produktivität.
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