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Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
Petr Rigortzki:
Beispiel positive Tarifverhandlungen vor 3 Monaten (Condor):
Im Einzelnen verbirgt sich hinter dem Tarifergebnis neben einer tabellenwirksamen Gehaltserhöhung von mindestens 17 Prozent in mehreren Schritten eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro sowie ein Sockelbetrag in Höhe von 415 Euro für die untersten Gehaltsgruppen. Leitende Flugbegleiter*innen bekommen zwei neue Gehaltsstufen, Flugbegleiter*innen ohne Leitungsfunktion sogar bis zu drei neue Entgeltstufen in der Gehaltsstruktur. Durch eine neue Berechnung der Betriebszugehörigkeit und damit verbundenen mehrfachen Sprüngen in der Gehaltsstruktur kommen so bis zum Ende der Laufzeit einige Beschäftigtengruppen auf bis zu 34 Prozent mehr Gehalt.
Darüber hinaus wurden weitere Fortschritte zur Stabilisierung des Flugbetriebs sowie zur Vergütung von Mehrarbeit erzielt. Sollte die Inflation in den kommenden Jahren über 7 Prozent liegen, wird diese durch einen zusätzlich vereinbarten sogenannten Indexlohn ausgeglichen. Mit diesem Schritt haben die Tarifpartner eine Reallohnerhöhung sichergestellt. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 30. September 2026.
Für uns auch interessant:
Sollte die Inflation in den kommenden Jahren über 7 Prozent liegen, wird diese durch einen zusätzlich vereinbarten sogenannten Indexlohn ausgeglichen. Mit diesem Schritt haben die Tarifpartner eine Reallohnerhöhung sichergestellt.
Petr Rigortzki:
Wie schon "gedacht": DBB Herr Silberbach wiedergewählt für die nächsten paar Jahre
dbb Jahrestagung Köln, 8. Januar 2024 Starker Staat – wehrhafte Demokratie Ulrich Silberbach
https://www.dbb.de/artikel/silberbach-vertrauen-in-den-staat-muss-wiederhergestellt-werden.html
Auszüge:
zur Innenministerin
In guter Tradition nehmen wir unsere dbb Jahrestagung zum Anlass,um die aktuelle Entwicklung des öffentlichen Dienstes und grundlegende gesellschaftspolitische Fragen zu diskutieren.
Umso enttäuschender ist es, dass die Bundesinnenministerin als zuständiges Kabinettsmitglied diesen Termin nicht wahrnimmt. Auch die Art und Weise ihrer Absage ist bis heute einzigartig in der Tradition zwischen dem BMI und dem dbb: Weder hat es eine persönliche Nachricht, noch eine sonstige Begründung gegeben, warum die
schriftliche Zusage nicht eingehalten wurde.
Statistik zur Lage des Vertrauens in die Beamtenschaft
Laut unserer aktuellen dbb Bürgerbefragung gehen nur 27 Prozent der Bürgerinnen und Bürger davon aus, dass der Staat in der Lage ist, seine Aufgaben zu erfüllen. Zahlreiche ähnliche Befragungen anderer Institutionen kommen zum gleichen Ergebnis.
Steuereinnahmen:
Ja, einerseits hatten wir noch nie so hohe Steuereinnahmen für die öffentliche Hand zur Verfügung wie heute.
Andererseits hatten wir seit der Gründung der Bundesrepublik auch noch nie einen so großen Investitionsstau und noch nie so viele Krisengleichzeitig zu bewältigen.
Setzt die Politik auf einen handlungsfähigen ÖD?
Die politischen Kräfte unseres Landes, die an seiner freiheitlich demokratischen Grundordnung festhalten, setzen auf einen handlungsfähigen öffentlichen Dienst.
Die personelle Zukunft:
Dem Staat fehlen mehr als 550.000 Beschäftigte und die Lage wird mit der Pensionierung der Babyboomer immer schlimmer:Über 1,3 Millionen Kolleginnen und Kollegen gehen in den nächsten zehn Jahren in den Ruhestand.„Der Personalnotstand gefährdet die Handlungsfähigkeit von Staat und Verwaltung“.
Die ewige Binse vom Dienstverhältniss und mal schauen wie der u.a. Spruch bei den kommendenTV aussieht
Das besondere Dienst- und Treueverhältnis im Berufsbeamtentum ist keineswegs eine Einbahnstraße. Auch für die
Dienstherrn sind damit einige Pflichten verbunden. Dazu gehört für uns ganz klar, dass sie den Beamtinnen und Beamten nicht immer wieder irgendwelche Sonderopfer abverlangen!
Arbeitszeit: Potentiel interessant für die kommenden Verhandlungen
Im Jahr 2006 wurde die Wochenarbeitszeit einseitig zu Sparzwecken erhöht und weiterhin tragen alle bis heute diese Sonderbelastung mit.Doch die ursprüngliche Begründung ist längst weggefallen und die 41 Stunden Woche daher in keiner Weise zu rechtfertigen. Dies ist ein drängendes und mehr und mehr ärgerliches Problem!
Denn aus Sicht vieler Beamtinnen und Beamten ist dies eine dauerhafte Missachtung berechtigter Interessen und ein weiterer schwerer Vertrauensbruch der Politik seit vielen Jahren.
Selbstbeweihräucherung und Beruhigung dass der Abschluss dem DBB doch gut gelungen ist.....
Apropos Ergebnisse: 2023 war ein Mega-Jahr in Sachen Einkommensrunden!
Wir wissen, dass Einkommensrunden immer zäh sind, aber sowohl die letzte Runde mit Bund und Kommunen als auch die mit den Ländern hatten es wirklich in sich.
Dass es uns am Ende nach intensiven Verhandlungsrunden gelungen ist,Tarifkompromisse zu erzielen, die sich sehen lassen können, dies istauch und vor allem Euer Verdienst, liebe Kolleginnen und Kollegen!
und nochmal.....Ist dem so ? Seht Ihr das genauso ?
Mit der im November verabschiedeten Besoldungs- und Versorgungsanpassung erhalten alle Beamtinnen und Beamten des Bundes in gleicher Weise einen Ausgleich für die stark gestiegenenLebenshaltungskosten und nicht zuletzt Anerkennung für ihre Arbeit, die unter nicht immer einfachen Bedingungen erfolgt.
Tja und hier hat keiner der Beamtenvertretungen gewirkt:.....
Umso dringlicher ist es, dass hier auch die weiteren Herausforderungen in Sachen Besoldung und Versorgung angegangen werden: Es muss nun endlich auch auf Bundesebene eine verfassungskonforme Besoldung und Versorgung erzielt werden.
Und KEIN (0) Wort zu den kommenden Tarifverhandlungen.
Dass bedeutet = kein Interesse bzw schon Vorabsprachen dies ruhig zu halten....
emdy:
Verstörend fand ich, dass Silberbach meinte, die Umsetzung der Rechtsprechung durch die Länder "könne sich sehen lassen". Ähm nein!? Alle setzen den Verfassungsbruch fort.
Ich will keinen Gewerkschafter haben, der Ergebnisse schönredet, sondern einen, der benennt, dass der Dienstherr weiterhin macht was er will. Im Grunde ist ein Indexlohn, das niedrigste akzeptable Ergebnis gewerkschaftlichen Handelns. Alles andere bedeutet, von seinen Beschäftigten zu verlangen, Jahr für Jahr für weniger Kaufkraft zu arbeiten.
Das Ergebnis der letzten Tarifrunde war ein Schlichterspruch, der naturgemäß ein Kompromiss war; nicht mehr und nicht weniger.
Eukaryot:
--- Zitat von: Petr Rigortzki am 07.01.2024 19:04 ---Eukaryot
Ich glaube es herrscht ein grosses Missverständnis:
Der letzte Abschluss der Tarifverhandlungen war ein mittelmässiger bzw schlechter Abschluss !
Natürlich haben sich alle auf die Schultern geklopft und "huch haben wir gerade so geschafft, maximum rausgeholt, ("Bundeswehrverband" "alles gegeben") DBB, wiedergewählt, DGB, Nancy + Welge "den Beamten mehr als ihnen zusteht gegeben", etc. etc.
Im Vergleich zu den zivilen "vergleichbaren" Firmen wurde das Minimalmass errreicht..und natürlich wird das keiner "leicht" zugeben und Kritik darf an bestehenden Institutionen nicht geübt werden...
"Zeitenwende" - warum stellt sich ein Bundeskanzler, eine Innenministerin , ein Verteidigungsminister nicht einmal auf die Seite "Ihres Personals" sondern wehement dagegegen?????? Warum ??? Weil es nicht "darum" geht , es geht nicht um Geld denn das ist da in Europas grösstem Land ...es geht nur um eine Entscheidung und das persönliche Ego ...... und so lang kein "Leidensdruck" da ist, passiert Nichts.
"Zeitenwende" - alle wollen einen modernen, digitalen hocheffizienten Staat aber ...er darf Nichts kosten und soll omnipotent sein, aber nicht zu intrusiv....Ähnlich der Bundeswehr bis vor dem Ukrainekrieg absolut unnötig ...jetzt interessanter aber doch nicht so wichtig dass man sich auf harte Entscheidungen einlässt ..
--- End quote ---
Ein streitbarer Beitrag, der mir gefällt. Ich stelle dem mal eine provokante Hypothese entgegen.
Die Beurteilung des letzten Tarifabschlusses ist abhängig vom Maßstab.
Auf die gesamte Laufzeit gemessen ergibt sich seit dem vorangegangenen Abschluss ein Reallohnverlust. Die „Inflationsausgleichsprämie“ wurde als Mittel verwendet, um die Tariferhöhung später in Kraft zu setzen und gleicht die Inflation keineswegs aus.
Gemessen mit anderen Tarifabschlüssen würde ich ihn durchaus im oberen Mittelfeld sehen.
Gemessen an der volkswirtschaftlichen Bilanz des Staates (fatale Demografie, Staatsverschuldung, Wirtschafts“wachstum“, Exportschwäche, Digitalisierungsdefizit, Kriegsausgaben), wäre ich gar geneigt, ihn als überdurchschnittlich gut zu bewerten. Gute entlohnte Staatsdiener verdient eigentlich nur ein gut wirtschaftender Staat.
Die Begriffe „Zeitenwende“ und „Transformation“ waren für mich bereits undefinierbare Worthülsen, in die jeder etwas anderes hineininterpretieren kann, als ich den Koalitionsvertrag erstmalig analysierte und sind es seither geblieben. Sie reihen sich ein in die inflationäre Verwendung der Bezeichnung „historisch“ für Vorgänge, an die sich in zwei Dekaden niemand mehr erinnern wird. Angemessen wäre es, Verwaltungsvorgänge konsequent zu digitalisieren und zu automatisieren, um das in den nächsten Jahren aus dem öffentlichen Dienst ausscheidende Personal nicht mehr in großer Zahl nachbesetzen zu müssen. Dafür bedarf es eines konsequenten Ansatzes der „Medienbruchfreiheit“ und eines konsequenten Abschaffens der veralteten Rechtswirkung der händischen Unterschrift.
In meinem Umfeld ist gefühlt eine halbe Abteilung nur mit Scanvorgängen beschäftigt. Bin ich zu lange im Homeoffice, dann „können“ meine Bescheide wegen fehlender Formularvordrucke nicht gescannt werden, bloß weile es keine digitale Signatur gibt, die §126a BGB bereits seit 2016 kennt.
Ohne Leidensdruck gab es im öffentlichen Dienst noch nie nennenswerten Fortschritt. Alleine das Lebenszeitprinzip verhindert frischen Wind und belässt leidenschaftliche juristische Bedenkenträger oft jahrzehntelang in mächtigen Positionen.
Außerdem sind alte Gesellschaften regide, innovationsfeindlich und geprägt von einem negativen Weltbild. Intrusiv darf Politik in einem konservativ geprägten Staat ohnehin fast nie sein. Die Demografie verstärkt dies. Insbesondere die stark juristisch geprägte deutsche Gesellschaft ist dies sowieso. Ein Blick in das aufstrebende, innovative und junge Asien zeigt das Gegenteil. Es liegt in der Natur der Sache, dass insbesondere alte und genau deswegen besonders reformbedürftige Gesellschaften hierzu nicht in der Lage sind.
Durch den Zyklus der Überalterung muss jeder Staat nach der durch die Industrialisierung und Wohlstand bedingten Kinderlosigkeit einmal durch. Die Post-Ära mit einer ausgeglichenen Gesellschaftspyramide hat noch kein Staat erreicht. Mit etwas Glück werden wir nach den Japanern in der zweiten Dekade des 21. Jahrhunderts vielleicht unter den ersten sein.
Schließlich führen die zugrunde gelegten Faktoren dazu, dass es ohne (Leidens-)druck keine Arbeitszeitverkürzung für Beamte geben wird und die Gewerkschaften gut damit beraten wären, diese einzufordern. Sinnvoll wäre dies aber wirklich nur, wenn der öffentliche Dienst durch Digitalisierung weniger Personal benötigt.
Mario12:
Ich tippe auf:
ab 01.01.25: Nullrunde
ab 01.01.26: +1,4 %
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