Autor Thema: Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst  (Read 253207 times)

Rollo83

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #435 am: 18.12.2024 08:05 »
https://oeffentlicher-dienst-news.de/gehalt-prognose-oeffentlicher-dienst-2025/

Prognose der 8% Gehaltstabellen und Diskussionsgrundlagen

8%, genau.

Wer das glaubt ist geistig… und glaubt auch an den Weihnachtsmann und daran das Schalke in die Bundesliga auf steigt.

Zauberberg

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #436 am: 19.12.2024 10:53 »
....ok bei Schalke war ich dabei !

Petr Rigortzki

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #437 am: 02.01.2025 02:52 »
Euch Allen ein Gutes Neues Jahr 2025 - mit einem hohen Tarifabschluss.

Vor einem Jahr wurde die Diskussion um die Neuen Tarifverhandlungen eröffnet mit dem Hintergrund den ein oder anderen dazu zu bewegen doch Initiative zu ergreifen - Aktionen weiter im Voraus zu starten, die Kommunalpolitiker in unsere Richtung zu bewegen, sich auf die Wahlen vorzubereiten und 'die richtige Partei zu wählen die Eure Interessen vertritt.
Es kann sich jeder selber an die Nase fassen um zu sehen was er bisher fuer den Tarifabschluss geleistet hat ( so wie ich herumgeschwurbelt) oder doch noch in der jetzigen heissen Phase die ein oder andere Aktionen startet. ......damit hinterher nicht nur gemotzt wird, sondern wir sagen koennen 'wir haben ja alles probiert'.........oder auch nicht.
Auf geht's - 8,5% Frohes Neues


Sehr geehrte Beamte und Soldaten,

im Vorab Ihnen Allen ein Gesundes, Glückliches Neues Jahr und mit dem Blick auf einen für den Öffentlichen Dienst erfolgreichen Abschluss der Tarifverhandlungen 2024/2025 !

Die Laufzeit der letzten Tarifeinigung beträgt 24 Monaten (1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2024).

Es ist davon auszugehen dass Frau Innenministerin Nancy Faeser und Ihre Arbeitgeberseite alles in Ihrer Macht stehende versuchen werden um die diesjährigen Tarifverhandlungen so lange wie möglich zu verzögern, eine möglichst lange Laufzeit und einen so gering wie mögliche Erhöhung durchzusetzen.
Dies ist im eignetlichen Nichts Neues allerdings wird diesmal ein medienwirksames Argument die verspätete, auf eine 14 monatige Nullrunde, folgende Erhöhung von 5,5% (+ 200 €) ab 01. März 2024 sein:
Frau Faeser, Frau Welge (?) werden dem öffentlichen Dienst gross vor Augen halten "dass er ja gerade diese enorm hohe Tariferhöhung" erhalten hat und die Kassen leer sind (Dabei wird von den automatischen, jährlichen Diäterhöhungen der Minister einmal abgesehen und pressewirksam verschwiegen).

Die Argumente der letzten Tarifverhandlung sind ja noch bekannt und hallen durch die Luft...:

BM Faeser die bei den Landtagswahlen in Hessen die "Quittung" (für Ihre Politik) der Wählerschaft bekommen hat und "gnadenlos" verloren hat:
"Ich bin sehr froh, dass wir jetzt einen guten und fairen Tarifabschluss für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen erreicht haben. Dieser Tarifabschluss bringt für die Beschäftigten spürbare Entlastungen. Die steuer- und abgabenfreien Zahlungen machen sich zügig im Portemonnaie bemerkbar. Wir sind den Gewerkschaften so weit entgegengekommen, wie wir es in schwieriger Haushaltslage noch verantworten können."

Der zweite Vorsitzende der Schlichtungskommission Prof. Dr. Georg Milbradt:
„Unter Berücksichtigung der hohen Inflationsraten, der Interessen der Beschäftigten aber auch der Steuer- und Gebührenzahler kann ich trotz der ungewöhnlichen Höhe die Empfehlung der Schlichtungskommission mittragen und hoffe auf eine schnelle und einvernehmliche Regelung des Tarifkonflikts auf dieser Basis“

Frau Karin Welge, Präsidentin der VKA, OB Gelsenkirchen, findet die Forderung der Beamten und Angestellten des Öffentliches Dienstes "gänzlich überzogen und an jeder Realität vorbei, die Beamten erhielten schon vor den Tarifverhandlungen sehr gute Bezüge". Die kurzfristig von Frau BM Faeser angebotenen mindestens 8% ab 2023 wischte sie schockiert und schnell vom Tisch.

Der Vorsitzende des Deutschen Beamtenbunds Ulrich Silberbach wurde im November wieder für 5 Jahre zum Vorsitzenden gewählt. Seine Ansprache:
Die Politik daran zu messen, »welche Anstrengungen und Investitionen sie für jene auf den Weg bringen, die dafür sorgen, dass dieses Land funktioniert – Beamtinnen wie Beamte und Tarifbeschäftigte«.
Allerdings ist er ja gerade wiedergewählt worden......

Der Bundeswehrverband hat sich hauptsächlich für eine "schnelle Umsetzung des Tarifvertrages" auf die Beamten und Soldaten eingesetzt.

Als Licht im Tunnel kann man die Aktionen von Verdi mit mehr als 400 000 Streikenden sehen die zumindest die Kommunen wachgerüttelt haben und der AG Seite zeigten, dass es tatsächlich Beamte gibt die sich für eine gerechte Bezahlung engagieren (...). Diese Aktionen wurden seitens der Innenministerin und Frau Welge auf das schärfste verurteilt und in der Presse gegenüber der Bevölkerung massgeregelt.

Zur Inflation:
Nachholbedarf 2022 7,9%
Inflation 2023: 5,9%
Inflation 2024 (Schätzung): 2,9-3,9%
Kann man , wie so oft geschehen, hin und her diskutieren. Auch neutral berechnen (da Inflation ja immer zum Vorjahr berechnet wird). Aber wir sprechen von ca (7,9 + 5,9 + 2,9 ) 16,7% die derzeit mit 5,5%+200€ ausgeglichen werden.
Über den Daumen fehlen nur für die Inflation dann ca 10% plus die "gerechte Bezahlung (Bezüge)"....

Die Zeiten sind nicht "einfach" allerdings (behaupte ich) ist es keine Geldfrage ("denn das Geld ist da bzw wird gedruckt") - trotz dessen dass die Ministerien sparen "müssen", Putin vor der Tür steht, etc. es ist nur eine Entscheidungsfrage - wer will schon den Beamten mehr Geld geben ?(wer traut sich das?, auch wenn weder Soldatentum noch Beamtentum keine gefragten Berufsfelder sind, ab 2030 ist jede 4.Stelle unbesetzt und der Bundeswehr ca 20 000+ Soldaten fehlen).
Frau Faeser, Frau Weber, etc, etc, setzten alles in Gang um alle ihren persönlichen Interessen weiterzuverfolgen, um im Amt zu bleiben und das beinhaltet gerade nicht die Beamten "noch reicher zu machen".

"Zeitenwende" (warum denn nicht):
In vielen anderen europäischen Ländern werden die Bezüge/Besoldung jährlich automatisch, ohne zutun von Diskussionen, Verhandlungen (ähnlich der Diäten der deutschen Politiker), an die Inflation angepasst. Dazu kommen dann per Verhandlung bzw über die Regierung Erhöhungen um die Berufe attraktiv zu halten.
In vielen Ländern erhalten die Beamten und Soldaten eine einmalige "Abfindung" (ca 1 Jahresgehalt , siehe ITAlien) beim Eintritt in den Ruhestand. Die Abfindung soll den Beamten/Soldaten einen  positiven Übergang nach geleistetem Staatsdienst gönnen.


Die Tarifverhandlungen 2024/5 werden hart. Man kann sich an den zahlreichen Tarifverhandlungen 2024 anderer Bereiche orientieren:
 https://www.stern.de/wirtschaft/news/tarifverhandlungen--tarifrunde-2024--kuerzere-arbeitszeiten--deutlich-mehr-geld-34325374.html

Vielleicht (Ironie?) wäre es auch an der Zeit "modern" ("Zeitenwende") zu agieren und gemeinsam ("Crowdfunding", jeder Beamte+ Soldat gibt 1 €....Kasse von 200T€) und potente Lobbyisten bzw Anwälte zu engagieren um die Interessen vorzubereiten und tatsächlich zu vertreten. Vielleicht gibt es jüngere Beamte die sich damit auskennen ??
Oder (jetzt aber tatsächlich:Ironie) wie bspw unser ehemaliger Bundeskanzler Schröder (oder andere) gemeinsame Sache mit Russland oder China zu machen und diese zu bitten sich der Lobbyfrage für das Beamtentum anzunehmen.........
  ;-))

Die meisten Beamten, die ich kenne, nehmen den Spruch der Bundeswehr "Wir dienen Deutschland" ernst und "verteidigen" ihre Aufgaben um "dem Staat" bzw dann der Bevölkerung zur Verfügung zu stehen. Alle Soldaten, die ich kennengelernt habe, nehmen den o.a. Spruch wörtlich, vor allem wenn sie Deutschland im Kosovo, Afghanistan, Mali, etc. dienen da es unsere Regierung für Deutschland so beschlossen hat (auch wenn man in der Presse den Eindruck hat dass dies nicht immer der Wunsch "der Deutcshen" ist).
Deshalb sehe ich persönlich (!) es auch als Schande an, dass die Beamten und Soldaten sich mit der Regierung bzw. mit Nacy Faeser um ihre Bezüge "schlagen" müssen und dabei auch noch auf die Hilfe von "aussen" (Verdi, etc.) angewiesen sind - ohne die es gar Nichts gäbe.

In diesem Sinne : Ein gutes Neues 2024, auf gute Diskussionen, Vorschläge um die Tarfiverhandlungen 2024/2025 diesmal wirklich positiv für die Beamten und Soldaten zu beenden.

lotsch

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LehrerBW

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #439 am: 05.01.2025 02:56 »
Bild hetzt mal wieder….Beamte wollen angeblich 19% mehr Lohn in den Tarifverhandlungen rausschlagen.
Wie sie auf die Zahlen kommen erklären sie aber nicht 🤷‍♂️
Wobei es in Bezug auf die amtsangemessene Alimentation angebracht wäre 🤔

https://www.bild.de/politik/inland/tarifverhandlungen-beamte-wollen-11-prozent-mehr-lohn-677916f99d87ab7cec3f9a52

Foxtrott

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #440 am: 05.01.2025 08:11 »
So wie ich das verstanden habe, wurden die 3-4 geforderten Tage in die Prozentzahl mit eingerechnet. Von Hinten durch die Brust ins Auge 🤡

SwenTanortsch

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #441 am: 05.01.2025 09:54 »
Es lohnt sich auch hier, den Blick gen Süden, also nach Österreich zu wenden. Da sind die Gespräche zur Regierungsbildung nicht zuletzt auch daran gescheitert, dass die ÖVP auf Kürzungen bei Pensionen und Gehältern im öffentlichen Dienst bestanden hat (https://www.deutschlandfunk.de/koalitionsverhandlungen-zwischen-oevp-und-spoe-gescheitert-nehammer-kuendigt-ruecktritt-an-100.html). Wie wetterwendisch dabei die Politik ist, zeigt sich daran, dass auch die ÖVP vor noch nicht einmal einem Monat - am 11.12.2024 - gemeinsam mit der SPÖ, FPÖ und den Grünen den zwischen Regierung und Beamtengewerkschaft vereinbarten zweijährigen Gehaltsabschluss mit getragen hat, den sie ja maßgeblich mitverhandelt hatte. Demnach steigen die Gehälter im öffentlichen Dienst in diesem Jahr um 3,4 % und werden im nächsten in Höhe der um 0,3 % erhöhten Inflationsrate steigen (https://www.parlament.gv.at/aktuelles/pk/jahr_2024/pk1101). Auch dort waren dabei die üblichen Floskeln zu hören, also bspw. vonseiten der ÖVP:

"Liebe Kolleginnen und Kollegen, wenn wir über die Gehaltserhöhung im öffentlichen Dienst sprechen, dann sprechen wir nicht nur über einen nominellen Wert, sprechen wir nicht nur über eine Zahl, sondern dann sprechen wir auch über Wertschätzung für die Leistung der Menschen, der Bediensteten im öffentlichen Dienst. Ich denke dabei an die Bediensteten im Bereich der Sicherheit auf unseren Straßen, ich denke dabei an das Gesundheitspersonal, ich denke dabei an das Personal im Bereich der Bildung unserer Kinder. Die Bediensteten im öffentlichen Dienst, vor allem jene im Sicherheitsbereich, sind tagtäglich, auch an Sonn- und Feiertagen, für die Menschen in diesem Land unterwegs.

3,5 Prozent – dazu möchte ich ganz herzlich allen Beteiligten, allen Verhandlern, auf Regierungsseite dem Herrn Finanzminister und auch dem Herrn Beamtenminister, danken, dass dieser Vorschlag beziehungsweise dass diese Gehaltserhöhung zustande gekommen ist, weil es wirklich ein fairer Vorschlag und ein faires Verhandlungsergebnis ist, das für den öffentlichen Dienst zustande gekommen ist. Es zeigt auch, dass wir seitens der Politik, seitens des Finanzministers und auch seitens des Beamtenministers die Leistungen des öffentlichen Dienstes wertschätzen.

Der öffentliche Dienst ist das Rückgrat unserer Gesellschaft. Und seien wir ehrlich – außer dem Block hier auf der rechten Seite –: In Österreich machen sehr, sehr viele Institutionen und vor allem auch die Bundesbeamten beziehungsweise die Bediensteten im öffentlichen Dienst einen guten Job, dass sozusagen alles in diesem Laden Österreich auch läuft. Das haben wir vor allem in den letzten Jahren gesehen, die herausfordernd waren, bei den globalen Krisen, die wir auch zu bewältigen gehabt haben, auch bei der Digitalisierung, die natürlich auch im öffentlichen Dienst Einzug hält. Die Beamtinnen und Beamten, die Bediensteten im öffentlichen Dienst haben einen tollen Job gemacht und haben darauf geschaut, dass in Österreich vieles besser ist als in anderen Ländern. Das sollten wir uns bei dieser Diskussion auch immer wieder in Erinnerung rufen, meine geschätzten Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Ein wichtiger Punkt noch, was die Planungssicherheit für die Bediensteten im öffentlichen Dienst betrifft: Wir haben nicht nur eine Gehaltserhöhung, eine Gehaltsanpassung für das Jahr 2025 vereinbart und werden diese heute hier auch beschließen, sondern auch für das Jahr 2026, mit 0,3 Prozentpunkten, gekoppelt an die rollierende Inflation. Das gibt natürlich auch den Beschäftigten im öffentlichen Dienst Planungssicherheit.

Der öffentliche Dienst ist nicht nur wichtig, sondern der öffentliche Dienst ist für mich auch unverzichtbar. – Ein herzliches Dankeschön an alle Bediensteten im öffentlichen Dienst." (https://www.parlament.gv.at/dokument/XXVIII/NRSITZ/5/A_-_14_52_11_00598293.html)

Also die üblichen gestanzten Aussagen hier wie dort:

- "Wertschätzung für die Leistung der Menschen, der Bediensteten im öffentlichen Dienst",
- "wirklich ein fairer Vorschlag und ein faires Verhandlungsergebnis",
- "dass wir seitens der Politik, seitens des Finanzministers und auch seitens des Beamtenministers die Leistungen des öffentlichen Dienstes wertschätzen",
- der "öffentliche Dienst ist das Rückgrat unserer Gesellschaft",
- die "Beamtinnen und Beamten, die Bediensteten im öffentlichen Dienst haben einen tollen Job gemacht",
- ein "wichtiger Punkt noch, was die Planungssicherheit für die Bediensteten im öffentlichen Dienst betrifft",
- das "gibt natürlich auch den Beschäftigten im öffentlichen Dienst Planungssicherheit",
- ein "herzliches Dankeschön an alle Bediensteten im öffentlichen Dienst".

All das sind die typischen Slogans auch in den hiesigen die Besoldung betreffenden Sonntagsreden in den Parlamenten - und hier wie dort, ist von den ganzen Slogans nicht mehr viel übrig, wenn's halt ans Eingemachte geht und man hier wie dort die Bediensteten im öffentlichen Dienst weiterhin als die Sparschweine der Nation benötigt. Entsprechend hebt nun Gisela Färber in ihrem aktuellen Beitrag zur "Übertragung der Tarifabschlüse auf den Beamtenbereich" seit 2020 in Bund und Ländern hervor (ZBR 2025, S. 10, 19) hervor:

"Die Mehrzahl der Länder hat ebenfalls den TV-L ohne den Mindesterhöhungsbetrag von 140 Euro zum 1.2.2025 vollständig übernommen; einige Länder haben allerdings die prozentualen Erhöhungen z.T. vorgezogen oder höher angesetzt. Gemeinsam ist allen - auch Hessen mit eigenem Tarifvertrag und Besoldungsrunde -, dass die Laufzeit des vorherigen Besoldungsfüges zum zweiten Mal gegen die Gewährung von Einmalzahlungen gestreckt wurde, mithin die Basis für die nachfolgende prozentuale Erhöhung niedrig blieb, welche dann selbst weder beim Bund noch bei den Ländern die realen Einkommensverluste in irgendeiner Weise ausgleichen konnte. Vielmehr gibt es 2024 außerdem in fast allen Ländern sogar nominal geringere Jahresbezüge als 2023! Die reale Einkommenssituation des gesamten öffentlichen Diensts - d.h. nicht nur der Beamten, sondern auch der Tarifbeschäftigten - hat sich seit 2020 massiv - in vielen Fällen um mehr als 10 Prozentpunkte! - verschlechtert."

Wir dürfen es also für gewiss halten, dass wir die gleichen Worthülsen wie in Österreich alsbald auch wieder hier bei uns hören werden und dass das Ziel hier unverändert bleiben wird, nämlich in den Tarifverhandlungen vonseiten der TdL nicht besonders die tatsächliche ökonomische Lage der Beschäftigten und also das "Sonderopfer" in den Blick zu nehmen, das ihnen spätestens seit 2020 in den letzten Jahren weiterhin in noch einmal besonderer Form abverlangt worden ist, sondern vielmehr dieses "Sonderopfer" in möglichst starker Form beizubehalten und fortzusetzen, um das am Ende mit den üblichen Worthülsen zu verkleistern und also die Beschäftigten mit diesen abzuspeisen, die sie mit einiger Wahrscheinlichkeit regelmäßig kaum weniger enttäuschen und wütend machen als das Ergebnis selbst.

Wer diese Art von Politik betreibt, also neben den vollzogenen und zu weiterhin vollziehenden ökonomischen Einschnitten die Menschen noch für blöd verkauft, weil er oder sie wohl meint, dass sie blöd sind, muss sich nicht wundern, wenn sich mehr und mehr Wählerinnen und Wähler von ihm abwenden und das Vertrauen in die Politik und auf Dauer auch in unser demokratisches Staatswesen verlieren. "Das sollten wir uns bei dieser Diskussion auch immer wieder in Erinnerung rufen, meine geschätzten Damen und Herren."

Wären sie doch wenigstens ehrlich und würden sagen, wie es ist: Die Kassen sind leer. Die Steuern wollen wir nicht erhöhen, nicht zuletzt, weil das unsere Wahlchancen bei einer deutlich größeren Zahl an Betroffenen schwinden lassen dürfte. Also greifen wir halt weiterhin den Beschäftigten im öffentlichen Dienst in die Tasche und belasten sie nach wie vor nicht gleichheitsgerecht. Dass sie den Laden dennoch weiterhin am Laufen halten, finden wir natürlich super. Und deshalb danken wir es ihnen, indem wir sie weiterhin so behandeln, wie wir sie sehen: als Sparschweine. Und wieso tun wir es? Weil wir es können. Hinsichtlich der Beamten können uns dabei irgendwelche weltfremden verfassungsrechtlichen Bedenken zurzeit leider nicht die Bohne interessieren. Die Beachtung der Verfassung heben wir uns hier für den Zeitpunkt auf, wenn es mal kurzfristig ggf. möglich ist. Wann das ist, wissen wir nicht, weil wir ja Politik machen und keine Verfassungsrechtler sind. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Gesetzesbegründung und fragen Sie Ihre Rechtsanwältin, Ihren Rechtsanwalt oder in Ihrer AfD.

Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit. Bitte lesen Sie also, was wir schreiben, nicht allzu genau und hören uns am besten gar nicht erst zu. Wir machen's allseits auch nicht anders. In diesem Sinne: Gute Nacht.

LehrerBW

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #442 am: 05.01.2025 15:08 »
So wie ich das verstanden habe, wurden die 3-4 geforderten Tage in die Prozentzahl mit eingerechnet. Von Hinten durch die Brust ins Auge 🤡

Naja…3-4 freie Tage im Jahr machen doch keine 11% Gehaltssteigerung aus 😳
Wie soll denn da die Rechnung aussehen?

Foxtrott

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #443 am: 05.01.2025 21:23 »
@LehrerBW: Das wissen wohl nur die sogenannten "Kommunalen Arbeitgeber", die laut Artikel diese Rechnung aufgestellt haben. Ich glaube, dass die Bild Propaganda das frei erfunden hat für die Extraportion Hetze.

GeBeamter

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« Antwort #444 am: 05.01.2025 21:35 »
@LehrerBW: Das wissen wohl nur die sogenannten "Kommunalen Arbeitgeber", die laut Artikel diese Rechnung aufgestellt haben. Ich glaube, dass die Bild Propaganda das frei erfunden hat für die Extraportion Hetze.

Was die Bild da beabsichtigt, sieht man ja auch daran, dass sie schreiben, die Beamten ohne Streikrecht würden drohen, die Angestellten für sich streiken zu lassen.
In erster Linie streiken die Angestellten für sich selbst. Die Beamten sitzen da nur auf dem Beifahrersitz.
Daher wundert es mich aber auch, dass bislang nur der dbb öffentlich in Bezug auf die Verhandlungen vernehmbar getrommelt hat. Da muss man sich über eine solche Reaktion nicht wundern.

Einigung2023

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #445 am: 05.01.2025 23:31 »
Bild hetzt mal wieder….Beamte wollen angeblich 19% mehr Lohn in den Tarifverhandlungen rausschlagen.
Wie sie auf die Zahlen kommen erklären sie aber nicht 🤷‍♂️
Wobei es in Bezug auf die amtsangemessene Alimentation angebracht wäre 🤔

https://www.bild.de/politik/inland/tarifverhandlungen-beamte-wollen-11-prozent-mehr-lohn-677916f99d87ab7cec3f9a52




GeBeamter

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #447 am: 06.01.2025 10:55 »
https://www.bild.de/politik/inland/palmer-beamten-wuensche-sind-nicht-von-dieser-welt-677a593be5b6b1645980cf9c

Der übliche Palmer. Divide et imperat.

Gerade daran zeigt sich aber die Misere. Tübingen liegt in einer wirtschaftlich starken Region, die bis auf die Automobilindustrie derzeit auch noch gut dasteht (Medizintechnik, Feinmechanik, Maschinenbau, Pharma). Dennoch scheint auch die Stadt Tübingen auch finanziell kaum noch über Wasser halten zu können. Der dbb hat es aber angesprochen: das ist nicht die Schuld der Beschäftigten.
Da er aber in einer wirtschaftlich starken Region regiert, sollte sich Herr Palmer Mal fragen, mit welchen Bananen er zukünftig die Ingenieure bezahlen will, die ihm die schönen blauen Radwege in Tübingen planfeststellen. In Zeiten des Fachkräftemangels kann man auch gut überlegen, ob man für 1/3 weniger Geld mit der Aussicht auf weitere Sonderopfer zur Stadt Tübingen geht. Die Folge: in den Ämtern sitzen dann nur noch Verwaltungskräfte ohne fachliche Expertise, die nur noch den Ablagesport machen. Sachverhaltsaufklärung läuft dann über teure, externe Gutachter. Verfahrenszeiten laufen aus dem Ruder. Und dann setzt sich Palmer wieder bei Lanz hin und fabuliert von den faulen Arbeitnehmern. Aber nicht "mir schaffet nix" ist das Problem, sondern "mir gebbet nix".

Hans1W

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #448 am: 08.01.2025 11:25 »
So wie ich das verstanden habe, wurden die 3-4 geforderten Tage in die Prozentzahl mit eingerechnet. Von Hinten durch die Brust ins Auge 🤡

Naja…3-4 freie Tage im Jahr machen doch keine 11% Gehaltssteigerung aus 😳
Wie soll denn da die Rechnung aussehen?
Mann nehme den A2/1 Beamten und sezte die 350€ Mindesforderung um. Alternativ noch die Arbeitszeitverkürzung auf 40 o. 39h pro Woche, ggf. Noch die bis zu drei Arbeitstage für Gewerkschaftsmitglieder.
Was das ausreichend Transferleisutng Herr Lehrer?

HochlebederVorgang

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #449 am: 08.01.2025 17:15 »
So langsam wird die Schwelle erreicht, wo alles besser ist, als sich in den Dienst des Staates zu stellen. Da spielt es auch keine Rolle, dass man in der PKV hängt.