Bei der Suche nach handfester Unterstützung ist mir gerade aifgefallen, dass der Bundesweherverband noch nicht Mal mehr den Standardsatz "....zeitgerechte Uebertragung der Ergebnisse ..." erreichen will, das Einzige:
Spannend ist, wann und wie sich die Tarifparteien einigen werden, ob es einen harten Arbeitskampf geben wird und natürlich: Wann wird die nächste Bundesregierung handlungsfähig sein, um ein Besoldungs- und Versorgungsanpassungsgesetz aufzulegen.
Fragen ?
Und man kann sich wegen der wenigen, aber hier dezidierten Ausführungen des Kanzlerkandidaten der Union, wie er sie in den letzten Wochen regelmäßig in den Wahlarenen der Republik getätigt hat, denken, wie das kommende Bundesbesoldungs- und -versorgungsanpassungsgesetz aussehen wird, wenn die Umfragen sich am Sonntag materialisieren sollten, dem man nun einiges vorwerfen kann, aber sicherlich nicht, dass er nicht einiges in der Birne hat, sodass man vermuten darf, dass er hier meint, was er hier regelmäßig sagt, nämlich dass der öffentliche Dienst unter seiner Kanzlerschaft seinen Beitrag zu leisten habe, um heute zunächst einmal die Schuldenbremse weiterhin so einzuhalten, dass die weiteren von ihm anvisierten politischen Ziele eher erreicht werden könnten. Wir dürfen sicher sein, dass die einschneidenste Veränderung nicht darin liegen wird, dass das kommende Bundesbesoldungs- und -versorgungsanpassungsgesetz nun nicht mehr BBVAnpÄndG, sondern höchstwahrscheinlich wieder BBVAnpG heißen wird.
Er meint dabei Bürokratieabbau offensichtlich zu einem nicht geringen Teil so, wie er das sagt, nämlich Einsparungen im öffentlichen Dienst durch die sog. Verschlankung der Personalstruktur und hat dabei - wenn ich das nicht falsch erinnere - in der letzten Woche auch die seines Erachtens zu hohen Personalkosten im öffentlichen Dienst hervorgehoben, was einige Vermutungen möglich macht, wie sich nun das kommende Gesetz gestalten wird, unabhängig davon, ob's nun BBVAnpG oder doch BBVAnpÄndG heißen wird.
Es wäre erstaunlich und zugleich fahrlässig, wenn die derzeitigen Verhandlungsführer der Gewerkschaften das - also die sich heute abzeichnende nähere Zukunft - nicht in ihren derzeitigen Verhandlungen mit einem heute zum Teil noch ganz anderen Personal auf der Gegenseite als dem, mit dem sie die Verhandlungen in der nächsten Tarifverhandlung im höchstwahrscheinlich mal wieder übernächsten Jahr höchstwahrscheinlich werden führen müssen, im Kopf hätten. Denn die Verschlankung des Personals ist nur eine der für politische Entscheidungsträger möglichen Formen, um Personalkosten einzusparen.
Der hier wiederkehrend im Forum von verschiedenen Schreibern formulierte Schnittchenhunger der Gewerkschaftsvertreter während der aktuellen Verhandlungen dürfte eher deren geringeres Problem sein. Ihnen wird es in den Zeiten, wie wir sie heute vorfinden, sicherlich zu einem nicht geringen Teil intern - also hinter den verschlossenen Türen der Verhandlungen - um Besitzstandswahrung gehen, wofür sie ebenfalls intern und also hinter verschlossenen Türen nicht unerhebliche Zugeständnisse hinsichtlich ihrer öffentlich getätigten Forderungen werden bringen müssen. Alles andere zu glauben - also Schnittchenhunger als Ursache wenig erfreulicher Tarifergebnisse zu vermuten -, bedeutete, sich nie mit den tatsächlichen Inhalten der regelmäßig stundenlangen Verhandlungen beschäftigt zu haben und hier also ein doch eher unterkomplexes Bild zu zeichnen.
Was also hilft, ist weniger verdrehte Vorstellungswelt bei aller berechtigten Kritik an Gewerkschaften im Einzelnen als vielmehr eine hohe Zahl an Gewerkschaftsmitgliedern, die die Kasse aufbessern und damit deren Machtposition wieder stärken. Das dem weiterhin so kommt - die Zahl an Gewerkschaftmitgliedern steigt seit geraumer Zeit wieder, jedoch auf eher recht bescheidenem Niveau -, haben die Gewerkschaften selbst in der Hand, so wie sie nicht zuletzt in ihrem Führungspersonal der Vergangenheit eine gehörige Mitverantwortung dafür tragen, dass die Zahl der Mitglieder sich so entwickelt hat, wie sie sich entwickelt hat. Und dabei darf man also davon ausgehen, dass die Verhandlungsmacht der Gewerkschaften in den letzten dreißig Jahren sicherlich nicht unbedingt gewaltig zugenommen haben wird (um es mal so auszudrücken) in Anbetracht der maßgeblichen Mitgliederzahlen, sodass wir uns alle auch an die eigene Nase fassen dürfen (und die Gewerkschaftsführungen ebenfalls), wieso es so ist, wie es ist:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/3266/umfrage/mitgliedszahlen-des-dgb-seit-dem-jahr-1994/Fragen habe ich diesbezüglich keine, weil ich hier weiß, wovon ich spreche, was meines Erachten nicht für all jene gilt, die meinen, sich hier regelmäßig mit undifferenzierten Gewerkschaftsbashing hervortun zu wollen, ohne zu erkennen, dass sie sich und uns alle damit ins eigene Fleisch schneiden. Es gibt genug an Gewerkschaftsarbeit zu kritisieren - nicht zuletzt, dass Gewerkschaftsfunktionäre nicht nur qua Funktion zum Kungeln neigen -; aber ohne sie würde es noch einmal deutlich schlechter aussehen. Verhandlungsmacht kommt nicht aus schönen Gesichtern, sondern insbesondere aus der Stärke der Kasse, die zukünftig regelmäßig gefüllt werden muss, wenn aktuell in sie hineingegriffen werden soll. So ist die einfache Wahrheit. Und die gerade angeführte Statistik veranschaulicht die heutige Machtposition, aus der am Ende zu einem nicht geringen Teil Tarifabschlüsse erklärbar werden.
Und jetzt schmiere ich mir mal ein, zwei Schnittchen in der Küche und verhandle dann mit mir selbst, wie sich der weitere Tag gestaltet. Hoffentlich obsiegt nicht der innere Arbeitgeber.