Autor Thema: Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst  (Read 456363 times)

photosynthese

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #660 am: 28.02.2025 19:12 »
Diese Erklärung sind Union , FDP und die rechtsradikale AFD schuldig geblieben.


Lüge. Man will (zurecht) bei Hartz4, Asylanten, "Entwicklungshilfe" und Subventionen sparen.

Wie viel kann man beim Minimum wegnehmen?

Wer arbeiten kann, hat zu arbeiten.

Mag sein, mag sogar gut sein. Gleichwohl wird selbst das zusammenstreichen des kompletten Bürgergeldes nciht die Phantastereien des CDU Programmes oder die Wahnvorstellungen des AFD- Programmes finanzieren.

Nicht immer den hohlen Worten von Chrupalla, Linnemann oder Spahn vertrauen. Einfach mal selbst nachrechnen. Die einzige Wirtschaftskompetenz in diesen Parteien hat was mit schalem Bier und vergilbten Tresen zu tun.

Die Frage ist ja, ob es ein Anrecht darauf gibt zu chillen und dass die arbeitenden Menschen das durch ihre Steuerabgaben unterstützen müssen, dass man sich gemütliche Tage zu Hause machen kann.

Wenn jeder auf die Idee kommt, wird es finanztechnisch wohl schwierig

Die Frage ist dabei auch, ob die Grundsicherung zum "Chillen" ausreicht. Mir wäre sie sicher nicht genug. Aber das ist wohl auch eine individuelle Frage.

Rudi_Regenbogen

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #661 am: 28.02.2025 22:38 »
Ich habe gelesen, dass die Diäten der Bundestagsabgeordneten 2025 um 5,4% steigen werden. Ich denke, dass wir uns nicht mit weniger abspeisen lassen sollten. Denn was denen recht ist, sollte uns billig sein.

bebolus

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #662 am: 01.03.2025 13:35 »
Ich habe gelesen, dass die Diäten der Bundestagsabgeordneten 2025 um 5,4% steigen werden. Ich denke, dass wir uns nicht mit weniger abspeisen lassen sollten. Denn was denen recht ist, sollte uns billig sein.

QUELLE?

KlammeKassen

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #663 am: 02.03.2025 11:14 »
Ich habe gelesen, dass die Diäten der Bundestagsabgeordneten 2025 um 5,4% steigen werden. Ich denke, dass wir uns nicht mit weniger abspeisen lassen sollten. Denn was denen recht ist, sollte uns billig sein.

QUELLE?
https://www.welt.de/politik/deutschland/video255555060/Ab-Juli-Bundestagsdiaeten-koennten-auf-mehr-als-11-800-Euro-monatlich-steigen.html

KlammeKassen

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #664 am: 02.03.2025 11:15 »

Die Frage ist dabei auch, ob die Grundsicherung zum "Chillen" ausreicht. Mir wäre sie sicher nicht genug. Aber das ist wohl auch eine individuelle Frage.

Die Frage ist, was du aus deinem Leben machen willst. Wenn du den ganzen Tag auf dem Sofa liegen willst und TV sehen willst oder mit Freunden bei jemandem zu Hause abhängen willst, brauchst du ja nicht viel Geld

MoinMoin

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #665 am: 02.03.2025 12:16 »
Irgendwo habe ich das Beispiel von der 4-köpfigen Migrationsfamilie in München gelesen, der Mann hätte eine Vollzeitstelle bei der Post bekommen. Weil das Bürgergeld jedoch so hoch war, hat er nur 15 Wochenstunden bei der Post gearbeitet, weil er einen Teil ohne Anrechnung beim Bürgergeld behalten darf. Besser wäre es gewesen, wenn er und seine Frau je 10 Std. gearbeitet hätten, denn  jeder aus der Bürgergeldfamilie darf einen geringen Teil ohne Anrechnung behalten.
Das muss unterbunden werden. Es könnte natürlich auch eine einheimische Familie sein, die können auch rechnen.
Der Fehler in der Rechnung war wahrscheinlich, dass er nicht wusste, dass er noch mehr mehr gehabt hätte, wenn er Vollzeit gearbeitet hätte.
Aber der Anteil den er behalten darf ist in der Tat zu gering und mW nicht mit der Anzahl der Kinder gekoppelt.

Ich kann mit schon vorstellen, das Vollzeit bei der Post (2700€ brutto) weniger ist als das Bürgergeld. Verdient er nämlich, bekommt ja keiner aus der Familie mehr Bürgergeld. Sie könnten natürlich Aufstocken - keine Ahnung wie sich das rechnet. Ich weiß natürlich nicht ob er dabei das Wohngeld mit eingerechnet hat .
Natürlich bekommen alle aus der Familie weiterhin Bürgergeld, wenn einer Geld verdient und es nicht reicht den bedarf zu decken. Und zwar bekommen dann alle mehr, als wenn er nicht arbeiten würde.
Die stocken dann das Gehalt auf.
Und nur zur Info, die Mehrzahl der Bürgergeldempfänger sind keine erwerbsfähige Arbeitslose (das sind die, die in der Kategorie die Chillen den ganzen Tag fallen könnten), sondern entweder nicht erwerbsfähig (Krankheit, Minderjährig, ...) oder nicht Arbeitslos (Umschulug, Ausbildung, gehen arbeiten, aber es reicht nicht, ...)

Finanzer

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #666 am: 03.03.2025 08:50 »
Natürlich bekommen alle aus der Familie weiterhin Bürgergeld, wenn einer Geld verdient und es nicht reicht den bedarf zu decken. Und zwar bekommen dann alle mehr, als wenn er nicht arbeiten würde.
Die stocken dann das Gehalt auf.
Und nur zur Info, die Mehrzahl der Bürgergeldempfänger sind keine erwerbsfähige Arbeitslose (das sind die, die in der Kategorie die Chillen den ganzen Tag fallen könnten), sondern entweder nicht erwerbsfähig (Krankheit, Minderjährig, ...) oder nicht Arbeitslos (Umschulug, Ausbildung, gehen arbeiten, aber es reicht nicht, ...)

Das ist der Punkt. Der Faule, den ganzen Tag Bier trinkende, fernsehschauende Arbeitslose mag existieren, gerne auch 10.000 davon. Aber eben nur diese wenigen.
Was aber gemacht wird, ist das aufgrund dieser Gruppe eine viel größere Gruppe diskriminiert und aufs übelste beschimpft wird. Ich sehe bei einem Arbeiter, der aufgrund seines niedrigen Gehaltes noch aufstocken muss mehr Leistungsbereitschaft als bei den Herren Linnemann, Spahn und der ganzen Springerpresse. Trotzdem muss sich dieser von besagten Herren als schmarotzender Bürgergeldempfänger beschimpfen lassen.

Warum das ganze?
1. Kulturkampf, um von den wirklichen Problemen und deren Lösungen abzulenken.
2. Um weitere Grausamkeiten im Sozialbereich vorzubereiten, damit der Niedriglöhner auch brav in seinem schlecht bezahlten Job bleibt, damit der (unter Schröder geschaffene) Niedriglohnsektor bestehen bleibt und die Reichen noch reicher werden.

BWBoy

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #667 am: 03.03.2025 13:39 »
Natürlich bekommen alle aus der Familie weiterhin Bürgergeld, wenn einer Geld verdient und es nicht reicht den bedarf zu decken. Und zwar bekommen dann alle mehr, als wenn er nicht arbeiten würde.
Die stocken dann das Gehalt auf.
Und nur zur Info, die Mehrzahl der Bürgergeldempfänger sind keine erwerbsfähige Arbeitslose (das sind die, die in der Kategorie die Chillen den ganzen Tag fallen könnten), sondern entweder nicht erwerbsfähig (Krankheit, Minderjährig, ...) oder nicht Arbeitslos (Umschulug, Ausbildung, gehen arbeiten, aber es reicht nicht, ...)

Das ist der Punkt. Der Faule, den ganzen Tag Bier trinkende, fernsehschauende Arbeitslose mag existieren, gerne auch 10.000 davon. Aber eben nur diese wenigen.
Was aber gemacht wird, ist das aufgrund dieser Gruppe eine viel größere Gruppe diskriminiert und aufs übelste beschimpft wird. Ich sehe bei einem Arbeiter, der aufgrund seines niedrigen Gehaltes noch aufstocken muss mehr Leistungsbereitschaft als bei den Herren Linnemann, Spahn und der ganzen Springerpresse. Trotzdem muss sich dieser von besagten Herren als schmarotzender Bürgergeldempfänger beschimpfen lassen.

Warum das ganze?
1. Kulturkampf, um von den wirklichen Problemen und deren Lösungen abzulenken.
2. Um weitere Grausamkeiten im Sozialbereich vorzubereiten, damit der Niedriglöhner auch brav in seinem schlecht bezahlten Job bleibt, damit der (unter Schröder geschaffene) Niedriglohnsektor bestehen bleibt und die Reichen noch reicher werden.


Aber das ist doch genau ein Punkt warum zumindest Sanktionen beim Bürgergeld völlig nachvollziehbar sind. Sie treffen nicht alle, sondern nur die Totalverweigerer und die, die sich nicht an die Prinzipien des Forderns und Förderns halten.
Ich habe den Spaß selbst damals zwischen Studium und Laufbahnausbildung kurzzeitig mitgemacht. Hauptsächlich, weil die Krankenkasse nach dem Studium das vierfache kostete und mein damaliger Nebenjob das nicht hergab. Und wie soll ich sagen, der Bund ist nicht gerade schnell zwischen Accessment Center und Einstellung. Zudem fällt ihm scheinbar auch erst 2 Wochen vor der Einstellung ein, dass er jemanden einstellen möchte wodurch es dann Probleme mit der Kündigungsfrist gibt usw. Aber lassen wir dir Gründe meines kurzen Ausflugs in die Hartz IV-Welt mal außen vor.
Was ich in der Zeit festgestellt habe, ich habe sehr viele Leute kennengelernt, da ich sofort in eine Maßnahme gesteckt wurde, deckt sich in etwa mit dem was du schreibst. Die meisten Leute dort wollen wirklich. Werden aber nicht genommen. Teils weil sie einfach abgehängt wurden und mit der digitalen Welt überfordert waren. Ich weiß nicht wie vielen Leuten ich dort am Tag geholfen habe ihre Bewerbung oder Lebenslauf in einem ansehnlichen Format bei Word zu erstellen. Das konnten die teils nicht bedienen.

Lange Rede kurzer Sinn, es gab in der Maßnahme kaum einen, bei dem eine Sanktion überhaupt in Betracht kam. Und die wenigen, die tatsächlich mal eine bekommen haben, hatten sich die mit widerholtem Fehlverhalten definitiv verdient.

Das Bürgergeld generell zu kürzen trifft einen Haufen Menschen, die nicht für ihre Situation können zu Unrecht. Dennoch muss es Möglichkeiten geben, Totalverweigerer zu sanktionieren, gerade damit diese kleine Splittergruppe nicht den ganzen Rest in den Dreck zieht. Es darf für diese Leute kein bequemes Leben auf der Couch sein, denn was passiert wenn man die Sanktionen aussetzt konnte man bie der Einführung des Bürgergelds sehr schön beobachten. Eine kleine laute Gruppe macht sich nen Lenz, und die anderen werden mit angefeindet. Daher kamen die Sanktionen dann ja auch zurück, als man merkte, dass diese Leute den Sachbearbeitern auf der Nase rumtanzen.

Wie kann es sein, dass sich die Sachbearbeiter, die dort ihren Job machen von Totalverweigerern anpöbeln und lächerlich machen lassen müssen.

Bundesjogi

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #668 am: 03.03.2025 22:50 »
Ich frage mich zwar, was die letzten Beiträge mit den Tarifverhandlungen zutun haben, möchte aber gerne auch meinen mittelscharfen Senf dazu geben.

Ich habe bereits in einem anderen Thread gesagt, dass ich dieses politische bashing mehr als unnötig finde, gerade in diesem Forum und besonders bei den Themen.

Völlig egal, ob man Links oder Rechts wählt (denn eine Mitte gibt es aktuell nicht), kommt am Ende das selbe raus. Das Bürgergeld ist zu hoch ( ja die Linken Vertreter hier werden jetzt aufschreien). Warum ist es denn zu hoch? Nicht weil der Anteil des Geldes für die Menschen zu hoch ist, sondern weil die Mieten es sind. Auch das habe ich bereits in einem anderen Thread gesagt. Hier liegt das, meiner Meinung nach, große Problem, welchem der Staat, ganz egal wer die Verantwortung hat, nicht nachkommt.
Durch Verordnungen und neuen Gesetzen wurde der Bau neuer Gebäude deutlich teurer. Das wiederum macht sich aber auch bei den alten, ranzigen, Gebäude bemerkbar, was meiner Meinung nach absolut nicht gerechtfertigt ist.
Bekommt man es irgendwie hin, dieses Problem zu lösen, löst man auch das Problem des vermeintlich zu hohen Bürgergelds und hiermit dann auch viele andere Probleme.

Wieso gibt es keine Mitte?

Linkspartei = links
SPD = tendenziell relativ links gewesen die letzten Jahre, aber mit leichter Tendenz zur Mitte, je nachdem welcher Flügel gerade dominiert
CDU und FDP = Mitte mit leichten Tendenzen zur rechten Seite
AFD = rechts


Oder gehörst du auch zu den Leuten, die meinen, dass alle, die nicht zur Linkspartei und dem linken Flügel der SPD angehören gleich Rechte sind?

Das Ganze ist hier sowieso offtopic aber diese Einteilung ist Quark. SPD und CDU sind durchaus Parteien der Mitte, einmal Tendenz links einmal rechts. Die FDP ist eine Klientelpartei der Besserverdiener, die früher mal liberal war. Und diesen Wahlkampf bzw. in ihrer Regierungszeit schon am rechten Rand gefischt hat, weil es offenbar nicht genug Zahnärzte und Hoteliers gibt. "Die Mitte" hat die FDP noch nie vertreten, da kann man sich Steuergeschenke wegen der Masse an Leuten nicht leisten. Dass in deiner Auflistung die Grünen fehlen [die teilweise auch eher links der Mitte stehen aber in sehr vielen Positionen eigentlich klassische CDU-Positionen vertreten (weshalb sie auch die Stimmen von vielen "Besserverdienern aka Gutmenschen" bekommen die früher CDU gewählt hätten)] erklärt auch deinen letzten Satz. Die CDU ist mit der Gesellschaft nach rechts gerückt und durchaus immer noch in der Mitte wenn man so will. Dass sie aber mittlerweile viele Positionen der AFD übernommen hat (und gemeinsam mit ihr abstimmt und bald auch Politik machen wird) zeigt, dass sie mit einer allgemeinen Definition einer Mitte nicht mehr passt. Wenn sich die wirtschaftliche Situation wieder verbessert wird billige Hetze (gegen Migranten, "Sozialschmarotzer...) weniger hoch im Kurs stehen und dann zeigt sich, ob die CDU einfach programmati sch flexibler ist (was ja durchaus in einer Demokratie nichts Schlechtes ist) oder tatsächlich nach rechts gerückt ist. Das was derzeit von vielen Wähler*Innen als "Mitte" honoriert wurde ist nämlich alles andere als ausgewogen und ein Zeichen der schlechteren (jedenfalls gefühlt) Zeiten.

KlammeKassen

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #669 am: 04.03.2025 10:06 »
Ich frage mich zwar, was die letzten Beiträge mit den Tarifverhandlungen zutun haben, möchte aber gerne auch meinen mittelscharfen Senf dazu geben.

Ich habe bereits in einem anderen Thread gesagt, dass ich dieses politische bashing mehr als unnötig finde, gerade in diesem Forum und besonders bei den Themen.

Völlig egal, ob man Links oder Rechts wählt (denn eine Mitte gibt es aktuell nicht), kommt am Ende das selbe raus. Das Bürgergeld ist zu hoch ( ja die Linken Vertreter hier werden jetzt aufschreien). Warum ist es denn zu hoch? Nicht weil der Anteil des Geldes für die Menschen zu hoch ist, sondern weil die Mieten es sind. Auch das habe ich bereits in einem anderen Thread gesagt. Hier liegt das, meiner Meinung nach, große Problem, welchem der Staat, ganz egal wer die Verantwortung hat, nicht nachkommt.
Durch Verordnungen und neuen Gesetzen wurde der Bau neuer Gebäude deutlich teurer. Das wiederum macht sich aber auch bei den alten, ranzigen, Gebäude bemerkbar, was meiner Meinung nach absolut nicht gerechtfertigt ist.
Bekommt man es irgendwie hin, dieses Problem zu lösen, löst man auch das Problem des vermeintlich zu hohen Bürgergelds und hiermit dann auch viele andere Probleme.

Wieso gibt es keine Mitte?

Linkspartei = links
SPD = tendenziell relativ links gewesen die letzten Jahre, aber mit leichter Tendenz zur Mitte, je nachdem welcher Flügel gerade dominiert
CDU und FDP = Mitte mit leichten Tendenzen zur rechten Seite
AFD = rechts


Oder gehörst du auch zu den Leuten, die meinen, dass alle, die nicht zur Linkspartei und dem linken Flügel der SPD angehören gleich Rechte sind?

Das Ganze ist hier sowieso offtopic aber diese Einteilung ist Quark. SPD und CDU sind durchaus Parteien der Mitte, einmal Tendenz links einmal rechts. Die FDP ist eine Klientelpartei der Besserverdiener, die früher mal liberal war. Und diesen Wahlkampf bzw. in ihrer Regierungszeit schon am rechten Rand gefischt hat, weil es offenbar nicht genug Zahnärzte und Hoteliers gibt. "Die Mitte" hat die FDP noch nie vertreten, da kann man sich Steuergeschenke wegen der Masse an Leuten nicht leisten. Dass in deiner Auflistung die Grünen fehlen [die teilweise auch eher links der Mitte stehen aber in sehr vielen Positionen eigentlich klassische CDU-Positionen vertreten (weshalb sie auch die Stimmen von vielen "Besserverdienern aka Gutmenschen" bekommen die früher CDU gewählt hätten)] erklärt auch deinen letzten Satz. Die CDU ist mit der Gesellschaft nach rechts gerückt und durchaus immer noch in der Mitte wenn man so will. Dass sie aber mittlerweile viele Positionen der AFD übernommen hat (und gemeinsam mit ihr abstimmt und bald auch Politik machen wird) zeigt, dass sie mit einer allgemeinen Definition einer Mitte nicht mehr passt. Wenn sich die wirtschaftliche Situation wieder verbessert wird billige Hetze (gegen Migranten, "Sozialschmarotzer...) weniger hoch im Kurs stehen und dann zeigt sich, ob die CDU einfach programmati sch flexibler ist (was ja durchaus in einer Demokratie nichts Schlechtes ist) oder tatsächlich nach rechts gerückt ist. Das was derzeit von vielen Wähler*Innen als "Mitte" honoriert wurde ist nämlich alles andere als ausgewogen und ein Zeichen der schlechteren (jedenfalls gefühlt) Zeiten.

Die Grünen hatte ich in der Tat vergessen.

Die CDU wird ganz gewiss keine Politik mit der AFD machen. Das ist Nonsense.
Warum sich da alle über diese Abstimmung so aufregen..... es waren alles Sachen, die entweder von SPD Landesministern so gefordert waren oder sogar schon in der Vergangenheit im Gesetz standen. Es gab also für die SPD überhaupt keinen Grund dagegen zu stimmen.
Die SPD hat damit nur gezeigt, dass sie ihre Bundes(!!!)-Einstellung zur Migration nicht überdenken will. Landesminister und Bürgermeister fordern dies ja sehr wohl, da sie näher an der Basis sind und erkennen, dass eine Überforderung vorhanden ist.
Da 80 % der potentiellen SPD-Wähler erklärt haben, dass sie sich einen strengeren Migrationskurs wünschen, ist auch zu erklären, warum die SPD so krass verloren hat.

Merz wollte damit zeigen, dass er eben nicht mehr diesen Merkel-Kurs des Nur-Verwaltens vertreten will, sondern wirklich etwas ändern will.
Sonst heißt es halt wieder nur "Ja lass die CDU mal schnacken, wir haben ja egsehen, dass unter Merkel nix passiert ist." Ihm obliegt halt auch dieses Laster von der Merkel-Ära, von dem er deutlich Abstand nehmen wollte.

Für die SPD hat es keinen Grund gegeben nicht zuzustimmen. Die waren eher darauf aus, dass dann wahltaktisch auszuschlachten, dass "zusammengearbeitet" wurde mit AFD, was halt kompletter Schwachsinn ist. Die Taktik ist ja auch nicht besonders aufgegangen....

Badener1

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« Antwort #670 am: 04.03.2025 11:34 »
Aktuell werden wieder einmal hunderte von Milliarden Euro locker gemacht, für Dinge, die der Regierung wichtig erscheinen.
Gleichzeit werden Berechnungen angestellt die eine automatische Erhöhung der Renten und Abgeordnetendiäten für Juli 2025 vorsehen. Rentner etwa 4,5%, Angeordnete etwa 5,4% - wohlgemerkt, für 12 Monate Laufzeit.

Wenn mir jetzt jemand kommt und behauptet für eine Lohnerhöhung im öffentlichen Dienst, in etwa gleichem Umfang wie für Rentner und Abgeordnete, sei nicht finanzierbar, dann muss ich antworten: Du lügst! 

BWBoy

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #671 am: 04.03.2025 14:23 »
Aktuell werden wieder einmal hunderte von Milliarden Euro locker gemacht, für Dinge, die der Regierung wichtig erscheinen.
Gleichzeit werden Berechnungen angestellt die eine automatische Erhöhung der Renten und Abgeordnetendiäten für Juli 2025 vorsehen. Rentner etwa 4,5%, Angeordnete etwa 5,4% - wohlgemerkt, für 12 Monate Laufzeit.

Wenn mir jetzt jemand kommt und behauptet für eine Lohnerhöhung im öffentlichen Dienst, in etwa gleichem Umfang wie für Rentner und Abgeordnete, sei nicht finanzierbar, dann muss ich antworten: Du lügst!

Vielleicht wäre das mal ne gute Minimalforderung für die Tarifverhandlungen. Wir fordern betrag X auf 12 Monate. Mindestens jedoch die gleiche prozentuale Erhöhung wie die Diäten, auf 12 Monate. Da wäre ich mal auf die Begründung gespannt.

Eukaryot

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #672 am: 04.03.2025 14:45 »
Die ewige Frage: Kann der Staat sich endlos verschulden oder nicht?
Braucht es gar kein Sondervermögen Beamtenbesoldung, um den Staatshaushalt nicht unnötig zu belasten? 🤣

cyrix42

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #673 am: 04.03.2025 15:36 »
Gleichzeit werden Berechnungen angestellt die eine automatische Erhöhung der Renten und Abgeordnetendiäten für Juli 2025 vorsehen. Rentner etwa 4,5%, Angeordnete etwa 5,4% - wohlgemerkt, für 12 Monate Laufzeit.

Wenn mir jetzt jemand kommt und behauptet für eine Lohnerhöhung im öffentlichen Dienst, in etwa gleichem Umfang wie für Rentner und Abgeordnete, sei nicht finanzierbar, dann muss ich antworten: Du lügst!

Wieder mal reiner Populismus. Die Renten steigen aufgrund der Lohnerhöhungen der vergangenen Jahre — also nachgelagert. Analog sieht es bei den Abgeordneten aus, deren Aufwandsentschädigungen sich typischerweise an den Bezügen von Richtern orientieren. Also wird auch hier nun nur nachgezogen, wo die tariflichen Lohnerhöhungen schon in der letzten Runde erfolgt sind…

Bastel

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« Antwort #674 am: 04.03.2025 15:49 »
Irgendwo habe ich das Beispiel von der 4-köpfigen Migrationsfamilie in München gelesen, der Mann hätte eine Vollzeitstelle bei der Post bekommen. Weil das Bürgergeld jedoch so hoch war, hat er nur 15 Wochenstunden bei der Post gearbeitet, weil er einen Teil ohne Anrechnung beim Bürgergeld behalten darf. Besser wäre es gewesen, wenn er und seine Frau je 10 Std. gearbeitet hätten, denn  jeder aus der Bürgergeldfamilie darf einen geringen Teil ohne Anrechnung behalten.
Das muss unterbunden werden. Es könnte natürlich auch eine einheimische Familie sein, die können auch rechnen.
Der Fehler in der Rechnung war wahrscheinlich, dass er nicht wusste, dass er noch mehr mehr gehabt hätte, wenn er Vollzeit gearbeitet hätte.
Aber der Anteil den er behalten darf ist in der Tat zu gering und mW nicht mit der Anzahl der Kinder gekoppelt.

Ich kann mit schon vorstellen, das Vollzeit bei der Post (2700€ brutto) weniger ist als das Bürgergeld. Verdient er nämlich, bekommt ja keiner aus der Familie mehr Bürgergeld. Sie könnten natürlich Aufstocken - keine Ahnung wie sich das rechnet. Ich weiß natürlich nicht ob er dabei das Wohngeld mit eingerechnet hat .
Natürlich bekommen alle aus der Familie weiterhin Bürgergeld, wenn einer Geld verdient und es nicht reicht den bedarf zu decken. Und zwar bekommen dann alle mehr, als wenn er nicht arbeiten würde.
Die stocken dann das Gehalt auf.
Und nur zur Info, die Mehrzahl der Bürgergeldempfänger sind keine erwerbsfähige Arbeitslose (das sind die, die in der Kategorie die Chillen den ganzen Tag fallen könnten), sondern entweder nicht erwerbsfähig (Krankheit, Minderjährig, ...) oder nicht Arbeitslos (Umschulug, Ausbildung, gehen arbeiten, aber es reicht nicht, ...)

"Laut Bundesagentur für Arbeit (BA) gab es im Juni deutschlandweit 5,6 Millionen Menschen, die Anspruch auf Bürgergeld haben. Davon sind laut BA etwa vier Millionen Menschen erwerbsfähig, 1,5 Millionen nicht. Bei letzteren handelt es sich häufig um Kinder in Haushalten, die von der Grundsicherung abhängen."

Es gibt also genug arbeitsfähige Menschen. Mit Lebensmittelmarken, Gutscheinen etc. kann man einige davon sicherlich dazu bewegen, sich eine Arbeit zu suchen. Eine weitere Maßnahme wäre sich bei den Boomern für Ihre Kinderlosigkeit zu bedanken und Ihnen die Renten etc. zu kürzen.