Autor Thema: Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst  (Read 456390 times)

Dunkelbunter

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #675 am: 04.03.2025 15:52 »
Zitat
Nach intensiven Streiks und harten Verhandlungen hat ver.di ein deutlich besseres Angebot erkämpft. In der vierten Verhandlungsrunde hat die Arbeitgeberseite nachgelegt – es gibt mehr Geld, mehr Urlaub und eine kürzere Laufzeit!

Das haben wir gemeinsam erreicht:

Mehr Geld:
- Ab April 2025: +2 %

- Ab April 2026: weitere +3 %

Mehr Urlaub ab 2026:
- Ein zusätzlicher Urlaubstag für alle

- Ab 16 Jahren Betriebszugehörigkeit: Ein weiterer zusätzlicher Urlaubstag

Postzulage bleibt bestehen für Beamte
Laufzeit: 24 Monate (bis Ende 2026)
Unsere Verhandlungskommission empfiehlt die Annahme!

Das Ergebnis bei der Post.
Könnte ggf. Richtungsweisend für die Verhandlungen im öD sein

Badener1

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #676 am: 04.03.2025 16:10 »
Wenn dazu noch die Arbeitszeit für Beamte mit den Angestellten gleich gestellt wird, wäre der Abschluss akzeptabel.

MoinMoin

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #677 am: 04.03.2025 17:16 »
"Laut Bundesagentur für Arbeit (BA) gab es im Juni deutschlandweit 5,6 Millionen Menschen, die Anspruch auf Bürgergeld haben. Davon sind laut BA etwa vier Millionen Menschen erwerbsfähig, 1,5 Millionen nicht. Bei letzteren handelt es sich häufig um Kinder in Haushalten, die von der Grundsicherung abhängen."

Es gibt also genug arbeitsfähige Menschen. Mit Lebensmittelmarken, Gutscheinen etc. kann man einige davon sicherlich dazu bewegen, sich eine Arbeit zu suchen. Eine weitere Maßnahme wäre sich bei den Boomern für Ihre Kinderlosigkeit zu bedanken und Ihnen die Renten etc. zu kürzen.
Einfach mal bis zum Schluss denken.

Nicht alle Erwerbsfähige sind auch Arbeitslose.
(also Aufstocker, in Aus/Umschulung ...)

Es waren im November 24 1,74 Mio erwerbsfähige UND arbeitslose BGler.
(Also die Minderheit von ein Drittel der BGler sind die "Faulen Socken")

Und bei denen, die nur Beamtenkinder oder Selbstständige oder Arbeitslose erzeugt haben, sollte man auch die Rente kürzen?
Also auch hier einfach mal ein Schritt weiter denken.
(Was das angeht bin ich schon immer dafür gewesen, dass die Rentenpunkte, die die Kinder erzeugen ein direkten Einfluss auf die Rentenpunkte der Eltern haben sollte)


« Last Edit: 04.03.2025 17:24 von MoinMoin »

BalBund

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #678 am: 04.03.2025 17:47 »
Das Ergebnis bei der Post.
Könnte ggf. Richtungsweisend für die Verhandlungen im öD sein

Und wieder hat der öffentliche Dienstherr eine schöne Nullrunde für 3 Monate bekommen. Im Ernst, die 5% die es mehr gibt decken den Inflationsausgleich nicht einmal im Ansatz ab, wie kann man bei solchen Abschlüssen auch noch monatlich Geld an ver.di und Co senden zumal bei der Post die Organisationsrate nochmal deutlich höher ist als allgemein im ÖD?

Ich verstehe es nicht...

Knecht

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #679 am: 04.03.2025 19:01 »
Das Ergebnis bei der Post.
Könnte ggf. Richtungsweisend für die Verhandlungen im öD sein

Und wieder hat der öffentliche Dienstherr eine schöne Nullrunde für 3 Monate bekommen. Im Ernst, die 5% die es mehr gibt decken den Inflationsausgleich nicht einmal im Ansatz ab, wie kann man bei solchen Abschlüssen auch noch monatlich Geld an ver.di und Co senden zumal bei der Post die Organisationsrate nochmal deutlich höher ist als allgemein im ÖD?

Ich verstehe es nicht...

Naja, der Grund bei mir sind die inkludierten Versicherungen und Corporate Benefits. Sicher nicht die gute Arbeit.

Rudi_Regenbogen

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #680 am: 04.03.2025 23:04 »
Wenn man das Ergebnis auf uns umrechnet. dann ist das echt enttäuschend. Gefordert 8%, mindestens 350 €uro. Für 12 Monate. Die Postler bekommen 2% für 12 Monate (also ein beschi***enes  Viertel). Dann weitere 12 Monate 3%. Bei der Inflation bleibt davon nichts übrig. Wer damit zufrieden ist, der kann nicht rechnen. Der künftige Bundeskanzler will, laut heutiger Pressekonferenz 900.000.000.000 €uro Schulden machen, die die Inflation weiter anfeuern wird.

Imperator

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #681 am: 05.03.2025 06:41 »
Das Ergebnis bei der Post.
Könnte ggf. Richtungsweisend für die Verhandlungen im öD sein

Und wieder hat der öffentliche Dienstherr eine schöne Nullrunde für 3 Monate bekommen. Im Ernst, die 5% die es mehr gibt decken den Inflationsausgleich nicht einmal im Ansatz ab, wie kann man bei solchen Abschlüssen auch noch monatlich Geld an ver.di und Co senden zumal bei der Post die Organisationsrate nochmal deutlich höher ist als allgemein im ÖD?

Ich verstehe es nicht...

Dem stimme ich zu 100% zu. Diese 5% auf zwei Jahre (2,5%) sollte es so schon aufgrund der aktuellen Inflation geben. Echter Arbeitskampf sieht da anders aus. Der Kaufkraftverlust der letzten Jahre ist wohl schon vergessen. Einen Ausgleich wird es so also nie geben. Meiner Meinung nach sollten die Verdi-Mitglieder Verdi selbst auch mal einen ordentlichen Denkzettel verpassen in Form von Austritt oder Ähnlichem. Eine Frechheit, wie einfach es sich Verdi hier mal wieder gemacht hat.

Leider sehe ich es genauso wie viele andere hier im Forum. Genau dieser Abschluss wird wahrscheinlich so in etwa auch auf den TVÖD übertragen werden und damit auch auf uns. So leicht werden wir am Ende abgevespert.

Bastel

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #682 am: 05.03.2025 09:17 »
"Laut Bundesagentur für Arbeit (BA) gab es im Juni deutschlandweit 5,6 Millionen Menschen, die Anspruch auf Bürgergeld haben. Davon sind laut BA etwa vier Millionen Menschen erwerbsfähig, 1,5 Millionen nicht. Bei letzteren handelt es sich häufig um Kinder in Haushalten, die von der Grundsicherung abhängen."

Es gibt also genug arbeitsfähige Menschen. Mit Lebensmittelmarken, Gutscheinen etc. kann man einige davon sicherlich dazu bewegen, sich eine Arbeit zu suchen. Eine weitere Maßnahme wäre sich bei den Boomern für Ihre Kinderlosigkeit zu bedanken und Ihnen die Renten etc. zu kürzen.
Einfach mal bis zum Schluss denken.

Nicht alle Erwerbsfähige sind auch Arbeitslose.
(also Aufstocker, in Aus/Umschulung ...)

Es waren im November 24 1,74 Mio erwerbsfähige UND arbeitslose BGler.
(Also die Minderheit von ein Drittel der BGler sind die "Faulen Socken")

Und bei denen, die nur Beamtenkinder oder Selbstständige oder Arbeitslose erzeugt haben, sollte man auch die Rente kürzen?
Also auch hier einfach mal ein Schritt weiter denken.
(Was das angeht bin ich schon immer dafür gewesen, dass die Rentenpunkte, die die Kinder erzeugen ein direkten Einfluss auf die Rentenpunkte der Eltern haben sollte)

Dieser ganze Aufstockungs-, Wohngeldquatsch etc. gehört auch abgeschafft. Man sollte den Leuten einfach genug vom Brutto lassen und um den Rest muss sich jeder selber kümmern.

Auf den anderen Quatsch gehe ich nicht ein. Beamte bekommen keine Rente, Selbststände haben oft ihr eigenes System.

KlammeKassen

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #683 am: 05.03.2025 11:39 »
Aktuell werden wieder einmal hunderte von Milliarden Euro locker gemacht, für Dinge, die der Regierung wichtig erscheinen.
Gleichzeit werden Berechnungen angestellt die eine automatische Erhöhung der Renten und Abgeordnetendiäten für Juli 2025 vorsehen. Rentner etwa 4,5%, Angeordnete etwa 5,4% - wohlgemerkt, für 12 Monate Laufzeit.

Wenn mir jetzt jemand kommt und behauptet für eine Lohnerhöhung im öffentlichen Dienst, in etwa gleichem Umfang wie für Rentner und Abgeordnete, sei nicht finanzierbar, dann muss ich antworten: Du lügst!

Vielleicht wäre das mal ne gute Minimalforderung für die Tarifverhandlungen. Wir fordern betrag X auf 12 Monate. Mindestens jedoch die gleiche prozentuale Erhöhung wie die Diäten, auf 12 Monate. Da wäre ich mal auf die Begründung gespannt.

Die Rentner sind im Vergleich zum öffentlichen Dienst die letzten Jahre wirklich ganz gut weggekommen, was die Erhöhungen angeht

PolareuD

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #684 am: 05.03.2025 11:42 »
Das Delta zwischen der Besoldungsanpassung und der Inflation für den Zeitraum 2021 und 2024 beträgt immer noch ca. 5,5% (je nach Besoldungsgruppe mehr oder weniger, aufgrund des Sockelbetrages in 2024). Dementsprechend sollte die Laufzeit 12 Monate betragen bei ca. 5,5% Besoldungsanpassung. Alles andere wäre eine Unverschämtheit. Vor allem, wenn ich lese, dass die Diätenanpassung für 2025 bei 5,4% liegen soll. Wenn es weniger für die Mitarbeiter gibt, dann ist das als offene Missachtung der Wertschätzung der Mitarbeiter im öD zu verstehen.

cyrix42

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #685 am: 05.03.2025 15:44 »
Der Vergleich Rentner-öD ist insofern nur von Belang, weil er Lohnsteigerungen der Gesamtbevölkerung von vor nem Jahr (abzüglich des Nachhaltigkeitsfaktors) mit den aktuellen im öD in Verbindung bringt. Kan man machen; ein direkter Vergleich zwischen Lohnentwicklung im Land jetzt und im öD jetzt erscheint mir aber sinniger — die Renten sind nur eine abgeleitete Größe.

Analog sieht es auch mit den Abgeordneten-Diäten aus. Die müssen zwar jeweils vom Parlament selbst festgelegt werden. Dabei orientiert man sich aber an gängigen Beamten-Besoldungen; im Bundestag an der von Richtern z.B. am Bundesgerichtshof in R6. Da die Besoldung meist der Tarifverhandlung hinterherläuft, erscheint es ein bisschen seltsam, jetzt Forderungen in den Tarifverhandlungen mit den später auf die Ergebnisse der Tarifverhandlungen rückgreifende Erhöhung der Beamtenbesoldungen und darauf rekurrierende Erhöhung der Abgeordnetendiäten zu begründen. Das erscheint mir doch ein Zirkelschluss zu werden…

bebolus

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #686 am: 05.03.2025 17:00 »
Die Berechnung der Inflation ist, gelinde gesagt, ohne Studium nicht nachvollziehbar und in meinen Augen künstlich politisch nach unten verzerrt. Man könnte auch manipuliert sagen, wenn man es unterstellen könnte. Wer mir die ganzen Grundlagen einfach und nachvollziehbar darstellen kann.. bitte los. Ansonsten orientiere ich mich an Sachen wie Butter, Nudeln, Toastbrot, Toilettenpapier und solchen Sachen. Außerdem an Strom, Gas und Wasser/Abwasser. Und da komme ich zu sehr, sehr anderen Zahlen.

NelsonMuntz

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« Antwort #687 am: 05.03.2025 17:11 »
Die Berechnung der Inflation ist, gelinde gesagt, ohne Studium nicht nachvollziehbar und in meinen Augen künstlich politisch nach unten verzerrt. Man könnte auch manipuliert sagen, wenn man es unterstellen könnte. Wer mir die ganzen Grundlagen einfach und nachvollziehbar darstellen kann.. bitte los. Ansonsten orientiere ich mich an Sachen wie Butter, Nudeln, Toastbrot, Toilettenpapier und solchen Sachen. Außerdem an Strom, Gas und Wasser/Abwasser. Und da komme ich zu sehr, sehr anderen Zahlen.

Das ist aber ein subjektives Wahrnehmungsproblem. So ist und bleibt meine Rate für das Haus schlicht konstant. Überdies geschieht die Abbuchung einmal im Monat im Hintergrund, so dass ich gar nicht wahrnehme, wie diese Kosten in Relation zu meinem Einkommen stetig sinken. Im Supermarkt bin ich natürlich viel öfter und das Bezahlen ist dort ein aktiver Vorgang.

"Butter, Nudeln, Toastbrot, Toilettenpapier und solchen Sachen. Außerdem an Strom, Gas und Wasser/Abwasser." - das sind bei mir in einem 4-Personen-Haushalt vielleicht 25% meiner Einnahmen. Muss man sich aber aktiv bewusst machen.

bebolus

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« Antwort #688 am: 05.03.2025 17:55 »
Du kannst ja gerne mal versuchen mir vorzurechnen was da wie einfließt. Ich bin an den ganzen Tabellen gescheitert. Dass Deine persönliche Inflationsrate anders aussieht als die eines Anderen bestreite ich nicht. Es geht um die offizielle Inflationsrate.

bebolus

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #689 am: 05.03.2025 18:03 »
Die Berechnung der Inflation ist, gelinde gesagt, ohne Studium nicht nachvollziehbar und in meinen Augen künstlich politisch nach unten verzerrt. Man könnte auch manipuliert sagen, wenn man es unterstellen könnte. Wer mir die ganzen Grundlagen einfach und nachvollziehbar darstellen kann.. bitte los. Ansonsten orientiere ich mich an Sachen wie Butter, Nudeln, Toastbrot, Toilettenpapier und solchen Sachen. Außerdem an Strom, Gas und Wasser/Abwasser. Und da komme ich zu sehr, sehr anderen Zahlen.

Das ist aber ein subjektives Wahrnehmungsproblem. So ist und bleibt meine Rate für das Haus schlicht konstant. Überdies geschieht die Abbuchung einmal im Monat im Hintergrund, so dass ich gar nicht wahrnehme, wie diese Kosten in Relation zu meinem Einkommen stetig sinken. Im Supermarkt bin ich natürlich viel öfter und das Bezahlen ist dort ein aktiver Vorgang.

"Butter, Nudeln, Toastbrot, Toilettenpapier und solchen Sachen. Außerdem an Strom, Gas und Wasser/Abwasser." - das sind bei mir in einem 4-Personen-Haushalt vielleicht 25% meiner Einnahmen. Muss man sich aber aktiv bewusst machen.

Ja, ein subjektives Problem.. Wahnsinn. Das verstehe ich erst jetzt. Und ich dachte Du bist hart links.. Bei Dir sind das vielleicht 25%.Woanders sind das dann vielleicht 50%