Es ist leider kein statistischer Mittelwert sondern ein politischer Mittelwert.
Alleine die Tatsache dass GKV und private Altersvorsorge überhaupt nicht erfasst sind und PKV mit 0,8 % zeigt doch, dass die überwiegende Mehrheit der Leute überhaupt nicht in dieses Schema hinein passt. Dadurch entsteht ein völlig verzerrtes Bild der Inflation.
An deinem konkreten Beispiel:
Wenn du 25% für Nahrungsmittel ausgibst, der Warenkorb aber nur 11,9 % anrechnet, dann ist deine persönliche Inflation natürlich höher, weil Nahrungsmittel mit über 30% Teuerung seit 2020 weit über der Inflationsrate liegen.
Also: Bei der GKV/PKV ist bei der Berechnung der Inflation eigentlich nicht der Beitrag zu erfassen, sondern die Erhöhung der Kosten bei der konkreten Inanspruchnahme dieser Versicherungsleistung.
Wenn 10 Minuten Arztgespräch 35€ kosten, dann ist es völlig unerheblich, welcher Beitrag im Monat für die Versicherungsleistung zu zahlen ist, weil hier die Gesamtinflation natürlich eine Funktion der Quantität des Abrufs dieser Einzelbeträge ist. Da wären wir dann in der Warenkorb-Definition (Also: Wie viele Arztbesuche sind pro Person eigentlich so drin pro Jahr).
Oder anders: Wenn ein Auto ein Jahresgehalt kostet, dann steigt die Inflation nicht deshalb, weil statt 1 PKW/4 Personen nun 1 PKW/2 Personen existieren. Hier wird dann einer kumulierten Produktivitätssteigerung Rechnung getragen und die Menge "Auto" im Warenkorb entsprechend justiert.
Zu meinem konkreten Beispiel: Meine 25% beziehen hier z.B. auch Strom und Hygieneartikel mit ein - aber davon ab: Mit einem 4-Personen-Haushalt spürt man die individuelle Inflation durch die überdurchschnittlich gestiegenen Kosten im Konsumbereich natürlich viel stärker, als wenn man nur zu zweit ist. Das ließe sich doch aber nur dadurch vermeiden, wenn alle Produkte und alle Dienstleistungen im Preis stets nur um jenen Wert der Inflation steigen würden/dürften.
Ich versteh hier die elementare Kritik am Inflationswert nicht so ganz - das ist doch "nur" auf Basis eines (ja: politisch ventilierten) Warenkorbs errechneter Mittelwert. Und ja: Da gehören dann eben auch Dinge mit hinein, die man eher selten (oder soagr überhaupt nicht) kauft. Individuell matcht das so gut wie nie! Zu meiner Eingangsthese: Natürlich nimmt man die täglichen Ausgaben dabei stärker wahr, als jene, die im Hintergrund ohne eigenes Zutun ablaufen.
Was sollte man denn hier (politisch) anders machen? Und was wäre die Konsequenz daraus z.B. für das Bürgergeld oder den Mindestlohn?
Für 8k hat es leider noch nicht gereicht, ich muss erst die Leinwand umhängen und Atmos einrichten 
Aber darum geht es nicht, was uns beiden klar sein dürfte.
Ja, natürlich ist uns das beiden klar

- Ich finde nur, dass ein "Recht auf vollständigen Inflationsausgleich" faktisch nicht existiert - insbesondere in einer stagnierenden Wirtschaft. In einer solchen Konsequenz und unter Berücksichtigung der individuellen Inflation müssten ansonsten Bürgergeld und Mindestlohn doch überdurchschnittlich steigen (was ich ehrlich gesagt sehr kritisch bewerte).