Huh, da habe ich ja was angeworfen 
Noch mal: Ich nehme die Teuerung bei Lebensmitteln selbstverständlich auch wahr, finde ich auch nicht so prima, ABER: Das kann und muss man eben auch wahrnehmungspsychologisch einordnen (weil man eben alle paar Tage Einkaufen geht).
Ein Fernseher (immerhin ein lebenswichtiges Utensil und damit nicht pfändbar) wird Dir heute für kleines Geld hinterhergeworfen, während vor 30 Jahren so eine 67cm-Röhre einen 4-stelligen Betrag (gerne auch 1-2 Monatsnettolöhne bei entsprechender Qualität) gekostet hat. Aber derartige Deflation zählt ja nicht bei Euch.
Also: Worauf zielt Eure Schimpferei denn jetzt konkret ab, respektive: Was soll sich auf welchem Wege ändern?
Naja, einen Fernseher oder ähnliches elektronisches Gerät kauft man vielleicht alle 8 - 10 Jahre. Lebensmittel braucht man täglich, die fallen einfach stärker ins Gewicht (in Relation). Ich weiß ja, was Du meinst. Es ist aber sicherlich so, dass ALLE heute prozentual aufs Einkommen gerechnet mehr für Lebensmittel, Miete und Nebenkosten ausgeben müssen als vor 10 Jahren.
Der Fernseher war ja nur ein Beispiel. Da können wir noch die Waschmaschine und viele andere Dinge mehr nennen. Bei Lebensmitteln ist man sich der Teuerung aber durch die hohe Frequenz der persönlichen Konfrontation sehr bewusst, bei vielen anderen Sachen merkt man Preisveränderungen (nach oben oder nach unten) oft gar nicht so direkt: Sind T-Shirts jetzt eigentlich teurer oder günstiger als vor 3 Jahren? Und wenn ja, in welchem Maße?
Das alles kumuliert und sauber gewichtet in einen einzigen Inflationswert zu überführen, ist sicher keine leichte Aufgabe - sich dann selbst in diesem Wert wiederfinden zu können, ist nahezu unmöglich.
Wie unterschiedlich das individuell wirkt, kann man bei so manchem Kollegen merken, der in dieser Runde überhaupt keine Entgelterhöhung, sondern viel lieber eine erheblich Arbeitszeitreduktion wünscht.