Autor Thema: Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst  (Read 454383 times)

MoinMoin

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #705 am: 05.03.2025 21:37 »
Das ist aber ein subjektives Wahrnehmungsproblem. So ist und bleibt meine Rate für das Haus schlicht konstant.

Von subjektiven Wahrnehmungsproblemen schwadronieren und dann mit der individuellen Lebenssituation kontern... Da packste dir an den Kopf. Die explodierenden Wohnkosten in Deutschland sind natürlich nur eingebildet.

Aber ein Glück, dass es bei Nelson noch fürs Eigenheim gereicht hat... 10 Jahre später reicht es dann bei gleichem beruflichen Werdegang nicht mehr. Das sind die Folgen der Inflation, die auch aus meiner Sicht schon länger nicht mehr sachgerecht dargestellt wird.
Die explodierenden Wohnkosten sind real existent, Menschen die eine Neue Wohnung suche.
Das sind aber eben nicht alle Menschen. Ich habe Mieter, die haben eine Mietkostensteigerung in den letzten 20 Jahren, die liegt bei 1% jährlich.
Ich persönlich haben eine Senkung in den letzten 20Jahren erfahren, was die Wohnkosten angeht.
Mein Bruder hat eine Steigerung von 30% in den letzten 10Jahren.

MoinMoin

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #706 am: 05.03.2025 21:40 »
Huh, da habe ich ja was angeworfen ;)

Noch mal: Ich nehme die Teuerung bei Lebensmitteln selbstverständlich auch wahr, finde ich auch nicht so prima, ABER: Das kann und muss man eben auch wahrnehmungspsychologisch einordnen (weil man eben alle paar Tage Einkaufen geht).

Ein Fernseher (immerhin ein lebenswichtiges Utensil und damit nicht pfändbar) wird Dir heute für kleines Geld hinterhergeworfen, während vor 30 Jahren so eine 67cm-Röhre einen 4-stelligen Betrag (gerne auch 1-2 Monatsnettolöhne bei entsprechender Qualität) gekostet hat. Aber derartige Deflation zählt ja nicht bei Euch.

Also: Worauf zielt Eure Schimpferei denn jetzt konkret ab, respektive: Was soll sich auf welchem Wege ändern?
Das wird doch gerne als die Manipulation angesehen, dass dieses hedonistische Prinzip eine Lüge ist.
Ich finde sie an einigen Punkten durchaus Fragwürdig.
So sind Flüge billiger geworden, der Standard aber auch (Sitzabstand, Essen an Bord, Pünktlichkeit). Keine Ahnung, ob oder wie das eingebracht wird.

fcesc4

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #707 am: 05.03.2025 23:55 »
Lasst doch mal euer geschwafel.

Bodycount02

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« Antwort #708 am: 06.03.2025 00:27 »
Lasst doch mal euer geschwafel.

Du bringst hier eine oft gehörte Redewendung, wenn es denn mal um Inhalte geht. Lasst doch das Geschwafel, lasst uns über Gefühle reden. 100 Populismus-Punkte für dich :)

fcesc4

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« Antwort #709 am: 06.03.2025 08:48 »

Es geht in diesem Thread um die Tarifverhandlungen und nicht die Probleme von einzelnen Leuten hier.


 
Lasst doch mal euer geschwafel.

Du bringst hier eine oft gehörte Redewendung, wenn es denn mal um Inhalte geht. Lasst doch das Geschwafel, lasst uns über Gefühle reden. 100 Populismus-Punkte für dich :)

MoinMoin

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #710 am: 06.03.2025 08:52 »

Es geht in diesem Thread um die Tarifverhandlungen und nicht die Probleme von einzelnen Leuten hier.
Die Inflationsrate (auch die individuelle) ist ein Kernargument bei Tarifverhandlungen und somit nichts mit Geschwafel zu tun, sondern mit Sachargumenten.

Knarfe1000

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« Antwort #711 am: 06.03.2025 10:01 »
Huh, da habe ich ja was angeworfen ;)

Noch mal: Ich nehme die Teuerung bei Lebensmitteln selbstverständlich auch wahr, finde ich auch nicht so prima, ABER: Das kann und muss man eben auch wahrnehmungspsychologisch einordnen (weil man eben alle paar Tage Einkaufen geht).

Ein Fernseher (immerhin ein lebenswichtiges Utensil und damit nicht pfändbar) wird Dir heute für kleines Geld hinterhergeworfen, während vor 30 Jahren so eine 67cm-Röhre einen 4-stelligen Betrag (gerne auch 1-2 Monatsnettolöhne bei entsprechender Qualität) gekostet hat. Aber derartige Deflation zählt ja nicht bei Euch.

Also: Worauf zielt Eure Schimpferei denn jetzt konkret ab, respektive: Was soll sich auf welchem Wege ändern?
Naja, einen Fernseher oder ähnliches elektronisches Gerät kauft man vielleicht alle 8 - 10 Jahre. Lebensmittel braucht man täglich, die fallen einfach stärker ins Gewicht (in Relation). Ich weiß ja, was Du meinst. Es ist aber sicherlich so, dass ALLE heute prozentual aufs Einkommen gerechnet mehr für Lebensmittel, Miete und Nebenkosten ausgeben müssen als vor 10 Jahren.

Knarfe1000

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #712 am: 06.03.2025 10:08 »
Die Berechnung der Inflation ist, gelinde gesagt, ohne Studium nicht nachvollziehbar und in meinen Augen künstlich politisch nach unten verzerrt. Man könnte auch manipuliert sagen, wenn man es unterstellen könnte. Wer mir die ganzen Grundlagen einfach und nachvollziehbar darstellen kann.. bitte los. Ansonsten orientiere ich mich an Sachen wie Butter, Nudeln, Toastbrot, Toilettenpapier und solchen Sachen. Außerdem an Strom, Gas und Wasser/Abwasser. Und da komme ich zu sehr, sehr anderen Zahlen.

Das ist aber ein subjektives Wahrnehmungsproblem. So ist und bleibt meine Rate für das Haus schlicht konstant. Überdies geschieht die Abbuchung einmal im Monat im Hintergrund, so dass ich gar nicht wahrnehme, wie diese Kosten in Relation zu meinem Einkommen stetig sinken. Im Supermarkt bin ich natürlich viel öfter und das Bezahlen ist dort ein aktiver Vorgang.

"Butter, Nudeln, Toastbrot, Toilettenpapier und solchen Sachen. Außerdem an Strom, Gas und Wasser/Abwasser." - das sind bei mir in einem 4-Personen-Haushalt vielleicht 25% meiner Einnahmen. Muss man sich aber aktiv bewusst machen.

Die Berechnung des Warenkorbs nennt sich Wägungsschema. Für 2024 wird das Basisjahr 2020 genommen:

https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/Methoden/Downloads/waegungsschema-2020.pdf?__blob=publicationFile&v=2)

Ein Paar Highlights:

Private Krankenversicherung ist mit 0,829 % enthalten. (Ihr dürft also nicht mehr als 1% für eure PKV ausgeben)

Wohnen mit 25,9 %

Nahrungsmittel mit 11,9 %


Den Rest könnt ihr euch gerne selbst anschauen.
Da haben wir es doch. Wo soll ich mich z.B. für 50 Euro krankenversichern? 12 % für Lebensmittel ist auch viel zu knapp kalkuliert. Wenn jemand 2000 Euro verdient, dürfte er nur 240 Euro für Essen ausgeben. Selbst beim Durchschnitts- oder Medieneinkommen kommt mir das zu wenig vor. Die Deutschen sind ja angeblich die, die sehr wenig für Lebensmittel ausgeben, aber SO wenig????

Knarfe1000

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #713 am: 06.03.2025 10:13 »

Es geht in diesem Thread um die Tarifverhandlungen und nicht die Probleme von einzelnen Leuten hier.
Die Inflationsrate (auch die individuelle) ist ein Kernargument bei Tarifverhandlungen und somit nichts mit Geschwafel zu tun, sondern mit Sachargumenten.
:) DIES! Selbstverständlich hat die persönliche Situation was mit den Tarifverhandlungen zu tun.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #714 am: 06.03.2025 10:43 »
Huh, da habe ich ja was angeworfen ;)

Noch mal: Ich nehme die Teuerung bei Lebensmitteln selbstverständlich auch wahr, finde ich auch nicht so prima, ABER: Das kann und muss man eben auch wahrnehmungspsychologisch einordnen (weil man eben alle paar Tage Einkaufen geht).

Ein Fernseher (immerhin ein lebenswichtiges Utensil und damit nicht pfändbar) wird Dir heute für kleines Geld hinterhergeworfen, während vor 30 Jahren so eine 67cm-Röhre einen 4-stelligen Betrag (gerne auch 1-2 Monatsnettolöhne bei entsprechender Qualität) gekostet hat. Aber derartige Deflation zählt ja nicht bei Euch.

Also: Worauf zielt Eure Schimpferei denn jetzt konkret ab, respektive: Was soll sich auf welchem Wege ändern?
Naja, einen Fernseher oder ähnliches elektronisches Gerät kauft man vielleicht alle 8 - 10 Jahre. Lebensmittel braucht man täglich, die fallen einfach stärker ins Gewicht (in Relation). Ich weiß ja, was Du meinst. Es ist aber sicherlich so, dass ALLE heute prozentual aufs Einkommen gerechnet mehr für Lebensmittel, Miete und Nebenkosten ausgeben müssen als vor 10 Jahren.

Der Fernseher war ja nur ein Beispiel. Da können wir noch die Waschmaschine und viele andere Dinge mehr nennen. Bei Lebensmitteln ist man sich der Teuerung aber durch die hohe Frequenz der persönlichen Konfrontation sehr bewusst, bei vielen anderen Sachen merkt man Preisveränderungen (nach oben oder nach unten) oft gar nicht so direkt: Sind T-Shirts jetzt eigentlich teurer oder günstiger als vor 3 Jahren? Und wenn ja, in welchem Maße?

Das alles kumuliert und sauber gewichtet in einen einzigen Inflationswert zu überführen, ist sicher keine leichte Aufgabe - sich dann selbst in diesem Wert wiederfinden zu können, ist nahezu unmöglich.

Wie unterschiedlich das individuell wirkt, kann man bei so manchem Kollegen merken, der in dieser Runde überhaupt keine Entgelterhöhung, sondern viel lieber eine erheblich Arbeitszeitreduktion wünscht.

RehAnimaTör

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« Antwort #715 am: 06.03.2025 10:55 »
Guten Tag,
ich frage mich, warum die Forderungen nur bei 8% liegen, wenn die Krankenkassen gerage erst um mehr als 12% erhöht haben. Man darf fürchten, das der öffentliche Dienst in absehbarer Zeit arge Personalprobleme bekommen wird, wenn der AG hier nicht klare Erhöhungen auch in Hinsicht auf den Inflationsausgleich einplant. Denn auch am freien Markt besteht ein erheblicher Fachkräftemangel.

emdy

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Antw:Tarifverhandlungen 2024/2025 Öffentlicher Dienst
« Antwort #716 am: 06.03.2025 10:57 »
Wie unterschiedlich das individuell wirkt, kann man bei so manchem Kollegen merken, der in dieser Runde überhaupt keine Entgelterhöhung, sondern viel lieber eine erheblich Arbeitszeitreduktion wünscht.

Das sind hauptsächlich die Kollegen, die sich wohnlich nicht mehr verändern müssen oder wollen. Insofern, du fragtest danach was die Schimpferei soll, wünsche ich mir von diesen Kollegen einfach ein bisschen Empathie und Respekt. Was für den einen eine sehr hohe Forderung sein mag (genauso wie beim Thema amtsangemessene Alimentation) ist für den anderen geradeso ausreichend um auf den Lebenstandard seines 15 Jahre älteren Kollegen zu kommen.

Die Generation U40 wird durch die Preisentwicklung bei Wohneigentum und Mieten um einen großen Teil ihrer Lebensleistung gebracht. Wie gesagt, ich sähe da einfach gerne ein bisschen Empathie, Respekt und Verständnis. Auch in einem Forum.

PolareuD

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« Antwort #717 am: 06.03.2025 11:15 »
Betrifft nicht nur die U40, sondern auch die Ü40, wenn man für seinen Dienstherrn mehrfach überregional den Dienstposten gewechselt hat und ebenfalls von den exorbitant gestiegenen Mieten betroffen ist. Den Dienstherrn interessiert das einen feuchten Kehricht. Kompensation: Null, Null.

Organisator

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« Antwort #718 am: 06.03.2025 11:20 »
Die Generation U40 wird durch die Preisentwicklung bei Wohneigentum und Mieten um einen großen Teil ihrer Lebensleistung gebracht. Wie gesagt, ich sähe da einfach gerne ein bisschen Empathie, Respekt und Verständnis. Auch in einem Forum.

Menschen, die noch über 30 Jahre arbeiten werden können jetzt schon um ihre Lebensleistung gebracht werden?

cyrix42

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« Antwort #719 am: 06.03.2025 11:26 »
12 % für Lebensmittel ist auch viel zu knapp kalkuliert. Wenn jemand 2000 Euro verdient, dürfte er nur 240 Euro für Essen ausgeben. Selbst beim Durchschnitts- oder Medieneinkommen kommt mir das zu wenig vor. Die Deutschen sind ja angeblich die, die sehr wenig für Lebensmittel ausgeben, aber SO wenig????

Im Bürgergeld-Regelsatz für Erwachsene sind derzeit 195,35€ monatlich für Lebensmittel (inkl. Getränke) vorgesehen. (Und übrigens stolze 2,03€ für Bildung...)