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"Generalstreik"
ts181:
Was ist eure Meinung zu diesem sog. "Generalstreik"?
Schmitti:
Welcher General streikt denn?
Schmitti:
Was auffällt: Viel zu viele sehen als Ursache dieses Bauernstreiks lediglich die Subventionskürzungen. Dabei wird von den Bauern selber oft und deutlich genug klar gemacht, dass es auch um diverse andere Entwicklungen der letzten Jahre geht, insbesondere um die überhand nehmende Bürokratie und politische Entscheidungen, bei denen Zusammenhänge und logische Konsequenzen kategorisch ausgeblendet und ignoriert werden. Wir legen 4% der Agrarflächen still, das kann der Weltmarkt locker abfangen der sich um soziale, ökologische etc. Standards der Deutschen einen feuchten Dreck schert, und in Afrika hungern sie weiter. Was ist daran Naturschutz, Nachhaltigkeit?
Das fällt der Gesellschaft immer härter vor die Füße. Heute sind es die Landwirte. Um die Feiertage rum haben die Hausarztpraxen gestreikt, da ging es auch und v.a. um die politischen Rahmenbedingungen, und am Rande nur ums Einkommen. Lauterbach sagt, Ärzte verdienen gut, und die Politik war glücklich. Jetzt bei den Bauern fällt es mal so richtig auf, wenn die Autobahnauffahrten dicht sind und es die breite Bevölkerung trifft.
Eigentlich müsste der öD auch aus den gleichen Gründen streiken, zumindest die Kommunen. Bei Bund und Ländern lebt man ja ganz gut mit dieser Entwicklung der Politik, ständig neuen Müll ohne jeden Zusammenhang und ohne viel Sinn verwalten zu müssen. Aber in den Kommunen, da fällt immer mehr Frust an, da kommt auch zunehmend der Frust der Bevölkerung an. Wenn Bauplanungen Jahrzehnte dauern, wenn die Grundsteuern neu berechnet werden, wenn digitale Verwaltungsleistungen von oben diktiert und gleichzeitig behindert werden... Auf jedem dritten Trecker müsste heute ein Bürgermeister sitzen. Weil egal, wie man die Politik der aktuellen Regierung inhaltlich bewertet, es handwerklich einfach so übelst schlecht gemacht wird.
Wie man das, was man jetzt bei den Bauern vorerst doch nicht sparen will, stattdessen finanziert, ist ja auch noch nicht wirklich laut publiziert worden. Es müsste aber doch seit dem Zurückrudern schon feststehen, ansonsten ist diese ganze Begründung mit dem bösen Haushaltsurteil auch für die Tonne. Das fällt dann im Zweifelsfall der nächsten Berufsgruppe, oder gleich der ganzen Bevölkerung vor die Füße (oder auf die Abgabenlast).
Und wer in Frage stellt, ob Radwege in Peru oder das Gendern in der Mongolei, Entwicklungshilfe für Raumfahrtnationen o.ä. dann noch sinnvolle Ausgabeansätze darstellen, ist stramm rechts und gehört verboten. Bei den nächsten Wahlumfragen/-ergebnissen ist dann die Verwunderung groß, wieso das doofe Volk das nicht mehr alles so toll findet.
Baerbock ist jetzt für Kampfjetlieferungen an Saudi-Arabien, kam eben in den Nachrichten. Ist da unten vielleicht gerade irgendeine Auseinandersetzung, die irgendwelche Folgen haben kann, in der Deutschland sich schon irgendwie positioniert hat? Genau das ist Politik, von der am Ende nur die AfD profitiert. Zumindest, bis Maaßen mit der Werteunion der erste Politiker sein könnte, der der AfD wieder Wähler abnimmt. Verrückte Zeiten.
MoinMoin:
--- Zitat von: Schmitti am 08.01.2024 08:29 ---Weil egal, wie man die Politik der aktuellen Regierung inhaltlich bewertet, es handwerklich einfach so übelst schlecht gemacht wird.
--- End quote ---
Und das seit gut 2 Dekaden.
Die verscheuerderten Maut Millionen sind da nur ein Beispiel.
Und wenn vor den Exportweltmeister Bauern eingeknickt wird, dann fühlen sich doch noch mehr berufen härter und brutaler den Staat zu attackieren.
Warum da die Politik nicht KFZ Befreiung bleibt für "Klein"bauern als entgegen kommen von vornerein konzipiert.
Und so ein Argument wir brauchen die Subventionen um weiterhin heimische Bauer zu haben, die unser Futter sicherstellen, lachhaftes Argument, wenn man die Exportzahlen dieser Industrie sieht.
Bauern unterstützen: Gerne.
Aber nicht wenn sie unser Grundwasser verseuchen mit ihrer Gülle....
Schmitti:
Die Reste aus Biogasanlagen haben i.d.R. genauso viel Stickstoff wie Schweinegülle, mehr als Rindergülle. Das ist dem Grundwasser natürlich egal, unseren Grünen ist aber die angeblich "grüne" Energie lieber als die Tierhaltung. Aber war es jemals eine Biogasanlage schuld, wenn ein Brunnen Nitratwerte überschritten hat? Die Schei*e verteilt hat ja wieder der böse Landwirt, nicht der grüne Stromerzeuger.
Ansonsten wäre das durchaus ein gangbarer Weg gewesen, mit den staatlichen Unterstützungen kleinere Betriebe eher zu unterhalten, und Großbetriebe stärker zu belasten. Da aber die Landwirte, die sich heute noch so richtig die Taschen voll machen können, gerne auch die der sog. Erneuerbaren Energien sind, hat die aktuelle Politik da natürlich nicht gerade das größte Interesse dran.
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