Ernst gemeinte Frage:
Haben tatsächlich - so mein Eindruck hier - viele von Euch Posten inne, wo Ihr wirklich praktisch auf die Minute Eure Arbeitszeit steuern könnt? Kommt das nur selten vor, dass Ihr faktisch mal ne Stunde oder zwei dranhängen müsst?
Ich bin Softwareentwickler. Wenn ich noch im Tunnel bin, sobald die eigentliche Arbeitszeit endet, arbeite ich halt noch so lange weiter wie es mir passt. Wenn meine Konzentration aber schon 2h vor dem Arbeitstagende nachlässt, mache ich weniger anspruchsvolle Dinge und melde mich dann relativ pünktlich aus dem Zeiterfassungssystem ab.
Außer in der genannten Crunch Time habe ich wenig Deadlines. Übers Jahr sind es vom Kunden gewünschte Änderungen, die nur zu diesem einen Zieldatum im Jahr fertig sein müssen. Und während dieser Crunch Time gehts nur darum, eine neue Softwareversion rauszuhauen, die mit Daten unterfüttert ist, die ich aber erst kurz vor dem Zieldatum kriege. Deshalb ist die Zeit immer etwas stressig, weil ich da noch super viel prüfen muss, Fehler beheben muss, die auftreten weil die Daten nicht ganz richtig sind oder weil Drittanbietersysteme übers Jahr Änderungen gemacht haben, mich aber nicht informiert haben. Da gehts dann eher Richtung 55-60h pro Woche und Feierabend im Grunde nicht möglich, bevor das erledigt ist, was ich mir vorgenommen habe. Ja, heutzutage könnte man das auch anders machen. Aber das ist im Kern 25 Jahre alte Software, bei der der Kunde bisher nicht bereit war für eine Neuentwicklung zu zahlen.