Autor Thema: Runter mit der elendingen Arbeitszeit! Umfrage der KOMBA und DBB  (Read 29275 times)

Umlauf

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Und dabei sind bei Euch auch Führungspositionen mit Anteilen von 5 Stunden besetzt? Oder es wäre ernsthaft möglich?

Gibt genug Führungskräfte bei uns in TZ. Alleine schon wegen der höheren Arbeitszeiten bei Bundesbeamten.
Alles eine Frage des modernen AG-Wollens.

BAT

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Ich fragte nicht nach Teilzeit, sondern nach so kleinen Stunden - Anteilen.


KlammeKassen

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Bei uns kannst du Führungskraft ab 35 Stunden werden (stv. Abt.leiter ab 30 Stunden).

Hintergrund ist bei uns aber auch der, dass alle ab 35 h bis 39 h die Kernarbeitszeiten abdecken müssen. Unter 35 h musst du nicht die Kernarbeitszeiten komplett abdecken (Mo-Do 8.30 - 15.30, Fr bis mittags).

Und die wollen schon gerne, dass die FK in der Zeit erreichbar ist (Homeoffice ist aber kein Problem, Hauptsache erreichbar).

2strong

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Hintergrund ist bei uns aber auch der, dass alle ab 35 h bis 39 h die Kernarbeitszeiten abdecken müssen. Unter 35 h musst du nicht die Kernarbeitszeiten komplett abdecken (Mo-Do 8.30 - 15.30, Fr bis mittags).
Diese Zeiträume bekäme man allerdings auch mit 30h abgedeckt  ;)

MoinMoin

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Und dabei sind bei Euch auch Führungspositionen mit Anteilen von 5 Stunden besetzt? Oder es wäre ernsthaft möglich?
Bis zu 50% geht es bei uns.

Aleksandra

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Ich wehre mich ausschließlich gegen jene, die eine 35h-Woche als finales Maximum einfordern, weil ein ominös-hedonistischer Zeitgeist dies so beschlossen zu haben scheint.


Warum 35 Stunden, das ist ein Zwischenschritt. Zeitgeist? IN den letzten 150 Jahren gab es nur den Weg "nach unten", das ist für den TVÖD ins Stocken geraten. Ich bitte insofern um Erklärung dieser Sondersituation und - haltung.

ich sehe uns auch eher bei 30 Stunden. Zumindest perspektivisch. Ob wir das  auf mittlere Sicht noch erleben werden... da würde ich allerdings nicht drauf wetten... :D

BAT

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Bei uns kannst du Führungskraft ab 35 Stunden werden (stv. Abt.leiter ab 30 Stunden).

Hintergrund ist bei uns aber auch der, dass alle ab 35 h bis 39 h die Kernarbeitszeiten abdecken müssen. Unter 35 h musst du nicht die Kernarbeitszeiten komplett abdecken (Mo-Do 8.30 - 15.30, Fr bis mittags).


Siehe Antwort von 2strong.

KlammeKassen

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Hintergrund ist bei uns aber auch der, dass alle ab 35 h bis 39 h die Kernarbeitszeiten abdecken müssen. Unter 35 h musst du nicht die Kernarbeitszeiten komplett abdecken (Mo-Do 8.30 - 15.30, Fr bis mittags).
Diese Zeiträume bekäme man allerdings auch mit 30h abgedeckt  ;)

Grundsätzlich hast du Recht, aber ist in unserer Dienstvereinbarung so gergelt worden.... Hintergrund kenne ich nicht, kann mir aber vorstellen, dass es zum Beispiel auch mit Betreuung von Kindern zusammenhängt

KlammeKassen

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Ich wehre mich ausschließlich gegen jene, die eine 35h-Woche als finales Maximum einfordern, weil ein ominös-hedonistischer Zeitgeist dies so beschlossen zu haben scheint.


Warum 35 Stunden, das ist ein Zwischenschritt. Zeitgeist? IN den letzten 150 Jahren gab es nur den Weg "nach unten", das ist für den TVÖD ins Stocken geraten. Ich bitte insofern um Erklärung dieser Sondersituation und - haltung.

ich sehe uns auch eher bei 30 Stunden. Zumindest perspektivisch. Ob wir das  auf mittlere Sicht noch erleben werden... da würde ich allerdings nicht drauf wetten... :D

Wie stellst du dir das denn vor? Alles unter EG9b auslagern in die PW, Gesetze abschaffen etc.
Bei den Massen an Arbeit (immer mehr Gesetze und Verordnungen statt ENtbürokratisierung) und immer weniger potentielle Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt.

Mit weniger Leuten schafft man bestimmt mit 1/4 weniger Stunden pro Person dieselbe Arbeit, macht Sinn :)

FollFosten

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Moin Leute,
hier: es gibt Neuigkeiten

Viele unbezahlte Überstunden, Leute wollen weniger arbeiten, Überlastung ....

aber Wochenzeitreduzierung führt ja zu mehr Überstunden eigentlich?!

https://www.morgenpost.de/wirtschaft/article242332092/Job-Studie-alarmiert-Es-gibt-den-Schrei-nach-Entlastung.html

Werneke sagt, dass sowohl Bezahlung als auch Stunden in der Tarifrunde thematisiert werden.

siehe hier (erste?) Auswertungen aus der Studie:
https://www.verdi.de/presse/downloads/pressemappen/++co++845c857c-11ca-11ef-84b4-cf85b514d0d3

Grundsätzlich stimme ich zu, dass die Arbeitsbelastung in den letzten Jahren gestiegen ist und das es auch gesundheitliche Auswirkungen hat und viele wirklich am Limit sind, jedoch lässt sich nicht alles über die Arbeitszeit regeln.

Wir brauchen zusätzliche eine Qualifizierungsoffensive zum Thema Leiten und Führen. Viele Fachkräfte werden immer wieder in Leitungsfunktionen gezwungen, für die sie nicht geeignet sind. Sach- und Fachkenntnis sind natürlich für Leitungskräfte nicht zu unterschätzen, jedoch müssen auch die Fähigkeiten vorhanden sein, eine Gruppe von Menschen zu leiten, führen, motivieren und Verantwortung für sie zu übernehmen.

Gerade für Menschen in Sandwich-Positionen bedarf es zusätzlicher Fähigkeiten neben der fachlichen Qualifikation. Hier hat der öffentliche Dienst erheblichen Nachholbedarf.
Die Attraktivität dieser Stellen (EG10 aufwärts) leidet natürlich zusätzlich durch die Lohnpolitik der Arbeitnehmerseite. Auch dieser Faktor ist nicht zu unterschätzen. Auch wenn die Mitgliedschaften bei verdi vermutlich eher bei EG 10 abwärts in der Mehrheit ist, muss eine Arbeitnehmervertretung auch erkennen, dass die Vorgesetzen der Mitglieder ebenso gut bezahlt sein müssen.




KlammeKassen

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Moin Leute,
hier: es gibt Neuigkeiten

Viele unbezahlte Überstunden, Leute wollen weniger arbeiten, Überlastung ....

aber Wochenzeitreduzierung führt ja zu mehr Überstunden eigentlich?!

https://www.morgenpost.de/wirtschaft/article242332092/Job-Studie-alarmiert-Es-gibt-den-Schrei-nach-Entlastung.html

Werneke sagt, dass sowohl Bezahlung als auch Stunden in der Tarifrunde thematisiert werden.

siehe hier (erste?) Auswertungen aus der Studie:
https://www.verdi.de/presse/downloads/pressemappen/++co++845c857c-11ca-11ef-84b4-cf85b514d0d3

Grundsätzlich stimme ich zu, dass die Arbeitsbelastung in den letzten Jahren gestiegen ist und das es auch gesundheitliche Auswirkungen hat und viele wirklich am Limit sind, jedoch lässt sich nicht alles über die Arbeitszeit regeln.

Wir brauchen zusätzliche eine Qualifizierungsoffensive zum Thema Leiten und Führen. Viele Fachkräfte werden immer wieder in Leitungsfunktionen gezwungen, für die sie nicht geeignet sind. Sach- und Fachkenntnis sind natürlich für Leitungskräfte nicht zu unterschätzen, jedoch müssen auch die Fähigkeiten vorhanden sein, eine Gruppe von Menschen zu leiten, führen, motivieren und Verantwortung für sie zu übernehmen.

Gerade für Menschen in Sandwich-Positionen bedarf es zusätzlicher Fähigkeiten neben der fachlichen Qualifikation. Hier hat der öffentliche Dienst erheblichen Nachholbedarf.
Die Attraktivität dieser Stellen (EG10 aufwärts) leidet natürlich zusätzlich durch die Lohnpolitik der Arbeitnehmerseite. Auch dieser Faktor ist nicht zu unterschätzen. Auch wenn die Mitgliedschaften bei verdi vermutlich eher bei EG 10 abwärts in der Mehrheit ist, muss eine Arbeitnehmervertretung auch erkennen, dass die Vorgesetzen der Mitglieder ebenso gut bezahlt sein müssen.

Kann ich dir zustimmen...
Selbst fachlich sind manche nicht mal gut aufgestellt, aber anderes Thema.... die anderen Skills könnten definitiv ausgebaut werden.
Dass das Gehalt in den oberen EG nicht angemessen ist (was ja auch insbesondere noch stärker ins Gewicht fällt, weil die unteren Entgeltgruppen überproportional im Vergleich zur PW verdienen), haben die Arbeitgeber ja zumindest erkannt (oder zumindest haben sie das bei den letzten Tarifverhandlungen geäußert, dass dort die Leute fehlen und mehr bekommen müssten); wenn verdi natürlich immer alles abschmettert, was den oberen EG zu Gute kommt, ist es auch kein Wunder, dass nichts Gutes dabei herumkommt.
"sozial unfair", die sollen mal gucken, was die entsprechenden Leute in der Wirtschaft verdienen. Dann merken sie, dass das alles andere als sozial unfair ist, weil die Differenz viel zu gering ist zwischen den oberen und unteren Gruppen ... und die betrachten das so als ob die zu groß ist. Ist komplett weltfremd

BAT

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Wie stellst du dir das denn vor?


Das ist nicht meine Aufgabe. Es ist überhaupt nicht Aufgabe irgendeines Arbeitnehmers.

MoinMoin

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Wie stellst du dir das denn vor?


Das ist nicht meine Aufgabe. Es ist überhaupt nicht Aufgabe irgendeines Arbeitnehmers.
Natürlich nicht, es ist die Aufgabe des Verhandlungsführers darüber nachzudenken um die Argumente des Gegenübers etwas entgegen zusetzen.

NelsonMuntz

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Wie stellst du dir das denn vor?


Das ist nicht meine Aufgabe. Es ist überhaupt nicht Aufgabe irgendeines Arbeitnehmers.

Das ist wie mit Kindern zu Weihnachten - Wünschen darf man sich Alles!

Arbeitnehmer sind in der Regel aber erwachsen (oder sollten es sein), d.h. sie sollten in der Lage sein, Ihre persönlichen Wünsche mit der Realität abzugleichen. Diejenigen, die das nicht können, werden mit jeder Verhandlungsrunde verbitterter werden, weil sie wirklich an die Umsetzung einer Forderung "glauben".

... und da wären wir wieder beim Thema Bildung: Wenn man auch die AG-Seite "versteht" (ohne, dass dies eine originäre Aufgabe eines AN wäre), dann schätzt man Möglichkeiten und Ergebnisse besser ein und ist im Alter nicht frustriert und traurig - hebt also die Lebensqualität ;)