neue Tarifrunde

Begonnen von KeuleMS, 23.01.2024 14:02

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Britta2

Zitat von: Philipp am 22.04.2024 15:12

Dann hätte ich einen Vorschlag. Das gesamte Gehalt wird bei Weggang von Mitarbeitern auf die restlichen Mitarbeiter der Abteilung aufgeteilt bis die Stelle nachbesetzt ist.
Wird bei uns seit 30 Jahren schon so gemacht - allerdings Aufteilung des Geldes nicht nur in dieser Abteilung sondern übergreifend (inklusive Personalverwaltung selbst ...) - Mobbing lebt seit einiger Zeit  - dann ist das allerdings kein Schmerzensgeld sondern "selbst hart erarbeitete Belohnung". Zugleich wird über Überlastung geklagt und Aufgaben in andere Arbeitsbereiche delegiert.

UNameIT

Zitat von: KlammeKassen am 23.04.2024 18:59
Oder es wird direkt nur eine Gehaltserhöhung für EG1 bis EG9a gefordert. Ab EG9b wird ohnehin zu viel verdient. ???

Was ich nicht verstehe ist, ist das es ja inzwischen allen bekannt ist, dass der Mitarbeitermangel ab E10 aufwärts an dem Gehalt und der fehlenden Wertschätzung liegt. Alles soll digitalisiert werden, aber es werden keine IT-Kräfte eingestellt. Stattdessen werden noch Programmierzulagen und Co. gekürzt. Ingeneure und Architekten werden händeringend gesucht. Aber keiner ist bereit das entsprechende Gehalt zu zahlen.
Wie hat eine Zeitung letztens geschrieben:

"Zu schaffen macht der Stadt weiterhin der demografische Wandel. Immer mehr Mitarbeitende gehen in den Ruhestand. Neue Mitarbeiter binden sich kaum noch langfristig an die Stadtverwaltung. ,,Dies führt schwerpunktmäßig in den technischen Berufen oftmals dazu, dass Beschäftigte kündigen", heißt es in einem Verwaltungspapier, das demnächst dem Personalausschuss vorgelegt wird. Mit der Bezahlung in der freien Wirtschaft könne das öffentliche Tarifsystem der Stadt nicht konkurrieren.

Die Stadt will sich weiterhin als attraktive Arbeitgeberin präsentieren – mit Homeofficeangeboten und modernen IT-Ausstattungen."

Also der Hauptproblematik wird nicht begegnet.

MoinMoin

Solange es Menschen gibt, die sind der Meinung, dass sie der pW nicht die Fachkräfte wegnehmen können, bzw. die glauben mit Geld würde sich dieser Mangel nicht lösen, wird die Erkenntnis halt ins leere laufen.

Wir konnten bisher noch alle IT Stellen besetzen und halten, aber auch nur weil förderliche Zeiten und ähnliches bei uns inzwischen kein Thema mehr ist.

Ich freue mich über jeden öD Personaler, der das nicht macht, denn dann bleiben mehr für uns......

UNameIT

Zitat von: MoinMoin am 25.04.2024 11:47

Wir konnten bisher noch alle IT Stellen besetzen und halten, aber auch nur weil förderliche Zeiten und ähnliches bei uns inzwischen kein Thema mehr ist.


Was meinst du mit förderliche Zeiten?

NelsonMuntz

Zitat von: MoinMoin am 25.04.2024 11:47

Ich freue mich über jeden öD Personaler, der das nicht macht, denn dann bleiben mehr für uns......

Lustige Anekdote am Rande: Unsere PA ist selbst von massivem Personalmangel betroffen und weiß eigentlich um die Problematik der finanziell unzureichenden Attraktivität.

FearOfTheDuck

Zitat von: UNameIT am 25.04.2024 12:01
Zitat von: MoinMoin am 25.04.2024 11:47

Wir konnten bisher noch alle IT Stellen besetzen und halten, aber auch nur weil förderliche Zeiten und ähnliches bei uns inzwischen kein Thema mehr ist.


Was meinst du mit förderliche Zeiten?

Schau mal in den Tarifvertragen nach der Einstufung bei Einstellung, z.B. §16 Abs. 2 S. 3 TVÖD.

UNameIT

Zitat von: FearOfTheDuck am 25.04.2024 21:05
Schau mal in den Tarifvertragen nach der Einstufung bei Einstellung, z.B. §16 Abs. 2 S. 3 TVÖD.

Ach das meinst du, das wollen Sie bei uns jetzt auch machen. Nur dann nicht die bestehenden Beschäftigten gleichziehen.  :( Also praktisch Neueinsteiger nach 0 Jahren auf Stufe 4, wo jmd. anders auf der gleichen Position noch Stufe 3 erhält. Auch Zulagen wahrscheinlich nur bei neuen Beschäftigten - nur in Ausnahmefällen für das gesamte Team. Also schönes vergraulen von bestehenden Arbeitskräften.  ???

FearOfTheDuck

Tariflich sind Einstellung und die reguläre Stufenersteigung zwei Paar Schuhe. Der Bewerber kann verhandeln und förderliche Vorzeiten mit in den Ring werfen. Da kommt es darauf an, was der AG bereit ist zu machen. Der Bestandsmitarbeiter könnte um Stufenlaufzeitverkürzung anfragen oder sofern möglich außertariflich verhandeln.

Es kommt immer ein bisschen drauf an, was darf und was gewollt ist. Schau mal hier (auch für Bestandsmitarbeiter):
https://www.vka.de/assets/media/docs/0/Richtlinien/231110_Fachkr%C3%A4fte-RL_mit_Deckblatt.pdf
Wobei das regelmäßig beim "gewollt" hängen bleiben dürfte.

MoinMoin

Zitat von: UNameIT am 30.04.2024 10:30
Zitat von: FearOfTheDuck am 25.04.2024 21:05
Schau mal in den Tarifvertragen nach der Einstufung bei Einstellung, z.B. §16 Abs. 2 S. 3 TVÖD.

Ach das meinst du, das wollen Sie bei uns jetzt auch machen. Nur dann nicht die bestehenden Beschäftigten gleichziehen.  :( Also praktisch Neueinsteiger nach 0 Jahren auf Stufe 4, wo jmd. anders auf der gleichen Position noch Stufe 3 erhält. Auch Zulagen wahrscheinlich nur bei neuen Beschäftigten - nur in Ausnahmefällen für das gesamte Team. Also schönes vergraulen von bestehenden Arbeitskräften.  ???
Wieso vergraulen, jeder verhandelt so wie er verhandelt.

Und Neueinsteiger mit 10 Jahren förderliche Zeiten können natürlich die Stufe 4 bekommen, sind schließlich schon länger im Beruf als die, die erst 3-6 Jahre arbeiten und in Stufe 3 sind, why not?

Wie Berufseinsteiger allerdings tariflich die Stufe 4 bekommen könnten (mit 0 Jahren) ist mir unklar, kannst du das näher erklären?

UNameIT

Zitat von: MoinMoin am 30.04.2024 10:59

Wieso vergraulen, jeder verhandelt so wie er verhandelt.

Und Neueinsteiger mit 10 Jahren förderliche Zeiten können natürlich die Stufe 4 bekommen, sind schließlich schon länger im Beruf als die, die erst 3-6 Jahre arbeiten und in Stufe 3 sind, why not?

Wie Berufseinsteiger allerdings tariflich die Stufe 4 bekommen könnten (mit 0 Jahren) ist mir unklar, kannst du das näher erklären?

Verhandeln kann man hier grundsätzlich nur mit, schaut her ich hab nen neuen Arbeitsvertrag, was gebt ihr mir das ich bleibe.....:D also eigentlich, wenn der Mitarbeiter der Führungskraft und den Personalstellen glaubhaft zeigen kann, das er sonst das Unternehmen verlässt...... wie FearOfTheDuck meinte, es scheitert meist an dem gewollt. Bei uns kommt aussertariflich auch gar nicht in Frage, dafür sind Bewerber auch schon abgelehnt worden.... 

Mit Neueinsteigern meine ich nicht Berufseinsteiger, sondern Personen die Neu bei uns einsteigen. Egal wieviel Erfahrung die haben, Sie müssen trotzdem im Durchschnitt fast 2 Jahre bei uns in unsere Systeme, Abläufe und Co. eingelernt werden. Das heißt eine Person mit kleinerer Erfahrungsstufe lernt dann die Person mit höherer Erfahrungsstufe ein.....

Nach 2/3 Jahren sind doch sowieso die meisten auf dem selben Erfahrungsschatz, bzw. müssen sich genau gleichviel weiterbilden....



MoinMoin

Zitat von: UNameIT am 30.04.2024 11:10
Mit Neueinsteigern meine ich nicht Berufseinsteiger, sondern Personen die Neu bei uns einsteigen. Egal wieviel Erfahrung die haben, Sie müssen trotzdem im Durchschnitt fast 2 Jahre bei uns in unsere Systeme, Abläufe und Co. eingelernt werden. Das heißt eine Person mit kleinerer Erfahrungsstufe lernt dann die Person mit höherer Erfahrungsstufe ein.....

Nach 2/3 Jahren sind doch sowieso die meisten auf dem selben Erfahrungsschatz, bzw. müssen sich genau gleichviel weiterbilden....
Und eben diese Neueinsteiger, steigen halt en zu einem Zeitpunkt, wo sie einfach die Position haben, in der sie mehr Geld verlangen können und es auch machen, als die "alten" Hasen, die zu einem "ungünstigen" Zeitpunkt eingestiegen sind.
Sie verhandeln also besser., weil sie die Gnade des späten Einstieges haben.
Da kann man natürlich neidisch sein oder diesen Lebensumstand akzeptieren und für sich nutzen.
Wer das nicht macht, der hat halt selber Schuld, wer aufgrund andere Dinge nicht wechseln "kann", der muss sich seinem Schicksal solange beugen, bis der Schmerz groß genug ist, dass er zum Wechselwilligen wird.


Und wenn der AG es zulässt, dass die wechselwilligen nicht durch Zulagen gehalten werden, dann verhandelt der AG offensichtlich schlecht und der AN geht dann.

JahrhundertwerkTVÖD

Deswegen wurde ja des Öfteren darauf hingewiesen dass dieses Stufen System geändert werden müsste:

1: Wird durch die 5 bzw. 6 Erfahrungsstufen Geld vorenthalten

2: Gibt es keine vergleichbaren Tarife mit der Anzahl an Erfahrungsstufen

3: Maximal 3 Erfahrungsstufen wären völlig ausreichend: 1: für Neueinstellungen (für z.B 1 Jahr); 2: nach z.B  für 2 Jahre; 3: volles Gehalt ab 3 Jahre Betriebszugehörigkeit (ohne weitere Wartezeiten)

MoinMoin

Und dann kommen die Neueinsteiger und verlangen mehr Geld und bekommen es als Zulage, aber wenigsten fangen sie dann artig in Stufe 1 an.

UNameIT

Zitat von: MoinMoin am 30.04.2024 11:17
Und wenn der AG es zulässt, dass die wechselwilligen nicht durch Zulagen gehalten werden, dann verhandelt der AG offensichtlich schlecht und der AN geht dann.

Sollte da verdi nicht eigentlich für die AN und nicht gegen uns AN verhandeln?

Ich bin mal gespannt was die Forderungen sein werden. Eigentlich sollte das Ergebnis der Umfrage ja am 29.4. veröffentlicht werden. Jetzt steht auf der Webseite in den kommenden Wochen....

Bei der letzten Tarifrunde wäre ich fast beigetreten und dann hat Verdi mit der Inflationsausgleichszahlung und co. es einfach nur massiv vergeigt.

KlammeKassen

Zitat von: UNameIT am 30.04.2024 12:44
Zitat von: MoinMoin am 30.04.2024 11:17
Und wenn der AG es zulässt, dass die wechselwilligen nicht durch Zulagen gehalten werden, dann verhandelt der AG offensichtlich schlecht und der AN geht dann.

Sollte da verdi nicht eigentlich für die AN und nicht gegen uns AN verhandeln?

Ich bin mal gespannt was die Forderungen sein werden. Eigentlich sollte das Ergebnis der Umfrage ja am 29.4. veröffentlicht werden. Jetzt steht auf der Webseite in den kommenden Wochen....

Bei der letzten Tarifrunde wäre ich fast beigetreten und dann hat Verdi mit der Inflationsausgleichszahlung und co. es einfach nur massiv vergeigt.

Haben bestimmt Personalmangel, der es nicht ermöglicht, dies auszuwerten  ;).
Vielleicht sollte es durch jemanden ausgewertet werden, der höher als EG9a eingestuft wurde - und der fühlte sich dann zurecht vernachlässigt und lässt es liegen