Autor Thema: neue Tarifrunde  (Read 782764 times)

MoinMoin

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« Antwort #1455 am: 30.05.2024 09:29 »
Da bin ich zu 100% bei dir!
Und was KV angeht, eine komplette Wahlfreiheit ob man GKV oder PKV will - wäre ein Anfang.

BAT

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« Antwort #1456 am: 30.05.2024 09:49 »

Aber genau das ist für mich der Grund, weshalb ich müde bin, höhere Bruttoentgelte zu fordern, weil netto zu wenig ankommt. Deshalb bin ich in der bisherigen Diskussion oft ausgewichen und habe z. B. die abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie und Forderungen nach Verrringerung der Arbeitszeit unterstützt.


Das ist auch mein Fazit. Ich wollte nicht unbedingt Teilzeit arbeiten, aber nach einigen Jahrzehnten mit leeren Versprechungen (Entlastung der Mitte, Soli, etc.) bleibt einem - soweit man es sich leisten kann - der Flucht in Steueroptmierung; sei es jetzt durch Teilzeit und irgendwann die Flucht in Kapitalerträge.

In die Politik habe ich meine Hoffnungen aufgegeben, auch wenn ich selbst am Wochenende Wahlkampf in der Innenstadt für meine Partei gemacht habe: es fällt mir immer schwerer.

XLS

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« Antwort #1457 am: 30.05.2024 09:54 »

XLS

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« Antwort #1458 am: 30.05.2024 10:05 »
https://www.aerztezeitung.de/Politik/Weniger-Krankenkassen-wie-viel-liesse-sich-dadurch-wirklich-sparen-441043.html

Einsparpotenzial durch Reduzierung von Krankenkassen mit ca. 1,3 Mrd. Euro errechnet, zudem wird überschüssiges Personal frei, das in anderen Bereichen (z. B. öD) dringend benötigt wird

XLS

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« Antwort #1459 am: 30.05.2024 10:10 »
Ist nicht die Kernfrage, worum sich Gewerkschaften kümmern sollten?

Nachdem man sich ja zu allen weltpolitischen Sachen äußert, sei es Rohstoffabbau in Namibia oder die Rechte von Minderheiten in Venezuala, bin ich eher die Auffassung, sie sollen sich um Ihre Kernaufgaben kümmern, gute Bezahlung und Arbeitsbedingungen. Und NUR das. Nichts zum netto, da soll man anderen nicht die Aufgaben abnehmen.

Zu den SV-Systemen. Beamten wären ein klares Downgrade für die Rente, bei der KV wäre ich da anderer Meinung. Aber was will man? Cherry-Picking?

Richtig: die Brutto-Netto Problematik ist keine gewerkschaftliche Aufgabe, d. h. wenn von z. B. 3,4 Prozent Brutto-Entgelterhöhung netto kaum etwas bei uns ankommt, können wir es nicht den Gewerkschaften anlasten. An dieser Stelle ist die staatliche Arbeitsmarkt-, Sozial- und Steuerpolitik gefragt.

Wer SPD und Grüne wählt, hat dafür die Verantwortung zu tragen, dass unsere hohe Abgabenlast für die Erhöhung von Bürgergeld, Renten und weiteren Sozialleistungen ausgegeben wird.

KlammeKassen

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« Antwort #1460 am: 30.05.2024 10:23 »
Ist nicht die Kernfrage, worum sich Gewerkschaften kümmern sollten?

Nachdem man sich ja zu allen weltpolitischen Sachen äußert, sei es Rohstoffabbau in Namibia oder die Rechte von Minderheiten in Venezuala, bin ich eher die Auffassung, sie sollen sich um Ihre Kernaufgaben kümmern, gute Bezahlung und Arbeitsbedingungen. Und NUR das. Nichts zum netto, da soll man anderen nicht die Aufgaben abnehmen.

Zu den SV-Systemen. Beamten wären ein klares Downgrade für die Rente, bei der KV wäre ich da anderer Meinung. Aber was will man? Cherry-Picking?

Richtig: die Brutto-Netto Problematik ist keine gewerkschaftliche Aufgabe, d. h. wenn von z. B. 3,4 Prozent Brutto-Entgelterhöhung netto kaum etwas bei uns ankommt, können wir es nicht den Gewerkschaften anlasten. An dieser Stelle ist die staatliche Arbeitsmarkt-, Sozial- und Steuerpolitik gefragt.

Wer SPD und Grüne wählt, hat dafür die Verantwortung zu tragen, dass unsere hohe Abgabenlast für die Erhöhung von Bürgergeld, Renten und weiteren Sozialleistungen ausgegeben wird.

Vor allem dafür, dass es auf Arbeit immer mehr Abzüge gibt und fürs Bürgergeld immer mehr Geld....
Beim Grundfreibetrag wird es jetzt an die Kindergrundsicherung gekoppelt, finde ich auch unglücklich, dass die SPD und Grünen sich da (ohne Gegenleistung) so sperren, diese 180 Euro weiterzugeben, die laut Existenzminimum/Verfassung soagr zu geben sind. Auf der anderen Seite kann denen das Bürgergeld aber nicht hoch genug sein
--> also ich finde auch, dass die sich wenig bis gar nicht um "normale" Arbeitnehmer kümmern.
Die Rente ist auch nur so aufgestellt, dass sie den älteren zu Gute kommt, in der Hoffnung die 20 Mio. Stimmen zu ergattern; dass die anderen dann 22 % bezahlen müssen und noch weniger Arbeitsanreize vorhanden sind, wird offensichtlich nicht gesehen

MoinMoin

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« Antwort #1461 am: 30.05.2024 10:33 »
https://presse-augsburg.de/spd-und-gruene-lehnen-entlastung-hoher-einkommen-ab/939620/

SPD und Grüne gegen Steuersenkung
“Die kalte Progression muss ausgeglichen werden. Aber nicht, wie nun im Raum steht, über eine Entlastung von Spitzenverdienern, sondern die von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern der Mitte.” sagte der finanzpolitische SPD-Fraktionssprecher Michael Schrodi.
 “Die anhaltende Inflation macht erforderlich, dass wir in diesem Jahr die arbeitende Mitte entlasten”


Also wo liest du jetzt, dass die SPD gegen solche Steuersenkungen zur Vorbeugung der kalten Progression sind?
Da steht in dem von dir zitiertem Artikel doch genau das nicht drin.

Also warte ich weiterhin darauf nachlesen zu können, wo steht, dass große Volksparteien, wie SPD und Grüne, gegen solche Steuersenkungen zur Vorbeugung der kalten Progression sind.

Wer weiter als die Überschrift gelesen hätte, hätte sich die Zitation gespart.
Da hätte auch folgende Überschrift darüber stehen können (bei gleichem Text):
FDP will nur die Reichen entlasten, die Mitte und die Familien werden von der FDP ignoriert.

MoinMoin

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« Antwort #1462 am: 30.05.2024 10:35 »
https://www.aerztezeitung.de/Politik/Weniger-Krankenkassen-wie-viel-liesse-sich-dadurch-wirklich-sparen-441043.html

Einsparpotenzial durch Reduzierung von Krankenkassen mit ca. 1,3 Mrd. Euro errechnet, zudem wird überschüssiges Personal frei, das in anderen Bereichen (z. B. öD) dringend benötigt wird
Danke für den Link.

MoinMoin

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« Antwort #1463 am: 30.05.2024 10:39 »
Vor allem dafür, dass es auf Arbeit immer mehr Abzüge gibt und fürs Bürgergeld immer mehr Geld....
Beim Grundfreibetrag wird es jetzt an die Kindergrundsicherung gekoppelt, finde ich auch unglücklich, dass die SPD und Grünen sich da (ohne Gegenleistung) so sperren, diese 180 Euro weiterzugeben, die laut Existenzminimum/Verfassung soagr zu geben sind.
Wenn ich mich Recht erinnere ist die FDP dagegen, dieses auch an die unteren und mittleren Einkommen via Kindergelderhöhung zu geben und dagegen sperren sich die Koalitionspartner.
Denn durch die Erhöhung des Kindergrundfreibetrages werden doch die Kindergeldbezieher null entlastet und die, die den Kinderfreibetrag nutze alleinig entlastet.
Oder habe ich da was falsch verstanden?

BAT

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« Antwort #1464 am: 30.05.2024 10:50 »
https://presse-augsburg.de/spd-und-gruene-lehnen-entlastung-hoher-einkommen-ab/939620/

SPD und Grüne gegen Steuersenkung

Nein, das ist nicht die ganze Wahrheit. ALLE Parteien wollen die Mitte entlasten (Versprechen seit ca. 1734 ;), nur können sie sich nicht auf den Weg einigen.

Dieses erwarte ich aber von einer anständigen Politik, da ist ein Kompromiss zu finden, da müssen alle ihre Zugeständnisse machen.

XLS

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« Antwort #1465 am: 30.05.2024 10:53 »
https://www.fuldainfo.de/spd-und-gruene-lehnen-entlastung-hoher-einkommen-ab/

Lindner will die Steuerentlastung zum Abbau der kalten Progression für alle Steuerzahler gleichermassen, was ich auch gerecht finde. SPD, Grüne und Linke wollen nur die unteren und mittleren Einkommen entlasten.

P. S.: Ich bin kein FDP Wähler, aber bin Lindner dankbar, wenn ich durch seine Steuerpolitik zum Abbau der kalten Progression um die 20,00 Euro mehr netto bekomme ... ein Wehrmutstropfen. Demgegenüber sahnen SPD, Grüne und Linke alle Einkommen ab, um teure Sozialsysteme zu finanzieren: Bürgeld, Wohngeld- und Rentenerhöhungen....

NelsonMuntz

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« Antwort #1466 am: 30.05.2024 11:09 »
Wenn ich mich Recht erinnere ist die FDP dagegen, dieses auch an die unteren und mittleren Einkommen via Kindergelderhöhung zu geben und dagegen sperren sich die Koalitionspartner.
Denn durch die Erhöhung des Kindergrundfreibetrages werden doch die Kindergeldbezieher null entlastet und die, die den Kinderfreibetrag nutze alleinig entlastet.
Oder habe ich da was falsch verstanden?

Formal richtig ist, dass die letzte Erhöhung des Kindergelds ohne gleichzeitige Anhebungs des Freibetrags geschah - So betrachtet wäre es nur ein "Geraderücken", wenn das Kindergeld nicht steigt.

Ob das System selbst, welches die Kinder aus armen und reichen Familien deutlich stärker unterstützt, als jene in der Mitte, überhaupt so gestaltet sein sollte, ist natürlich eine andere Frage - im öD stellt sie sich überdies auch vor dem Hintergrund der Alimentation von Kindern der Beamten.

Übrigens: Das Thema Kinder schlägt bei Brutto-Netto Vergleich des Zuwachses gerne noch mal an anderen Stellen zu: Bei den Elternbeiträgen für KiGa und OGS, die mit dem Bruttogehalt geschmeidig steigen können.

... aber: Alles kein Grund, sich gegen Bruttoerhöhungen auszusprechen - eher im Gegenteil!

BAT

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« Antwort #1467 am: 30.05.2024 11:13 »

Lindner will die Steuerentlastung zum Abbau der kalten Progression für alle Steuerzahler gleichermassen, was ich auch gerecht finde. SPD, Grüne und Linke wollen nur die unteren und mittleren Einkommen entlasten.


Ich habe die FDP letztes Mal gewählt, obwohl ich CDU - Mitglied bin. Dennoch muss man dann mal eine Kröte fressen, um endlich zu einem Ergebnis zu kommen.

P.S.: die Förderung zum Heizungsgesetz für ETW hat immer noch nicht wirklich begonnen, man muss da konzeptionell besser agieren.

Das macht die Leute kirre. Du kannst dich als Mann zur Frau erklärend und kiffend mit der Bahn nach Freudenstadt fahren, bloss der Zug fährt nicht, das Geld ist nicht da wegen fehlender Steuerentlastung und  zu Hause läuft die Heizung nicht, weil die Wärmeplanung nicht abgeschlossen ist. :o

UNameIT

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« Antwort #1468 am: 30.05.2024 11:55 »
https://ver-und-entsorgung.verdi.de/service/termine/++co++21fdae04-0d3f-11ef-aa20-7785ef3ecd58

Vielleicht hat ja Montag jemand Interesse, sich einzuloggen  :P

Achtung: Ist keine Werbung!
Bin selbst kein Gewerkschafsmitglied, geht eher darum, dass vernünftige Forderungen aufgestellt werden.

War jemand am Montag bei dem Termin und kann da was zu sagen?

Philipp

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« Antwort #1469 am: 30.05.2024 11:58 »
Ich empfinde es als nicht fair, dass ich eine fünfstellige Einkommenssteuer abdrücken muss und bei der diesjährigen Erstattung als Angestellter einen mittleren dreistelligen €-Betrag davon wieder bekommen habe.
Selbst energetische Investitionen haben daran kaum etwas gemacht. Für neue Fenster am Haus wurden lediglich 7% angerechnet.

Leider reicht mein Einkommen nicht für die Anschaffung von Immobilien zur Vermietung - da könnte man steuerlich wieder einiges wegdrücken.

Mehr Netto vom Brutto würde ich begrüßen - in welcher Form auch immer.
Ist aber leider nicht Bestandteil der Tarifverträge, also kann ich nur für viel mehr Brutto kämpfen (und noch mehr Steuern für den Staat).