Autor Thema: neue Tarifrunde  (Read 795659 times)

FearOfTheDuck

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #150 am: 31.01.2024 14:34 »
Man sollte auch trennen zwischen den gewerkschaftlich Organisierten und dem Apparat, der dann am Ende die Suppe versalzt. Wie oft wurde die Meinung der eigenen Mitarbeiter übergangen oder weggelabert?

Maggus

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #151 am: 31.01.2024 16:14 »
Ich bin nicht auf eine Gewerkschaft angewiesen, ich kann locker flockig für mich selber verhandeln. Es gibt nur am anderen Ende des Tisches niemanden, der da mitverhandelt. Die fühlen sich alle an den TVöD gebunden und nen Arbeitsvertrag, der nicht auf dem TVöD basiert, will mir keiner präsentieren. Wenn ich Ingenieur wäre oder Wirtschaftsmanagement betreibe, da wird dann mal (insofern der positive Haushalt vorhanden ist) über eine Zulage geredet. Aber Verwaltungsfachwirt? Wird nicht passieren.

Das freut mich für Dich, dass Du angeblich "locker flockig" für Dich selbst verhandeln kannst.
Der Tarifvertrag lässt vielen Arbeitgebern unterschiedliche Spielräume für Zulagen, Verkürzung von Stufenaufstiegen, Übertragung einer zusätzlichen Aufgabe übertragen für eine höhere Bewertung, usw. zu.
Es liegt also ganz allein an Deinem Verhandlungsgeschick um locker flockig eine Verbesserung für Dich zu erreichen. Die unsachlichen Argumente des Arbeitgebers kannst Du doch leicht vom Tisch wischen.

Aber wenn der Arbeitgeber weiterhin nicht bereit ist mit Dir an den Tisch zu sitzen, hast Du also doch keine Verhandlungsmöglichkeit und bist wohl als Verwaltungsfachwirt auch nicht in der entsprechenden Position um Druck aufzubauen.
Willkommen in der Realität. Leider hast Du als "1-Personen-Gewerkschaft" nichts erreicht und komplett versagt. Sehr enttäuschend. Aber Hauptsache Du hast Dir die "Lachshäppchen" schmecken lassen (wie Du es so gerne beschreibst) ;D



MoinMoin

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #152 am: 31.01.2024 16:19 »
Womit (und das sagt er selbst) eben nicht für sich verhandeln kann, da er keinen Ag findet, der mit ihm verhandeln will.

SchampusLafo

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #153 am: 31.01.2024 17:42 »
Servus!
Hier gibt es viele Beiträge, die sich für die Verminderung der Wochenarbeitszeit stark machen.
Warum? Jeder kann doch seinen Prozentumfang reduzieren, wenn ihm danach ist.

Eine Entgelterhöhung kommt allen zu Gute.

Dann dieses Thema JSZ. Legt es doch auf den Monat um. Dann entgeht einem nichts bei einem AG-Wechsel.
Das ist für den AN positiv. Nur der AG profitiert von der JSZ.

Ich höre diese Wünsche immer wieder aber ich weiß nicht, was der Vorteil für den AN ist.

Vielleicht kann mich ja mal jemand erleuchten.

Grüße!

BAT

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #154 am: 31.01.2024 19:21 »
Servus!
Hier gibt es viele Beiträge, die sich für die Verminderung der Wochenarbeitszeit stark machen.
Warum? Jeder kann doch seinen Prozentumfang reduzieren, wenn ihm danach ist.


Warum setzt du dich nicht für eine Verlängerung ein, dann haben alle ganz viel mehr und wer die 45 Stunden nicht machen will, kann ja runter. Ganz problemlos ;)

SchampusLafo

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« Antwort #155 am: 31.01.2024 19:24 »
Stimmt, das ist eine gute Idee. Das Problem ist ja meistens runter geht immer aber über 100% nimmer.

BAT

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #156 am: 31.01.2024 19:26 »
Stimmt, das ist eine gute Idee. Das Problem ist ja meistens runter geht immer aber über 100% nimmer.

Deswegen wäre es ja im Kern wünschenswert einen Korridor zu schaffen. Ein Äquivalent zur Teilzeit, einen Anspruch auf Erhöhung bis zu 45 Stunden oder sonstwas....

Und natürlich geht mehr jetzt auch schon, durch einen Zweitjob.
 

KlammeKassen

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #157 am: 31.01.2024 19:29 »
Bei mir beispielsweise in der Abteilung: Kolleginnen und Kollegen, die alle die gleichen Tätigkeiten ausüben (so auch übertragen sind - bevor die Diskussion losgeht), bekommen E11 bzw. A11; bei den A11 Kollegen bleiben ca. 700 Euro mehr übrig (letzte Stufe vs. letzte Stufe) im Monat - ohne Kinder. Wenn noch Kinder vorhanden sind, wird es noch wesentlich krasser.

Der Rechner hier für Niedersachsen sagt:
A 11/7: 3779 € netto. Abzüglich 350 € KV = 3429 €
E11/6: 3221 € netto

macht eine Differenz von 208 € pro Monat. Betrachtet man noch die Jahressonderzahlung von 4000 € (brutto) sowie 2,5 % weniger Arbeitszeit für die Tarifbeschäftigten vermag ich keinen relevanten Unterschied zu erkennen.

Wie kommst du auf 7? Geht bis Stufe 12. Wenn mit Weihnachtsgeld argumentiert wird,die 500 Euro auch nicht vergessen. Wie gesagt, bei den Angestellten bleiben nicht mal 50 % übrig.

Zudem hast du die Stellenzulage vergessen, die spuckt der Rechner so nicht aus, wird aber immer gezahlt. Da der entsprechende Kollege verheiratet ist, kommt nochmal was dazu. Müsste die Zahlen nachgucken, aber sind Stellenzulage + Verheiratetenzuschlag, wohl grob überschlagen nochmal 250 Euro, von denen ja auch viel übrig bleibt ;).

Wie gesagt, mit Kindern wird der Vergleich abartig und der Unterschied geht netto in den 4stelligen Bereich...und man merkt dann wirklich, dass die Arbeitgeber sich eine zwei Klassen "Arbeiterschaft" aufbauen, so wie es in der Medizin auch ist.

Tippfehler meinerseits, A11, Stufe 12 (nicht 7) entspricht dem o.g. Nettoeinkommen von 3779 € (abzüglich PKV).

Ich habe hier den Gehaltsrechner dieser Homepage genutzt inklusive der dort aufgeführten Stellenzulage und Verheiratetenzuschlag. Schau dir einfach mal den Rechner an, bevor du mir Fehler unterstellst.

Gerne kannst du noch die Sonderzahlung von gut 40,-- € pro Monat addieren; jedoch sehe ich unterm Strich immer noch keinen relevanten Unterschied. Vielleicht machst du mal eine Gegenrechnung auf?

Sind die Zuschläge dort eingerechnet (also Verheiratet + Stellenzulage). Ich finde dort keinerlei Hinweis. Weil die Vermögenswirksamen Leistungen werden grundsätzlich auch immer nicht berücksichtigt, sind ja aber SV- und steuerpflichtig

ja, die Zuschläge sind eingerechnet.
Also, wie sieht es aus mit einer Gegenrechnung? Ich sehe immer noch keine wesentlichen Unterschiede in der Bezahlung.

208 Euro ausgezahlt sind ja nun schon eine Stange für die gleiche Arbeit; wenn dann noch Kinder hinzukommen, wird es natürlich noch deutlicher.
Die ewige Warterei auf Arzttermine (da Angestellte in der Regel gesetzlich versichert) und schlechtere Behandlung in der Medizin darfst du von mir aus auch gerne monetär abwägen.
Plus weiteres Faktum nachher die fette Pension, während Angestellte fette Abzüge für die Rentenversicherung haben und trotzdem nur einen Bruchteil bekommen

KlammeKassen

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« Antwort #158 am: 31.01.2024 19:34 »
Servus!
Hier gibt es viele Beiträge, die sich für die Verminderung der Wochenarbeitszeit stark machen.
Warum? Jeder kann doch seinen Prozentumfang reduzieren, wenn ihm danach ist.

Eine Entgelterhöhung kommt allen zu Gute.

Dann dieses Thema JSZ. Legt es doch auf den Monat um. Dann entgeht einem nichts bei einem AG-Wechsel.
Das ist für den AN positiv. Nur der AG profitiert von der JSZ.

Ich höre diese Wünsche immer wieder aber ich weiß nicht, was der Vorteil für den AN ist.

Vielleicht kann mich ja mal jemand erleuchten.

Grüße!

Die JSZ wirkt halt immer, gibt es nahezu in jedem Tarifvertrag; ist eigentlich auch eine nette Sache, wenn man weiß, dass es im November mehr Geld gibt.
Auch wenn die JSZ aufgelöst werden würde und in die monatlichen Gehälter fließen würde, wäre der öD noch unattraktiver, da Außenstehende immer sagen würde "da gibt es nur 12 Gehälter"

BAT

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« Antwort #159 am: 31.01.2024 19:38 »
Vor allem wäre dann Verdi noch unattraktiver, auch insofern eine gute Idee.

VFA West

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #160 am: 31.01.2024 21:24 »
100 % JSZ wären super.

Erhöhung um nochmal 10% und schrittweise Reduzierung der Arbeitszeit 2025 auf 37 h und 2026 auf 35 h.

Bei 35 h würde ich dann die Grenze setzen. Danach vielleicht schrittweise mehr Urlaubstage? Ab 2027 32 Tage und ab 2028 35 Tage.

Da wo es geht, verpflichtend die Möglichkeit zur mobilen Arbeit im Umfang von 80 %.

 8) Dann gäbe es keinen Fachkräftemangel mehr.

XLS

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« Antwort #161 am: 31.01.2024 21:31 »
Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft. Eltern kommt daher eine besondere Verantwortung zu, Elternzeit, Kinderpflege und überhaupt um Familie und Beruf in Einklang zu bringen. Der öffentliche Dienst sollte hier mit gutem Beispiel vorangehen. Auch in der privaten Wirtschaft gibt es bereits positive Entwicklungen, um Fachkräfte mit Kindern zu binden (z. B. Betriebskindergärten, Home Office, kinderfreundliche Arbeitszeiten). Ich meine, dass der Familienzuschlag ebenso geeignet ist, die besondere Leistung  - Familie und Beruf zu vereinen -  zu würdigen. Wer keine Kinder hat, hat auch keine besonderen gesellschaftlichen Herausforderungen zu vereinen, bekommt somit sein Entgelt zu Recht ohne Familienzuschlag....

Deshalb fordere ich einen steuerfreien Kinder- und Familienzuschlag.

VFA West

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« Antwort #162 am: 01.02.2024 00:22 »
Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft. Eltern kommt daher eine besondere Verantwortung zu, Elternzeit, Kinderpflege und überhaupt um Familie und Beruf in Einklang zu bringen. Der öffentliche Dienst sollte hier mit gutem Beispiel vorangehen. Auch in der privaten Wirtschaft gibt es bereits positive Entwicklungen, um Fachkräfte mit Kindern zu binden (z. B. Betriebskindergärten, Home Office, kinderfreundliche Arbeitszeiten). Ich meine, dass der Familienzuschlag ebenso geeignet ist, die besondere Leistung  - Familie und Beruf zu vereinen -  zu würdigen. Wer keine Kinder hat, hat auch keine besonderen gesellschaftlichen Herausforderungen zu vereinen, bekommt somit sein Entgelt zu Recht ohne Familienzuschlag....

Deshalb fordere ich einen steuerfreien Kinder- und Familienzuschlag.

Stimme dir fast in allem zu.

Nur die Aussage, dass Kinderlose keine "besonderen gesellschaftlichen Herausforderungen" zu "vereinen" hätten, kann man so absolut nicht sagen.

Schonmal etwas von Pflege der Angehörigen wie z.B. der Eltern oder Großeltern gehört? Nachbarschaftshilfe; ehrenamtliches Engagement in Vereinen; gar Gründung von Initiativen? Babysitten für Freunde oder Geschwister, damit diese mal einen Tag ohne ihre Kinder verbringen können? Besuch älterer Menschen in Pflegeheimen, die sonst niemand mehr besucht? Mitarbeit in Asylaufnahmestationen; monatelanges Mithelfen beim Wiederaufbau nach Umweltkatastrophen (wie z.B. nach der Flut 2021)? Und schonmal an die vielleicht kinderlose Erzieherin im Kindergarten oder Lehrerin in der Grundschule gedacht?

... Denkanstöße

Eine Elternschaft allein sagt noch NICHTS darüber aus, in welchem Umfang ein Mensch "gesellschaftliche Herausforderungen" "vereint".

Joe kommunal

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« Antwort #163 am: 01.02.2024 00:35 »
Servus!
Hier gibt es viele Beiträge, die sich für die Verminderung der Wochenarbeitszeit stark machen.
Warum? Jeder kann doch seinen Prozentumfang reduzieren, wenn ihm danach ist.

Eine Entgelterhöhung kommt allen zu Gute.

Dann dieses Thema JSZ. Legt es doch auf den Monat um. Dann entgeht einem nichts bei einem AG-Wechsel.
Das ist für den AN positiv. Nur der AG profitiert von der JSZ.

Ich höre diese Wünsche immer wieder aber ich weiß nicht, was der Vorteil für den AN ist.

Vielleicht kann mich ja mal jemand erleuchten.

Grüße!

Lohnerhöhungen lohnen sich doch kaum. Es entstehen für AG und AN hohe Lohnnebenkosten und keiner hat was davon. Bei einer Reduzierung der Arbeitszeit, bei vollem Lohnausgleich!, kann ich einen Minijob annehmen und erhalte wesentlich höhere Nettoauszahlungen.

VG

Johann

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« Antwort #164 am: 01.02.2024 06:55 »
Servus!
Hier gibt es viele Beiträge, die sich für die Verminderung der Wochenarbeitszeit stark machen.
Warum? Jeder kann doch seinen Prozentumfang reduzieren, wenn ihm danach ist.

Eine Entgelterhöhung kommt allen zu Gute.

Dann dieses Thema JSZ. Legt es doch auf den Monat um. Dann entgeht einem nichts bei einem AG-Wechsel.
Das ist für den AN positiv. Nur der AG profitiert von der JSZ.

Ich höre diese Wünsche immer wieder aber ich weiß nicht, was der Vorteil für den AN ist.

Vielleicht kann mich ja mal jemand erleuchten.

Grüße!

Lohnerhöhungen lohnen sich doch kaum. Es entstehen für AG und AN hohe Lohnnebenkosten und keiner hat was davon. Bei einer Reduzierung der Arbeitszeit, bei vollem Lohnausgleich!, kann ich einen Minijob annehmen und erhalte wesentlich höhere Nettoauszahlungen.

VG
Vor allem sind die Arbeitszeitverkürzungen dauerhaft. Bei Entgelterhöhungen wird einfach in der nächsten Tarifverhandlung auf die hohen Erhöhungen in der letzten Runde verwiesen, um diese Runde ein schlechteres Ergebnis zu rechtfertigen. Damit wird die Erhöhung wieder zunichte gemacht. Kann bei Arbeitszeitverkürzungen nicht passieren. Die sind sogar vor Inflation geschützt.

Mit dem Nebenjob ist denkbar. Bloß ist es bei 5-8h pro Woche schwierig jemanden zu finden, der einem den Stundensatz zahlt, den man im Hauptjob hätte. Oft sind Minijobs irgendwelche Aushilfsjobs für kaum mehr als Mindestlohn. Wenn man aber einen Nebenjob findet, der genauso bezahlt wie der Hauptjob, ist das definitiv besser.