Ich bin seit 26 Jahren im öD. Die Kassen waren bisher immer klamm.
Dieser Allerweltsspruch ist für mich extrem abgenutzt.
Das gehört wohl zur Folklore in allen Tarifverhandlungen und in allen Branchen. Wenn aber bereits die Gewerkschaften mit Forderungen unterhalb der kumulierten Teuerungsrate der vergangenen Tarifperiode an den Start gehen (so wie in vielen Branchen in der letzten Zeit geschehen), dann scheint doch was größeres im Busch zu hocken. ...und gerade deshalb sollte mMn der Fokus eben auf die Erhöhung der Entgelte gelegt werden, und eben nicht auf AZV, Fahrrad-Leasing oder Fußmassagen-Gutscheine.
Also ich lass der Einfachheit halber jetzt mal 2020 und 2021 weg (wären auch zu berücksichtigen normalerweise)
2022: Inflation bei 6,9 %
2023: Inflation bei 5,9 %
2024: Inflation wahrscheinlich so um die 3 %
2022 gab es 1,8 % => verbleiben aus den 3 Jahren 15,8 - 1,8 % = 14 %
In meiner Gehaltsstufe/-gruppe gab es keine 14 %, 9-10 % waren es, d. h. der Reallohnverlust ist nach wie vor sehr hoch (4-5 %).
Verdi würde sagen "EG1 schön 16 %, haben wir real plus rausgeholt"
in EG1 bis EG9a war der Reallohnverlust natürlich lange nicht so hoch wie in EG9b aufwärts. Teilweise war sogar ein Reallohnplus da. Auf diesen Ergebnissen kann verdi sich dann wieder schön ausruhen...
Diese dumme Mindestkomponente, die das Bild total verzerrt