Autor Thema: neue Tarifrunde  (Read 782568 times)

NelsonMuntz

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #1725 am: 28.06.2024 13:05 »
ProTipp: Einfach mal alle Wünsche und Bedürfnisse in den Hintergrund stellen und das aktuelle Tarifentgelt als für immer gegeben begreifen.

... dann gibt's auch keine Enttäuschung bei der nächsten Runde 8)

Ob Extra-Urlaub für Gewerkschaftler den Organisationsgrad im öD merklich erhöhen könnten? Ich habe da meine Zweifel. Aber mal gucken: Für wen wäre dies ein Grund, verdi beizutreten?
Ich bin gespannt, wann zum 1. mal gefragt wird:
Ist das nicht irgendwie ungerecht, wenn nur Mitglieder profitieren ?

Naa, um den Nettoverlust zu kompensieren, den eine Mitgliedschaft bedeutet, müssten es schon 3 Tage Urlaub sein ;)

Ich persönlich komme über (zumeist ereignislose) Rufbereitschaften und unvermeidbare (aber freiwillige) Überstunden ohnehin auf gut 40 freie Tage im Jahr.

Vielleicht solltest du mal weniger Zeit zu den üblichen Arbeitszeiten hier in diesem Forum aufwenden. Ggf. sind deine unvermeidbaren, freiwilligen Überstunden dann gar nicht mehr unvermeidbar. ;)

Mein Texten passt eigentlich ganz gut in den Tag, ohne dass es zu einer Leistungsminderung kommt. Wenn ich von unvermeidbaren Überstunden spreche, dann sind das in der Regel größere Changes, an denen mehrere Abteilungen und externe Dienstleister beteiligt sind. Da kann man natürlich den Stift in klassischer Verwaltungsmanier nach 8h fallen lassen - Nur ist dann u.U. die Arbeit eines ganzen Tages von einem dutzend Menschen dahin und die betroffene Anwendung verbleibt in undefiniertem Zustand. Wenn diese zur öffentlichen Nutzung durch den Bürger gedacht ist, dann gibt's von denen (und dem Ministerium) auch ganz viele Liebesbriefe ;)

Wie ist das aus "Verwaltungsfritze"nsicht denn so? Kugelschreiber leer, oder Stempelkissen trocken, so dass Zeit für ein Forum entsteht? (Kleiner Scherz, nicht bös gemeint ;))

MoinMoin

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #1726 am: 28.06.2024 15:51 »
ProTipp: Einfach mal alle Wünsche und Bedürfnisse in den Hintergrund stellen und das aktuelle Tarifentgelt als für immer gegeben begreifen.

... dann gibt's auch keine Enttäuschung bei der nächsten Runde 8)

Ob Extra-Urlaub für Gewerkschaftler den Organisationsgrad im öD merklich erhöhen könnten? Ich habe da meine Zweifel. Aber mal gucken: Für wen wäre dies ein Grund, verdi beizutreten?
Ich bin gespannt, wann zum 1. mal gefragt wird:
Ist das nicht irgendwie ungerecht, wenn nur Mitglieder profitieren ?

Naa, um den Nettoverlust zu kompensieren, den eine Mitgliedschaft bedeutet, müssten es schon 3 Tage Urlaub sein ;)

Ich persönlich komme über (zumeist ereignislose) Rufbereitschaften und unvermeidbare (aber freiwillige) Überstunden ohnehin auf gut 40 freie Tage im Jahr.

Vielleicht solltest du mal weniger Zeit zu den üblichen Arbeitszeiten hier in diesem Forum aufwenden. Ggf. sind deine unvermeidbaren, freiwilligen Überstunden dann gar nicht mehr unvermeidbar. ;)
Da meine persönlichen üblichen Arbeitszeiten zwischen 5-23 Uhr liegen und ich im Kern ein 24/7 Arbeitshaltung habe, sind Mikropausen zwischen zwei Datenläufen oder anderes IT Gedöns durchaus mit der Schreibfrequenz und Zeitpunkte vereinbar, ohne das es eine Arbeitszeitbetrug wäre, den du hier unterstellst. Denn der angesprochen dürften ebenfalls in einer solchen Lebenssituation sein.
Und wenn man dann noch im PR ist, dann kann man das auch noch offiziell machen, da man für Weiterbildung etc. zu einem gewissen Teil seine Zeit freigestellt ist.  ::)

Britta2

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #1727 am: 28.06.2024 16:06 »
"Lustiger" Newsletter des ÖD kam heute per Email an.  Im Juni werden die Mitglieder zu Vorschlägen zur nächsten Tarifrunde Bund/Kommunen befragt und VORAUSSICHTLICH im Januar 2025 starten dann die Verhandlungen.
Meine Glaskugel sagt:  es wird im Januar spätestens sicher wieder die lauten Kritiken geben "warum fangen die jetzt erst damit an und nicht früher (dh vor Ablauf des aktuellen Tarifvertrags - statt wieder etliche Monate Hängepartie und Debatten". Alle Jahre wieder ...

KlammeKassen

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #1728 am: 28.06.2024 16:37 »
"Lustiger" Newsletter des ÖD kam heute per Email an.  Im Juni werden die Mitglieder zu Vorschlägen zur nächsten Tarifrunde Bund/Kommunen befragt und VORAUSSICHTLICH im Januar 2025 starten dann die Verhandlungen.
Meine Glaskugel sagt:  es wird im Januar spätestens sicher wieder die lauten Kritiken geben "warum fangen die jetzt erst damit an und nicht früher (dh vor Ablauf des aktuellen Tarifvertrags - statt wieder etliche Monate Hängepartie und Debatten". Alle Jahre wieder ...

Im Januar findet dann wieder diese schwachsinnige 1 Tages-Sitzung statt, wo es nur Lachshäppchen und alkoholfreien Schampus gibt, da kein Hotelzimmer gebucht werden muss.
Diese erste Sitzung ist doch immer ein großer Witz. Die Forderungen sind vorher bekannt.

Dort werden dann die Forderungen noch einmal offiziell kommuniziert -> es erfolgt das Entsetzen der VKA über die Forderungen, die mal wieder überhaupt nicht die klamme Kassenlage berücksichtigen. Auch dieses Entsetzen wurde bereits vorher kommuniziert.
Man geht ohne Angebot auseinander und sagt, dass bei dieser Tarifrunde keine Annäherung stattgefunden hat und sich die Arbeitgeberseite (aus Verdi-Sicht) bzw. die Arbeitnehmerseite (Aus VKA Sicht) bei der nächsten Runde deutlich bewegen muss.
Es wird mit ersten Warnstreiks gedroht.

Bevor die Beteiligten auseinandergehen, wird natürlich noch eben das Buffet leergeräumt.


Diese Auftaktsitzung ist immer sehr produktiv :D

... aber man könnte es als Unterstützung für die arg gebeutelte Gastronomiebranche ansehen

BAT

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« Antwort #1729 am: 28.06.2024 17:04 »
Wichtig ist ja, das die Verhandlungsposition geschwächt ist. Wenn mir das Gegenüber erzählt, dass dringend eine Erhöhung erfolgen muss, weil Käse und Brot so teuer geworden sind. Dieser aber Wochen ZEit hat bis zur ersten ernsthaften Verhandlung, würde ich Ihn nicht ernst nehmen. Und erhlich, ich danke, dass machen die Arbeitgeber nicht. Da sitzen nun mal ausgefuchste Politker und Juristen und dann kommt da dieser Verpackungsmittelmechniker...

Nichts gegen gute Handwerker und gut Seelen, aber das Leben ist kein Streichelzoo.

Meierheim

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #1730 am: 30.06.2024 11:59 »
"Lustiger" Newsletter des ÖD kam heute per Email an.  Im Juni werden die Mitglieder zu Vorschlägen zur nächsten Tarifrunde Bund/Kommunen befragt und VORAUSSICHTLICH im Januar 2025 starten dann die Verhandlungen.
Meine Glaskugel sagt:  es wird im Januar spätestens sicher wieder die lauten Kritiken geben "warum fangen die jetzt erst damit an und nicht früher (dh vor Ablauf des aktuellen Tarifvertrags - statt wieder etliche Monate Hängepartie und Debatten". Alle Jahre wieder ...

Im Januar findet dann wieder diese schwachsinnige 1 Tages-Sitzung statt, wo es nur Lachshäppchen und alkoholfreien Schampus gibt, da kein Hotelzimmer gebucht werden muss.
Diese erste Sitzung ist doch immer ein großer Witz. Die Forderungen sind vorher bekannt.

Dort werden dann die Forderungen noch einmal offiziell kommuniziert -> es erfolgt das Entsetzen der VKA über die Forderungen, die mal wieder überhaupt nicht die klamme Kassenlage berücksichtigen. Auch dieses Entsetzen wurde bereits vorher kommuniziert.
Man geht ohne Angebot auseinander und sagt, dass bei dieser Tarifrunde keine Annäherung stattgefunden hat und sich die Arbeitgeberseite (aus Verdi-Sicht) bzw. die Arbeitnehmerseite (Aus VKA Sicht) bei der nächsten Runde deutlich bewegen muss.
Es wird mit ersten Warnstreiks gedroht.

Bevor die Beteiligten auseinandergehen, wird natürlich noch eben das Buffet leergeräumt.


Diese Auftaktsitzung ist immer sehr produktiv :D

... aber man könnte es als Unterstützung für die arg gebeutelte Gastronomiebranche ansehen

Letztes Jahr war ich auf einer Infoveranstaltung von Verdi zu den Tarifverhandlungen im TVL. Da wurden noch vor der ersten Verhandlungsrunde die Termine für die Warnstreiks nach der gescheiterten zweiten Verhandlungsrunde bekanntgegeben.

MoinMoin

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« Antwort #1731 am: 30.06.2024 13:31 »
Letztes Jahr war ich auf einer Infoveranstaltung von Verdi zu den Tarifverhandlungen im TVL. Da wurden noch vor der ersten Verhandlungsrunde die Termine für die Warnstreiks nach der gescheiterten zweiten Verhandlungsrunde bekanntgegeben.
Oje, sollten die etwa doch ein wenig organisiert sein und vorausschauend schon mal die nächsten Schritte planen, falls die Runden scheitern?
Oder was willst du uns damit mitteilen?

Meierheim

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« Antwort #1732 am: 30.06.2024 15:49 »
Letztes Jahr war ich auf einer Infoveranstaltung von Verdi zu den Tarifverhandlungen im TVL. Da wurden noch vor der ersten Verhandlungsrunde die Termine für die Warnstreiks nach der gescheiterten zweiten Verhandlungsrunde bekanntgegeben.
Oje, sollten die etwa doch ein wenig organisiert sein und vorausschauend schon mal die nächsten Schritte planen, falls die Runden scheitern?
Oder was willst du uns damit mitteilen?
Es geht nicht darum, vorausschauend zu planen "falls die Runden scheitern" sondern dass bereits zu Beginn der Tarifverhandlungen fest davon ausgegangen wird, dass die ersten beiden Runden scheitern. So wurde das auch vermittelt. Und das liegt sicher nicht nur an den Arbeitgebern.

MoinMoin

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« Antwort #1733 am: 30.06.2024 15:52 »
Nun diese Erfahrungswissen, sollte doch ein jeder haben.

Du willst also zum Ausdruck bringen, dass die Verhandlung bewusst von verdi sabotiert wird und sie alles dran legen über mindestens drei Runden zu gehen?

Meierheim

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #1734 am: 30.06.2024 16:12 »
Nun diese Erfahrungswissen, sollte doch ein jeder haben.

Du willst also zum Ausdruck bringen, dass die Verhandlung bewusst von verdi sabotiert wird und sie alles dran legen über mindestens drei Runden zu gehen?
Ich würde nicht sagen, dass die Verhandlungen sabotiert werden aber es liegt im Interesse der Gewerkschaften und der Arbeitgeber, ein Ergebnis möglichst lang herauszuzögern, damit die Monate nach dem Ablauf des Tarifvertrags als Nullrunden gelten und für den verbleibenden Zeitraum eine höhere prozentuale Steigerung steht (möglichst überproportional für die niedrigeren Einkommensgruppen), damit dann in den Nachrichten wieder ein hohes Ergebnis gefeieret werden kann.   

MoinMoin

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #1735 am: 30.06.2024 16:23 »
Warum gelten die Monate zwangsweise als Nullrunden?
Das ist doch nichts anderes als ein Verhandlungsergebnis.
Und das ist doch dann egal, ob am 15.1. oder 15.4. beschlossen.
Es wurden auch schon nullrunden mit Ende in der Zukunft verhandelt.

aber wenn ich es richtig verstehe glaubst du, dass da bewusst eine Verschleppungstaktik läuft, um die miesen Ergebnisse besser zu verkaufen.

KlammeKassen

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« Antwort #1736 am: 30.06.2024 18:48 »
Also so wie ich im Archiv gesehen habe, war es bis zu Corona-Zeiten üblich, dass die Tarifabschlüsse immer rückwirkend gezahlt wurden (also zu dem Datum, ab dem der "alte Tarifvertrag" ausgelaufen ist).
Bei Corona und Inflation wurde hier anders gearbeitet, indem es diese Einmalzahlungen gab, um die "Normalen Tabellenerhöhungen" nach hinten zu schieben.

Sicherlich haben die Arbeitgeber aber jetzt das Kalkül, die Tabellenerhöhungen auch künftig weit nach hinten zu schieben, da das für diese ja gut ist und es jetzt sich schon 2 mal so ergeben hat.

Aber Verdi kann natürlich sagen: "wir haben es sogar rückwirkend für 4 Monate hinbekommen", wenn es kommt wie früher und die Arbeitgeber könnten sich als die freundlichen Schenker geben und sagen "wir zahlen sogar bereits ab Tag 1 des Ablauf des Tarifvertrags, also rückwirkend für mehrere Monate."

Es ist schon auffällig, dass im öffentlichen Dienst für 3 Runden immer fast 3 Monate gebraucht werden, in anderen Branchen finden die Verhandlungen teilweise alle 2 Wochen etwa statt. Und dann ist das Theater dort auch schneller beendet.

Aber die hohen Herrschaften der VKA und Nancy haben wahrscheinlich einfach nie Zeit  :-X

cyrix42

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« Antwort #1737 am: 30.06.2024 19:20 »
Es ist schon auffällig, dass im öffentlichen Dienst für 3 Runden immer fast 3 Monate gebraucht werden, in anderen Branchen finden die Verhandlungen teilweise alle 2 Wochen etwa statt. Und dann ist das Theater dort auch schneller beendet.

Aber die hohen Herrschaften der VKA und Nancy haben wahrscheinlich einfach nie Zeit  :-X

So?

TVöD-Tarifrunde 2023, 1. Runde: 24.01., 3. Runde: bis 30.03., Abstand: 65 Tage
TVöD-Tarifrunde 2020, 1. Runde: 01.09., 3. Runde: bis 25.10., Abstand: 54 Tage
TVöD-Tarifrunde 2018, 1. Runde: 26.02., 3. Runde: bis 18.04., Abstand: 51 Tage

Tarifrunde Chemie (IGBCE) 2024, 1. Runde 14.05, 3. Runde: bis 26.06., Abstand: 43 Tage

DerTechniker

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« Antwort #1738 am: 01.07.2024 09:00 »
Es geht mit 2% über 2 Jahre. Kauft euch schon einmal Sachen für die große Afterparty :)

KlammeKassen

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« Antwort #1739 am: 01.07.2024 12:34 »
Es ist schon auffällig, dass im öffentlichen Dienst für 3 Runden immer fast 3 Monate gebraucht werden, in anderen Branchen finden die Verhandlungen teilweise alle 2 Wochen etwa statt. Und dann ist das Theater dort auch schneller beendet.

Aber die hohen Herrschaften der VKA und Nancy haben wahrscheinlich einfach nie Zeit  :-X

So?

TVöD-Tarifrunde 2023, 1. Runde: 24.01., 3. Runde: bis 30.03., Abstand: 65 Tage
TVöD-Tarifrunde 2020, 1. Runde: 01.09., 3. Runde: bis 25.10., Abstand: 54 Tage
TVöD-Tarifrunde 2018, 1. Runde: 26.02., 3. Runde: bis 18.04., Abstand: 51 Tage

Tarifrunde Chemie (IGBCE) 2024, 1. Runde 14.05, 3. Runde: bis 26.06., Abstand: 43 Tage

Auslauf Tarifvertrag 01.01.2023; letzte Sitzung 30.03. = 3 Monate
Theoretisch könnte ja schon am 02.01., von mir aus wegen Urlaub auch 09.01.2024 die erste Sitzung stattfinden