Autor Thema: neue Tarifrunde  (Read 709649 times)

BAT

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #1770 am: 05.07.2024 16:42 »
Die letzten beiden Aussagen von MoinMoin passen natürlich nicht zusammen. Wenn es rein ums Geld geht und die Beamten günstiger sind, brauchen wir natürlich mehr Beamte.

(Davon ab: immer auch die höhren Arbeitszeiten einkalkulieren - in Bezug auf die Rente kommen da teils bei 6 Stunden Unterschied zur IGM große Unterschiede raus)

MoinMoin

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #1771 am: 05.07.2024 16:53 »
Die letzten beiden Aussagen von MoinMoin passen natürlich nicht zusammen. Wenn es rein ums Geld geht und die Beamten günstiger sind, brauchen wir natürlich mehr Beamte.
Wo hätte ich geschrieben, dass ein Beamter günstiger ist???

Ob ein Beamte günstiger ist als ein TB hängt stark vom Kapitalmarktzinsatz ab, habe ich doch geschrieben.

BAT

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #1772 am: 05.07.2024 17:15 »
Du hast dich zu einer bestimmten Anzahl von Beamten ausgesprochen, eine Tendenz gezeigt, obwohl die Rechnung nicht ganz klar ist....

KlammeKassen

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #1773 am: 05.07.2024 19:14 »
Du denkst auch viel zu einseitig.

Wenn du die DRV auch mal als Konstrukt des Bundes sehen würdest, wäre es schon logisch.

so haben wir:
Angestellte: AN 50 %, AG 50 %
Beamte: Rückstellungen bilden und nachher ordentlich fette Pensionen zzgl. Beihifen auszahlen =100 % AG

Mann o Mann
Stimmt, man stellt um und die Beamte bekommen das gleich Brutto wie jetzt!!!

Das habe ich vergessen!
das dann die Beamten bei der Umstellung ~10% weniger netto haben merkt keiner.
Klar, dann geht diese Rechnung auf.

(Und das diese An eben ihr Geld aus der Staatskasse bekommen macht dann so oder so 100% Staat.)

Zitat

Wenn das alles Angestellte wären, wäre es für den Staat definitiv billiger in der Endsumme.
Definitiv? Nein, nein und nochmals nein. Dass kommt hauptsächlich auf den Kapitalmarktzins an, den der Staat bekommen würde, wenn er das eingesparte Geld verzinsen würde.
Dazu gab und gibt es regelmäßig Berechnungen, die ich nicht mehr raussuchen werden.
Zitat
Warum auch für eine Gruppe so ein Privileg? Von mir aus bei Richtern und Polizei in Ordnung.

Aber in Verwaltungen ist es total sinnlos, da Angestellte dieselben Tätigkeiten ausführen; diese dürfen auch beglaubigen, Amtsleiter sein, Unterschriften leisten etc. Selbst Kommunalaufsicht und Rechnungsprüfungsämter bestehen häufig zu großen Teilen aus Angestellten.
Also Ja ja nochmals ja, wir brauchen nicht soo viele Beamte.

Wie gesagt eigene Abgaben vs. keine Abgaben ist der eigene Punkt.
In der Gesellschaft generell ist es schwer vermittelbar, dass die Personengruppe, die nichts einzahlt, nachher die höhere und bessere Altersversorgung hat.
Und gerade der Bund verbeamtet mittlerweile fast nur noch. Wie viele Stellen es da immer gibt, die entweder nur für Beamten sind oder direkt sagen, dass bei Tarifangestellten die Bereitschaft stehen soll, sich verbeamten zu lassen.
Diese Masse an Pensionszahlungen wird sich in 10,20, 30 Jahren noch ganz krass auswirken; und es scheint jetzt ja schon kaum möglich zu sein, einen Haushalt aufzustellen.

Grundsätzlich läuft es auch zuwider, dass jede Regierung noch mehr Posten in den Ministerien aufbaut; obwohl ja eigentlich Bürokratie abgebaut werden soll.

Generell muss Personal abgebaut werden in der Verwaltung, das funktioniert aber natürlich nicht, wenn es immer mehr sinnlose Gesetze gibt, die umzusetzen sind. Das ist das Problem, an dem alle Regierungen immer wieder scheitern. Jedes Mal wird von Bürokratieabbau gesprochen, es passiert aber das Gegenteil.

Und wie gesagt: Polizei, Richter, Staatsanwälte alleine wegen Korruption, Einsatz des eigenenen Lebens vollkommen legitim, beim Rest schwer vermittelbar; insbesondere, da die Schere immer weiter auseinander geht (alleine schon durch die Steigerung bei den Sozialabgaben)

Ramirez

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #1774 am: 05.07.2024 21:25 »

Stimmt so nicht ganz, die DRV wird aus dem Bundeshaushalt mit 45 Mrd bezuschusst.

Aber natürlich wären es tatsächlich Peanuts, wenn Politiker künftig mit einzahlen müssten. Genauso verhält es sich mit den Beamten, welchen ja die Alimentation zusteht. Da müsste man sich ohnehin ein anderes System bei der DRV überlegen.

Ich finde es wirklich übel das Menschen in unserem Land das immer noch glauben. Seit Jahrzehnten wird Geld aus der sogenannten Rentenversicherung entwendet und für Nichteinzahler veruntreut, das Gegenteil wird durch harte Propaganda aber immer noch erzählt. Wir bräuchten in Deutschland eine Organisation die so etwas prüft, man könnte sie z.B. Faktenchecker nennen. Leider haben wir so etwas nicht.

cyrix42

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« Antwort #1775 am: 05.07.2024 21:41 »
Seit Jahrzehnten wird Geld aus der sogenannten Rentenversicherung entwendet und für Nichteinzahler veruntreut, das Gegenteil wird durch harte Propaganda aber immer noch erzählt. Wir bräuchten in Deutschland eine Organisation die so etwas prüft, man könnte sie z.B. Faktenchecker nennen. Leider haben wir so etwas nicht.

Welche Quelle hast du für deine steile These? Immerhin unterstellst du hier strafrechtlich relevantes Verhalten.

schnitzelesser

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« Antwort #1776 am: 05.07.2024 22:34 »
Gibt es schon Forderungen seitens VerDi, die man hier diskutieren könnte?

Meine Forderung: 01.01.2025 +10 %, 12 Monate Laufzeit.

Wir brauchen einen Inflationsausgleich bezogen auf den Zeitraum ab September 2020. Durch den derzeitigen Tarif hinken wir deutlich hinterher.

cyrix42

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« Antwort #1777 am: 05.07.2024 23:48 »
Und ich bin für den Inflationsausgleich seit 1871...

NelsonMuntz

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« Antwort #1778 am: 06.07.2024 00:24 »
Und ich bin für den Inflationsausgleich seit 1871...

Bezogen auf den damaligen Warenkorb sollte das bereits mit dem Bürgergeld erreicht sein - Nur so am Rande ;)

LehrerBW

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« Antwort #1779 am: 06.07.2024 07:59 »

Und wie gesagt: Polizei, Richter, Staatsanwälte alleine wegen Korruption, Einsatz des eigenenen Lebens vollkommen legitim, beim Rest schwer vermittelbar; insbesondere, da die Schere immer weiter auseinander geht (alleine schon durch die Steigerung bei den Sozialabgaben)

Nur weil die Schere auseinandergeht gibt es keinen Grund sondern nur subjektives Ungerechtigkeitsempfinden.
Und ich weiß nicht welche Gruppen du mit Rest meinst aber die waren es historisch schon immer, wurden es aus politischen Gründen oder in letzter Zeit bei uns Lehrern zur Personalgewinnung.
In den Ländern die nicht mehr verbeamteten wollte keiner mehr Lehrer werden 🤷‍♂️

cyrix42

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« Antwort #1780 am: 06.07.2024 08:45 »
Und ich bin für den Inflationsausgleich seit 1871...

Bezogen auf den damaligen Warenkorb sollte das bereits mit dem Bürgergeld erreicht sein - Nur so am Rande ;)

Ich wollte halt auch mal irgendein zufälliges Datum in die Forderung packen, wie es mein Vorposter auch getan hat. Hat offensichtlich keinerlei Relevanz für die Verhandlungen, so wie jedes andere Datum auch…

cyrix42

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« Antwort #1781 am: 06.07.2024 08:49 »
In den Ländern die nicht mehr verbeamteten wollte keiner mehr Lehrer werden 🤷‍♂️

Nun, ich bin ja auch dafür, dass Lehrkräfte sinnvoll bezahlt werden. Dass die Lehre in den Schulen (und nur dort, weder in den Bildungseinrichtungen davor noch danach wird maßgeblich verbeamtet) aber durch Beamte erfolgen muss, sehe ich nicht. Außerdem darf die Attraktivität der Stelle kein Argument für die Frage sein, ob die entsprechenden Aufgaben nur Personen mit deutscher Staatsbürgerschaft, die ein besonderes Treueverhältnis zum Staat eingehen, ausgeübt werden dürfen, oder ob jede und jeder mit passender Qualifikation das auch könnte. Im Zweifel muss man eben über das Gehalt reden, wenn die Marktlage das sonst nicht hergibt.

schnitzelesser

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« Antwort #1782 am: 06.07.2024 10:16 »
Ich wollte halt auch mal irgendein zufälliges Datum in die Forderung packen, wie es mein Vorposter auch getan hat. Hat offensichtlich keinerlei Relevanz für die Verhandlungen, so wie jedes andere Datum auch…

Dunning-Kruger lässt grüßen.

Zur Erklärung für die vernünftigen Diskussionsteilnehmer: Ab September 2020 wurde die letzte Tarifeinigung vor der großen Inflation (Sep 20 - Mai 24 19,7 %) umgesetzt. Das ist somit der Startzeitpunkt, ab dem die realen Einkommensverluste (mein Tabellenwert seitdem +13,6 %, die Gesamtverluste sind durch Verzögerungen ("Nullrunden") noch höher) zu betrachten sind.

MoinMoin

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« Antwort #1783 am: 06.07.2024 10:34 »
Du denkst auch viel zu einseitig.

Wenn du die DRV auch mal als Konstrukt des Bundes sehen würdest, wäre es schon logisch.

so haben wir:
Angestellte: AN 50 %, AG 50 %
Beamte: Rückstellungen bilden und nachher ordentlich fette Pensionen zzgl. Beihifen auszahlen =100 % AG

Mann o Mann
Stimmt, man stellt um und die Beamte bekommen das gleich Brutto wie jetzt!!!

Das habe ich vergessen!
das dann die Beamten bei der Umstellung ~10% weniger netto haben merkt keiner.
Klar, dann geht diese Rechnung auf.

(Und das diese An eben ihr Geld aus der Staatskasse bekommen macht dann so oder so 100% Staat.)

Zitat

Wenn das alles Angestellte wären, wäre es für den Staat definitiv billiger in der Endsumme.
Definitiv? Nein, nein und nochmals nein. Dass kommt hauptsächlich auf den Kapitalmarktzins an, den der Staat bekommen würde, wenn er das eingesparte Geld verzinsen würde.
Dazu gab und gibt es regelmäßig Berechnungen, die ich nicht mehr raussuchen werden.
Zitat
Warum auch für eine Gruppe so ein Privileg? Von mir aus bei Richtern und Polizei in Ordnung.

Aber in Verwaltungen ist es total sinnlos, da Angestellte dieselben Tätigkeiten ausführen; diese dürfen auch beglaubigen, Amtsleiter sein, Unterschriften leisten etc. Selbst Kommunalaufsicht und Rechnungsprüfungsämter bestehen häufig zu großen Teilen aus Angestellten.
Also Ja ja nochmals ja, wir brauchen nicht soo viele Beamte.

Wie gesagt eigene Abgaben vs. keine Abgaben ist der eigene Punkt.
In der Gesellschaft generell ist es schwer vermittelbar, dass die Personengruppe, die nichts einzahlt, nachher die höhere und bessere Altersversorgung hat.
Und gerade der Bund verbeamtet mittlerweile fast nur noch. Wie viele Stellen es da immer gibt, die entweder nur für Beamten sind oder direkt sagen, dass bei Tarifangestellten die Bereitschaft stehen soll, sich verbeamten zu lassen.
Diese Masse an Pensionszahlungen wird sich in 10,20, 30 Jahren noch ganz krass auswirken; und es scheint jetzt ja schon kaum möglich zu sein, einen Haushalt aufzustellen.

Grundsätzlich läuft es auch zuwider, dass jede Regierung noch mehr Posten in den Ministerien aufbaut; obwohl ja eigentlich Bürokratie abgebaut werden soll.

Generell muss Personal abgebaut werden in der Verwaltung, das funktioniert aber natürlich nicht, wenn es immer mehr sinnlose Gesetze gibt, die umzusetzen sind. Das ist das Problem, an dem alle Regierungen immer wieder scheitern. Jedes Mal wird von Bürokratieabbau gesprochen, es passiert aber das Gegenteil.

Und wie gesagt: Polizei, Richter, Staatsanwälte alleine wegen Korruption, Einsatz des eigenenen Lebens vollkommen legitim, beim Rest schwer vermittelbar; insbesondere, da die Schere immer weiter auseinander geht (alleine schon durch die Steigerung bei den Sozialabgaben)
Das ist aber ein anderes Thema, als das die Theorie, dass die Rentenversicherung entlastet werden würde, wenn man die Beamten mit reinnehmen würden.
Und klar sind Pensionlasten kosten, die die Politik durch ihre Verhalten fast vollständig auf die nachfolgenden Generation verlagert hat.
Auch lässt sich trefflich darüber streiten, ob die höhe der Pension angemessen ist.
Aber die Frage, ob das Pensionssystem als solches teurer ist, als das Rentensystem hängt nunmal von dem Faktor Verzinsung der zu aktiven Zeiten des Mittelempfängers eingesparten Gelder ab.

Herbert Meyer

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« Antwort #1784 am: 06.07.2024 10:47 »
Der Ampel-Haushalt 2025 klingt leider Dank weiterer sozialer Wohltaten für bedingungslose Nicht-Arbeit danach, dass für die Entlohnung von Arbeit die Kassen mal wieder ziemlich klamm sein werden - obwohl Lindner eingeknickt ist und 44 Milliarden Euro Neuverschuldung durchwinkt (was ihn natürlich trotzdem nicht davor rettet, den schwarzen Peter zugeschoben zu bekommen, da für alles Elend in diesem Land ja bekanntlich nur die Schuldenbremse verantwortlich ist).