Autor Thema: neue Tarifrunde  (Read 782857 times)

KlammeKassen

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,089
Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #1950 am: 18.07.2024 13:25 »
Wie ich bereits schrieb muss ein konsequentes Umdenken stattfinden.

Die Welt ist nicht rosarot und mit "wir haben uns alle lieb", erreichen wir rein gar nichts.
Dieser krampfhafte und sinnlose Versuch in jeglichem Bereich alles bis ins kleinste Detail zu regeln ist zum Scheitern verurteilt.
Der Ansatz mit immer mehr Ministerien und weiteren aufgeblähten Verwaltungen ist falsch.
Diese Verwaltungsorgane produzieren erfahrungsgemäß nur noch weitere Bürokratie und nicht abgestimmte Richtlinien und Vorgaben.
In den Bundes- und Landesbehörden sitzen massenhaft Mitarbeiter und überlegen sich in den Büros täglich neue Vorschriften, Richtlinien und Vorgaben.

Das Problem ist doch in der Umsetzung.
Es ist de fakto überhaupt nicht mehr möglich, diese aufgeblähten Vorgaben zu erfüllen. Bevor es zu einer Umsetzung kommt, werden etliche Gutachter beauftragt um irgendwie Lücken in den Richtlinien zu finden.
Die Richtlinien und Vorgaben widersprechen sich selbst und sind nicht abgestimmt.
Weitere Verwaltungsmitarbeiter helfen hier garantiert nicht weiter.

Von den Bundesbehörden zu den Landesbehörden landen die Vorgaben in die Städte und Gemeinden, die hoffnungslos überfordert werden mit diesem Bürokratiewahnsinn.
Die Städte und Gemeinden sind, an vorderster Stelle, der Prellbock zur Bevölkerung und bekommen massiv die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit, da die vielen Vorgaben überhaupt nicht mehr umgesetzt werden können.
Dies führt zu Unzufriedenheit in der Bevölkerung und letztendlich auch zur Unzufriedenheit in die Politik und zur Radikalisierung.

Ein Bürokratieabbau kann nur stattfinden, wenn ein komplettes Umdenken stattfindet. Dies muss von ganz oben nach unten stattfinden.
Struktur, ja!!!! Aber keine Regelung ins kleinste Detail.

Wir können auch nicht jeglichen Falter, jegliches Einzelbedürfnis, oder jegliche Feldmaus retten. Das Recht des Einzelnen, wird heutzutage höher gestellt.
Eine Abwägung für die Gemeinschaft muss wieder möglich werden.

Hier kann sich die Gewerkschaft auch gerne mit einsetzen.

Liebe Gewerkschaft bitte auch an die Umsetzer denken und dass sind genau diese Leute (Techniker, Facharbeiter, Meister, Ingenieure) welche durch eure Tarifpolitik vergrault werden.

Stimme dir zu 100 % zu.
Der Witz an der Sache ist ja, dass jede Regierung verspricht, die Bürokratie abzubauen - und dann steigt die Anzahl der Mitarbeiter in allen Ministerien und es gibt wahnsinnig viele neue Regelungen. Einfach dämlich.
Dann kommt Lisa Paus und denkt sich ein wahres Bürokratiemonster namens Kindergrundsicherung aus und will 5.000 neue Stellen dafür schaffen..... Da fällt einem dann auch nichts mehr zu ein.


Die Städte und Gemeinden müssen es ausbaden, sind dann aber wiederum die, die am wenigsten zahlen wollen vor lauter Wertschätzung. Letzte Tarifverhandlungen lag es eher an Niklar und Karin als an Nancy, dass es nicht voranging. Nancy war zumindest eher bereit, ein paar Taler mehr auf den Tisch zu legen.


LehrerBW

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 441
Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #1951 am: 18.07.2024 13:41 »
Gibt es diesmal eigentlich wieder eine Schlichtung  falls keine Einigung erzielt werden kann?

MoinMoin

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 7,418
Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #1952 am: 18.07.2024 13:43 »

Du hast nicht Unrecht, aber Gewerkschaften müssen ihre tariflichen Forderungen natürlich auch in einem größeren Gesamtzusammenhang betrachten. Nicht zuletzt mischen sie ja auch "fachfremd" in anderen Bereichen der politischen/gesellschaftlichen Debatte mit. Die Besteuerung von Einkommen z.B. hat ja einen unmittelbaren Effekt auf die Netto-Einkommen. Auch Ideen zur Besteuerung von Erbschaften oder Vermögen werden in Gewerkschaften diskutiert. Nicht zuletzt die jungen Verbindungen zur Klimabewegung ... also das Wirken von Gewerkschaften ist insgesamt schon etwas weiter zu begreifen.
Ja, aber dafür sind sie eigentlich nicht da, dass sie Gesamtpolitisch aktiv werden.

Dafür kann ich mir einen anderen Verein aussuchen, der das macht, wenn ich gesellschaftlich debattieren will.

KlammeKassen

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,089
Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #1953 am: 18.07.2024 20:06 »
Gibt es diesmal eigentlich wieder eine Schlichtung  falls keine Einigung erzielt werden kann?

Ja, das ist bei VKA/BUnd (also TVöD) so festgelegt. Nächstes Mal hat dann die Seite der Arbeitgeber den Vorsitz der Schlichtungskommission, letztes Mal was es die Gewerkschaftsseite.

Also sie finden dann statt, wenn eine Seite nach dem Scheitern der Verhandlungen innerhalb 24 Stunden die Schlichtung "anruft"

NelsonMuntz

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,249
Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #1954 am: 19.07.2024 08:25 »

Du hast nicht Unrecht, aber Gewerkschaften müssen ihre tariflichen Forderungen natürlich auch in einem größeren Gesamtzusammenhang betrachten. Nicht zuletzt mischen sie ja auch "fachfremd" in anderen Bereichen der politischen/gesellschaftlichen Debatte mit. Die Besteuerung von Einkommen z.B. hat ja einen unmittelbaren Effekt auf die Netto-Einkommen. Auch Ideen zur Besteuerung von Erbschaften oder Vermögen werden in Gewerkschaften diskutiert. Nicht zuletzt die jungen Verbindungen zur Klimabewegung ... also das Wirken von Gewerkschaften ist insgesamt schon etwas weiter zu begreifen.
Ja, aber dafür sind sie eigentlich nicht da, dass sie Gesamtpolitisch aktiv werden.

Dafür kann ich mir einen anderen Verein aussuchen, der das macht, wenn ich gesellschaftlich debattieren will.

Gewerkschaften sollen ja durchaus auch Stellung zu politischen und gesellschaftlichen Themen beziehen - "Arbeit" ist ja nichts, was im luftleeren Raum geschieht. Die Ausführungen von JahrhundertwerkTVÖD mit der durch die Politik induzierten und durch die Verwaltungshierarchie nach unten eskalierenden Bürokratie und Regelungswut sind da ein tolles Beispiel: Solche "Zustände" gehören doch über die Personalvertretungen und final die Gewerkschaften gesammelt und an entsprechender Stelle (immer und immer wieder) angemahnt.

Gerade die MA im öD mit ihren unzähligen Schnittstellen in die Wirtschaft und zu den Bürgern brauchen eine wirklich über den Tellerrand hinausblickende Vertretung gegenüber ihren jeweiligen AGs.

Meine Kritik richtet sich gegen die Schlüsse, die Gewerkschaften (und eher linke Parteien) aus der Gesamtbetrachtung und dem Diskurs ziehen: Die Bekämpfung der Ungleichheit durch Nivellierung von unteren und mittleren Einkommen, sowie der Absenkung von Arbeitszeiten, bei gleichzeitiger Anhebung von Sozialleistungen, vernichtet in der Konsequenz jeden Leistungsgedanken (der ja durchaus nicht allein und uneingehegt wirken sollte). Für abhängig Beschäftigte verbleibt dann ein Leben ohne monetäre Aufstiegschancen durch Einsatz oder Bildung. Der nächste Schritt ist dann, dass man in politischen Debatten die wesentlich kleinere, darüberliegende Gruppe zu einer abgeschlossenen Führungselite erklärt. Das ist dann die Stunde populistischer Parteien - die ja ganz offenkundig längst geschlagen hat.

MoinMoin

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 7,418
Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #1955 am: 19.07.2024 08:59 »

Du hast nicht Unrecht, aber Gewerkschaften müssen ihre tariflichen Forderungen natürlich auch in einem größeren Gesamtzusammenhang betrachten. Nicht zuletzt mischen sie ja auch "fachfremd" in anderen Bereichen der politischen/gesellschaftlichen Debatte mit. Die Besteuerung von Einkommen z.B. hat ja einen unmittelbaren Effekt auf die Netto-Einkommen. Auch Ideen zur Besteuerung von Erbschaften oder Vermögen werden in Gewerkschaften diskutiert. Nicht zuletzt die jungen Verbindungen zur Klimabewegung ... also das Wirken von Gewerkschaften ist insgesamt schon etwas weiter zu begreifen.
Ja, aber dafür sind sie eigentlich nicht da, dass sie Gesamtpolitisch aktiv werden.

Dafür kann ich mir einen anderen Verein aussuchen, der das macht, wenn ich gesellschaftlich debattieren will.

Gewerkschaften sollen ja durchaus auch Stellung zu politischen und gesellschaftlichen Themen beziehen - "Arbeit" ist ja nichts, was im luftleeren Raum geschieht. Die Ausführungen von JahrhundertwerkTVÖD mit der durch die Politik induzierten und durch die Verwaltungshierarchie nach unten eskalierenden Bürokratie und Regelungswut sind da ein tolles Beispiel: Solche "Zustände" gehören doch über die Personalvertretungen und final die Gewerkschaften gesammelt und an entsprechender Stelle (immer und immer wieder) angemahnt.
Natürlich sollen sie alle politischen und gesellschaftlichen Themen mit einbeziehen, die etwas mit ihrem "Auftrag" zu tun haben.
Aber eben nicht Gesamtpolitisch zu allem Stellung beziehen, dafür haben wir andere Vereine, die sich darum kümmern sollen.


KlammeKassen

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,089
Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #1956 am: 19.07.2024 09:19 »

Du hast nicht Unrecht, aber Gewerkschaften müssen ihre tariflichen Forderungen natürlich auch in einem größeren Gesamtzusammenhang betrachten. Nicht zuletzt mischen sie ja auch "fachfremd" in anderen Bereichen der politischen/gesellschaftlichen Debatte mit. Die Besteuerung von Einkommen z.B. hat ja einen unmittelbaren Effekt auf die Netto-Einkommen. Auch Ideen zur Besteuerung von Erbschaften oder Vermögen werden in Gewerkschaften diskutiert. Nicht zuletzt die jungen Verbindungen zur Klimabewegung ... also das Wirken von Gewerkschaften ist insgesamt schon etwas weiter zu begreifen.
Ja, aber dafür sind sie eigentlich nicht da, dass sie Gesamtpolitisch aktiv werden.

Dafür kann ich mir einen anderen Verein aussuchen, der das macht, wenn ich gesellschaftlich debattieren will.

Gewerkschaften sollen ja durchaus auch Stellung zu politischen und gesellschaftlichen Themen beziehen - "Arbeit" ist ja nichts, was im luftleeren Raum geschieht. Die Ausführungen von JahrhundertwerkTVÖD mit der durch die Politik induzierten und durch die Verwaltungshierarchie nach unten eskalierenden Bürokratie und Regelungswut sind da ein tolles Beispiel: Solche "Zustände" gehören doch über die Personalvertretungen und final die Gewerkschaften gesammelt und an entsprechender Stelle (immer und immer wieder) angemahnt.

Gerade die MA im öD mit ihren unzähligen Schnittstellen in die Wirtschaft und zu den Bürgern brauchen eine wirklich über den Tellerrand hinausblickende Vertretung gegenüber ihren jeweiligen AGs.

Meine Kritik richtet sich gegen die Schlüsse, die Gewerkschaften (und eher linke Parteien) aus der Gesamtbetrachtung und dem Diskurs ziehen: Die Bekämpfung der Ungleichheit durch Nivellierung von unteren und mittleren Einkommen, sowie der Absenkung von Arbeitszeiten, bei gleichzeitiger Anhebung von Sozialleistungen, vernichtet in der Konsequenz jeden Leistungsgedanken (der ja durchaus nicht allein und uneingehegt wirken sollte). Für abhängig Beschäftigte verbleibt dann ein Leben ohne monetäre Aufstiegschancen durch Einsatz oder Bildung. Der nächste Schritt ist dann, dass man in politischen Debatten die wesentlich kleinere, darüberliegende Gruppe zu einer abgeschlossenen Führungselite erklärt. Das ist dann die Stunde populistischer Parteien - die ja ganz offenkundig längst geschlagen hat.

Darfst ja trotzdem deine Leistung erbringen, nur eben halt unentgeltlich. Man kann ruhig sein Studium ein paar Jahre finanzieren und so viel verdienen wie derjenige, der direkt nach der Schule Geld verdient hat  ??? ;)

Es ist natürlich total kontraproduktiv, was die da veranstalten. Insbesondere, wo das Studieren heute so teuer ist (alleine wegen Wohnraum).
Opportunitätskosten sind der Gewerkschaft offenbar nicht bekannt.

NelsonMuntz

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,249
Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #1957 am: 19.07.2024 09:32 »
Natürlich sollen sie alle politischen und gesellschaftlichen Themen mit einbeziehen, die etwas mit ihrem "Auftrag" zu tun haben.
Aber eben nicht Gesamtpolitisch zu allem Stellung beziehen, dafür haben wir andere Vereine, die sich darum kümmern sollen.

Das stimmt natürlich: Wo sich kein direkter Bezug zur Arbeitswelt der Vertretenen herstellen lässt, sollte eine Gewerkschaft auch keine Positionen entwickeln. Zu Fragen der Verteidigungspolitik, Klimaschutzmaßnahmen oder auch "Messerverbotszonen" (;)) sollte man sich tatsächlich nicht äußern.
« Last Edit: 19.07.2024 09:39 von NelsonMuntz »

BAT

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 5,363
Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #1958 am: 19.07.2024 09:33 »
Ob Studium, Ausbildung oder sonstwas. Ohne Wehrpflicht wird sicherlich keiner "höhere" Kosten (früherer Verdienst) haben als jene, die vor 20, 30 oder 40 Jahren das gemacht haben.

KlammeKassen

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,089
Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #1959 am: 24.07.2024 11:07 »
https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++file++666b1fe0d42dd13efcb5a91d/download/240612%20Flugblatt%20Forderungsdiskussion%20startet.pdf


Die Lachsschnittchen, der Schampus und der Kaviar wurden final geordert für das Hotel:
Runde 1:              24.01.2025
Runde 2: 17.02. - 18.02.2025
Runde 3: 14.03. - 16.03.2025

Es wird an der altbewährten Tradition festgehalten, sich die Snacks bei der ersten Runde einen Tag, bei der zweiten Runde zwei Tage und bei der dritten Runde drei Tage lang schmecken zu lassen.

Immerhin ist die dritte Runde dieses Mal "schon" Mitte März und nicht wie letztes Mal Ende März.
Also zwei Wochen weniger Trubel und Diskussionen
Starttermin Runde 1 ist identisch zu 2023


Herbert Meyer

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 501
Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #1960 am: 24.07.2024 11:49 »
Nach dem Umfragen-Vorgeplänkel könnte ich mir vorstellen, dass Verdi eine solch dumme Forderung stellen wird, dass die Arbeitgeberseite am 24.01 sofort einschlägt und sich die Lachshäppchen lediglich zur Mitnahme einpacken lässt.

FearOfTheDuck

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,904
Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #1961 am: 24.07.2024 12:51 »
Es bleibt zu hoffen, dass sie nicht vor Lachen dran ersticken müssen.

JahrhundertwerkTVÖD

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 685
Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #1962 am: 24.07.2024 13:09 »
Pressereferent von Verdi ist schon ein cooler Job.


Die Texte können schon vorbereitet werden und die Lückenfüller werden bei Bedarf nur noch aktualisiert.

Erster Verhandlungstag: Ergebnislos. Unverschämte Forderungen. (Notiz: Das Essen war gut)
Zweiter Verhandlungstag: Keine Annäherung. (Notiz: die abendliche Veranstaltung war mega)
Dritte Verhandlungsrunde: "Tagung bis mitten in der Nacht". "Verhandlung kurz vorm Abbruch". "Das Beste Ergebnis aller Zeiten" (Notiz: Erinnerung an die mitgereisten Visagisten die übermüdeten Augen zu schminken)

DerTechniker

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 166
Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #1963 am: 24.07.2024 14:34 »
Die mit ihrer beknackten Arbeitszeit. Die Stellen sind nicht deshalb unbesetzt.

Philipp

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 384
Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #1964 am: 24.07.2024 14:40 »
Machts wie ich:

Rechnet mit Nichts. Nullrunde und keine Reduzierung der Arbeitszeit.

Dann kanns nur positiv werden.