Autor Thema: neue Tarifrunde  (Read 741585 times)

NelsonMuntz

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #2100 am: 06.08.2024 00:11 »

Die Einmalzahlung wäre dann dieses Mal aber SV- und steuerpflichtig! Oder meinst du die Regierung lässt sich noch schnell etwas einfallen wie die Inflationsprämie und die Coronaprämie?


Ich denke die Einmalzahlung wird, sollte sie kommen, regulär mit Abzügen.
Wenn dann müsste es ja die Bundesregierung beschließen, und für die wiederum ist es ja mit Abzügen günstiger. Einkommenssteuer geht ja zum Teil an die.   

Die Steuer- und Abgabenfreiheit von Einmalzahlungen kann ja gar nicht Bestandteil von Tarifverhandlungen sein ... wäre dem so, hätten sämtliche Gewerkschaften diesen Weg schon lange auch für reguläre Gehälter gewählt   ;)

DerTechniker

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #2101 am: 06.08.2024 07:47 »
2,5 % sollten als Ergebnis für 2025 schon rauskommen.
Das wäre für beide Parteien (AG u. AN) eine vernünftiges Ergebnis.

HAHAHA

UNameIT

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« Antwort #2102 am: 06.08.2024 09:13 »
2,5 % sollten als Ergebnis für 2025 schon rauskommen.
Das wäre für beide Parteien (AG u. AN) eine vernünftiges Ergebnis.

Wie kommst du auf 2,5%? Ich empfände 2,5% auf 2 Jahre schonmal ne richtige Frechheit. Würde für mich nur den Eindruck bestärken, das viele Kommune keine Wertschätzung für die Mitarbeiter haben.

Aleksandra

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« Antwort #2103 am: 06.08.2024 09:22 »
2,5 % sollten als Ergebnis für 2025 schon rauskommen.
Das wäre für beide Parteien (AG u. AN) eine vernünftiges Ergebnis.

Wie kommst du auf 2,5%? Ich empfände 2,5% auf 2 Jahre schonmal ne richtige Frechheit. Würde für mich nur den Eindruck bestärken, das viele Kommune keine Wertschätzung für die Mitarbeiter haben.
wie kommst du denn auf 2 Jahre? Da steht 2025. Und auf mehr als 2,5% pa sollten wir bei sinkenden Inflationszahlen nicht hoffen. Dass uns der Reallohnverlust der letzten drei Jahre ausgeglichen wird, das wird garantiert nicht kommen.

Aleksandra

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« Antwort #2104 am: 06.08.2024 09:24 »
nein. Inflationsausgleich als automatische Untergrenze der Erhöhung. Darauf aufbauend dann Tarifverhandlungen in denen es um die Reallohnsteigerung geht.

Warum sollte es eine Reallohnsteigerung geben?
s sagt ja keiner dass es welche geben soll. Lediglich, dass das der Verhandlungsgegenstand dann wäre. Aber ja, bei einer automatischen Inflationsanpassung (kommt eh nicht) würde es darüber hinaus wahrscheinlich lange Zeit Nullrunden geben.

cyrix42

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« Antwort #2105 am: 06.08.2024 09:47 »
2,5 % sollten als Ergebnis für 2025 schon rauskommen.
Das wäre für beide Parteien (AG u. AN) eine vernünftiges Ergebnis.

Wie kommst du auf 2,5%? Ich empfände 2,5% auf 2 Jahre schonmal ne richtige Frechheit. Würde für mich nur den Eindruck bestärken, das viele Kommune keine Wertschätzung für die Mitarbeiter haben.
wie kommst du denn auf 2 Jahre? Da steht 2025. Und auf mehr als 2,5% pa sollten wir bei sinkenden Inflationszahlen nicht hoffen. Dass uns der Reallohnverlust der letzten drei Jahre ausgeglichen wird, das wird garantiert nicht kommen.

2,5% p.a. wäre doch schon über der aktuellen Inflationsrate, aka Kaufkraftsteigerung. Dann bewegt man sich halt langsam wieder in der Kaufkraft auf dem Niveau Ende der 2010er…

Aleksandra

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« Antwort #2106 am: 06.08.2024 10:06 »
und genau deswegen, wäre das ein gutes Ergebnis und keine "Frechheit"

cyrix42

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« Antwort #2107 am: 06.08.2024 10:12 »
Jetzt habe ich tatsächlich mal nachgeschaut und jeweils kurz überschlagen: Hier die Entwicklung der Kaufkraft der EG 15 Endstufe (Bund) seit Einführung des TVöD:

2006: 100% (Ausgangswert)
2007:   97,8% (Nullrunde zu Beginn)
2008:   99,3%
2009: 101,7%
2010: 101,9%
2011: 100,3%
2012: 102,4%
2013: 102,3%
2014: 105,8%
2015: 107,8%
2016: 115,4%
2017: 116,4%
2018: 117,7%
2019: 119,3%
2020: 119,9%
2021: 117,9%
2022: 112,3%
2023: 106,1%
2024: 112,4%

Man sieht, dass 2015 bis 2020 recht starke Jahre waren. Hier wollen die meisten ganz selbstverständlich immer nur mit dem Hochpunkt vergleichen. Das mag aus Gründen der Profitmaximierung ein geeigneter Vergleichszeitpunkt sein; realistisch ist er nicht. Man wird sich wieder erst über einige Jahre diesen Kaufkraftgewinn erarbeiten müssen...

Aleksandra

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« Antwort #2108 am: 06.08.2024 10:18 »
@cyrix:
und da ist die Inflation schon "abgezogen"?
Sieht ja in der Tat nicht schlecht aus, und relativiert auch die Stauchungsprobleme die man durch die größeren Erhöhungen in den niedrigen EG erzeugt.
Aber was war denn 2016 los? Warum ist da der Reallohn um fast 8% gestiegen?

BVerfGBeliever

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« Antwort #2109 am: 06.08.2024 10:24 »
Hier geht es aber um die Bezahlung der Angestellten (und auch nicht um die Beamtenbesoldung, welche ganz anderen rechtlichen Bedingungen unterliegt). Und hier gelten einfach die normalen Bedingungen, dass die eine Seite möglichst viel Geld haben und die andere möglichst wenig ausgeben will. Niemand hat hier von vorn herein irgendwelche Vorrechte, die gar nichts zur Verhandlung stünden. Niemand kann meinen, die Verhandlungen würden erst ab einer gewissen Mindest- oder Maximalhöhe losgehen. Beide Seiten müssen sich einfach nur einigen.

Prinzipiell hast du natürlich Recht. Problematisch finde ich jedoch, dass Verdi nicht die Interessen aller Tarifbeschäftigten, sondern ausschließlich die der unteren Entgeltgruppen vertritt. Und in der Regel wird das jeweilige Ergebnis anschließend uns Beamten "aufgepfropft".

Zur Verdeutlichung:
1.) Das E1/2-Tabellenentgelt lag 2005 bei 1.286,00 € und 2024 bei 2.355,52 €. Insgesamt gab es also eine Steigerung von ca. 83%.
2.) Das E15/5-Tabellenentgelt lag 2005 bei 4.780,00 € und 2024 bei 7.377,29 €. Hier betrug die Steigerung also nur rund 54%.

Nachrichtlich: Die Wirtschaftsleistung lag 2005 bei 2,228 Billionen € und 2023 bei 4,122 Billionen €. Hier gab es also eine Steigerung von gut 80%, trotz zweier "Dellen" in 2009 und 2020.

Grafische Darstellung: https://s20.directupload.net/images/240806/ur43grzd.jpg

cyrix42

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« Antwort #2110 am: 06.08.2024 10:26 »
@Aleksandra: Ich habe immer das Jahresgehalt (entsprechend der zum 01.07. gültigen Tabelle) mit dem Verbraucherpreisindex für das entsprechende Jahr in Beziehung gesetzt; also ja, die Inflation ist da schon berücksichtigt.

Und 2016 wurde die Stufe 6 für die oberen Entgeltgruppen eingeführt, was neben der allgemeinen Tabellenerhöhung von 2,4% dann in EG 15 zu einer Erhöhung der Endstufe um insgesamt 7,7% (bei einer Steigerung des VPI von 0,6%) geführt hat.

Aleksandra

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« Antwort #2111 am: 06.08.2024 10:56 »
Danke für die Erläuterungen

UNameIT

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« Antwort #2112 am: 06.08.2024 10:59 »
und genau deswegen, wäre das ein gutes Ergebnis und keine "Frechheit"

2.5% pro Jahr wären "ok" - aber 2,5 auf 2 JAhre ginge gar nicht.

KlammeKassen

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« Antwort #2113 am: 06.08.2024 11:08 »
Jetzt habe ich tatsächlich mal nachgeschaut und jeweils kurz überschlagen: Hier die Entwicklung der Kaufkraft der EG 15 Endstufe (Bund) seit Einführung des TVöD:

2006: 100% (Ausgangswert)
2007:   97,8% (Nullrunde zu Beginn)
2008:   99,3%
2009: 101,7%
2010: 101,9%
2011: 100,3%
2012: 102,4%
2013: 102,3%
2014: 105,8%
2015: 107,8%
2016: 115,4%
2017: 116,4%
2018: 117,7%
2019: 119,3%
2020: 119,9%
2021: 117,9%
2022: 112,3%
2023: 106,1%
2024: 112,4%

Man sieht, dass 2015 bis 2020 recht starke Jahre waren. Hier wollen die meisten ganz selbstverständlich immer nur mit dem Hochpunkt vergleichen. Das mag aus Gründen der Profitmaximierung ein geeigneter Vergleichszeitpunkt sein; realistisch ist er nicht. Man wird sich wieder erst über einige Jahre diesen Kaufkraftgewinn erarbeiten müssen...

Bitte beachten, dass die Wirtschaftskrise auch zu großen Teilen durch den zurückhaltenden Konsum der Privathaushalte bedingt ist.
Ursache?
Der Kaufkraftverlust über die letzten Jahre.

Um die Nachfage zu steigern, sollte die Kaufkraft also nicht dauerhaft sinken, weil das zu weiterer schwacher Nachfrage führt.

Und auch bedenken: ja die Inflationsrate sinkt; aber 2022 und 2023 haben zusammen etwa 12 % draufgeschlagen. Und das ist jetzt die Basis, auf die jetzt "nur noch" 2,4 % pro Jahr hinaufgeschlagen werden. Die Preise steigen also von der Basis jetzt nur weniger schnell.

BVerfGBeliever

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« Antwort #2114 am: 06.08.2024 12:09 »
So, ich habe mal die Preise miteinbezogen.
 
1.) Man sieht, dass die reale Wirtschaftsleistung (also inflationsbereingt) zwischen 2005 und 2023 um rund 25% angestiegen ist (der 2024er-Wert steht ja noch nicht endgültig fest).
2.) Das reale E1/2-Entgelt ist im Jahr 2024 ebenfalls rund 25% höher als 2005.
3.) Das reale E15/15-Entgelt war hingegen im letzten Jahr sogar niedriger (!!) als 2005.
 
Man sieht deutlich den krassen Einbruch seit 2020 und den sich (in meinen Augen) daraus ergebenden Nachholbedarf insbesondere für höhere Entgeltgruppen..

https://s20.directupload.net/images/240806/xukpaih7.jpg