Autor Thema: neue Tarifrunde  (Read 717546 times)

Ramirez

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #2265 am: 17.08.2024 20:52 »
...

Denn für mich fängt der Mittelstand nicht oberhalb von 80T€ an.

Und bezogen auf meine Einkommenssituation ist natürlich das was Lindner vorhat positiver für mein Geldbeutel als der Grüne Quark.
Ich habe nur was gegen fehlerhaftes und unreflektiertes Bashing.

Ich auch, daher berichtige ich Sie mal. Der Mittelstand fängt in Deutschland eher so ab 200.000€ Einkommen pro Jahr an, die Mittelschicht liegt sehr, sehr weit darunter.
Aber auch wenn man die Mittelschicht definitionsgemäß betrachtet, ist es in der Regel Blödsinn, da die Breite dieser Schicht durch die Herrschaft extrem weit definiert wird. Es ist zum Machterhalt wenig vorteilhaft viele Menschen als finanzielle Unterschicht zu definieren, da steckt man lieber 3 Welten in die gleiche Schicht.

Ramirez

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #2266 am: 17.08.2024 21:07 »
...
Ich bin der Überzeugung, dass die Zeiten der proletarischen Befreiungskämpfe sich dem Ende zuneigen. Die Fachkräftelage wird sich in den kommenden Jahren dramatisch verschärfen und Arbeitgeber werden sich bemühen müssen, Arbeitnehmer zu sich zu locken. Der "Streik von Morgen" ist nicht mehr die Trillerpfeiffen-Party in roter Mülltüte, sondern schlicht die Kündigung, weil man ein besseres Jobangebot hat. ...
Zuneigen tut sich da nichts, es ist schon eingetreten.
Ingenieure, Informatiker.. weiß jeder, aber auch jeder Bus- oder Bahnfahrer kann einfach kündigen wenn es ihm zu bunt wird und bekommt ganz schnell etwas neues. Kindergärtner, Ärzte, Lehrer, Gastronomiepersonal, Soldaten aller Dienstgrade, Lebensmitteleinzelhandel... einfach alles bei dem man ein bisschen zuverlässig und qualifiziert sein muss.

Jeder Mensch in Deutschland verbraucht die Fachkraft unzähliger anderer Menschen, für die diversen Aspekte der funktionierenden Gesellschaft. Wer weniger Fachkraft einbringt als er bezieht vergrößert den Mangel, und das wird seit 9 Jahren massiv betrieben.

NelsonMuntz

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #2267 am: 17.08.2024 21:30 »

Ich auch, daher berichtige ich Sie mal. Der Mittelstand fängt in Deutschland eher so ab 200.000€ Einkommen pro Jahr an, die Mittelschicht liegt sehr, sehr weit darunter.

Entschuldigung, aber hier kurz zur Klarstellung:

Es gibt bezogen auf Einkommen und Vermögen die Begrifflichkeit der "Schicht". Das ist manchmal etwas unscharf, weil sich hier keine klaren Grenzen ziehen lassen (Kannte selbst einen Lageristen mit einem Porsche (Neuwagen) ;)).

Aber: Unter Mittelstand versteht man immer ein Unternehmen - Hier sprechen wir also über Umsätze, nicht über Einkommen.

Das nur am Rande.


daseinsvorsorge

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #2268 am: 17.08.2024 21:42 »
... Ehrlich wären die Nichtmitglieder, wenn sie auf ihre obersten Chefs losgehen und erklären, dass die Ergebnisse sie doch gar nicht betreffen, auch wenn es tarifvertraglich möglich ist. Dass sie deutlich mehr Geld verlangen oder ansonsten die Koffer packen. Weil bei den meisten dann die Fresse dann größer ist als die Eier dick sind, bleibt es dann bei den mutlosen Kommentaren hier. Sehr sehr unwürdig für die Fach-und Führungselite EG >9a
Neben dem abfälligen Ausdruck ist auch der Mangel an Verständis und die einen vermeintlich notwendigen Klassenkampf führende Egomanie ein Grund, warum es manchmal eben nicht für mehr als eine E9a reicht.

Ich sag mal so: Selbst gewähltes Schicksal.


Ich sag mal so: dass mein Job nur mit S14 bezahlt wird, ist tatsächlich zu wenig. Aber immerhin schon mehr als EG 10, die habe ich hinter mir gelassen. Und die nächste Aufwertungsrunde SuE steht schon Anfang 27 an. Dann gehts um die EG 11. Die ganze Aufwertung seit 2009 wäre ohne Gewerkschaften nicht machbar gewesen. Und nur weil man S14 ist, muss man die Probleme von Kolleginnen, die weniger verdienen, nicht zwingend vergessen.






daseinsvorsorge

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« Antwort #2269 am: 18.08.2024 11:17 »
...
Aber zwischen hier so zu lesenden Ankündigungen und tatsächlichem Wechsel liegen bei nicht wenigen noch ein paar sekundäre Vorteile, die man aber auch nicht aufgeben will - wie zb Sicherheit, weil Frau schwanger oder gerade Hausbau - näherer Arbeitsweg etc. Grundsätzlich ok- aber dann auch dazu stehen. Weil viele diese mentale Schieflage nicht aushalten, kann man ja  wenigstens noch auf die Gewerkschaften eindreschen. Und schon ist wieder alles ok

 … Dennoch kann man konstatieren, das gerade untere EG gegenüber der pW finanziell sogar im Vorteil sind. Das forciert verdi leider immer weiter und natürlich kommt irgendwann der Punkt, an dem in oberen EGs der Gap zu groß wird. Ich bekomme zurzeit grob 74k brutto (TV-L) - in der pW würde ich locker auf 90k kommen - noch greift bei mir hier die Gemütlichkeit des öD, aber das muss nicht ewig so gehen. (Zum Thema Job-Sicherheit: Ich bekomme pro Woche ca. 5 Recruiter-Anfragen, wenn ich mich auf XING suchend schalte).

Warum leider ? Die Gewerkschaften sind vorallem ihren Mitgliedern verpflichtet. Wenn die meisten davon > EG 9a - so what ?Ich selber war auch schon davon betroffen, dass jüngere Kolleginnen im SuE in 2009 deutlich mehr bekommen hatten als ich. Auf die Idee, ich trete aus, wäre ich nie gekommen.

Und Sie bestätigen doch meine These, dass Geld gegen „ Gemütlichkeit „ getauscht wird.wozu dann noch die Beschwerden ? Denn für die 16 k mehr muss man auch mehr machen und wohl nicht zb freitags spätestens um 1430 Feierabend machen. Schade, dass insbesondere die sog. Fach- und Führungskräfte > EG 9a das nicht wahrhaben wollen.
Abbsolut korrekt.
Doof nur, wenn die Gewerkschaften behaupten, sie würden für alle verhandeln und dann aber gegen die Mehrheit (im TV-L ist die Mehrheit >9a)  Abschlüsse vorantrieben
Ein wenig mehr Ehrlichkeit wäre angebracht…
Da haben Sie völlig Recht. Ehrlich wären die Nichtmitglieder, wenn sie auf ihre obersten Chefs losgehen und erklären, dass die Ergebnisse sie doch gar nicht betreffen, auch wenn es tarifvertraglich möglich ist. Dass sie deutlich mehr Geld verlangen oder ansonsten die Koffer packen. Weil bei den meisten dann die Fresse dann größer ist als die Eier dick sind, bleibt es dann bei den mutlosen Kommentaren hier. Sehr sehr unwürdig für die Fach-und Führungselite EG >9a
Also ich hören von der Masse der oberen kein Gejammere, denn die gehen oder verhandeln.
und die die Jammern und der Gewerkschaft die Schuld für ihr schlechtes Einkommen geben, ohne in der Gewerkschaft zu sein, dass sind doch die Looser die keiner braucht.
und davon gibt es durchaus genug.
absolut korrekt.
Aber was du verkennst, ist halt, dass die Gewerkschaften Lügen, wenn sie behaupten für alle zu verhandeln.
Und das sie mit diesem Auftreten, jeden klar denkenden oberen davon Abschrecken, einzutreten.

Ich werden never ever bei v eintreten, ich mache aber mehr Gewerkschaftsarbeit als den Vs bei uns Lieb ist, weil ich eben Ergebnisse erziel.
Mehr flexibilität im TV System wird aber leider von diesen Vs verhindert.


Ich höre

NelsonMuntz

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #2270 am: 18.08.2024 11:20 »
Ich sag mal so: dass mein Job nur mit S14 bezahlt wird, ist tatsächlich zu wenig.

Echt? Ist das so? Und woran könnte man diese These konkret festmachen?

(Ist eine ernstgemeinte Frage!)

Zitat
... Aber immerhin schon mehr als EG 10, die habe ich hinter mir gelassen. Und die nächste Aufwertungsrunde SuE steht schon Anfang 27 an. Dann gehts um die EG 11. Die ganze Aufwertung seit 2009 wäre ohne Gewerkschaften nicht machbar gewesen. Und nur weil man S14 ist, muss man die Probleme von Kolleginnen, die weniger verdienen, nicht zwingend vergessen.

Hier vielleicht mal der folgende Gedanke: Der Bereich SuE hat einen sehr direkten Kontakt zur Bevölkerung und Mängel haben hier oft einen spürbaren Impact beim Bürger. Dadurch entsteht ein weiterer Angriffsvektor durch die politische Dimension dieses Bereiches. Diesen Effekt haben weder Informatiker noch Bauingenieure oder Geologen.

Dazu muss an allein die Masse dieses Bereiches beachten, die eine "Sonderbehandlung" im Rahmen des TVöD ermöglicht.

Deine guten Erfahrungen basieren also vielleicht nicht nur auf der glorreichen Gewerkschaftsarbeit und sind auch so gar nicht auf andere Bereiche übertragbar.

Ob Dich das Sockel-, Fest- und Mindestbetrags-Feuerwerk von verdi auf Dauer glücklich machen wird (in der Grenzbetrachtung nivelliert man dadurch ja alle EG und Deine S14 wird sich irgendwann kaum mehr von einer S9 oder S5 unterscheiden), musst Du Dir selbst beantworten.

daseinsvorsorge

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« Antwort #2271 am: 18.08.2024 15:11 »
...
Aber zwischen hier so zu lesenden Ankündigungen und tatsächlichem Wechsel liegen bei nicht wenigen noch ein paar sekundäre Vorteile, die man aber auch nicht aufgeben will - wie zb Sicherheit, weil Frau schwanger oder gerade Hausbau - näherer Arbeitsweg etc. Grundsätzlich ok- aber dann auch dazu stehen. Weil viele diese mentale Schieflage nicht aushalten, kann man ja  wenigstens noch auf die Gewerkschaften eindreschen. Und schon ist wieder alles ok

 … Dennoch kann man konstatieren, das gerade untere EG gegenüber der pW finanziell sogar im Vorteil sind. Das forciert verdi leider immer weiter und natürlich kommt irgendwann der Punkt, an dem in oberen EGs der Gap zu groß wird. Ich bekomme zurzeit grob 74k brutto (TV-L) - in der pW würde ich locker auf 90k kommen - noch greift bei mir hier die Gemütlichkeit des öD, aber das muss nicht ewig so gehen. (Zum Thema Job-Sicherheit: Ich bekomme pro Woche ca. 5 Recruiter-Anfragen, wenn ich mich auf XING suchend schalte).

Warum leider ? Die Gewerkschaften sind vorallem ihren Mitgliedern verpflichtet. Wenn die meisten davon > EG 9a - so what ?Ich selber war auch schon davon betroffen, dass jüngere Kolleginnen im SuE in 2009 deutlich mehr bekommen hatten als ich. Auf die Idee, ich trete aus, wäre ich nie gekommen.

Und Sie bestätigen doch meine These, dass Geld gegen „ Gemütlichkeit „ getauscht wird.wozu dann noch die Beschwerden ? Denn für die 16 k mehr muss man auch mehr machen und wohl nicht zb freitags spätestens um 1430 Feierabend machen. Schade, dass insbesondere die sog. Fach- und Führungskräfte > EG 9a das nicht wahrhaben wollen.
Abbsolut korrekt.
Doof nur, wenn die Gewerkschaften behaupten, sie würden für alle verhandeln und dann aber gegen die Mehrheit (im TV-L ist die Mehrheit >9a)  Abschlüsse vorantrieben
Ein wenig mehr Ehrlichkeit wäre angebracht…
Da haben Sie völlig Recht. Ehrlich wären die Nichtmitglieder, wenn sie auf ihre obersten Chefs losgehen und erklären, dass die Ergebnisse sie doch gar nicht betreffen, auch wenn es tarifvertraglich möglich ist. Dass sie deutlich mehr Geld verlangen oder ansonsten die Koffer packen. Weil bei den meisten dann die Fresse dann größer ist als die Eier dick sind, bleibt es dann bei den mutlosen Kommentaren hier. Sehr sehr unwürdig für die Fach-und Führungselite EG >9a
Also ich hören von der Masse der oberen kein Gejammere, denn die gehen oder verhandeln.
und die die Jammern und der Gewerkschaft die Schuld für ihr schlechtes Einkommen geben, ohne in der Gewerkschaft zu sein, dass sind doch die Looser die keiner braucht.
und davon gibt es durchaus genug.
absolut korrekt.
Aber was du verkennst, ist halt, dass die Gewerkschaften Lügen, wenn sie behaupten für alle zu verhandeln.
Und das sie mit diesem Auftreten, jeden klar denkenden oberen davon Abschrecken, einzutreten.

Ich werden never ever bei v eintreten, ich mache aber mehr Gewerkschaftsarbeit als den Vs bei uns Lieb ist, weil ich eben Ergebnisse erziel.
Mehr flexibilität im TV System wird aber leider von diesen Vs verhindert.


Ich höre
Dass die Gewerkschaften lügen, würde ich so nicht sagen. Sie grenzen sich mE aber nicht genug von Nichtmitgliedern ab. Ich würde mir wünschen, dass die Gewerkschaften die von den AGs in jeder Tarifrunde bezifferten kosten um ca: 70% reduzieren. Wenn die AGs die Ergebnisse auf alle übertragen , obwohl sie dies nicht müssten, sollen sie aufhören, die Kosten zu bejammern

Und da wären wir wieder bei fehlender Ehrlickeit- sowohl auf Seiten der AGs als auch der Nichtmitglieder:Die AGs tun alles, um die Gewerkschaften zu schwächen, singen aber ein stets ein Loblied auf die Institutionen wie Gewerkschaften. Die Nichtmitglieder müssten einfach nur die Klappe halten; denn sie bekommen einen Tarifvertrag frei Haus. Aber ohne Gewerkschaften keine Tarifverträge- so mein Wissensstand.

daseinsvorsorge

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« Antwort #2272 am: 18.08.2024 16:25 »
Ich sag mal so: dass mein Job nur mit S14 bezahlt wird, ist tatsächlich zu wenig.

Echt? Ist das so? Und woran könnte man diese These konkret festmachen?

(Ist eine ernstgemeinte Frage!)

Zitat
... Aber immerhin schon mehr als EG 10, die habe ich hinter mir gelassen. Und die nächste Aufwertungsrunde SuE steht schon Anfang 27 an. Dann gehts um die EG 11. Die ganze Aufwertung seit 2009 wäre ohne Gewerkschaften nicht machbar gewesen. Und nur weil man S14 ist, muss man die Probleme von Kolleginnen, die weniger verdienen, nicht zwingend vergessen.

Hier vielleicht mal der folgende Gedanke: Der Bereich SuE hat einen sehr direkten Kontakt zur Bevölkerung und Mängel haben hier oft einen spürbaren Impact beim Bürger. Dadurch entsteht ein weiterer Angriffsvektor durch die politische Dimension dieses Bereiches. Diesen Effekt haben weder Informatiker noch Bauingenieure oder Geologen.

Dazu muss an allein die Masse dieses Bereiches beachten, die eine "Sonderbehandlung" im Rahmen des TVöD ermöglicht.

Deine guten Erfahrungen basieren also vielleicht nicht nur auf der glorreichen Gewerkschaftsarbeit und sind auch so gar nicht auf andere Bereiche übertragbar.

Ob Dich das Sockel-, Fest- und Mindestbetrags-Feuerwerk von verdi auf Dauer glücklich machen wird (in der Grenzbetrachtung nivelliert man dadurch ja alle EG und Deine S14 wird sich irgendwann kaum mehr von einer S9 oder S5 unterscheiden), musst Du Dir selbst beantworten.
Tja- da bleibt IT/Ingenieure wohl nur Opferrolle im öD. Zu wenige, um sich zu organisieren. Zu unbedeutend, dass sich die öffentlichkeit dafür wirklich interessiert. Dabei könnten sie alle wenigstens im Paradies der PW landen , tun dies aber nicht.  Stattdessen opfern sie sich auf und verbleiben im Verlies des öd- was für ein Schicksal.

Selbst wenn es keine Mindestbeträge gäbe, würden die AGs diese Gelder nicht auf die Fach- und Führungskräfte EG>9a verteilen, sondern ganz einsparen. Dann hätten diese Mitarbeiterinnen zwar keinen Cent mehr- aber ein besseres Gefühl, weil der Abstand zu den unteren EGs beibehalten bleibt. Immerhin etwas.




TVOEDAnwender

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« Antwort #2273 am: 18.08.2024 16:54 »
Ich hab ne Idee: Entgelttabelle nur noch bis EG 9a, darüber alles ÜT/AT. Dann müsste doch ALLES besser werden, oder?

Ramirez

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« Antwort #2274 am: 18.08.2024 17:19 »

Ich auch, daher berichtige ich Sie mal. Der Mittelstand fängt in Deutschland eher so ab 200.000€ Einkommen pro Jahr an, die Mittelschicht liegt sehr, sehr weit darunter.

Entschuldigung, aber hier kurz zur Klarstellung:

Es gibt bezogen auf Einkommen und Vermögen die Begrifflichkeit der "Schicht". Das ist manchmal etwas unscharf, weil sich hier keine klaren Grenzen ziehen lassen (Kannte selbst einen Lageristen mit einem Porsche (Neuwagen) ;)).

Aber: Unter Mittelstand versteht man immer ein Unternehmen - Hier sprechen wir also über Umsätze, nicht über Einkommen.

Das nur am Rande.
Richtig, und wer ein mittelständisches Unternehmen besitzt liegt in der Masse bei über 200.000€ Einkommen.
Noch deutlicher, die Eigentümer von mittelständischen Unternehmen gehören zu 99% zur Oberschicht und nicht zur Mittelschicht und genau das ist verwechselt worden.
Da das in der Politik absichtlich gemacht wird, weil der Mittelstandsentlastung dann auch der Gärtner irgendwie zustimmt, muss man es eben deutlich herausstellen.

NelsonMuntz

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« Antwort #2275 am: 18.08.2024 17:48 »
Ich hab ne Idee: Entgelttabelle nur noch bis EG 9a, darüber alles ÜT/AT. Dann müsste doch ALLES besser werden, oder?

Habe ich ja schon vorgeschlagen, aber unsere Daseinsvorsorge will das nicht - und die hat die Macht der Gewerkschaft hinter sich ;)

Tja- da bleibt IT/Ingenieure wohl nur Opferrolle im öD. Zu wenige, um sich zu organisieren. Zu unbedeutend, dass sich die öffentlichkeit dafür wirklich interessiert. Dabei könnten sie alle wenigstens im Paradies der PW landen , tun dies aber nicht.  Stattdessen opfern sie sich auf und verbleiben im Verlies des öd- was für ein Schicksal.

Was stimmt nicht mit Dir? Niemand opfert herum - es wird lediglich ganz allgemein die Tarifentwicklung kritisiert. Auch ein Gap zur pW ist erklärbar und wird auch in der Breite akzeptiert - dort, wo die Vorteile des öD durch Personalmangel jedoch nicht mehr zum Tragen kommen, gehen die Leute auch wieder - Ich könnte Dir zig Beispiele aus den Kommunalverwaltungen bei uns aufzählen. Du musst das in Deinem SuE-Universum nicht selbst erlebt haben - aber Du kannst doch wenigstens akzeptieren, dass es in manchen Bereichen nicht so gut läuft, wenn Dir die Leute davon erzählen. Gleiches gilt auch für die Gewerkschaftsmitgliedschaft, die Du hier immer anpreist: In manchen Bereichen ist diese schlicht sinnbefreit im Gesamtkunstwerk TVöD. Aber deshalb weint doch keiner - denn anders als im SuE-Bereich gibt es ja für MINTler eine besser bezahlte Alternative in der pW. Ob wir im öD MINT benötigen, darfst Du gerne auf Deinem nächsten Gewerkschaftstreffen diskutieren. Wahrscheinlich ist z.B. Digitalisierung auch total überbewertet. Du bist in der Gewerkschaft, Du hast die Macht! ;)

KlammeKassen

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« Antwort #2276 am: 18.08.2024 18:38 »
Ich gehe von einem Ergebnis um die 2 Prozent Entgeltsteigerung und 2 x 0,5 h Arbeitszeitreduzierung aus. Das viel propagierte Wahlrecht zwischen Entgeltsteigerung und Arbeitszeitreduzierung wird m E nicht kommen, da viel zu aufwändig und kompliziert, jeder arbeitet dann andere Zeiten...ist in der Praxis nur schwer umsetzbar (mit Blick auf Fallzahlbemessung, Vertretungen, Teamarbeit usw.).

Wobei die Begründung "Zu aufwändig" ein reinstes Armutszeugnis wäre. Die Deutsche Bahn bietet das an und da müssen wirklich Zugfahrten und so koordiniert werden bei unterschiedlichen Arbeitszeiten. Das ist wohl etwas anspruchsvoller

MoinMoin

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« Antwort #2277 am: 18.08.2024 18:41 »
Ich gehe von einem Ergebnis um die 2 Prozent Entgeltsteigerung und 2 x 0,5 h Arbeitszeitreduzierung aus. Das viel propagierte Wahlrecht zwischen Entgeltsteigerung und Arbeitszeitreduzierung wird m E nicht kommen, da viel zu aufwändig und kompliziert, jeder arbeitet dann andere Zeiten...ist in der Praxis nur schwer umsetzbar (mit Blick auf Fallzahlbemessung, Vertretungen, Teamarbeit usw.).

Wobei die Begründung "Zu aufwändig" ein reinstes Armutszeugnis wäre. Die Deutsche Bahn bietet das an und da müssen wirklich Zugfahrten und so koordiniert werden bei unterschiedlichen Arbeitszeiten. Das ist wohl etwas anspruchsvoller
In Zeiten der Digitalisierung ist es natürlich Null Aufwand.
Aber in dieser Leben einige wohl noch nicht.

KlammeKassen

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« Antwort #2278 am: 18.08.2024 18:44 »
...
Aber zwischen hier so zu lesenden Ankündigungen und tatsächlichem Wechsel liegen bei nicht wenigen noch ein paar sekundäre Vorteile, die man aber auch nicht aufgeben will - wie zb Sicherheit, weil Frau schwanger oder gerade Hausbau - näherer Arbeitsweg etc. Grundsätzlich ok- aber dann auch dazu stehen. Weil viele diese mentale Schieflage nicht aushalten, kann man ja  wenigstens noch auf die Gewerkschaften eindreschen. Und schon ist wieder alles ok

 … Dennoch kann man konstatieren, das gerade untere EG gegenüber der pW finanziell sogar im Vorteil sind. Das forciert verdi leider immer weiter und natürlich kommt irgendwann der Punkt, an dem in oberen EGs der Gap zu groß wird. Ich bekomme zurzeit grob 74k brutto (TV-L) - in der pW würde ich locker auf 90k kommen - noch greift bei mir hier die Gemütlichkeit des öD, aber das muss nicht ewig so gehen. (Zum Thema Job-Sicherheit: Ich bekomme pro Woche ca. 5 Recruiter-Anfragen, wenn ich mich auf XING suchend schalte).

Warum leider ? Die Gewerkschaften sind vorallem ihren Mitgliedern verpflichtet. Wenn die meisten davon > EG 9a - so what ?Ich selber war auch schon davon betroffen, dass jüngere Kolleginnen im SuE in 2009 deutlich mehr bekommen hatten als ich. Auf die Idee, ich trete aus, wäre ich nie gekommen.

Und Sie bestätigen doch meine These, dass Geld gegen „ Gemütlichkeit „ getauscht wird.wozu dann noch die Beschwerden ? Denn für die 16 k mehr muss man auch mehr machen und wohl nicht zb freitags spätestens um 1430 Feierabend machen. Schade, dass insbesondere die sog. Fach- und Führungskräfte > EG 9a das nicht wahrhaben wollen.
Abbsolut korrekt.
Doof nur, wenn die Gewerkschaften behaupten, sie würden für alle verhandeln und dann aber gegen die Mehrheit (im TV-L ist die Mehrheit >9a)  Abschlüsse vorantrieben
Ein wenig mehr Ehrlichkeit wäre angebracht…
Da haben Sie völlig Recht. Ehrlich wären die Nichtmitglieder, wenn sie auf ihre obersten Chefs losgehen und erklären, dass die Ergebnisse sie doch gar nicht betreffen, auch wenn es tarifvertraglich möglich ist. Dass sie deutlich mehr Geld verlangen oder ansonsten die Koffer packen. Weil bei den meisten dann die Fresse dann größer ist als die Eier dick sind, bleibt es dann bei den mutlosen Kommentaren hier. Sehr sehr unwürdig für die Fach-und Führungselite EG >9a

Aber was du verkennst, ist halt, dass die Gewerkschaften Lügen, wenn sie behaupten für alle zu verhandeln.
Und das sie mit diesem Auftreten, jeden klar denkenden oberen davon Abschrecken, einzutreten.


Sie haben doch für EG 9b verhandelt... es wurde explizit betont, dass diese Entgeltgruppen keine höhere JSZ erhalten sollen. Sie haben sich also gut dafür eingesetzt, dass wir auf keinen Fall mehr bekommen.

Das nennt sich dann "Verhandeln für eine Nichtverbesserung" bzw. "Verhandeln (bei den oberen EG) für eine Umverteilung nach unten"

MoinMoin

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« Antwort #2279 am: 18.08.2024 18:47 »
Selbst wenn es keine Mindestbeträge gäbe, würden die AGs diese Gelder nicht auf die Fach- und Führungskräfte EG>9a verteilen, sondern ganz einsparen. Dann hätten diese Mitarbeiterinnen zwar keinen Cent mehr- aber ein besseres Gefühl, weil der Abstand zu den unteren EGs beibehalten bleibt. Immerhin etwas.
Klingt unlogisch.

Du meinst der Verteilungstopf, den die AGs verteilen wird durch Mindestbeträge größer?

Wenn es keine Mindestbeträge gäbe, sondern nur eine Prozentzahl, da wird diese Prozentzahl größer, damit am Ende das gleich ausgeschüttet wird.

ich denke eher, dass durch Mindestbeträge der AG seinen Verteilungstopf kleiner machen kann, weil er dadurch weniger Druck bekommt, da er sagen kann: Guckmal ich geben 10% Lohnsteigerung (das es nur für E1 Stufe 2 ist  wird dann nicht erwähnt )   ;D