Ich bin grundsätzlich für eine Gleichbehandlung, insbesondere, wenn man schon genausoviel dafür blechen muss...es ist dann schon etwas unfair, wenn man dann als erste und zweite Klasse behandelt wird.
Aber mir ist schon klar, dass man als jemand, der dem privilegierten System angehört (PKV und Pension) und vor allem dann bei seinen Kollegen, die angestellt sind, noch sieht, was die für horrende Abzüge jeden Monat haben, "Angst" hat, in das "Losersystem" überführt zu werden. Wer gibt schon gerne Privilegien ab?
Wenn du Kassenpatient wärst, das selbe blechen musst und siehst, dass die anderen besser und vor allem auch schneller behandelt werden, würde sich deine Sicht sehr schnell ändern
Du hast es anscheinend nicht verstanden. Ob Beamte jetzt mit in der GKV sind oder nicht, eine Verbesserung wird es nicht geben.
Das Problem sind nicht die paar Privaten, sondern das GKV-System. Ist wie mit Pensionen und Rente, da hilft es auch keinem, wenn die paar Leute mehr eintreten, Probleme werden hier nur verschoben.
Du hast es dann offenbar nicht verstanden, dass es mir nicht um die Rettung eines Systems, sondern um eine möglichst gleiche Behandlung geht. Warum sollen Beamte hier besser behandelt werden? Wie gesagt, mehr gezahlt wird in der Regel nicht dafür, die Behandlung erfolgt aber Klassen besser. Finde ich wirklich grenzwertig. warum sollte ein Ingenieur in EG11, der euch die Straßen plant und Bauwerke prüft und ein schweres Ingenieursstudium geschafft hat, nicht dieselben Vorzüge erhalten? "Augen auf bei der Berufswahl" ist hier kein Argument, weil es ohne die Spezialisten wie Ingenieure, Betriebswirte, Juristen, Mediziner, Tiermediziner, Sozialpädagogen, Geographen etc. nicht funktioniert. Die werden gebraucht - natürlich könnten auch alle einfach in die PW gehen, dem öffentlichen Dienst ist damit aber nicht geholfen.
Daher könnt ihr euer "Augen auf bei der Berufswahl" Geblubber gerne bei Leuten bringen, die den AII gemacht haben, bei diesen Spezialisten, die ja auch laut öffentlichen Dienst dringend gesucht werden, wird man mit dieser zwei Klassen Gesellschaft nicht punkten. In den unteren Stufen reicht es finanziell nicht für PKV und ohne Verbeamtung fällt die Beihilfe weg, wodurch kein finanzieller Anreiz mehr da ist.
Ich persönlich gehe davon aus, dass diese Diskussion in der breiten Mitte der Gesellschaft umso intensiver geführt werden wird, je höher die Beiträge steigen. Im Gespräch sind ja schon um die 20 % im Jahr 2030.
Daher wäre es aus Fairnessgründen am besten, dieses 2 Klassen System abzuschaffen. Man sieht diese unterschiedliche Behandlung beinahe jedes Mal wieder beim Arzt. Und das ist frustrierend, insbesondere, wenn man weiß, dass man teilweise sogar mehr von seinem Einkommen abgeben muss.
Mir ist schon klar, dass du als PKV Patient natürlich deine Vorzüge nicht aufgeben willst.... aber diese Trennung ist einfach nicht gut, insbesondere jetzt, wenn der Ärztemangel immer gravierender wird. Als Privatpatient kein Problem, da nimmt dich fast jeder Arzt sofort. Als GKV Patient viel Spaß, einen neuen Arzt zu suchen, bei dem man zuvor nicht war; beispielsweise weil der alte Arzt die Praxis aufgegeben hat und keinen Nachfolger hat.
Also lieber alle gleich schlecht behandeln und ein funktionierendes System (PKV) opfern, um ein nicht-funktionales System (GKV) künstlich länger am Leben zu halten?
Wenn man jemanden etwas nicht gönnt, obwohl es einem dadurch kein bisschen besser geht, ist das wohl Missgunst.
Ganz abgesehen davon zweifle ich stark die Aussagen an, dass man in der GKV generell so hohe Abgaben hat wie in der PKV.
Also mein verbeamtetet Kollege bezahlt ca. 350 Euro, bei der BBG sind es 401 ca.
Und jetzt? Stimmt meine Aussage wohl doch.
Er war auch etwas "schockiert", dass seine nicht verbeamteten Kollegen (die in den höheren Stufen und damit bei der BBG sind) mehr zahlen als er. Ist nunmal aber so.
Es geht nicht um Missgunst, sondern um Gleichbehandlung; warum soll dein Kollege im Zimmer, der die gleichen Aufgaben macht, eine deutlich schlechtere Behandlung bekommen?
Mir ist aber schon klar, dass alle, die jetzt die gute Behandlung erfahren, sich niemals für eine Reform aussprechen würden. Ist die Logik des Gesetzes.
In der GKV ist zu viel Gleichmacherei. Da man in die PKV nur mit sehr hohem Einkommen kommt (höher als BBG) oder Beamter sein muss, ist auch logisch, dass dort mehr Erträge für die Behandlungen zur Verfügung stehen.
Man könnte auch theoretisch einen Cut bei 50 k machen oder nur für Akademiker oder oder, wäre genauso wilkürlich wie für "Beamte und ab 70 k"
Mir geht es generell um eine Reform, ganz gleich wie diese aussehen mag, ich bin aber auch nicht in der Politik; zurzeit müssen wir nur immer mehr bezahlen (BBG steigen und Prozente auch) und die Leistung wird immer schlechter, doppelt schlechter Deal