Autor Thema: neue Tarifrunde  (Read 782612 times)

Flying

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #420 am: 26.02.2024 14:43 »
Und nun ernsthaft? Wie viel % stehen denn per se ca. zur Debatte?

Wird dir noch keiner konkret sagen können.
Ver.di erfreut sich noch an der letzten Nullrunde und wird dann irgendwann Ideen bringen.
So viel wie jetzt wirds definitiv nicht werden - da rechne ich eher mit einer ganz kleinen %Zahl und vielleicht 1-2 Stunden weniger

Pätsch

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #421 am: 26.02.2024 15:07 »
Und nun ernsthaft? Wie viel % stehen denn per se ca. zur Debatte?
Kannst im Oktober/November nochmal fragen

wurmlie

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #422 am: 26.02.2024 15:26 »
Das Problem ist Rosinenpickerei. Unterschiedliche Konstellationen ergeben immer Vorteile für die eine oder die andere Seite.

Die Ausgangsbehauptung, dass ein Beamter A11 in der höchsten Stufe Einkommensvorteile gegenüber eines Angestellten E11 in der höchsten Stufe hat, wurde mittlerweile widerlegt.

Für alles andere gilt wie immer: Aufpassen bei Lebensentscheidungen und der Berufswahl.
Selbst dann würde aber vom Beschäftigten mehr verlangt, weil man die E11 nicht so einfach bekommt wie die A11. Wenn man das berichtigen würde, wäre schon viel gewonnen, weil es dann zumindest mehr Szenarien gäbe, in denen man sich als Beschäftigter nicht schlechter stellt.

In meinem beruflichen Umfeld (Bundesbehörde) erhält man die E11 einfacher, als ein Beamter die A11, nämlich durch die Übertragung der entsprechenden Tätigkeiten.
Der Beamte müsste zunächst die Ämter A9 und A10 durchlaufen mit entsprechenden Wartezeiten und für Beförderungen notwendige überdurchschnittliche Beurteilungen.

Bei Neueinsteigern erhält der Angestellte sofort die E11, wohingegen der Beamte zunächst Probe- und Wartezeiten von mehreren Jahren durchlaufen muss. Die Tätigkeiten und Anforderungen wären jedoch dieselben.


Meine Frau ist Beamtin in NRW, während ich im öffentlichen Dienst angestellt bin. Sie bekleidet den A7, Stufe 3, und ich bin in der EG 12, Stufe 3. Aufgrund unserer Ehe, zwei Kinder und unter Berücksichtigung des Mietspiegels verdient sie derzeit netto etwa 100€ mehr als ich mit meinem abgeschlossenen Studium – 3100€ im Vergleich zu meinen 3000€ netto, und das bei nur 2 Stunden mehr Arbeit pro Woche^^. Natürlich muss sie noch die Kosten für ihre private Krankenversicherung (PKV) abziehen, etwa 240€. Unsere Kinder sind in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).

Die Vorteile der PKV (bezüglich Termine) stören mich persönlich nicht, auch wenn ich meine Meinung zu Zahnersatzleistungen revidieren könnte :D.

Vielmehr stoße ich auf Aspekte wie den Lohnersatz bei Kinderkrankentagen, bei dem Beamte 100% Lohn erhalten, im Gegensatz zu Angestellten, die etwa 90% aus der GKV erhalten. Ein weiteres entscheidendes Thema sind Krankentage im Verhältnis von Arbeitstag zu Kalendertag. Als Angestellter muss ich, wenn ich ab Donnerstag krank bin und das Wochenende über krank bleibe, am Freitag ein ärztliches Attest für das Wochenende besorgen (abhängig von der Krankheit, falls ich am Freitag noch nicht wieder gesund bin). Als Beamter hingegen benötige ich am Montag kein Attest, während ein Angestellter dies vorlegen muss, da zwischen Arbeits- und Kalendertagen unterschieden wird. Mit welcher Begründung?

Solche Feinheiten sollten meiner Meinung nach angeglichen werden, wenn es um das Kritisieren von Beamten geht. Am Ende des Tages verrichten beide Gruppen die gleiche Arbeit, es sei denn, es handelt sich um spezielle Aufgaben wie Beurkundungen (Grenzniederschriften beispielsweise). Auch im Bürgerservice arbeiten nicht nur Beamte, sondern auch Angestellte, und beide Gruppen stellen Ausweisdokumente aus.

Persönlich wünsche ich mir daher eine Vereinheitlichung der genannten Punkte, eine Lohnerhöhung von 5% über 12 Monate, die Möglichkeit von 3-4 mobilen Arbeitstagen sowie einen Kinderzuschlag für Angestellte. 35 Urlaubstage wären ebenfalls wünschenswert. Die Stundenzahl müsste meiner Meinung nach nicht reduziert werden, insbesondere dann nicht, wenn 3-4 mobile Arbeitstage bereitgestellt würden

wurmlie

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #423 am: 26.02.2024 15:49 »
*Nachtrag, bei mir ist noch das Jobrad drin und Inflationsausgleich eingerechnet. Bei meiner Frau ist der mtl. Inflationsausgleich noch nicht drin.

Umlauf

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« Antwort #424 am: 26.02.2024 17:50 »
Bei mir benötigen sowohl Beamte wie auch TB erst nach 3 Tagen ein Attest.
4 Kinderkranktage für Beamte sind da schon sehr sportlich.
TB haben 12 Tage.
Alles auf das Jahr gerechnet.

240€ für die PKV. Freut euch, dass es bei euch so günstig ist.

wurmlie

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #425 am: 26.02.2024 23:02 »
Bei mir benötigen sowohl Beamte wie auch TB erst nach 3 Tagen ein Attest.
4 Kinderkranktage für Beamte sind da schon sehr sportlich.
TB haben 12 Tage.
Alles auf das Jahr gerechnet.

240€ für die PKV. Freut euch, dass es bei euch so günstig ist.

Ja aber der Beamte benötigt das nach 3 Arbeitstagen und nicht Kalendertagen wie der TB. Deshalb das Beispiel dem Wochenende.

Die angesprochenen 4 Tage beziehen sich auf Schwerkranke und da hat der TB auch nur 4. Diese haben TB auch 100% vergütet. Es geht um die normalen Kinderkrankentage bzw. Kinderbetreuungstage
« Last Edit: 26.02.2024 23:10 von wurmlie »

JahrhundertwerkTVÖD

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« Antwort #426 am: 27.02.2024 11:14 »
Oben wird A7 mit E12 verglichen..............

Selbst dieses Beispiel zeigt mehr als eindeutig, wie schlecht die Tarifverträge sind.

Paul Stanley

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« Antwort #427 am: 27.02.2024 13:22 »
Oben wird A7 mit E12 verglichen..............

Selbst dieses Beispiel zeigt mehr als eindeutig, wie schlecht die Tarifverträge sind.

Um dies mit ein paar Zahlen zu verdeutlichen.


In einer Nachbarbehörde in einer NRW Stadt arbeiten ein Stadtinspektor A6; St8 und im Nachbarzimmer  ein Volljurist E13 St. 4
Beide sind verheiratet und haben zwei Kinder.

A6 : brutto                                    3015
Familienzuschlag                            148
1. Kind Mehrbedarf Mietstufe VII    691
2. Kind                                            677
Strukturzulage                                  82

ergeben: 4615  Brutto   und
                                                   Netto::  4080  Netto                         davon sind noch die PKV zu entrichten

Der Jurist  E13; St. 4
Brutto: 5330                                  Netto: 3600                                     GKV; Familienversicherung abgezogen

Ich habe mir nicht die Mühe gemacht darzustellen, wie es aussehen würde, sollte dieser Jurist verbeamtet werden.



JahrhundertwerkTVÖD

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« Antwort #428 am: 27.02.2024 13:52 »
Wenn die Ergebnisse der Tarifverhandlungen inhaltsgleich auf Beamte übertragen wird, wäre doch mal eine interessante Forderung:

1: Angleichung der Vergütungen (Nettogehalt)
2: + 5 % Erhöhung als neue Forderung

Verwaltungsfritze

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« Antwort #429 am: 27.02.2024 15:24 »
Der Tarifvertrag, so wie er aktuell besteht, ist Mist. Gar keine Frage.

Aber dieses ewige Gejammer und der dauernde Neid gegenüber den Beamten ist echt nicht zum aushalten..

Hugo Stieglitz

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« Antwort #430 am: 27.02.2024 15:30 »
Der Tarifvertrag, so wie er aktuell besteht, ist Mist. Gar keine Frage.

Aber dieses ewige Gejammer und der dauernde Neid gegenüber den Beamten ist echt nicht zum aushalten..
Neid ist ein unfeine Eigenschaft, da gebe ich Dir Recht. Man darf aber durchaus auf die Unterschiede/Nachteile hinweisen ohne neidisch zu sein. Bei aller Vielfalt öffentlicher Arbeitgeber ist die Ungleichbehandlung eine fortwährende Belastung des Betriebsfriedens.

KlammeKassen

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« Antwort #431 am: 27.02.2024 15:49 »
Oben wird A7 mit E12 verglichen..............

Selbst dieses Beispiel zeigt mehr als eindeutig, wie schlecht die Tarifverträge sind.

Um dies mit ein paar Zahlen zu verdeutlichen.


In einer Nachbarbehörde in einer NRW Stadt arbeiten ein Stadtinspektor A6; St8 und im Nachbarzimmer  ein Volljurist E13 St. 4
Beide sind verheiratet und haben zwei Kinder.

A6 : brutto                                    3015
Familienzuschlag                            148
1. Kind Mehrbedarf Mietstufe VII    691
2. Kind                                            677
Strukturzulage                                  82

ergeben: 4615  Brutto   und
                                                   Netto::  4080  Netto                         davon sind noch die PKV zu entrichten

Der Jurist  E13; St. 4
Brutto: 5330                                  Netto: 3600                                     GKV; Familienversicherung abgezogen

Ich habe mir nicht die Mühe gemacht darzustellen, wie es aussehen würde, sollte dieser Jurist verbeamtet werden.

Ich bin gespannt wie schnell der Beitrag von ohjeee kommt
Er sieht das ja nicht mal bei E11 vs. A11 ein, dass die Lage so ist.
Anstatt einfach zu sagen: "Ja wir sind extrem viel besser gestellt als ihr es seid. Ich freue mich jeden Tag darüber :)" wird sich mit allen Mitteln dagegen gewehrt, dass dem überhaupt nicht so ist.

Ich habe oben ja schon einmal bereits geschrieben, dass ich es für dringend notwendig halte, dass die Angestellten mal wieder an die Beamten rankommen müssten. Die Kluft wird immer größer. Und das ist gerade in Zeiten des Fachkräftemangels nicht zu vermitteln. Insbesondere bei ITlern und Ingenieuren kann man kaum damit punkten, wenn man denen erzählt, dass die Beamten beim selben Arbeitgeber ein extrem viel höheres Netto haben. Wo soll der Anreiz da herkommen?

Das ist vor allem auch beim Thema Altersvorsorge ein massives Problem. Ständig wird von Nichtfinanzierbarkeit der Renten gesprochen, obwohl alle einzahlen. Der BEitrag soll steigen, der ausgezahlte Betrag sinken.
 Zu den Pensionen gibt es merkwürdigerweise nie ein Wort.... und die sind im Gegensatz zu den Renten zu 100 % ohne eigene Beiträge finanziert.

KlammeKassen

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« Antwort #432 am: 27.02.2024 15:51 »
Oben wird A7 mit E12 verglichen..............

Selbst dieses Beispiel zeigt mehr als eindeutig, wie schlecht die Tarifverträge sind.

Es ist ja aber zum großen Teil auch selbstgemacht, weil der DBB immer wieder dieselben Ergebnisse für die Beamten fordert. Die müssten vielleicht mal sagen, dass Schluss mit der immer größer werdenden Kluft sein sollte. Die vertreten ja angeblich auch die Arbeitnehmer.....

MoinMoin

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #433 am: 27.02.2024 17:59 »
Der Tarifvertrag, so wie er aktuell besteht, ist Mist. Gar keine Frage.

Aber dieses ewige Gejammer und der dauernde Neid gegenüber den Beamten ist echt nicht zum aushalten..
Neid ist ein unfeine Eigenschaft, da gebe ich Dir Recht. Man darf aber durchaus auf die Unterschiede/Nachteile hinweisen ohne neidisch zu sein. Bei aller Vielfalt öffentlicher Arbeitgeber ist die Ungleichbehandlung eine fortwährende Belastung des Betriebsfriedens.
Klar darf und soll man,
aber da die einen die einen Rosinen picken und die anderen die anderen bei der Gesamtbetrachtung ist es halt und die dritten nicht wirklich korrekt rechnen (können) ist es am ende von 90% der Menschen nur Neid

KlammeKassen

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« Antwort #434 am: 27.02.2024 19:24 »
Wenn die Ergebnisse der Tarifverhandlungen inhaltsgleich auf Beamte übertragen wird, wäre doch mal eine interessante Forderung:

1: Angleichung der Vergütungen (Nettogehalt)
2: + 5 % Erhöhung als neue Forderung

Finde ich eine ziemlich interessante Forderung. Würde ich sofort unterschreiben :).