Autor Thema: neue Tarifrunde  (Read 104691 times)

Tagelöhner

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #60 am: 26.01.2024 11:30 »
@marcel 22

Ich kenne komischerweise keinen einzigen Beamten, der freiwillig wieder ins Angestelltenverhältnis wechseln würde, und ich kenne nicht gerade wenige. Das betrifft maximal ein paar handverlesene besonders frustrierte Einzelfälle, die karrieremäßig nicht so gut voran gekommen sind, wie sie es mal erwartet haben und bei denen die ganzen Kinder-/Ehezuschläge nicht zur Anwendung kommen und sich dadurch inzwischen benachteiligt und wie in einem beruflichen Gefängnis vorkommen.

Im Gegensatz sehe ich viel mehr Beamte, die nur noch am rumheulen sind, weil sich seit der jüngsten Rechtsprechung auf einmal fast jeder nicht mehr amtsangemessen alimentiert fühlt, komischerweise aber trotzdem keiner am Hungertuch nagen muss und sich 1-2 Urlaube im Jahr und ein gut bürgerliches Leben oftmals sogar mit eigenfinanziertem Wohneigentum problemlos finanzieren lassen.

Du scheinst daher in einer völlig anderen Lebenswirklichkeit zu leben, zumal die Vorteile des Beamtenverhältnisses  mit Nichten nur die deutlich bessere Altersversorgung sind. Langzeiterkrankungen bzw. eine frühzeitige Dienstunfähigkeit, lassen sich als Beamter auch deutlich gelassener aushalten. Bei Ärzten ist man meist auch gerner gesehen, als der 0815-Kassenpatient, der schon zu oft im Quartal in der Arztpraxis vorstellig geworden ist.

Ich hatte zum Teil auch Fälle im Behördenalltag, bei denen 1 zu 1 identische Tätigkeiten zwischen Beamten und Angestellten ausgeübt wurden, der Beamte aber mit gut 500-1000€ monatlich mehr nach Hause gegangen ist. Auf diese systemimmanente Ungerechtigkeit angesprochen, wird dann auch gerne auf die wöchentliche Mehrarbeitszeit verwiesen, die in den allermeisten Fällen, sind wir doch mal ehrlich, eh nur in der Dienststelle abgesessen wird bzw. im Homeoffice für Privatvorhaben eingesetzt wird.
« Last Edit: 26.01.2024 11:38 von Tagelöhner »

Aleksandra

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #61 am: 26.01.2024 11:33 »
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/arbeitszeiten-100.html
das liest sich ja fantastisch.
Aber dann bitte auch gut in die Verhandlungen reingehen. Forderung einer 30h Woche, wobei 35h die absolute Schmerzgrenze ist und als Verhandlungsergebnis angepeilt werden soll. Diese eine Stunde weniger von Mo-Fr macht tatsächlich unendlich viel in der Lebensqualität aus.
Von mir aus dann auch gepaart mit einer Nullrunde, aber nur wenn die Laufzeit max. 15 Monate beträgt. Dazu dann noch eine Erhöhung der Betriebsrenten und das wäre ein richtig feines Paket.

Sollte Verdi in diese Richtung denken, würde ich es mir gar fast überlegen in die Gewerkschaft einzutreten :)

Bernstein

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #62 am: 26.01.2024 11:33 »
Wie würdest du folgende Fakten einordnen?

Private Krankenversicherung
Höheres Brutto
Einstiegsamtswechsel durch Fortbildungsqualifizierungen ohne Prüfung
Unkündbarkeit
Weiterzahlen der Dienstbezüge im Krankheitsfall ohne Abzüge

Ich denke, da ist doch noch einiges an Vorteilen, was die Beamten genießen können.

Wdd3

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #63 am: 26.01.2024 11:42 »



Es ist echt lustig, wie das Beamtentum von Außen immer noch angesehen wird. Dir ist wahrscheinlich nicht bewusst wie viele Beamte (vor allem Landesbeamte) mittlerweile mit dem Gedanken spielen seinen Beamtenstatus aufzugeben, um als Angestellter weiterzuarbeiten. Ihr denkt wirklich, dass Beamte mehr verdienen, nur, weil es keine bzw. nur wenige Sozialabgaben/Steuern abgezogen werden!?

Folgende Punkte werden natürlich komplett vergessen von den "nicht Beamten":

- kein Weihnachtsgeld
- 41h Woche
- kein Streikrecht
- Tarif/Besoldungsverhandlungen immer mit einem längeren Zeitraum = schlechter als der TVÖD
- drei Jahre Probezeit, heißt z.B., dass man insgesamt vier Jahre nicht befördert werden darf nach der Ausbildung, obwohl man auf einer viel höher bewerteten Stelle arbeitet. Im Vergleich kommt ein Quereinsteiger (Angestellter) und kriegt nach dreimonatiger Probezeit die höchste Entgeltgruppe, die er kriegen kann in meinem Beispiel war es so, dass ich auf A6 bleiben musste und die Kollegen waren bereits auf EG 9a

Der einzige wirkliche Vorteil eines Beamtendaseins ist wirklich die Pension und wer weiß schon, ob man die überhaupt überlebt und wenn doch wie lange?

Das Herumheulen der Angestellten ist wirklich auf sehr hohem Niveau!
In beiden Fällen werden nur die Nachteile der eigenen Berufsgruppe gesehen. ;)

Frage: Beamtete Lehrer haben eine 41h Woche, also etwa 1800h p. A.?

Eine Pension die nahezu den doppelten Ertrag, verglichen mit der Rente, bringt und schon 5 Jahre früher erreicht wird, halte ich für erstrebenswert.

FearOfTheDuck

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #64 am: 26.01.2024 11:45 »
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/arbeitszeiten-100.html
das liest sich ja fantastisch.
Aber dann bitte auch gut in die Verhandlungen reingehen. Forderung einer 30h Woche, wobei 35h die absolute Schmerzgrenze ist und als Verhandlungsergebnis angepeilt werden soll. Diese eine Stunde weniger von Mo-Fr macht tatsächlich unendlich viel in der Lebensqualität aus.
Von mir aus dann auch gepaart mit einer Nullrunde, aber nur wenn die Laufzeit max. 15 Monate beträgt. Dazu dann noch eine Erhöhung der Betriebsrenten und das wäre ein richtig feines Paket.

Sollte Verdi in diese Richtung denken, würde ich es mir gar fast überlegen in die Gewerkschaft einzutreten :)

Wahrscheinlich lautet das Gegenangebot der AG-Seite dann 45h und der Erhalt der derzeitigen Wochenstundenzahl wird seitens Verdi als "erfolgreiche Abwehr des Angriffs auf die persönliche Freitzeitgestaltung der AN" gefeiert. ;)

MoinMoin

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #65 am: 26.01.2024 12:17 »
In beiden Fällen werden nur die Nachteile der eigenen Berufsgruppe gesehen. ;)
Ja leider, objektiv ist da meistens wenig.
[/quote]
Zitat
Eine Pension die nahezu den doppelten Ertrag, verglichen mit der Rente, bringt und schon 5 Jahre früher erreicht wird, halte ich für erstrebenswert.
Interessant: Bei der Pension muss man 40 Jahre dabei sein um die 71,75% zu erreichen, oder?

Ich komme da grob gerechnet bei mir auf 71% der vergleichbaren Pension an (also nach 40Jahre /80% nach 45) sprich bin bei 41% letzten Bruttogehalts und 47% nach 45 Jahren.
VBL  und Netto nicht inkludiert oder betrachtet. Ich alter Knacker werde nicht 100% der Rente versteuern müssen, aber in 17 Jahren müssen es mWn dann alle, was bei den Beamten schon immer der Fall war, oder?

Was mir bemerkenswert bei den Beamten erscheint ist, dass man bei Krankheit oder frühem ausscheiden recht gut vom Dienstherren versorgt wird, gleichwohl bei uns der Amtsarzt zur Fragestellung der dauerhaften Dienstunfähigkeit inzwischen standardmäßig nach 6 Monaten gefordert wird (theoretisch kann mWn der DH das nach 3 Monaten schon machen), will damit sagen, dass da die Zügel auch straffer gezogen werden.

BAT

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #66 am: 26.01.2024 12:36 »

 Ich alter Knacker werde nicht 100% der Rente versteuern müssen, aber in 17 Jahren müssen es mWn dann alle, was bei den Beamten schon immer der Fall war, oder?


Ich starte nur mit 99 % ;) - ich denke, das Thema wird noch weiter ausgefochten werden.

Die nachgelagerte Besteuerung erfolgt ja, da beide System (Beschäftigte/Beamte) gleich behandelt werden sollen. Warum man aber nicht bei den paar Millionen Beamten es geändert hat, sondern bei 40 Mio. Angestellten erschließt sich mir nicht.

marcel22

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #67 am: 26.01.2024 12:40 »
@marcel 22

Ich kenne komischerweise keinen einzigen Beamten, der freiwillig wieder ins Angestelltenverhältnis wechseln würde, und ich kenne nicht gerade wenige. Das betrifft maximal ein paar handverlesene besonders frustrierte Einzelfälle, die karrieremäßig nicht so gut voran gekommen sind, wie sie es mal erwartet haben und bei denen die ganzen Kinder-/Ehezuschläge nicht zur Anwendung kommen und sich dadurch inzwischen benachteiligt und wie in einem beruflichen Gefängnis vorkommen.

Im Gegensatz sehe ich viel mehr Beamte, die nur noch am rumheulen sind, weil sich seit der jüngsten Rechtsprechung auf einmal fast jeder nicht mehr amtsangemessen alimentiert fühlt, komischerweise aber trotzdem keiner am Hungertuch nagen muss und sich 1-2 Urlaube im Jahr und ein gut bürgerliches Leben oftmals sogar mit eigenfinanziertem Wohneigentum problemlos finanzieren lassen.

Du scheinst daher in einer völlig anderen Lebenswirklichkeit zu leben, zumal die Vorteile des Beamtenverhältnisses  mit Nichten nur die deutlich bessere Altersversorgung sind. Langzeiterkrankungen bzw. eine frühzeitige Dienstunfähigkeit, lassen sich als Beamter auch deutlich gelassener aushalten. Bei Ärzten ist man meist auch gerner gesehen, als der 0815-Kassenpatient, der schon zu oft im Quartal in der Arztpraxis vorstellig geworden ist.

Ich hatte zum Teil auch Fälle im Behördenalltag, bei denen 1 zu 1 identische Tätigkeiten zwischen Beamten und Angestellten ausgeübt wurden, der Beamte aber mit gut 500-1000€ monatlich mehr nach Hause gegangen ist. Auf diese systemimmanente Ungerechtigkeit angesprochen, wird dann auch gerne auf die wöchentliche Mehrarbeitszeit verwiesen, die in den allermeisten Fällen, sind wir doch mal ehrlich, eh nur in der Dienststelle abgesessen wird bzw. im Homeoffice für Privatvorhaben eingesetzt wird.

Dann würde ich dir mal raten einfach im Forum der Landes und Kommunalbeamten nachzuschauen, wie zufrieden die Beamten sind. Allein die Diskussionen in den Foren zeigen schon den Unterschied. Hier wird realistisch von einer 35h Woche gesprochen, wobei die Beamten immer noch davon träumen können eine 39h Woche zu erhalten, wovon nirgendswo auch die Rede von ist, weder DBB noch die Verdi haben diesbezüglich etwas in Angriff genommen.

Klar, ist Lohnfortzahlung ein Vorteil, aber WENN man es mal braucht (Wahrscheinlichkeitsvorteil).
Und unkündbar sind auch Angestellte, die seit 10 Jahren im Dienst sind und jetzt mal im Ernst bei diesem Personalengpass wird keiner gekündigt, der es nicht wirklich selbstverschuldet.

Die Unzufriedenheit der Beamten leigt nicht daran, dass sie nicht erfolgreich in ihrer Karriere geworden sind, sondern weil deren Karriere durch Gesetzesbarrieren verhindert werden.
Ein Beispiel: Ich habe eine Ausbildung im m.D. gemacht musste dann vier Jahre insgesatm warten, wegen der Probezeit und des Sprungbeförderungsverbotes bei Beamten, bis ich von A6 auf A7 befördert wurde, obwohl die Stelle auf der ich arbeite mit A8 bewertet ist. Im Vergleich sind mehrere Quereinsteiger Angestellte Kollegen dazugekommen, die nicht mal eine Verw. Ausbildung absolviert haben und konnten bereits nach drei Monaten auf die höchte Stufe, also EG 9a hochgestuft werden. Meinst du jetzt wirklich das hat in irgendeiner Weise mit fachlicher Leistung zu tuen? Und die noch wichtigere Frage findest du das wirklich Gerecht? Nicht zu vergessen, dass ich noch wöchentlich 2 Stunden mehr arbeite als die Kollegen...

Wdd3

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #68 am: 26.01.2024 12:54 »

Dann würde ich dir mal raten einfach im Forum der Landes und Kommunalbeamten nachzuschauen, wie zufrieden die Beamten sind. Allein die Diskussionen in den Foren zeigen schon den Unterschied. Hier wird realistisch von einer 35h Woche gesprochen, wobei die Beamten immer noch davon träumen können eine 39h Woche zu erhalten, wovon nirgendswo auch die Rede von ist, weder DBB noch die Verdi haben diesbezüglich etwas in Angriff genommen.

Was mich zu meiner Frage zurück bringt:


Frage: Beamtete Lehrer haben eine 41h Woche, also etwa 1800h p. A.?
 

Tagelöhner

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #69 am: 26.01.2024 12:57 »
Beamte im mD sind von der Unzufriedenheit natürlich stärker betroffen, wundert mich nicht wirklich. Aber diese Träumerei von der 35h-Woche ist halt auch illusorisch, vor allem wenn zeitgleich immer von hunderttausenden unbesetzten Stellen im ÖD gesprochen wird. Jeder wusste doch bei Eintritt ins Angestellten- bzw. Beamtenverhältnis bei einem Bundesland, worauf er sich bei der Wochenarbeitszeit einlässt. Mehr Geld bei weniger Arbeit wollen doch alle, aber man muss halt realistisch bleiben.

"Unkündbar" ist im Angestelltenverhältnis prinzipiell niemand, ein Angestellter geniest lediglich z.B. nach TV-L nur einen besonderen Kündigungsschutz, wenn er über 15 Jahre beim gleichen Arbeitgeber angestellt ist und älter als 40 Jahre ist. Damit ist die Möglichkeit einer ordentlichen betriebsbedingten Kündigung genommen. Es ist kein genereller vollumfänglicher Kündigungsschutz, sondern es gelten ganz normal die Regelungen des Kündigungsschutzgesetzes. Zugegeben kommen in der Praxis kaum Kündigungen im Angestelltenbereich vor, solange keine goldenen Löffel geklaut werden.

Du hättest dir ja auch einen Dienstherren mit besserem Stellenkegel und wohlwollenderer Beförderungspraxis suchen können, die gibt es nämlich durchaus.

Dass im Forum der Kommunal- und Landesbeamten kollektive Heulstimmung herrscht, kann ich mir gut vorstellen. Systemimmanentes Problem halt  ;D
« Last Edit: 26.01.2024 13:11 von Tagelöhner »

KlammeKassen

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« Antwort #70 am: 26.01.2024 15:01 »
Niedersachsen sind es beispielsweise "nur" 40 Stunden; Weihnachtsgeld gibt es in Niedersachsen zumindest auch wieder 500 Euro.
Bei mir bleiben beim Weihnachtsgeld aufgrund der exorbitant hohen Abzüge nicht einmal 50 % übrig... nur mal so.

Bei mir beispielsweise in der Abteilung: Kolleginnen und Kollegen, die alle die gleichen Tätigkeiten ausüben (so auch übertragen sind - bevor die Diskussion losgeht), bekommen E11 bzw. A11; bei den A11 Kollegen bleiben ca. 700 Euro mehr übrig (letzte Stufe vs. letzte Stufe) im Monat - ohne Kinder. Wenn noch Kinder vorhanden sind, wird es noch wesentlich krasser.

Das witzige finde ich immer "Ja aber ihr müsst bedenken, dass wir noch PKV zahlen müssen. Und das ist echt teuer." Ich "Darf ich mal fragen wie viel das ungefähr sind?" ; Kollege "ja so ca. 400 Euro im Monat"
Ich "Ja die zahle ich auch, habe dafür aber nicht deine Vorzüge in der Behandlung."

Und ich kenne eher Leute, die alles versuchen, um verbeamtet zu werden. Kenne jemanden, der Volljurist ist und gesagt hat, er geht, wenn er nicht verbeamtet wird. Er bezahlt mittlerweile 100 Euro weniger für seine Krankenkasse und hat den Privat-Luxus. Da die diesen Volljuristen unbedingt brauchen, haben sie sich darauf eingelassen, eine Verbeamtung vorzunehmen.

Dass jemand freiwillig seinen Beamtenstatus aufgibt, habe ich nie gehört. Alleine schon, weil die Pension ein vielfaches höher ist ohne exorbitante Abzüge für die Rentenversicherung zu haben.
Da im TVÖD nach 10 Jahren quasi eine Unkündbarkeit vorliegt, weiß ich auch nicht, warum noch Arbeitslosenversicherung gezahlt werden muss. Vor allem wird die nicht einma in der Steuererklärung mindend berücksichtigt, doppelt bitter.

Also warum ein besseres Einkommen abgeben? Wegen den 1-2 Stunden Arbeitszeit die Woche mehr? Da kann man ja sagen, dass man nur 39 Std arbeiten will.

Und zum Thema "Streik"; ist doch nicht mal notwendig, weil nahezu jedes Mal 1:1 übertragen wird.

Ich finde es nur demotivierend, dass dieser Unterschied immer größer wird. Mal sehen wie groß die Personalnot die nächsten Jahre noch wird....

Bei den letzten Abschlüssen wurde im Übrigen immer eine lange Nullrunde durch Prämien erkauft, so dass da die Beamten nicht mal länger warten mussten. Ist auch gerade im aktuellen TVÖD und TVL Abschluss so

Organisator

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« Antwort #71 am: 26.01.2024 15:24 »
Bei mir beispielsweise in der Abteilung: Kolleginnen und Kollegen, die alle die gleichen Tätigkeiten ausüben (so auch übertragen sind - bevor die Diskussion losgeht), bekommen E11 bzw. A11; bei den A11 Kollegen bleiben ca. 700 Euro mehr übrig (letzte Stufe vs. letzte Stufe) im Monat - ohne Kinder. Wenn noch Kinder vorhanden sind, wird es noch wesentlich krasser.

Der Rechner hier für Niedersachsen sagt:
A 11/7: 3779 € netto. Abzüglich 350 € KV = 3429 €
E11/6: 3221 € netto

macht eine Differenz von 208 € pro Monat. Betrachtet man noch die Jahressonderzahlung von 4000 € (brutto) sowie 2,5 % weniger Arbeitszeit für die Tarifbeschäftigten vermag ich keinen relevanten Unterschied zu erkennen.

VFA West

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« Antwort #72 am: 26.01.2024 17:17 »
Betrachtet man die ZV mal genauer, ist diese ein absoluter Witz.

KlammeKassen

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« Antwort #73 am: 26.01.2024 19:42 »
Bei mir beispielsweise in der Abteilung: Kolleginnen und Kollegen, die alle die gleichen Tätigkeiten ausüben (so auch übertragen sind - bevor die Diskussion losgeht), bekommen E11 bzw. A11; bei den A11 Kollegen bleiben ca. 700 Euro mehr übrig (letzte Stufe vs. letzte Stufe) im Monat - ohne Kinder. Wenn noch Kinder vorhanden sind, wird es noch wesentlich krasser.

Der Rechner hier für Niedersachsen sagt:
A 11/7: 3779 € netto. Abzüglich 350 € KV = 3429 €
E11/6: 3221 € netto

macht eine Differenz von 208 € pro Monat. Betrachtet man noch die Jahressonderzahlung von 4000 € (brutto) sowie 2,5 % weniger Arbeitszeit für die Tarifbeschäftigten vermag ich keinen relevanten Unterschied zu erkennen.

Wie kommst du auf 7? Geht bis Stufe 12. Wenn mit Weihnachtsgeld argumentiert wird,die 500 Euro auch nicht vergessen. Wie gesagt, bei den Angestellten bleiben nicht mal 50 % übrig.

Zudem hast du die Stellenzulage vergessen, die spuckt der Rechner so nicht aus, wird aber immer gezahlt. Da der entsprechende Kollege verheiratet ist, kommt nochmal was dazu. Müsste die Zahlen nachgucken, aber sind Stellenzulage + Verheiratetenzuschlag, wohl grob überschlagen nochmal 250 Euro, von denen ja auch viel übrig bleibt ;).

Wie gesagt, mit Kindern wird der Vergleich abartig und der Unterschied geht netto in den 4stelligen Bereich...und man merkt dann wirklich, dass die Arbeitgeber sich eine zwei Klassen "Arbeiterschaft" aufbauen, so wie es in der Medizin auch ist.

KlammeKassen

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« Antwort #74 am: 26.01.2024 19:45 »
Betrachtet man die ZV mal genauer, ist diese ein absoluter Witz.

die muss dringend reformiert pwerden. 1 % Erhöhung pro Jahr; da ist fast jeder Abschluss besser (somit Pensionssteigerung) und auch nahezu jedes Jahr die Steigerung der gesetzlichen Rente höher.

Da die Niedrigzinsphase nun vorbei ist, müsste die VBL jetzt ja normalerweise Gewinnzuschläge und Bonuspunkte ohne Ende verteilen. Zumindest war die Niedrigzinsphase der letzten Jahre immer die Begründung für die Nichtzahlung