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neue Tarifrunde

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Tagelöhner:
@marcel 22

Ich kenne komischerweise keinen einzigen Beamten, der freiwillig wieder ins Angestelltenverhältnis wechseln würde, und ich kenne nicht gerade wenige. Das betrifft maximal ein paar handverlesene besonders frustrierte Einzelfälle, die karrieremäßig nicht so gut voran gekommen sind, wie sie es mal erwartet haben und bei denen die ganzen Kinder-/Ehezuschläge nicht zur Anwendung kommen und sich dadurch inzwischen benachteiligt und wie in einem beruflichen Gefängnis vorkommen.

Im Gegensatz sehe ich viel mehr Beamte, die nur noch am rumheulen sind, weil sich seit der jüngsten Rechtsprechung auf einmal fast jeder nicht mehr amtsangemessen alimentiert fühlt, komischerweise aber trotzdem keiner am Hungertuch nagen muss und sich 1-2 Urlaube im Jahr und ein gut bürgerliches Leben oftmals sogar mit eigenfinanziertem Wohneigentum problemlos finanzieren lassen.

Du scheinst daher in einer völlig anderen Lebenswirklichkeit zu leben, zumal die Vorteile des Beamtenverhältnisses  mit Nichten nur die deutlich bessere Altersversorgung sind. Langzeiterkrankungen bzw. eine frühzeitige Dienstunfähigkeit, lassen sich als Beamter auch deutlich gelassener aushalten. Bei Ärzten ist man meist auch gerner gesehen, als der 0815-Kassenpatient, der schon zu oft im Quartal in der Arztpraxis vorstellig geworden ist.

Ich hatte zum Teil auch Fälle im Behördenalltag, bei denen 1 zu 1 identische Tätigkeiten zwischen Beamten und Angestellten ausgeübt wurden, der Beamte aber mit gut 500-1000€ monatlich mehr nach Hause gegangen ist. Auf diese systemimmanente Ungerechtigkeit angesprochen, wird dann auch gerne auf die wöchentliche Mehrarbeitszeit verwiesen, die in den allermeisten Fällen, sind wir doch mal ehrlich, eh nur in der Dienststelle abgesessen wird bzw. im Homeoffice für Privatvorhaben eingesetzt wird.

Aleksandra:

--- Zitat von: heike2106 am 24.01.2024 16:01 ---https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/arbeitszeiten-100.html

--- End quote ---
das liest sich ja fantastisch.
Aber dann bitte auch gut in die Verhandlungen reingehen. Forderung einer 30h Woche, wobei 35h die absolute Schmerzgrenze ist und als Verhandlungsergebnis angepeilt werden soll. Diese eine Stunde weniger von Mo-Fr macht tatsächlich unendlich viel in der Lebensqualität aus.
Von mir aus dann auch gepaart mit einer Nullrunde, aber nur wenn die Laufzeit max. 15 Monate beträgt. Dazu dann noch eine Erhöhung der Betriebsrenten und das wäre ein richtig feines Paket.

Sollte Verdi in diese Richtung denken, würde ich es mir gar fast überlegen in die Gewerkschaft einzutreten :)

Bernstein:
Wie würdest du folgende Fakten einordnen?

Private Krankenversicherung
Höheres Brutto
Einstiegsamtswechsel durch Fortbildungsqualifizierungen ohne Prüfung
Unkündbarkeit
Weiterzahlen der Dienstbezüge im Krankheitsfall ohne Abzüge

Ich denke, da ist doch noch einiges an Vorteilen, was die Beamten genießen können.

Wdd3:


--- Zitat von: marcel22 am 26.01.2024 11:15 ---

Es ist echt lustig, wie das Beamtentum von Außen immer noch angesehen wird. Dir ist wahrscheinlich nicht bewusst wie viele Beamte (vor allem Landesbeamte) mittlerweile mit dem Gedanken spielen seinen Beamtenstatus aufzugeben, um als Angestellter weiterzuarbeiten. Ihr denkt wirklich, dass Beamte mehr verdienen, nur, weil es keine bzw. nur wenige Sozialabgaben/Steuern abgezogen werden!?

Folgende Punkte werden natürlich komplett vergessen von den "nicht Beamten":

- kein Weihnachtsgeld
- 41h Woche
- kein Streikrecht
- Tarif/Besoldungsverhandlungen immer mit einem längeren Zeitraum = schlechter als der TVÖD
- drei Jahre Probezeit, heißt z.B., dass man insgesamt vier Jahre nicht befördert werden darf nach der Ausbildung, obwohl man auf einer viel höher bewerteten Stelle arbeitet. Im Vergleich kommt ein Quereinsteiger (Angestellter) und kriegt nach dreimonatiger Probezeit die höchste Entgeltgruppe, die er kriegen kann in meinem Beispiel war es so, dass ich auf A6 bleiben musste und die Kollegen waren bereits auf EG 9a

Der einzige wirkliche Vorteil eines Beamtendaseins ist wirklich die Pension und wer weiß schon, ob man die überhaupt überlebt und wenn doch wie lange?

Das Herumheulen der Angestellten ist wirklich auf sehr hohem Niveau!

--- End quote ---
In beiden Fällen werden nur die Nachteile der eigenen Berufsgruppe gesehen. ;)

Frage: Beamtete Lehrer haben eine 41h Woche, also etwa 1800h p. A.?

Eine Pension die nahezu den doppelten Ertrag, verglichen mit der Rente, bringt und schon 5 Jahre früher erreicht wird, halte ich für erstrebenswert.

FearOfTheDuck:

--- Zitat von: Aleksandra am 26.01.2024 11:33 ---
--- Zitat von: heike2106 am 24.01.2024 16:01 ---https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/arbeitszeiten-100.html

--- End quote ---
das liest sich ja fantastisch.
Aber dann bitte auch gut in die Verhandlungen reingehen. Forderung einer 30h Woche, wobei 35h die absolute Schmerzgrenze ist und als Verhandlungsergebnis angepeilt werden soll. Diese eine Stunde weniger von Mo-Fr macht tatsächlich unendlich viel in der Lebensqualität aus.
Von mir aus dann auch gepaart mit einer Nullrunde, aber nur wenn die Laufzeit max. 15 Monate beträgt. Dazu dann noch eine Erhöhung der Betriebsrenten und das wäre ein richtig feines Paket.

Sollte Verdi in diese Richtung denken, würde ich es mir gar fast überlegen in die Gewerkschaft einzutreten :)

--- End quote ---

Wahrscheinlich lautet das Gegenangebot der AG-Seite dann 45h und der Erhalt der derzeitigen Wochenstundenzahl wird seitens Verdi als "erfolgreiche Abwehr des Angriffs auf die persönliche Freitzeitgestaltung der AN" gefeiert. ;)

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