Autor Thema: neue Tarifrunde  (Read 795640 times)

KlammeKassen

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #780 am: 26.03.2024 13:29 »
Das Gro der Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind Verwaltungskräfte (polizisten, Soldaten und Lehrer klammere ich jetzt hier mal aus, da es kein wirkliches Pendant in der PW gibt), also muss man diese auch mit Verwaltungskräften in der PW vergleichen. Dass viele Gastronomen oder Produktionsmitarbeiter in der Coronazeit ihren Job verloren haben oder in KA gegangen sind ist tragisch, betrifft aber auch in der PW nur zum geringen Teil MA in klassischen Büro-/Verwaltungsjobs. Daher halte ich das Argument Jobsicherheit auch unter diesem Aspekt für sehr dünn.

Da tragen eher die anderen weichen Faktoren die schon genannt worden sind: Pension, Zusatzrente, bei Beamten die Fortzahlung der Besoldung im Krankheitsfall, ect.

Wirtschaft schwächelt schon stark und trotzdem hat die Bahn sogut wie alle Forderungen durchbekommen. Es sollte nächstes Jahr dringend darauf hingewiesen werden anstatt sich von der VKA wieder mit einer Nullrunde abspeisen zu lassen.

Wenn ich sehe, wie oft höherwertige Stellen bei uns ausgeschrieben werden müssen..... dann muss einfach das Gehalt noch deutlich steigen, damit es zumindest "eine Option" im Vergleich zur Privatwirtschaft bleibt.
Und vor allem in den oberen EG ab EG9b muss dringend etwas passieren

Herbert Meyer

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #781 am: 26.03.2024 13:43 »
Zitat
Und vor allem in den oberen EG ab EG9b muss dringend etwas passieren

Dafür müsste aber eine neue Gewerkschaft gegründet werden, die die Interessen der oberen Entgeltgruppen vertritt oder zumindest berücksichtigt. Dafür bin ich allerdings zu faul. Bzw., ich habe meine Energie lieber darein investiert, eine außertarifliche Bezahlung zu verhandeln. Denke, das dürfte auch für andere Angestellte des Öffentlichen Dienstes möglich sein.

NelsonMuntz

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #782 am: 26.03.2024 14:00 »

Wirtschaft schwächelt schon stark und trotzdem hat die Bahn sogut wie alle Forderungen durchbekommen. Es sollte nächstes Jahr dringend darauf hingewiesen werden anstatt sich von der VKA wieder mit einer Nullrunde abspeisen zu lassen.

Wenn ich sehe, wie oft höherwertige Stellen bei uns ausgeschrieben werden müssen..... dann muss einfach das Gehalt noch deutlich steigen, damit es zumindest "eine Option" im Vergleich zur Privatwirtschaft bleibt.
Und vor allem in den oberen EG ab EG9b muss dringend etwas passieren

Wenn ich das richtig verstanden habe, hat die GDL mit der Bahn eine Tariferhöhung mit Festbeträgen(!) ausgehandelt. ... Eine Aufwertung der höheren Entgeltgruppen sieht aber anders aus.

ohjeee

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #783 am: 26.03.2024 14:11 »
Durchaus ist "Jobsicherheit" im öD (egal ob Beamte oder Angestellt) ein Argument, keine Frage.
Die letzten 10 Jahre spielte das hingegen keine Rolle und wird auch die nächsten Jahre bei dem Fachkräftemangel keine wesentliche Rolle spielen. ja, es werden wie aktuell bspw. bei BOSCH Stellen abgebaut. Die MA sollten derzeit aber auch wieder recht problemlos einen anderen Job finden. Mit ALG I und Abfindung sollte es ja möglich sein, innerhalb von 1-2 Jahren einen neuen Job zu finden. Praktisch alle Firmen suchen händeringend Personal. Längere Arbeitslosenzeiten kann ich mir bei gut qualifizierten MA auf absehbare Zeit ehrlich gesagt nicht vorstellen.
Aber gutes Beispiel mit dem Finanzmarkt.



Ich stimme Deinem Thread zu 80% zu. Nur die ersten Sätze finde ich unpassend.

Du sprichst von den letzten 10 Jahren... Frag mal alle Leute in der Privatwirtschaft, die wegen Corona entweder ihren Job ganz verloren haben oder in Kurzarbeit waren. Davon hat man im öD absolut nichts gemerkt! Hier hatte jeder seinen Job und jeder sein Geld wie immer... Klar findet man derzeit (und in den nächsten Jahren noch viel leichter) wieder einen guten neuen Job. Aber wegen einer Pandemie innerhalb kurzer Zeit seinen Job bspw. in der Gastronomie zu verlieren, war für über 50-jährige Angestellte sicher nicht ganz einfach.

Korrekt, wenn es eng auf Kante genäht ist, kann einem Kurzarbeit (insb. mit vielen Zulagen, die nicht im Grundgehalt berücksichtigt wurden) schon an den Kragen gehen. Hier ging es ja eingangs um den gehobenen Dienst-Mangel, also BA-/FH-/HS-Studium. In meinem Freundes- und Bekanntenkreis waren viele von Kurzarbeit betroffen und entsprechend beleidigt, dass sie wieder arbeiten mussten. AG hat auf 90-95% aufgestockt, bei teilweise 100% KA, Jahressonderzahlung gab es trotzdem. Wäre mir das angeboten worden, sofort. (Aber nein, ich durfte während Corona zusätzlich am WE ran und Überstunden klotzen um die kurzfristigen Entscheidungen der Landesregierung vom Freitag Abend umzusetzen, die am Montag gelten sollten. Zum Dank gab es Ende 2021 nach fast 2 Jahren Corona eine Nullrunde!). Meine bessere Hälfte hatte freundlicherweise jeden Freitag Kurzarbeit und war happy damit. Da fehlten am Ende des Monats praktisch kein Geld (FR eh kürzerer Tag) und monatelang langes WE (Steuer außen vor, da gabs halt am Ende des Jahres weniger erstattet, zahlen mussten wir nichts).
Also der AN-Kreis um den wir im gD buhlen, hatte es während Corona in weiten Teilen besser und keine Angst vor Entlassung.
Und zum Thema 50-jährig auf Jobsuche: Die müssen Stand heute noch 17 Jahre. So lange bleibt kaum einer beim selben AG. Und selbst Ende 50 hat man noch fast 10 Jahre vor sich. Wer das als Ausschlussgrund sieht, hat keinen ernsten Personalmangel.

KlammeKassen

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #784 am: 26.03.2024 19:46 »

Wirtschaft schwächelt schon stark und trotzdem hat die Bahn sogut wie alle Forderungen durchbekommen. Es sollte nächstes Jahr dringend darauf hingewiesen werden anstatt sich von der VKA wieder mit einer Nullrunde abspeisen zu lassen.

Wenn ich sehe, wie oft höherwertige Stellen bei uns ausgeschrieben werden müssen..... dann muss einfach das Gehalt noch deutlich steigen, damit es zumindest "eine Option" im Vergleich zur Privatwirtschaft bleibt.
Und vor allem in den oberen EG ab EG9b muss dringend etwas passieren

Wenn ich das richtig verstanden habe, hat die GDL mit der Bahn eine Tariferhöhung mit Festbeträgen(!) ausgehandelt. ... Eine Aufwertung der höheren Entgeltgruppen sieht aber anders aus.

 Ja, das ist natürlich noch ausbaufähig, aber ich meinte generell: Stundenreduzierung (zwar über mehrere Jahre) und trotzdem noch zusätzlich relativ gute Entgelterhöhung.


KlammeKassen

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #785 am: 26.03.2024 19:48 »
Zitat
Und vor allem in den oberen EG ab EG9b muss dringend etwas passieren

Dafür müsste aber eine neue Gewerkschaft gegründet werden, die die Interessen der oberen Entgeltgruppen vertritt oder zumindest berücksichtigt. Dafür bin ich allerdings zu faul. Bzw., ich habe meine Energie lieber darein investiert, eine außertarifliche Bezahlung zu verhandeln. Denke, das dürfte auch für andere Angestellte des Öffentlichen Dienstes möglich sein.

Es gibt halt unterschiedliche Arbeitgeber... vielleicht hast du einen guten Arbeitgeber erwischt. Bei uns sehe ich da nahezu keine Chancen. Man tut sich mit "außertariflich" und "übertariflich" ohnehin sehr schwer bei uns (= wird abgelehnt), auch wenn es von der VKA erlaubt wäre (für bestimmte Sachen erlauben die einzelnen KAV ja bestimmte Dinge.

FearOfTheDuck

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« Antwort #786 am: 26.03.2024 20:52 »

Wirtschaft schwächelt schon stark und trotzdem hat die Bahn sogut wie alle Forderungen durchbekommen. Es sollte nächstes Jahr dringend darauf hingewiesen werden anstatt sich von der VKA wieder mit einer Nullrunde abspeisen zu lassen.

Wenn ich sehe, wie oft höherwertige Stellen bei uns ausgeschrieben werden müssen..... dann muss einfach das Gehalt noch deutlich steigen, damit es zumindest "eine Option" im Vergleich zur Privatwirtschaft bleibt.
Und vor allem in den oberen EG ab EG9b muss dringend etwas passieren

Wenn ich das richtig verstanden habe, hat die GDL mit der Bahn eine Tariferhöhung mit Festbeträgen(!) ausgehandelt. ... Eine Aufwertung der höheren Entgeltgruppen sieht aber anders aus.

Es kommt drauf an, wie dort die Gehaltstabellen aufgebaut sind. Wenn die nicht so breit aufgestellt sind wie im ÖD ist u.U. auch ein Festbetrag nicht so "schlimm". Dadurch dass das Augenmerk woanders lag, finde ich die Festbeträge + IAP "daneben" durchaus respektabel.

Johannes1893

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« Antwort #787 am: 26.03.2024 21:41 »
Was man bei der GDL abwarten muss ist, wie sich die Löhne in der Tarifrunde 2026 und 2028 entwickeln. Die erste Absenkung der Wochenarbeitszeit wird gerade dann wirksam wenn die nächste Tarifrunde beginnt und ist zum 01.01.2029 voll wirksam.

Das ist zwar Glaskugel, aber ich halte es für möglich das die GDL in den kommenden Tarifrunde geringere Abschlüsse akzeptiert bzw. keine besseren mit Verweis auf die Absenkung der Wochenarbeitszeit durchgesetzt bekommt (im Vergleich zu anderen Branchen).

FearOfTheDuck

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« Antwort #788 am: 26.03.2024 23:14 »
Das wäre möglich.

Wenn sie dann allerdings schlau sind, sagen sie: "Der Verweis "gildet" nicht, das war die Runde '24." Der GDL traue ich eine derartige Richtigstellung zu.

MoinMoin

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« Antwort #789 am: 27.03.2024 06:28 »

Wirtschaft schwächelt schon stark und trotzdem hat die Bahn sogut wie alle Forderungen durchbekommen. Es sollte nächstes Jahr dringend darauf hingewiesen werden anstatt sich von der VKA wieder mit einer Nullrunde abspeisen zu lassen.

Wenn ich sehe, wie oft höherwertige Stellen bei uns ausgeschrieben werden müssen..... dann muss einfach das Gehalt noch deutlich steigen, damit es zumindest "eine Option" im Vergleich zur Privatwirtschaft bleibt.
Und vor allem in den oberen EG ab EG9b muss dringend etwas passieren

Wenn ich das richtig verstanden habe, hat die GDL mit der Bahn eine Tariferhöhung mit Festbeträgen(!) ausgehandelt. ... Eine Aufwertung der höheren Entgeltgruppen sieht aber anders aus.

 Ja, das ist natürlich noch ausbaufähig, aber ich meinte generell: Stundenreduzierung (zwar über mehrere Jahre) und trotzdem noch zusätzlich relativ gute Entgelterhöhung.
Also hat Herr W versagt, weil er eine Nullrunde vereinbart hat, gefolgt von läppischen 2,x Prozent?

BAT

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« Antwort #790 am: 27.03.2024 09:32 »
Das sind sehr leicht ersatzbare Arbeitsplätze. Weit größere Fahrzeuge steuert man inzwischen fern.

MoinMoin

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« Antwort #791 am: 27.03.2024 10:05 »
Das sind sehr leicht ersatzbare Arbeitsplätze. Weit größere Fahrzeuge steuert man inzwischen fern.
Technisch durchaus, rechtlich durchaus noch nicht.

Philipp

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« Antwort #792 am: 27.03.2024 12:45 »
Das Gro der Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind Verwaltungskräfte (polizisten, Soldaten und Lehrer klammere ich jetzt hier mal aus, da es kein wirkliches Pendant in der PW gibt), also muss man diese auch mit Verwaltungskräften in der PW vergleichen. Dass viele Gastronomen oder Produktionsmitarbeiter in der Coronazeit ihren Job verloren haben oder in KA gegangen sind ist tragisch, betrifft aber auch in der PW nur zum geringen Teil MA in klassischen Büro-/Verwaltungsjobs. Daher halte ich das Argument Jobsicherheit auch unter diesem Aspekt für sehr dünn.

Da tragen eher die anderen weichen Faktoren die schon genannt worden sind: Pension, Zusatzrente, bei Beamten die Fortzahlung der Besoldung im Krankheitsfall, ect.

Aber interessanter Ansatz:
Vielleicht sollte man den TVÖD auch nur auf Verwaltungsmitarbeiter beziehen und für Fachkräfte einen neuen, höheren, Tarifvertrag einführen.

Käme dem Fachkräftemangel entgegen.


Organisator

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« Antwort #793 am: 27.03.2024 13:18 »
Das Gro der Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind Verwaltungskräfte (polizisten, Soldaten und Lehrer klammere ich jetzt hier mal aus, da es kein wirkliches Pendant in der PW gibt), also muss man diese auch mit Verwaltungskräften in der PW vergleichen. Dass viele Gastronomen oder Produktionsmitarbeiter in der Coronazeit ihren Job verloren haben oder in KA gegangen sind ist tragisch, betrifft aber auch in der PW nur zum geringen Teil MA in klassischen Büro-/Verwaltungsjobs. Daher halte ich das Argument Jobsicherheit auch unter diesem Aspekt für sehr dünn.

Da tragen eher die anderen weichen Faktoren die schon genannt worden sind: Pension, Zusatzrente, bei Beamten die Fortzahlung der Besoldung im Krankheitsfall, ect.

Aber interessanter Ansatz:
Vielleicht sollte man den TVÖD auch nur auf Verwaltungsmitarbeiter beziehen und für Fachkräfte einen neuen, höheren, Tarifvertrag einführen.

Käme dem Fachkräftemangel entgegen.

Und der Mitarbeiter in der Verwaltung, der z.B. Gewerbeuntersagungen ausspricht ist keine Fachkraft?

Verwaltungsfritze

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« Antwort #794 am: 27.03.2024 13:50 »
Das Gro der Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind Verwaltungskräfte (polizisten, Soldaten und Lehrer klammere ich jetzt hier mal aus, da es kein wirkliches Pendant in der PW gibt), also muss man diese auch mit Verwaltungskräften in der PW vergleichen. Dass viele Gastronomen oder Produktionsmitarbeiter in der Coronazeit ihren Job verloren haben oder in KA gegangen sind ist tragisch, betrifft aber auch in der PW nur zum geringen Teil MA in klassischen Büro-/Verwaltungsjobs. Daher halte ich das Argument Jobsicherheit auch unter diesem Aspekt für sehr dünn.

Da tragen eher die anderen weichen Faktoren die schon genannt worden sind: Pension, Zusatzrente, bei Beamten die Fortzahlung der Besoldung im Krankheitsfall, ect.

Aber interessanter Ansatz:
Vielleicht sollte man den TVÖD auch nur auf Verwaltungsmitarbeiter beziehen und für Fachkräfte einen neuen, höheren, Tarifvertrag einführen.

Käme dem Fachkräftemangel entgegen.

Die Idee finde ich nich verkehrt. Der Tarifvertrag als Grundgerüst kann ja der Gleiche bleiben, nur würde es unterschiedliche Tabellen geben und nicht nur unterschiedliche Tätigkeitsmerkmale.