Es wäre wünschenswert, wenn das Thema der verkürzten Arbeitszeit bei gleichbleibendem Gehalt nicht weiter im Fokus stünde. Ich persönlich finde 39h ok. Pendler sehen das vielleicht anders. Aber jeder hat andere Prioritäten.
Die Frage nach verfügbarem Personal bei einer Reduzierung auf 35 Stunden stellt sich dringlich. Bereits jetzt mangelt es an Arbeitskräften, und eine weitere Verkürzung könnte bestehende Engpässe verschärfen, was zu einem Anstieg der unerledigten Aufgaben führen könnte.
Es ist verständlich, dass Menschen nach höherem Gehalt und mehr Freizeit streben. Jedoch muss dies in einem finanziell tragbaren Rahmen bleiben.
Es besteht die Gefahr, dass Deutschland seinen Wohlstand gefährdet - im öffentlichen Dienst nur bedingt aber in der Wirtschaft. Ein Beispiel hierfür ist die Situation bei der Bahn, die bereits jetzt in nahezu allen Bereichen einen Mangel an Fachkräften verzeichnet. Das Schienennetz leidet unter massiven Problemen, und bald werden noch weniger Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Es stellt sich die Frage, wie diesem Personalmangel begegnet werden kann.
Alleine wenn die Boomer in Rente gehen. Wer soll diese denn ersetzen?
Eine Erhöhung der Löhne ist in erster Linie erforderlich. Es fällt auf, dass oft diejenigen am lautesten klagen, die bereits jetzt vergleichsweise wenig zu tun haben und wenig Einsatz zeigen (Erfahrungen aus dem eigenen Büro).
Eine Verkürzung der Arbeitszeit bedeutet höchstwahrscheinlich auch eine höhere Ausgabenlast, weil ich mehr Zeit zum konsumieren habe und das Gehalt bliebe gleich. Daher sollte eine Wahlmöglichkeit geschaffen werden, beispielsweise die Option, bei einer 39-Stunden-Woche zu bleiben und dafür einen höheren Lohn zu erhalten.
Des Weiteren sollten die Erfahrungsstufen überdacht werden, möglicherweise sollten sie abgeschafft oder zumindest auf drei Stufen begrenzt werden.