Autor Thema: neue Tarifrunde  (Read 845918 times)

TrexLittleArms

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #3030 am: 02.10.2024 13:50 »
und hier sieht man einmal mehr das Problem:
Die oberen EGs sollen Verantwortung Tragen und den Kopf hin halten - aber bitte schön nichts dafür bekommen.

Sockelbeträge sind - wie schon einmal erwähnt - in meinen Augen sozialistische Anpassungen im Gehaltsgefüge.

monkey

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #3031 am: 02.10.2024 13:53 »
Gegen einen maßvollen Einsatz von sog. "Sockelbeträgen" bzw. Erhöhungen in absoluten Beträgen, habe ich persönlich nichts einzuwenden.

Jedoch wurde mmn dieses "Maß" in den letzten Tarifrunden bereits mehr als ausgereizt, da nun eine lineare Erhöhung angebracht wäre um den Abstand zwischen den Gruppen nicht noch mehr zu konterkarieren.

Zumal zum jetzigen Zeitpunkt sich auch keinerlei objektive Argumente (hohe Inflation, Energiekrise etc.) ins Feld führen ließen...
Wie viel Abstand ist denn gut? Ich sehe ja von 2% bis 10% alles kreuz und quer.
Warum sollte man Inflation nicht aufführen dürfen? Ist eine Entgelterhöhung ein Vorgriff oder ein Nachziehen? Ich würde es als ein Nachziehen werten.

NelsonMuntz

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #3032 am: 02.10.2024 13:55 »
Zu einem gewissen Grad, klares ja, gerade wenn die Mehrheit der Mitglieder in den unteren Gruppen ist. Noch dazu erlebe ich Vorgesetzte in den höheren Gruppen häufig arbeitnehmer-/gewerkschaftsfeindlich. Außerdem schrieb ich schon mal vorher, dass in der P-Tabelle noch die Sondersituation herrscht, dass fast "alle" P7/P8 sind, da Stellen für höhere Qualifikation fehlen.

Ich muss leider widersprechen. Sockel- und Festbeträge stauchen die Tabelle und führen mathematisch final zu einem Einheitsgehalt. Dann macht keiner mehr eine Ausbildung oder ein Studium, weil einfachste Anlerntätigkeiten das gleiche Gehalt erzielen. Wenn dann keiner mehr da ist, der dieses Anlernen noch übernehmen kann, sterben wir alle in Doofheit ;)

In Ausnahmesituationen wie bei der Inflation in 2022/23 fände ich für untere Gruppen höhere oder gar exklusive Einmalzahlungen aber durchaus angebracht.

Tarifgeist

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« Antwort #3033 am: 02.10.2024 13:57 »
Zu einem gewissen Grad, klares ja, gerade wenn die Mehrheit der Mitglieder in den unteren Gruppen ist. Noch dazu erlebe ich Vorgesetzte in den höheren Gruppen häufig arbeitnehmer-/gewerkschaftsfeindlich. Außerdem schrieb ich schon mal vorher, dass in der P-Tabelle noch die Sondersituation herrscht, dass fast "alle" P7/P8 sind, da Stellen für höhere Qualifikation fehlen.

Ich muss leider widersprechen. Sockel- und Festbeträge stauchen die Tabelle und führen mathematisch final zu einem Einheitsgehalt. Dann macht keiner mehr eine Ausbildung oder ein Studium, weil einfachste Anlerntätigkeiten das gleiche Gehalt erzielen. Wenn dann keiner mehr da ist, der dieses Anlernen noch übernehmen kann, sterben wir alle in Doofheit ;)

In Ausnahmesituationen wie bei der Inflation in 2022/23 fände ich für untere Gruppen höhere oder gar exklusive Einmalzahlungen aber durchaus angebracht.

Genau das wollte ich zum Ausdruck bringen!

UNameIT

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #3034 am: 02.10.2024 13:59 »
Gegen einen maßvollen Einsatz von sog. "Sockelbeträgen" bzw. Erhöhungen in absoluten Beträgen, habe ich persönlich nichts einzuwenden.

Jedoch wurde mmn dieses "Maß" in den letzten Tarifrunden bereits mehr als ausgereizt, da nun eine lineare Erhöhung angebracht wäre um den Abstand zwischen den Gruppen nicht noch mehr zu konterkarieren.

Zumal zum jetzigen Zeitpunkt sich auch keinerlei objektive Argumente (hohe Inflation, Energiekrise etc.) ins Feld führen ließen...
Wie viel Abstand ist denn gut? Ich sehe ja von 2% bis 10% alles kreuz und quer.
Warum sollte man Inflation nicht aufführen dürfen? Ist eine Entgelterhöhung ein Vorgriff oder ein Nachziehen? Ich würde es als ein Nachziehen werten.

Das Problem ist einfach, dass es durch die Sockelbeträge in Kombination mit der sinkenden JSZ so sein kann, das sich ein Aufstieg auf eine höhere Entgeldgruppe oft gar nicht lohnt. Somit werden für Führungspositionen keine MAs mehr gefunden. Insofern ist auch das langfristig Negativ für die unteren Entgeldgruppen. Denn die "guten Leute" werden so nicht für Führungspositionen motiviert.

monkey

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« Antwort #3035 am: 02.10.2024 14:03 »
Zu einem gewissen Grad, klares ja, gerade wenn die Mehrheit der Mitglieder in den unteren Gruppen ist. Noch dazu erlebe ich Vorgesetzte in den höheren Gruppen häufig arbeitnehmer-/gewerkschaftsfeindlich. Außerdem schrieb ich schon mal vorher, dass in der P-Tabelle noch die Sondersituation herrscht, dass fast "alle" P7/P8 sind, da Stellen für höhere Qualifikation fehlen.

Ich muss leider widersprechen. Sockel- und Festbeträge stauchen die Tabelle und führen mathematisch final zu einem Einheitsgehalt. Dann macht keiner mehr eine Ausbildung oder ein Studium, weil einfachste Anlerntätigkeiten das gleiche Gehalt erzielen. Wenn dann keiner mehr da ist, der dieses Anlernen noch übernehmen kann, sterben wir alle in Doofheit ;)

In Ausnahmesituationen wie bei der Inflation in 2022/23 fände ich für untere Gruppen höhere oder gar exklusive Einmalzahlungen aber durchaus angebracht.

Ist schon ok, wenn du widersprichst, sonderlich überzeugend finde ich es nur nicht, weil hier keiner Einheitsgehalt gefordert hat und ich absichtlich "zu einem gewissen Grad" geschrieben habe. Mehr Qualifikation und Verantwortung soll sich schon auch auszahlen.

itseme

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #3036 am: 02.10.2024 14:03 »
Gegen einen maßvollen Einsatz von sog. "Sockelbeträgen" bzw. Erhöhungen in absoluten Beträgen, habe ich persönlich nichts einzuwenden.

Jedoch wurde mmn dieses "Maß" in den letzten Tarifrunden bereits mehr als ausgereizt, da nun eine lineare Erhöhung angebracht wäre um den Abstand zwischen den Gruppen nicht noch mehr zu konterkarieren.

Zumal zum jetzigen Zeitpunkt sich auch keinerlei objektive Argumente (hohe Inflation, Energiekrise etc.) ins Feld führen ließen...
Wie viel Abstand ist denn gut? Ich sehe ja von 2% bis 10% alles kreuz und quer.
Warum sollte man Inflation nicht aufführen dürfen? Ist eine Entgelterhöhung ein Vorgriff oder ein Nachziehen? Ich würde es als ein Nachziehen werten.

Diese Aussage kann eigentlich nur von jemanden kommen, der keine Führungsposition oder leitenden Aufgaben übernehmen muss....

Ich habe mich früher bereits darüber geärgert, dass ich mit einem Meisterbrief im Gegensatz zu den Gesellen BRUTTO nur knappe 350€ mehr hatte.
Die Gesellen sind zum Dienst gekommen, machen was ihnen gesagt wird und gehen wieder heim.
Die Vorarbeiter, Meister oder höher haften mit ihrem Kopf für ihre UND deren Fehler, können nicht stumpf arbeiten und bekommen im Verhältnis eine Brotscheibe mehr zum Frühstück.

Und nein, nicht jeder Vorgesetzte verdient seine EG, nicht jeder Geselle arbeitet stumpf und nicht alle haben die gleiche Einstellung zu ihrer Arbeit.

Frage dich doch mal selbst ob du den Job deines Vorgesetzten für 100€ netto mehr machen würdest bevor alle pauschal beschuldigt werden.

monkey

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« Antwort #3037 am: 02.10.2024 14:13 »
Gegen einen maßvollen Einsatz von sog. "Sockelbeträgen" bzw. Erhöhungen in absoluten Beträgen, habe ich persönlich nichts einzuwenden.

Jedoch wurde mmn dieses "Maß" in den letzten Tarifrunden bereits mehr als ausgereizt, da nun eine lineare Erhöhung angebracht wäre um den Abstand zwischen den Gruppen nicht noch mehr zu konterkarieren.

Zumal zum jetzigen Zeitpunkt sich auch keinerlei objektive Argumente (hohe Inflation, Energiekrise etc.) ins Feld führen ließen...
Wie viel Abstand ist denn gut? Ich sehe ja von 2% bis 10% alles kreuz und quer.
Warum sollte man Inflation nicht aufführen dürfen? Ist eine Entgelterhöhung ein Vorgriff oder ein Nachziehen? Ich würde es als ein Nachziehen werten.

Das Problem ist einfach, dass es durch die Sockelbeträge in Kombination mit der sinkenden JSZ so sein kann, das sich ein Aufstieg auf eine höhere Entgeldgruppe oft gar nicht lohnt. Somit werden für Führungspositionen keine MAs mehr gefunden. Insofern ist auch das langfristig Negativ für die unteren Entgeldgruppen. Denn die "guten Leute" werden so nicht für Führungspositionen motiviert.

Zitierst du den falschen Beitrag? Verstehe deine Antwort auf meine beiden konkreten Fragen nicht.

TrexLittleArms

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« Antwort #3038 am: 02.10.2024 14:14 »
- Anpassung der JSZ auf 100% - einheitlich über alle EGs
- Wahlweise Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden - Alternativ prozentuale Entgelt-Erhöhung
- Stufengleiche Höhergruppierung bei beibehalten der zurück gelegten Stufenlaufzeit
- prozentualle Erhöhung von 5% OHNE sozialistische Sockelbeträge

Ich wiederhole mal nach 198 Seiten meinen Wunsch - dies würde eine Gleichbehandlung aller EGs bedeuten!

monkey

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« Antwort #3039 am: 02.10.2024 14:18 »
Gegen einen maßvollen Einsatz von sog. "Sockelbeträgen" bzw. Erhöhungen in absoluten Beträgen, habe ich persönlich nichts einzuwenden.

Jedoch wurde mmn dieses "Maß" in den letzten Tarifrunden bereits mehr als ausgereizt, da nun eine lineare Erhöhung angebracht wäre um den Abstand zwischen den Gruppen nicht noch mehr zu konterkarieren.

Zumal zum jetzigen Zeitpunkt sich auch keinerlei objektive Argumente (hohe Inflation, Energiekrise etc.) ins Feld führen ließen...
Wie viel Abstand ist denn gut? Ich sehe ja von 2% bis 10% alles kreuz und quer.
Warum sollte man Inflation nicht aufführen dürfen? Ist eine Entgelterhöhung ein Vorgriff oder ein Nachziehen? Ich würde es als ein Nachziehen werten.

Diese Aussage kann eigentlich nur von jemanden kommen, der keine Führungsposition oder leitenden Aufgaben übernehmen muss....

Ich habe mich früher bereits darüber geärgert, dass ich mit einem Meisterbrief im Gegensatz zu den Gesellen BRUTTO nur knappe 350€ mehr hatte.
Die Gesellen sind zum Dienst gekommen, machen was ihnen gesagt wird und gehen wieder heim.
Die Vorarbeiter, Meister oder höher haften mit ihrem Kopf für ihre UND deren Fehler, können nicht stumpf arbeiten und bekommen im Verhältnis eine Brotscheibe mehr zum Frühstück.

Und nein, nicht jeder Vorgesetzte verdient seine EG, nicht jeder Geselle arbeitet stumpf und nicht alle haben die gleiche Einstellung zu ihrer Arbeit.

Frage dich doch mal selbst ob du den Job deines Vorgesetzten für 100€ netto mehr machen würdest bevor alle pauschal beschuldigt werden.

Wäre es eben bei mir nicht, verstehe doch. Von P7 auf P13(oder P12, gerade nicht ganz sicher) würde ich springen bei der nächsthöheren Verantwortung: stellvertretende Stationsleitung. Sind 1300€ brutto Unterschied. Für alle anderen Gruppen gibt es gar keine Stellen.
« Last Edit: 02.10.2024 14:24 von monkey »

Verwaltungsfritze

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« Antwort #3040 am: 02.10.2024 14:49 »

Wäre es eben bei mir nicht, verstehe doch. Von P7 auf P13(oder P12, gerade nicht ganz sicher) würde ich springen bei der nächsthöheren Verantwortung: stellvertretende Stationsleitung. Sind 1300€ brutto Unterschied. Für alle anderen Gruppen gibt es gar keine Stellen.

Das mag in diesem einen, speziellen Beispiel zutreffen. Und von mir aus im gesamten P-Bereich auch gerne so sein. Wenn ich aber den Verwaltungsbereich und damit größten Teil des TVöD nehme, ist es in meiner Verwaltung der Sprung von EG 10 auf EG 11, welche den Unterschied zu Führung macht. Oder nächsthöhere Führungsebene mit EG 12. Vereinzelt haben wir auch Sachbearbeitungen mit EG 11. Die Differenzbeträge kann sich gerne jeder raussuchen. Ich für meinen Teil habe bereits die Entscheidung getroffen keine Führung machen zu wollen für diese kleinen Beträge mehr.

monkey

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« Antwort #3041 am: 02.10.2024 15:01 »

Wäre es eben bei mir nicht, verstehe doch. Von P7 auf P13(oder P12, gerade nicht ganz sicher) würde ich springen bei der nächsthöheren Verantwortung: stellvertretende Stationsleitung. Sind 1300€ brutto Unterschied. Für alle anderen Gruppen gibt es gar keine Stellen.

Das mag in diesem einen, speziellen Beispiel zutreffen. Und von mir aus im gesamten P-Bereich auch gerne so sein. Wenn ich aber den Verwaltungsbereich und damit größten Teil des TVöD nehme, ist es in meiner Verwaltung der Sprung von EG 10 auf EG 11, welche den Unterschied zu Führung macht. Oder nächsthöhere Führungsebene mit EG 12. Vereinzelt haben wir auch Sachbearbeitungen mit EG 11. Die Differenzbeträge kann sich gerne jeder raussuchen. Ich für meinen Teil habe bereits die Entscheidung getroffen keine Führung machen zu wollen für diese kleinen Beträge mehr.

EG10 zu 11 sind je nach Stufe 3,5% bis 9,9%, in den mittleren so 5%. Scheint mir ok bis durchschnittlich normal, wenn ich so vergleiche.
https://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/vka/a/2024/a/erhoehungswerte.html

BAT

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« Antwort #3042 am: 02.10.2024 15:06 »
Jepp, gerade EG 10 auf 11 auf 12 sind Riesensprünge.

9 b auf 10 ist es halt nicht mehr, weil die 9c eingefügt wurde seinerzeit.

Die Tabellen des BAT waren da insofern wesentlich linearer, diese sonderbaren Sprünge sind erst mit dem Jahrhundertwerk TVÖD entstanden.

Verwaltungsfritze

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« Antwort #3043 am: 02.10.2024 15:07 »


EG10 zu 11 sind je nach Stufe 3,5% bis 9,9%, in den mittleren so 5%. Scheint mir ok bis durchschnittlich normal, wenn ich so vergleiche.
https://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/vka/a/2024/a/erhoehungswerte.html

Im Mittelwert sind das 300 € brutto (Stk. 1 160 € netto?) mehr für die fachliche Verantwortung eines ganzen Bereichs mit 15-30 Mitarbeitern in meiner Verwaltung. Bei aller Liebe, aber selbst in Stufe 6 bei fast 600 € brutto finde ich es noch grenzwertig, dass man für das Geld seinen Kopf hinhalten muss und die Verantwortung trägt. Das sollte sich finanziell deutlich mehr bemerkbar machen, wie z.B. in deinem Beispiel mit 1300 € brutto.

BAT

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #3044 am: 02.10.2024 15:08 »
Das ist das Problem dieser unsäglichen Stufen.

Zum Vergleich taugt natürlich nur das Vollgehalt (also Stufe 6).