Autor Thema: neue Tarifrunde  (Read 845901 times)

monkey

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #3045 am: 02.10.2024 15:12 »


EG10 zu 11 sind je nach Stufe 3,5% bis 9,9%, in den mittleren so 5%. Scheint mir ok bis durchschnittlich normal, wenn ich so vergleiche.
https://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/vka/a/2024/a/erhoehungswerte.html

Im Mittelwert sind das 300 € brutto (Stk. 1 160 € netto?) mehr für die fachliche Verantwortung eines ganzen Bereichs mit 15-30 Mitarbeitern in meiner Verwaltung. Bei aller Liebe, aber selbst in Stufe 6 bei fast 600 € brutto finde ich es noch grenzwertig, dass man für das Geld seinen Kopf hinhalten muss und die Verantwortung trägt. Das sollte sich finanziell deutlich mehr bemerkbar machen, wie z.B. in deinem Beispiel mit 1300 € brutto.

Das ist aber ein anderes Problem, ein Problem der Eingruppierung und der vorhandenen Aufgaben. Der Abstand zwischen den Gruppen ist jetzt aber nicht unnormal gering und darum ging es in der Diskussion.

BAT

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #3046 am: 02.10.2024 15:19 »

Das ist aber ein anderes Problem, ein Problem der Eingruppierung und der vorhandenen Aufgaben.


Das ist ein reines Problem der Steuer- und Abgabenlast.

Das ich den Tarif noch mal in Schutz nehmen musste, wer hätte das gedacht :P

JahrhundertwerkTVÖD

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #3047 am: 02.10.2024 15:30 »
Die Gehaltsrechner sind relativ simpel zu bedienen und zeigen ein deutliches Bild der Jahresgehälter.
Die Stauchung ist u.a. auch geschuldet der Sozialismuspauschalen und reduzierten JSZ

E13/4 zu E12/4: 1.961,88 € /Jahr d.h 163,49 € brutto/ Monat

ähnlich im Bereich der E9ér
und auch ab E14 gibt es bedingt durch die geringere JSZ im Vergleich weniger

Warum sollte nun jemand bereit sein den Kopf hinzuhalten und Verantwortung zu übernehmen? 

BAT

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #3048 am: 02.10.2024 15:32 »
600 € von 10 auf 11 sind schon adäquat, bei den Beamtentabellen ist man glaube ich recht linear immer so bei 350 € pro Besoldungsgruppe.

Tarifgeist

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #3049 am: 02.10.2024 16:13 »
Bei den Beamten sind aber auch mittlerweile viele Stellen gebündelt (z.B. a9/a11). Das bedeutet, dass die Akten, die Arbeit, die Verantwortung, ja einfach ALLES gleich bleibt....nur einer wird nach a11 besoldet und der andere halt nach a9g.

Unter der Prämisse halte ich auch die 350 (sofern Sie denn stimmen )für nicht zu wenig

JahrhundertwerkTVÖD

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #3050 am: 02.10.2024 16:53 »
Wenn die Tabellen schon gekündigt wurden, dann können sie diese auch richtig reformieren.

Nur noch maximal 3 Erfahrungsstufen
Weniger Entgeltgruppen, dafür aber auch deutlichere Unterschiede
Gleiche JSZ für alle auf 100%
Anerkennung der beruflichen Erfahrung bei Höhergruppierung und Wechsel

Beispiel: Eine Grundeinstufung + eine zusätzlich höhere Einstufung bei höherwertigeren Tätigkeiten

Die Standard Verwaltungsmitarbeiter alle in eine "neue" E6.
Dann eine "neue" E7 für höherwertigere Tätigkeiten des Verwaltungsmitarbeiters

Ähnlich bei Techniker
Ähnlich bei Ingenieure
Ähnlich bei Facharbeiter

Bei Übernahme von Führung und Verantwortung  weitere Gruppen

Wenn die Unterschiede in den Gruppen auch entsprechend vorhanden sind, lohnt es sich auch wieder den Kopf hinzuhalten und Verantwortung zu übernehmen.

Tarifgeist

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #3051 am: 02.10.2024 19:50 »
Wenn die Tabellen schon gekündigt wurden, dann können sie diese auch richtig reformieren.

Nur noch maximal 3 Erfahrungsstufen
Weniger Entgeltgruppen, dafür aber auch deutlichere Unterschiede
Gleiche JSZ für alle auf 100%
Anerkennung der beruflichen Erfahrung bei Höhergruppierung und Wechsel

Beispiel: Eine Grundeinstufung + eine zusätzlich höhere Einstufung bei höherwertigeren Tätigkeiten

Die Standard Verwaltungsmitarbeiter alle in eine "neue" E6.
Dann eine "neue" E7 für höherwertigere Tätigkeiten des Verwaltungsmitarbeiters

Ähnlich bei Techniker
Ähnlich bei Ingenieure
Ähnlich bei Facharbeiter

Bei Übernahme von Führung und Verantwortung  weitere Gruppen

Wenn die Unterschiede in den Gruppen auch entsprechend vorhanden sind, lohnt es sich auch wieder den Kopf hinzuhalten und Verantwortung zu übernehmen.

Halte ich für schwierig.
Viele Entgeltgruppen lassen die Möglichkeit zu entsprechend zu differenzieren. Ingenieur ist eben nicht gleich Ingenieur

Erpelente

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« Antwort #3052 am: 02.10.2024 20:41 »

Ich bin grundsätzlich für eine Gleichbehandlung, insbesondere, wenn man schon genausoviel dafür blechen muss...es ist dann schon etwas unfair, wenn man dann als erste und zweite Klasse behandelt wird.

Aber mir ist schon klar, dass man als jemand, der dem privilegierten System angehört (PKV und Pension) und vor allem dann bei seinen Kollegen, die angestellt sind, noch sieht, was die für horrende Abzüge jeden Monat haben, "Angst" hat, in das "Losersystem" überführt zu werden. Wer gibt schon gerne Privilegien ab?

Wenn du Kassenpatient wärst, das selbe blechen musst und siehst, dass die anderen besser und vor allem auch schneller behandelt werden, würde sich deine Sicht sehr schnell ändern

Du hast es anscheinend nicht verstanden. Ob Beamte jetzt mit in der GKV sind oder nicht, eine Verbesserung wird es nicht geben.

Das Problem sind nicht die paar Privaten, sondern das GKV-System.  Ist wie mit Pensionen und Rente, da hilft es auch keinem, wenn die paar Leute mehr eintreten, Probleme werden hier nur verschoben.

VFA West

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« Antwort #3053 am: 02.10.2024 22:31 »
"Kleinigkeiten", die aber schon große Wirkung erzielen könnten:
-stufengleiche Höhergruppierung unter Mitnahme der bereits zurückgelegten Stufenlaufzeit (wurde doch kürzlich in einem anderen Tarifvertrag durchgesetzt),
- grundsätzliche Anrechnung sämtlicher Vorzeiten im ÖD als Muss; sonstiger Zeiten als Kann; damit würde jemand der mit 20 anfängt, auch tatsächlich mit 35 Jahren in die Endstufe kommen und nicht erst z.B. mit 50

KlammeKassen

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Antw:neue Tarifrunde
« Antwort #3054 am: 03.10.2024 11:02 »

Ich bin grundsätzlich für eine Gleichbehandlung, insbesondere, wenn man schon genausoviel dafür blechen muss...es ist dann schon etwas unfair, wenn man dann als erste und zweite Klasse behandelt wird.

Aber mir ist schon klar, dass man als jemand, der dem privilegierten System angehört (PKV und Pension) und vor allem dann bei seinen Kollegen, die angestellt sind, noch sieht, was die für horrende Abzüge jeden Monat haben, "Angst" hat, in das "Losersystem" überführt zu werden. Wer gibt schon gerne Privilegien ab?

Wenn du Kassenpatient wärst, das selbe blechen musst und siehst, dass die anderen besser und vor allem auch schneller behandelt werden, würde sich deine Sicht sehr schnell ändern

Du hast es anscheinend nicht verstanden. Ob Beamte jetzt mit in der GKV sind oder nicht, eine Verbesserung wird es nicht geben.

Das Problem sind nicht die paar Privaten, sondern das GKV-System.  Ist wie mit Pensionen und Rente, da hilft es auch keinem, wenn die paar Leute mehr eintreten, Probleme werden hier nur verschoben.

Du hast es dann offenbar nicht verstanden, dass es mir nicht um die Rettung eines Systems, sondern um eine möglichst gleiche Behandlung geht. Warum sollen Beamte hier besser behandelt werden? Wie gesagt, mehr gezahlt wird in der Regel nicht dafür, die Behandlung erfolgt aber Klassen besser. Finde ich wirklich grenzwertig. warum sollte ein Ingenieur in EG11, der euch die Straßen plant und Bauwerke prüft und ein schweres Ingenieursstudium geschafft hat, nicht dieselben Vorzüge erhalten? "Augen auf bei der Berufswahl" ist hier kein Argument, weil es ohne die Spezialisten wie Ingenieure, Betriebswirte, Juristen, Mediziner, Tiermediziner, Sozialpädagogen, Geographen etc. nicht funktioniert. Die werden gebraucht - natürlich könnten auch alle einfach in die PW gehen, dem öffentlichen Dienst ist damit aber nicht geholfen.
Daher könnt ihr euer "Augen auf bei der Berufswahl" Geblubber gerne bei Leuten bringen, die den AII gemacht haben, bei diesen Spezialisten, die ja auch laut öffentlichen Dienst dringend gesucht werden, wird man mit dieser zwei Klassen Gesellschaft nicht punkten. In den unteren Stufen reicht es finanziell nicht für PKV und ohne Verbeamtung fällt die Beihilfe weg, wodurch kein finanzieller Anreiz mehr da ist.

Ich persönlich gehe davon aus, dass diese Diskussion in der breiten Mitte der Gesellschaft umso intensiver geführt werden wird, je höher die Beiträge steigen. Im Gespräch sind ja schon um die 20 % im Jahr 2030.

Daher wäre es aus Fairnessgründen am besten, dieses 2 Klassen System abzuschaffen. Man sieht diese unterschiedliche Behandlung beinahe jedes Mal wieder beim Arzt. Und das ist frustrierend, insbesondere, wenn man weiß, dass man teilweise sogar mehr von seinem Einkommen abgeben muss.
Mir ist schon klar, dass du als PKV Patient natürlich deine Vorzüge nicht aufgeben willst.... aber diese Trennung ist einfach nicht gut, insbesondere jetzt, wenn der Ärztemangel immer gravierender wird. Als Privatpatient kein Problem, da nimmt dich fast jeder Arzt sofort. Als GKV Patient viel Spaß, einen neuen Arzt zu suchen, bei dem man zuvor nicht war; beispielsweise weil der alte Arzt die Praxis aufgegeben hat und keinen Nachfolger hat.

KlammeKassen

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« Antwort #3055 am: 03.10.2024 11:10 »
"Kleinigkeiten", die aber schon große Wirkung erzielen könnten:
-stufengleiche Höhergruppierung unter Mitnahme der bereits zurückgelegten Stufenlaufzeit (wurde doch kürzlich in einem anderen Tarifvertrag durchgesetzt),
- grundsätzliche Anrechnung sämtlicher Vorzeiten im ÖD als Muss; sonstiger Zeiten als Kann; damit würde jemand der mit 20 anfängt, auch tatsächlich mit 35 Jahren in die Endstufe kommen und nicht erst z.B. mit 50

Auf jeden Fall sehr gute Vorschläge, die sich auch relativ einfach umsetzen lassen würden.

Gegebenfalls müsste auch das ganze Eingruppierungssystem oder die Entgeltordnung mal wieder überarbeitet werden. Mir ist klar, dass die Dienstpostenbewertung anders funktioniert als die Eingruppierung. Dennoch ist zu überlegen, wieso dies so oft zu unterschiedlichen Gruppen führt. Bei der Betrachtung der unterstellten Mitarbeiter für die Eingruppierung wird auch "einfach" EG11 = A11, EG12 =A12" etc. angenommen; also kann das von der Grundidee her ja nicht ganz verkehrt sein......

Beispielsweise bei uns auch Kommunalaufsicht A12 oder EG11, warum?
Die sollen den anderen Behörden doch etwas sagen, insbesondere bei Haushaltsplanung, die Kämmerer haben aber in den meisten Kommunen EG12; finde ich dann schon schwierig beispielsweise als EG11er einem EG12er den Haushalt zu verwehren. Zumal es dafür eigentlich mindestens dem gleichen Wissen über Haushaltsführung bedürfte, um diese Aufgaben ausführen zu können. Dann ist jedoch wiederum eine schlechtere Bezahlung kaum zu begrpünden.
Das ist jetzt nur ein Beispiel von vielen, wo es meiner Meinung nach nicht mehr passt mit dem ganzen Gefüge.

Langfristig wäre es daher sicherlich sinnvoll, generell mal an dieser ganzen Entgeltordnung zu werkeln.

pascal

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« Antwort #3056 am: 03.10.2024 14:40 »
ich habe die Befürchtung das Verdi sich den strukturellen Problemen des TVÖD (siehe unten) nicht annehmen wird, sondern nur eine pauschale Erhöhung fordern wird, am besten 200€ für alle, maximal noch Entlastung fordern wird, das wars dann auch. 

Dabei wären diese Aspkete, die wichtig wären anzugehen! wie 100% JSZ wie alle EG, kürze Laufzeiten der Stufen, Kinderzulagen wie bei Beamten, Zulagen oder neue Eingrupperung für Mangelberufe, Aufwertung der Pflegeberufe, Höhere Schichtzulagen und Zeitzuschläge, Erhöhung VL, Reduzierung des VBL Eigenanteil
=> denn hätten wir wieder einen attraktiven TVÖD auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels! Was da auf uns zu kommt ist glaube ich vielen noch nicht allen klar (insb. Verdi hat das nicht ausreichend im Blick finde ich) was es bedeutet!



Brownyy

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« Antwort #3057 am: 03.10.2024 17:15 »
Gegen einen maßvollen Einsatz von sog. "Sockelbeträgen" bzw. Erhöhungen in absoluten Beträgen, habe ich persönlich nichts einzuwenden.

Jedoch wurde mmn dieses "Maß" in den letzten Tarifrunden bereits mehr als ausgereizt, da nun eine lineare Erhöhung angebracht wäre um den Abstand zwischen den Gruppen nicht noch mehr zu konterkarieren.

Zumal zum jetzigen Zeitpunkt sich auch keinerlei objektive Argumente (hohe Inflation, Energiekrise etc.) ins Feld führen ließen...
Wie viel Abstand ist denn gut? Ich sehe ja von 2% bis 10% alles kreuz und quer.
Warum sollte man Inflation nicht aufführen dürfen? Ist eine Entgelterhöhung ein Vorgriff oder ein Nachziehen? Ich würde es als ein Nachziehen werten.

So viel Abstand, dass es sich lohnt eine höherwertige Tätigkeit zu übernehmen. Warum sollte man denn sonst Personalverantwortung übernehmen? Wo ist das Problem, wenn der Vorgesetzte 500 € netto mehr hat? Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen sind doch beste Beispiele. Hier läuft vieles Massiv falsch.

Anadur

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« Antwort #3058 am: 03.10.2024 17:47 »
Ich durfte zum wiederholten mal eine Regionalkonferenz des DBB besuchen. Die Hälfte der selbsternannten Gewerkschafter da gehört vor die Tür gesetzt. Der Geyer ist sich nicht zu blöd für jede noch so bescheuerte Ausrede der Arbeitgeber Verständnis aufzubringen bzw. die 1zu1 wiederzukäuen.

Was er mitnimmt aus den vorgestellten Forderungen? 6-8% Erhöhung, gerne einen Sockel und Arbeitszeit reduzieren. Letzteres war der große Aufmacher seitens der DBB Führung. Dafür wolle man kämpfen. Man hätte ja nach vielen, vielen Gesprächen mit uns, der Basis, das aus den letzten Jahren als Hauptforderung ausgemacht... 


monkey

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« Antwort #3059 am: 03.10.2024 18:31 »
So viel Abstand, dass es sich lohnt eine höherwertige Tätigkeit zu übernehmen. Warum sollte man denn sonst Personalverantwortung übernehmen? Wo ist das Problem, wenn der Vorgesetzte 500 € netto mehr hat? Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen sind doch beste Beispiele. Hier läuft vieles Massiv falsch.

Tut mir leid, kann ich gerade gar nicht nachvollziehen, vor allem weil du dich auf Krankenhaus beziehst. Wie ich schon schrieb ist der Unterschied zwischen mir als Pfleger auf Station (P7) und der nächsthöheren Verantwortungsstufe, stellvertretende Stationsleitung (P12, hatte noch mal nachgesehen), ca. 1100€ brutto. Genau deine Forderung jetzt...