Autor Thema: [NW] Stellenausschreibung: Als Volljurist A9  (Read 4845 times)

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Antw:[NW] Stellenausschreibung: Als Volljurist A9
« Antwort #15 am: 27.01.2024 00:57 »
Würde das auch nicht so leicht vom Tisch wischen. Ie Anforderungen der Justiz sind im höheren Dienst relativ hoch. Ohne mindestens ein VB geht da nichts. Und mit einem nur ausreichenden Examen bleibt oft nur die Selbstständigkeit. Da ist der g. D. und die Aussicht auf A 11 in mittlerer Frist doch nicht schlecht, insbesondere wenn Familie geplant ist und dann noch Zuschläge fällig werden. Wer sich hier bewirbt hat in der Regel keine unmittelbare Alternative im h. D. oder ner GK.

clarion

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Antw:[NW] Stellenausschreibung: Als Volljurist A9
« Antwort #16 am: 27.01.2024 08:16 »
Führungskraft zu sein, ist auch nicht jedem gegeben. Daher kann der gD auch für Volljuristen attraktiv sein.

xap

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Antw:[NW] Stellenausschreibung: Als Volljurist A9
« Antwort #17 am: 27.01.2024 08:25 »
Gerade Juristen mit schlechten Noten, landen auch schon in der Vergangenheit häufig im gehobenen Dienst.

und das ist das Problem. Ich hab doch lieber einen guten Rechtspfleger in der passenden Laufbahn als einen schlechten Jurist, der zudem noch dauerhaft unzufrieden ist, weil er ja die höhere Laufbahnbefähigung hat.

Es fehlen aber einfach Rechtspfleger. Es gibt jedoch noch genug Juristen mit schlechten Examen, die in den gehobenen Dienst möchten. Der geht auch bis A13. Viele Juristen enden mit A14/A15 im hD. Da ist der Unterschied auch nicht extrem.

Das ist Behördenlogik ;)

Wir zahlen so schlecht, dass wir kein qualifiziertes Personal finden also suchen wir einfach noch viel höher qualifiziertes Personal für unsere beschissen bezahlten Jobs. Das kann nur Realsatire sein. Ein Jurist, der sich in A9 einstellen lässt, muss ein kompletter Vollidiot sein. Und den will ich als Dienstherr in keinem Amt. Wie oft werden die A9 in dem Bereich eigentlich nach A13 durchbefördert wenn man dieses Argument hier bringt? Oder ist es die Karotte nach 20 Jahren evtl A13 zu erreichen? Das hilft dem Juristen ja ungemein in den nächsten 20 Berufsjahren.

BeamteNI

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Antw:[NW] Stellenausschreibung: Als Volljurist A9
« Antwort #18 am: 27.01.2024 10:47 »
Gerade Juristen mit schlechten Noten, landen auch schon in der Vergangenheit häufig im gehobenen Dienst.

und das ist das Problem. Ich hab doch lieber einen guten Rechtspfleger in der passenden Laufbahn als einen schlechten Jurist, der zudem noch dauerhaft unzufrieden ist, weil er ja die höhere Laufbahnbefähigung hat.

Es fehlen aber einfach Rechtspfleger. Es gibt jedoch noch genug Juristen mit schlechten Examen, die in den gehobenen Dienst möchten. Der geht auch bis A13. Viele Juristen enden mit A14/A15 im hD. Da ist der Unterschied auch nicht extrem.

Das ist Behördenlogik ;)

Wir zahlen so schlecht, dass wir kein qualifiziertes Personal finden also suchen wir einfach noch viel höher qualifiziertes Personal für unsere beschissen bezahlten Jobs. Das kann nur Realsatire sein. Ein Jurist, der sich in A9 einstellen lässt, muss ein kompletter Vollidiot sein. Und den will ich als Dienstherr in keinem Amt. Wie oft werden die A9 in dem Bereich eigentlich nach A13 durchbefördert wenn man dieses Argument hier bringt? Oder ist es die Karotte nach 20 Jahren evtl A13 zu erreichen? Das hilft dem Juristen ja ungemein in den nächsten 20 Berufsjahren.

Man wird aber oft zügig nach A11 befördert. Das ist immer noch nunmal überdurchschnittliches Gehalt für ein Akademiker, noch mehr wenn man Familie hat. Ich glaube die Realität ist hier manchmal deutlich verzerrt. Natürlich hat der Jurist dafür eine lange Ausbildung und der hD ist attraktiver. Ich weiß aber nicht, ob es sinnvoll ist die Juristen dann als Vollidioten zu bezeichnen. Es kann nunmal nicht jeder Jurist in den hD und die Alternativen in der Kanzlei werden oft schlecht bezahlt.

VaPi

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Antw:[NW] Stellenausschreibung: Als Volljurist A9
« Antwort #19 am: 27.01.2024 11:09 »
Gerade wenn man eine Familie mit 2 Kindern hat, hat man die 3500,00 € netto doch sehr fix geknackt. Man sollte immer bedenken, was diese Nettowerte für Bruttoentgelte in der freien Wirtschaft darstellen. Dazu noch eine Arbeit, fernab des Arbeitsstresses der Kanzleien und einen geregelten Alltag. Bei 3 Wochen Urlaub wird man auch nicht dumm angeschaut und Kind Krank Tage kann man auch nehmen, ohne das der drohende Finger erhoben wird.

Ich sehe das Gesamtpaket durchaus als positiv, auch wenn man natürlich bei Start in das Studium von der großen Kohle in einer renommierten Kanzlei geträumt hat. 


2strong

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Antw:[NW] Stellenausschreibung: Als Volljurist A9
« Antwort #21 am: 27.01.2024 13:13 »
Hätten die potentiellen Bewerber mal nicht Jura, sondern BWL studiert, wäre ihnen bewusst, dass die Bruttoeinkommen keine geeigneten Vergleichskennziffern sind.

InternetistNeuland

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Antw:[NW] Stellenausschreibung: Als Volljurist A9
« Antwort #22 am: 27.01.2024 13:13 »
Gerade Juristen mit schlechten Noten, landen auch schon in der Vergangenheit häufig im gehobenen Dienst.

und das ist das Problem. Ich hab doch lieber einen guten Rechtspfleger in der passenden Laufbahn als einen schlechten Jurist, der zudem noch dauerhaft unzufrieden ist, weil er ja die höhere Laufbahnbefähigung hat.

Es fehlen aber einfach Rechtspfleger. Es gibt jedoch noch genug Juristen mit schlechten Examen, die in den gehobenen Dienst möchten. Der geht auch bis A13. Viele Juristen enden mit A14/A15 im hD. Da ist der Unterschied auch nicht extrem.

Das ist Behördenlogik ;)

Wir zahlen so schlecht, dass wir kein qualifiziertes Personal finden also suchen wir einfach noch viel höher qualifiziertes Personal für unsere beschissen bezahlten Jobs. Das kann nur Realsatire sein. Ein Jurist, der sich in A9 einstellen lässt, muss ein kompletter Vollidiot sein. Und den will ich als Dienstherr in keinem Amt. Wie oft werden die A9 in dem Bereich eigentlich nach A13 durchbefördert wenn man dieses Argument hier bringt? Oder ist es die Karotte nach 20 Jahren evtl A13 zu erreichen? Das hilft dem Juristen ja ungemein in den nächsten 20 Berufsjahren.

Man wird aber oft zügig nach A11 befördert. Das ist immer noch nunmal überdurchschnittliches Gehalt für ein Akademiker, noch mehr wenn man Familie hat. Ich glaube die Realität ist hier manchmal deutlich verzerrt. Natürlich hat der Jurist dafür eine lange Ausbildung und der hD ist attraktiver. Ich weiß aber nicht, ob es sinnvoll ist die Juristen dann als Vollidioten zu bezeichnen. Es kann nunmal nicht jeder Jurist in den hD und die Alternativen in der Kanzlei werden oft schlecht bezahlt.

Vor allem in den neuen Bundesländern ist es durchaus üblich, dass du bis zur Pension niemals A11 erreicht hast.

BeamteNI

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Antw:[NW] Stellenausschreibung: Als Volljurist A9
« Antwort #23 am: 27.01.2024 14:58 »
Gerade Juristen mit schlechten Noten, landen auch schon in der Vergangenheit häufig im gehobenen Dienst.

und das ist das Problem. Ich hab doch lieber einen guten Rechtspfleger in der passenden Laufbahn als einen schlechten Jurist, der zudem noch dauerhaft unzufrieden ist, weil er ja die höhere Laufbahnbefähigung hat.

Es fehlen aber einfach Rechtspfleger. Es gibt jedoch noch genug Juristen mit schlechten Examen, die in den gehobenen Dienst möchten. Der geht auch bis A13. Viele Juristen enden mit A14/A15 im hD. Da ist der Unterschied auch nicht extrem.

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Man wird aber oft zügig nach A11 befördert. Das ist immer noch nunmal überdurchschnittliches Gehalt für ein Akademiker, noch mehr wenn man Familie hat. Ich glaube die Realität ist hier manchmal deutlich verzerrt. Natürlich hat der Jurist dafür eine lange Ausbildung und der hD ist attraktiver. Ich weiß aber nicht, ob es sinnvoll ist die Juristen dann als Vollidioten zu bezeichnen. Es kann nunmal nicht jeder Jurist in den hD und die Alternativen in der Kanzlei werden oft schlecht bezahlt.

Vor allem in den neuen Bundesländern ist es durchaus üblich, dass du bis zur Pension niemals A11 erreicht hast.


Das mag es geben. Ich kenne keinen der über 30 ist und nicht A11 im gehobenen Dienst erreicht hat. Aber alle in Niedersachsen oder Hessen. Besonders Juristen werden oft schnell befördert.

BeamteNI

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Antw:[NW] Stellenausschreibung: Als Volljurist A9
« Antwort #24 am: 27.01.2024 15:01 »
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/neue-kienbaum-studie-top-kanzleien-und-unternehmen-zahlen-juristen-drastisch-mehr-als-der-staat/29188226.html

https://www.lto.de/karriere/jura-studium/stories/detail/case-studie-jurastudierende-erwarten-das-hoechste-einstiegsgehalt-kanzleien-unternehmen

https://www.lto.de/karriere/einstiegsgehaelter


Eine A9 in NRW mit rund 37k€ im Jahr halte ich dagegen für wenig attraktiv für einen Volljuristen.

Es geht in dem Artikeln auch oft um Top-Kanzleien. Es wird zurecht kritisiert, dass die besten Juristen dann deutlich weniger als Richter oder Staatsanwalt verdienen als in den Unternehmen. Da reden wir dann aber über andere Noten in den Examen, als der Jurist, der sich auf die A9 Stelle bewirbt.

xap

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Antw:[NW] Stellenausschreibung: Als Volljurist A9
« Antwort #25 am: 27.01.2024 15:48 »
Mir ging es darum, dass hier im Thread von einem Fachkräftemangel gesprochen wurde. Die logische Konsequenz wäre den Bewerberpool nach unten zu öffnen und nicht nach oben (wie im MINT Bereich). Sicherlich gibt es auch im MINT Bereich Kollegen im gD mit Master, aber die fangen mindestens mit A10 an, teilweise mit A11. Die Stellen sind aber für Bachelor ausgeschrieben und nicht für Master. Und trotzdem würde ich von einem Juristen erwarten, dass er die Gesetze des Marktes kennt und vom Amt würde ich erwarten die Stelle nach unten zu öffnen. Aber offenbar gibt es Juristen, denen ihr Marktwert nicht klar ist. A11 ist lächerlich für das vollendete Studium, dabei bleibe ich.

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Antw:[NW] Stellenausschreibung: Als Volljurist A9
« Antwort #26 am: 27.01.2024 18:35 »
Hast Du Jura studiert?

xap

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Antw:[NW] Stellenausschreibung: Als Volljurist A9
« Antwort #27 am: 27.01.2024 19:02 »
Nein. Der Meinung darf ich trotzdem sein hoffe ich.

xap

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Antw:[NW] Stellenausschreibung: Als Volljurist A9
« Antwort #28 am: 27.01.2024 19:36 »
Ich spinne mal weiter. Frisch studierter Volljurist. Ledig, keine Kinder. 2600€ netto. Abzgl 300€ PKV.

https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/nw?id=beamte-nrw-2023&g=A_9&s=1&f=0&fstand=nv&mst=IV&z=100&zulageid=10.1&zulageid=10.2&zulage=&stj=2024&stkl=1&r=0&zkf=0&pvk=0

Und das wäre jetzt angemessen? Ernsthaft? Ich finde das unverschämt. Es mag Familienkonstellationen geben, da sieht das besser aus. Wüsste aber nicht welcher berufserfahrene Jurist mit Kindern in A9 anfangen sollte. Und bei A9 geht es nun mal los.

Das wäre so als würde man einem Arzt anbieten als Hebamme zu arbeiten mit dem Argument: Abschluss war halt nicht so doll. Hebamme ist ein wichtiger, sinnstiftender Beruf (benötigt Studium, daher der Vergleich zur A9). So einen Vorschlag würde doch vermutlich auch niemand ernst nehmen.

VaPi

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Antw:[NW] Stellenausschreibung: Als Volljurist A9
« Antwort #29 am: 27.01.2024 20:23 »
Warum regst du dich so künstlich auf?  Es ist ein Angebot an Juristen, welches eh kaum einer annehmen wird. Kein Jurist wird gezwungen Rechtspfleger zu werden/sein. Das im Beamtentum Stellenbesetzungen grundsätzlich öfter mal kein Sinn machen, sollte bekannt sein.

Ob der Lohn angemessen ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Das Durchschnittliche Bruttogehalt entspricht als Anwalt im Einstieg ca. 50.000 €. Das entspricht ca. 2700,00 € netto in Stkl.1 im Monat.

Und noch mal. Wir reden hier nicht von den Top Juristen. Die sind sowieso in ganz anderen Gehaltsregionen unterwegs.

Btw bin ich grundsätzlich auch dafür, die Laufbahn des Rechtspflegers für Rechtswissenschaftler mit Bachelor zu öffnen. Vlt. wären auch wieder Bereichsrechtspfleger denkbar.