Hallo zusammen,
derzeit bin ich in einer großen Bundesbehörde tätig, die ihre Leute überwiegend selbst ausbildet. Damit einher geht auch ein starkes internes Einstellungswesen. Damit meine ich, dass auch Fachpositionen, für die man in der Welt da draußen jahrelang studieren müsste, mit Internen besetzt werden, die ein Verwaltungsstudium gemacht haben. Das an sich ist eine andere Baustelle. Worauf ich hinaus will, ist folgende Sache:
Möchte ich mich intern als völlig Fachfremder einer Materie auf eine Stelle bewerben, beispielsweise auf die des Fotografen, ist das also, wie oben geschildert, problemlos möglich. Egal, ob ich zwanzig Jahre lang vorher nur Bescheide in Angelegenheit X gekloppt habe.
Schlimmer an der Sache ist die kuriose Regelung, dass Erfahrungen und Interessen in einem Bereich Nullkommanix bewertet werden dürfen. Selbst die Vorgesetzten der ausgeschriebenen Stellen sind machtlos und teils verzweifelt. In unserem Beispiel: Wenn ich als Verwaltungshengst nebenbei Hobbyfotograf bin, zig Seminare und Kurse besucht habe und Zuhause ein Fotostudio habe, wird mir das gar nichts bringen, denn ausschließlich die gute, alte Beurteilung zählt. Deswegen sind auch sämtliche internen Stellenausschreibung so ulkig ausgeschrieben: Es gibt einfach gar keine Voraussetzungen außer, im Fall von Beamten, in der richtigen Laufbahn zu sein.
Man kann darüber immer nur den Kopf schütteln und wundert sich dann nicht mehr, wieso bei uns so viele Dinge vermurkst werden. Ich frage mich doch: Wieso ist das so? Was will man damit bezwecken?