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Schwierige neue Kollegin- untätiger Chef

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Bea1979:
Moin,

schön, dass ich dieses Forum gefunden habe und Danke für Eure Zeit, dass Ihr Euch mein Problem mal "anhört".

Ich arbeite im ö.D. seit 12 Jahren, 4 Jahre in meiner jetzigen Dienststelle. Ich arbeite in einem kleinem Team, also 2 Kolleginnen (58+50) sowie ich (44). Vor 1 1/2 Jahre verließ uns eine Kollegin, nach langer einjähriger Suche wurde unsere neue Kollegin gefunden, die jetzt gut ein halbes Jahr in unserem Team ist.

Meine "alte" Kollegin arbeitet nur zwei Mal die Woche vor Ort (leider auch in einem anderem Gebäude und kommt deshalb zwar mal rüber, aber nie länger als 30-45 Minuten)mal zu uns. Die "neue"Kolegin sitzt im Büro nebenan.

Lange Rede, kurzer Sinn. Ich erzähle mal weiter. Die neue Kollegin kam in einer sehr ungünstigen Zeit zu uns (die Arbeit stand uns bis zum Hals und die Deadline lief unaufhörlich). Dennoch haben wir uns sehr viel Mühe gemacht, die neue Kollegin lieb zu empfangen, sie bekam das größte (mein altes Büro- habe ich freiwillig abgegeben) und schönste Büro. Blumen und was Süsses, sowie andere Nettigkeiten hatten wir vorbereitet. Die alte Kollegin hat sich provisorisch bei ihr im Büro (und ja es ist ein Doppelbüro) einen Schreibtisch eingerichtet. Dies hatte den Grund, dass meine "alte Kollegin" die Einarbeitung übernehmen sollte. Jedenfalls für den Teil, den sie an die "neue" Kollegin" abgegeben hat.

Die "neue" Kollegin kam am ersten Tag, wir freuten uns und entschuldigten uns auch etwas, weil wir wenig Zeit haben und auch nicht alles im Büro perfekt war und boten bei Bedarf und Änderungswünschen unsere Hilfe an. Ich dachte mir, dass ich ihr mal unser Umfeld zeige, also ja man muss dann mal rausgehen und ihr die anderen Menschen auf dem Flur vorstelle. Also nach draußen wollte sie gar nicht. Da wir an einer Universität arbeiten und es viel zu sehen gibt und ich ihr auch Kooperationskollegen vorstellen wollte, empfand ich es als sehenswert. Sie bügelte mich gleich ab, sie wäre nicht zum spazieren gehen da. Mensa? Niemals, unter ihrer Würde. Ich schluckte meinen Frust herunter und so gingen wir technische Dinge an. Es zeichnete sich schon vorher ab, dass durch einen hohen Krankenstand der IT manche Dinge nicht erledigt waren und es auch keinen Menschen gab, der gefühlt etwas lösen wollte. Ich erklärte näher die Aufgaben, die wir so haben, richtete mit ihr das E-Mailpostfach ein und übertrug ihr Funktionsaccounts für die Studiengänge für die sie zuständig war. Sie redete kaum und beschwerte sich darüber wie unproffesionell alles wäre und sie keinen Zugang zum System hätte. Ich bedauerte dies und versprach alles menschenmögliche zu tun um dies zu beheben.

Meine "alte" Kollegin kam und sie arbeiteten die ersten Tage einfache Dinge ab, waren im Archiv und ähnliches. Da ich total im Streß war, hatte ich weniger Zeit. Ich betonte auch immer, es liege wirklich nur an der Arbeit. Meine "alte" Kolegin meinte dann irgendwann, dass die "Neue" eine komische Art hätte und sie froh wäre ins Homeoffice zu gehen. Nun war ich am Zug.

Ich erklärte die Zuständigkeiten, Besonderheiten der Studiengänge und der Fakultät. Legte ihr die Ordnungsmittel an die Hand usw usw. Eben alles was man so braucht. Aber auch mit dem Hinweis, wir arbeiten erstmal alles zusammen ab, dabei lernt man viel und lernt viel kennen. Die Raumtemperatur fiel auf dem Nullpunkt, als ich ihr sagte, wir können auch anhand meines Studiengangs so einige Dinge ableiten und sie könnte bestimmte Sachen lernen, die auch bei ihr passieren könnten. Dies lehnte sie ab.  Wichtig war für sie, dass sie sich um ihre Sachen kümmern kann. Okay, dachte ich mir. Erklären lassen wollte sie sich kaum etwas, obwohl sie vorher etwas ganz anderes gemacht hat. Dann reichte sie erstmal Urlaub ein und gefühlt andere Dinge um ja nicht zu viel arbeiten zu müssen.

Der Zugang zum System war monatelang ein Thema, da sich dies in die Länge zog, ihre Laune wurde schlechter und schlechter. Sie motzte herum, obwohl unser Chef, meine Kollegin und auch ich alle möglichen und unmöglichen Kanäle anzapften. Irgendwann gab ich mir meine Zugangsdaten, damit sie auch arbeiten konnte. Zeitgleiches Arbeiten war aber so natürlich nicht möglich. Dann ging ich in den Urlaub, dann sie, das Problem zog sich also weiterhin. Ständig wurde ich von ihr angemotzt und sagte ich, dass sie sich ja mal irgendwo als nur bei mir beschweren könnte. Da wurde sie dann etwas ruhiger. Irgendwann kam der große Moment, das Problem wurde gelöst! So dachten wir! Es ging nicht. Der Kollege, der das Problem scheinbar löste, hatte auch noch diverse andere Anfragen nach monatelangem Krankheitsausfall und meldete sich erstmal nicht. Ihre Laune sank in den Keller, ich fragte sie ob sie auch alles so gemacht hat wie man soll. Ja, sie wäre ja nicht blöd. Gucken durfte nicht, ok...dachte ich mir. Nach fast zwei weiteren Wochen kam heraus, sie hatte nicht alles so gemacht wie es sollte. Kein Wort der Entschuldigung oder sonst etwas. Ich dachte mir, dass jetzt wenigstens alles läuft und sich die Umstände verbessern würden.

Natrürlich kam es dann mal so wie es kommen musste und sie kam zu mir oder meiner alten Kollegin, wenn sie Dinge nicht wusste oder unsicher war. Statt nur die Lösung zu präsentieren waren wir aber gewillt ihr nicht nur die Lösung zu sagen, sondern auch warum dies oder das so ist und haben ihr auch die gesetzliche Grundlage erklärt. Sie war immer genervt und meinte, das wüsste sie selber. Ah jaaaaaa.

Dann kam heraus, dass sie nicht so transparent arbeitet wie es bei uns Usus ist, sie vertuschte Dinge, indem sie die Vorgänge aus den allgemeinen Mailpostfach in ihr persönliches Postfach umlegte. Sie machte Dinge "irgendwie", was natürlich herauskam. Ich sprach sie einige Male darauf an, dass dies so nicht geht. Sie schnauzte, ich soll mich nicht einmischen. Hab ich auch nicht mehr gemacht. Kurz danach sprachen mich mehrere Prüfer etc. an, was dies denn für eine Kollegin sei und dass sie erzählen würde, dass ich nichts könnte und sie erstmal alles aufräumen müsste etc. Da mich die Leute dort kennen und auch meine Leistung waren sie total irritert. Auch einem Kollegen, der uns technisch unterstützt stellte sich an den Pranger. Meine "alte" Kollegin ging ohne meines Wissens zum Chef. Der hört zwar zu, ist super nett, aber leider untätig. Er meint bis heute, es wird schon werden.

Dann bemerkte ich, dass Mails aus meinen auch meinen beide Kolleginnen aus dienstlichen Gründen (Z.B Vertretung) zugänglichen Mailaccount Mails weitergeleitet wurden. Dies machte mich sauer, da der Schriftverkehr für einen bestimmten Personenkreis bestimmt war. Da sie schon tagelang aufgrund von Erkältungssysmptomen im Homeoffe war, schrieb ich ihr, dass ich dies unmöglich fände und mir dies künftig nicht mehr bieten lasse.

Sie reagierte gar nicht und als sie wieder da war, grüßte sie nicht mehr und wenn ich ihr die Post brachte o.ä. "grunzte" sie abschätzig und rollte mit den Augen. Dies ist auch immer noch der Stand jetzt.

Immer wenn ich sehe, was alles verkehrt gemacht wird, blutet mir fast das Herz. Die Gleichförmigkeit mit der das kleine Kollegium vorher vieles bearbeitet hat, ist weg. Meine "alte" Kollegin tangiert es nicht, sie wäre eben komisch und sie würde sie auch kaum sehen, da sie wieder in einem anderem Gebäude sitzt.

Ich muss aber leider damit irgendwie leben, dass mir nachgesagt wird, ich würde fachlich alles falsch machen (was wirklich nicht so ist), ich hätte mich um Sache XY nicht richtig gekümmert, darf mich auch noch entweder anmeckern oder ignorieren lassen. Phasenweise hämische Kommentare werden abgelassen Ein Kommentar: Schönen Urlaub dann, wofür Du den Urlaub auch immer brauchst.

So gut wie ich auch versucht habe mich abzugrenzen, inzwischen setzt mir alles zu. Mir ist bei der Arbeit ständig schlecht und meine Freude an der Aufgabe dahin. Heute sah ich in Ihrem Büro dann auch so "lustige Karten" mit Sprüchen, wie "Meine Kollegin weiß alles" oder "In einem toxischen Arbeitsumfeld kann nichts wachsen".

Heute war ich alleine vorOrt, die Beiden anderen im Homeoffice. Sie schreib eine WhatApp Nachricht, dass etwas nicht gehen würde. (Das Problem hatten wir aber alle- ein Serverproblem) Da ich in einen Vorgang vertieft war, den man ohne Technik erstmal lösen konnte, habe ich nicht reagiert. Nun heißt es, ich würde sie mobben.... Hallo, wenns wichtig ist, dann ruft man an oder?

Nun die Frage: Wie würdet ihr handeln? Was kann ich tun, damit mir nicht alles so an die Nieren geht?

2strong:
Den Kindergarten wechseln.

clarion:
Hallo,

Ich würde auch ein Gespräch mit dem Chef führen, aber nicht zuviel erwarten. Deine anderen beiden Kolleginnen scheinen sich durch das andere Gebäude und Homeoffice abzugrenzen. Wenn Dir das nicht möglich ist, rate ich Dir, einen anderen Job zu suchen.

Dich macht das doch ganz krank. Dein Chef scheint nix zu machen, da können die Studierenden und Professoren noch so nett sein, das ist es nicht wert, in einem toxischen Umfeld krank zu werden.

Auch dass die IT nicht funktioniert und man Wochen oder gar Monate auf Zugänge warten muss, ist in keinster Weise  professionell.

FearOfTheDuck:
Mir kommt beim Durchlesen des Dramas immer der Gedanke:

Wieso investiert ihr da so viel (vor allem emotional)? Ist das denn eure Aufgabe ein Prinzessinnenparadies zu schaffen? Da wo IT nicht funktioniert, verweise ich auf die IT und den eigenen Vorgesetzten, da nicht meine Baustelle. Klar, man versucht den neuen Kollegen einzubinden und zeigt ihm was. Und sicher möchte man auch, dass er sich gut einfindet. Aber wenn er das nun mal nicht will? Dann nehme ich mir das nicht an. Die Unbelehrbaren haben das Recht auf die Schnauze zu fallen.

Da wo sie dich schlecht machst, wirst du dich sicher schnell von freimachen können.

OrganisationsGuy:

--- Zitat von: FearOfTheDuck am 27.02.2024 22:21 ---Mir kommt beim Durchlesen des Dramas immer der Gedanke:

Wieso investiert ihr da so viel (vor allem emotional)? Ist das denn eure Aufgabe ein Prinzessinnenparadies zu schaffen? Da wo IT nicht funktioniert, verweise ich auf die IT und den eigenen Vorgesetzten, da nicht meine Baustelle. Klar, man versucht den neuen Kollegen einzubinden und zeigt ihm was. Und sicher möchte man auch, dass er sich gut einfindet. Aber wenn er das nun mal nicht will? Dann nehme ich mir das nicht an. Die Unbelehrbaren haben das Recht auf die Schnauze zu fallen.

Da wo sie dich schlecht machst, wirst du dich sicher schnell von freimachen können.


--- End quote ---

Kann ich unterschreiben. Auch so Angelegenheiten wie du bringst ihr die Post, ist das Nettigkeit oder ist das deine Aufgabe? Bei meinen letzten 3 Abteilungen, die ich im Berufsleben durchwandert habe, hat der Chef die Post sortiert, in Fächer für die Mitarbeiter gepackt und die Mitarbeiter haben sich eigenständig die Post dort abgeholt.

Ich hätte allerspätestens nach der Einarbeitung jeglichen nicht notwendigen Kontakt zu dieser Person abgebrochen. Wenn mich Kollegen ansprechen, dass ich ja angeblich meinen Job nicht könnte, würde mich das nicht tangieren so lang mein Chef bescheid weiß, was Sache ist.

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