Autor Thema: Rente für Beamte  (Read 20893 times)

MoinMoin

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #135 am: 18.03.2024 10:24 »

Frage: Das Rentenniveau liegt doch nicht bei 48% des Lebensdurchschittseinkommens?
Ich dachte die 48% ist das Rentenniveau bezogen auf das letzte Einkommen, wenn man lebenslang das Durchschnittseinkommen verdient (also 1 Rentenpunkt pro Jahr).   
Ja, sicher. Wieso kommst du auf etwas Anderes?

Ich nicht @2Strong aber, siehe sein posting.

VFA West

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #136 am: 18.03.2024 11:10 »
Ist doch jetzt auch vollkommen egal. Es wird doch niemand abstreiten, dass jemand, der heute durchschnittlich viel verdient, im Alter keine ernsthafte Rente zu erwarten hat. Und dagegen muss etwas getan werden. Schließlich hat nicht jeder eine Wohnung/ein Haus abbezahlt oder Kinder, die einen durchfüttern, wenn die Rente nicht mehr reicht. Jemand, der so viele Jahre gearbeitet hat, sollte im Alter nicht noch aufs Flaschensammeln angewiesen sein. Ganz einfach.

Organisator

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #137 am: 18.03.2024 11:17 »
Ist doch jetzt auch vollkommen egal. Es wird doch niemand abstreiten, dass jemand, der heute durchschnittlich viel verdient, im Alter keine ernsthafte Rente zu erwarten hat. Und dagegen muss etwas getan werden. Schließlich hat nicht jeder eine Wohnung/ein Haus abbezahlt oder Kinder, die einen durchfüttern, wenn die Rente nicht mehr reicht. Jemand, der so viele Jahre gearbeitet hat, sollte im Alter nicht noch aufs Flaschensammeln angewiesen sein. Ganz einfach.

Stimmt, allerdings sollte jeder Einzelne etwas dagegen tun und nicht die Allgemeinheit. So kann man selbst entscheiden, ob und wie man zusätzlich für das Alter vorsorgen möchte (Betriebsrente, Aktienfond, Sparplan, Immobilie, Münzsammlung, Kinder usw.) und muss nicht irgendwelchen Vorgaben folgen.

BAT

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #138 am: 18.03.2024 11:20 »
Da kann man viel gegen tun. Aber sicherlich nicht mit dem Downgrade - Vorschlag von Herrn Heil.

Was da allein an Kosten aufkommen für die Rente mit 63 und die Mütterente (die scheinbar teils aus Beiträgen und nicht aus Steuermitteln gezahlt werden).

Da muss mehr Ehrlichkeit in die Diskussion. Auch insofern als das der Blick auf eine durchschnittliche Rente nicht verfängt, sondern jene auf "Bedarfsgemeinschaften".

Bei uns auf dem Land scheissen die meisten Rentner vor Geld.


Organisator

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #139 am: 18.03.2024 11:22 »
Da muss mehr Ehrlichkeit in die Diskussion. Auch insofern als das der Blick auf eine durchschnittliche Rente nicht verfängt, sondern jene auf "Bedarfsgemeinschaften".

Eben. Wenn jemand X € Rente erhält, sagt das noch nichts über seine weitere Lebens- und Einkommenssituation aus.

2strong

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #140 am: 18.03.2024 11:40 »
Frage: Das Rentenniveau liegt doch nicht bei 48% des Lebensdurchschittseinkommens?
Ich dachte die 48% ist das Rentenniveau bezogen auf das letzte Einkommen, wenn man lebenslang das Durchschnittseinkommen verdient (also 1 Rentenpunkt pro Jahr).   
Damit hast Du auch Recht. Das Einkommen pro Berufsjahr wird ins Verhältnis zum Durchschnittseinkommen des jeweiligen Jahres gesetzt und dann einem Rentenpunkt zugeordnet (oder eben nur einem halben, wenn man weniger verdient hat, oder 1,5, wenn man mehr verdient hat etc.). Und am Ende des Berufslebens werden diese Rentenpunkte zusammengezählt und mit dem aktuellen Rentenwert versehen (ca. 37€). Man hat also keinen Nachteil dadurch, dass das Durchschnittseinkommen 1994 nur halb so hoch lag wie heute.

Warnstreik

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #141 am: 18.03.2024 13:03 »
Ist doch jetzt auch vollkommen egal. Es wird doch niemand abstreiten, dass jemand, der heute durchschnittlich viel verdient, im Alter keine ernsthafte Rente zu erwarten hat. Und dagegen muss etwas getan werden. Schließlich hat nicht jeder eine Wohnung/ein Haus abbezahlt oder Kinder, die einen durchfüttern, wenn die Rente nicht mehr reicht. Jemand, der so viele Jahre gearbeitet hat, sollte im Alter nicht noch aufs Flaschensammeln angewiesen sein. Ganz einfach.

Das Rentensystem hat so gut wie keinen Sozialausgleich - bis auf als gesellschaftlich wichtig anerkannte Aufgaben wie die Mütterrente oder die "Respektsrente" - von daher kriegt man das für das man eingezahlt hat. (im Verhältnis) Flaschensammeln muss indes niemand, wenns nicht reicht kann man Wohngeld oder Aufstockung beantragen, dann zahlt die Gesellschaft für das, was man selbst nicht vorsorgen konnte.

Organisator

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #142 am: 18.03.2024 14:30 »
Ist doch jetzt auch vollkommen egal. Es wird doch niemand abstreiten, dass jemand, der heute durchschnittlich viel verdient, im Alter keine ernsthafte Rente zu erwarten hat. Und dagegen muss etwas getan werden. Schließlich hat nicht jeder eine Wohnung/ein Haus abbezahlt oder Kinder, die einen durchfüttern, wenn die Rente nicht mehr reicht. Jemand, der so viele Jahre gearbeitet hat, sollte im Alter nicht noch aufs Flaschensammeln angewiesen sein. Ganz einfach.

Das Rentensystem hat so gut wie keinen Sozialausgleich - bis auf als gesellschaftlich wichtig anerkannte Aufgaben wie die Mütterrente oder die "Respektsrente" - von daher kriegt man das für das man eingezahlt hat. (im Verhältnis) Flaschensammeln muss indes niemand, wenns nicht reicht kann man Wohngeld oder Aufstockung beantragen, dann zahlt die Gesellschaft für das, was man selbst nicht vorsorgen konnte.

Wenn es nur um die Rentenhöhe geht, ist das zutreffend. Alle anderen Leistungen der GRV (z.B. medizinische und berufliche Rehabilitaion) sind unabhängig von der Beitragshöhe.

Rentenonkel

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #143 am: 18.03.2024 14:35 »
Das Rentenniveau wird als Netto-Wert vor Steuern angegeben. Von der standardisierten Rente (45 Jahre mit Durchschnittsgehalt, also 45 Entgeltpunkte) werden die Sozialabgaben (Kranken- und Pflegeversicherung) abgezogen. Vom durchschnittlichen Brutto-Einkommen werden ebenfalls die Sozialabgaben (Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung) abgezogen. Steuern werden nicht berücksichtigt, da mit Einführung der nachgelagerten Besteuerung seit 2005 Renten nicht mehr einheitlich besteuert werden.

Seit 2005 hat sich die Definition des Rentenniveaus verschoben. Vorher war es erklärtes Ziel, dass der Nettoverdienst des Durchschnittsverdieners in etwa 70 % der Nettorente des Eckrentners erreichen soll. Bei der Rente kann man jedoch seit 2005 nicht mehr so einfach die steuerliche Belastung errechnen, da die individuelle steuerliche Belastung als Rentner unterschiedlich hoch ist. Deswegen hat sich der Gesetzgeber für eine veränderte Definition des Rentenniveaus entschieden. Diese Definition ist jedoch nur eine politische Zahl, die der Grundlage für politische Entscheidungen dient. Sie sagt nichts darüber aus, wie hoch die Rente im Einzelfall ist. Außerdem darf man auch nicht vergessen, dass die gesetzliche Rente zwar die wichtigste Säule im Alter ist, aber nicht die Einzige. Neben der gesetzlichen Rente bezieht ein Großteil der Rentner auch eine betriebliche Altersvorsorge und eine private Altersvorsorge (bspw. Riester Rente).

Ein Absinken des Rentenniveaus nach der neuen Berechnungsmethode heißt jedoch nicht, dass die Renten tatsächlich gesunken sind. Das ist durch die Rentengarantie sogar gesetzlich ausgeschlossen.

Durch eine zu erwartende Zunahme an Rentnern und einen immer kleineren Teil der Beitragszahler wurde ein Quotient in die Rentenanpassungsformel eingeführt, der das Verhältnis von Rentnern zu Beitragszahlern widerspiegelt.

Wenn sich das Verhältnis ungünstig verändert und dadurch das Rentenniveau sinkt, können die Renten weiter steigen, aber nicht so stark wie die Einkommen. Sobald die Boomer Generation allerdings aus der Rentenstatistik wieder verschwinden, könnte das Rentenniveau wieder steigen und zwar stärker als die die Einkommen.

Wie sich das Verhältnis in Zukunft verändern wird, hängt auch davon ab, in welchem Umfang es Zuwanderung gibt und es gelingt, die Zugewanderten in die Arbeitswelt zu integrieren.

BAT

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #144 am: 18.03.2024 15:52 »

Eben. Wenn jemand X € Rente erhält, sagt das noch nichts über seine weitere Lebens- und Einkommenssituation aus.

Leider vermisse ich diesen Aspekt immer wieder in den Diskussionen, wie auch gerade noch bei Illner. Die Lage bei den Empfänger ist halt sehr heterogen, natürlich sind da auch viele bei, bei denen es knapp ist. Wenn das allerdings auf z. B. nur 36 Jahren und noch viel mit Teilzeit beruht, kann auch das System sowas nicht retten.

ABer dieses Pauschale "mit 1000 €" Rente kann man nicht leben, ist nicht richtig.

Sind denn bei den Durchschnittsrenten nicht wohl auch die Beamten dabei, die aus einer früheren Beschäftigung noch 100 € Rente "angerechnet" bekommen, die Zahnarztgattin mit ihren 400 € aus 15 Jahren Vorzimmer.

Die Diskussion muss ehrlich geführt werden, insbesondere auch, dass die GRV keine Vollkasko ist.

2strong

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #145 am: 18.03.2024 16:46 »
Da hast m. E. zwar grundsätzlich Recht, in irgendeiner Weise vorausschauend vorgesorgt hat aber sicherlich nur etwa die Hälfte der Rentner. Und größer als bei den derzeitigen Rentnern oder bald aus dem Arbeitsleben ausscheidenden Rentnern dürfte die Perspektive für die Jüngeren sein. Denn der Anteil der Eigentümer nimmt weiter ab, die Tendenz zu langer Ausbildungszeit und Teilzeit nimmt zu. Ist in vielen Fällen Ignoranz. Wird aber bestimmt ein kolossales Problem werden

Schmitti

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #146 am: 18.03.2024 17:21 »
Und größer als bei den derzeitigen Rentnern oder bald aus dem Arbeitsleben ausscheidenden Rentnern dürfte die Perspektive für die Jüngeren sein. Denn der Anteil der Eigentümer nimmt weiter ab, die Tendenz zu langer Ausbildungszeit und Teilzeit nimmt zu. Ist in vielen Fällen Ignoranz.
Die jüngeren Generationen haben ihre Präferenzen zu Ungunsten einer vernünftigen privaten und staatlichen Vorsorge, aber waren denn die früheren Jahrgänge besser?
Die Anzeichen für die Entwicklung der Renten gibts ja nicht erst seit gestern, selbst in den 80ern gabs diese Diskussionen schon immer wieder (z.B. bei Einführung von Witwenrenten o.ä.), genau wie die Aufrufe, auch selber was zu tun. Was hat die arbeitende Gesellschaft damals gemacht? Häuser paar Quadratmeter größer gebaut als man brauchte, und 2-3 Urlaube im Jahr. Eigenvorsorge zur Ergänzung der Rente? Interessierte keinen. Erst als der Staat anfing, das zu fördern, sprang der ein oder andere auf, aber mehr wegen dem Gedanken Förderungen abzugreifen, und nicht mit Blick auf die tatsächliche Altersversorgung.
Und plötzlich ist man Rentner, und total überrascht was man dann wirklich aufm Kontoauszug findet.
Ja, da ist viel Ignoranz dabei, aber absolut generationenübergreifend.

MoinMoin

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« Antwort #147 am: 18.03.2024 18:39 »
Ja, Ignoranz, bzw. "falsche" Prio
Zum "Problem" werden jedoch nur die, die staatliche Zuschüssen benötigen.
Was wäre der "Grenzbetrag" denn heute?
1200€ Rente? also bei 37,60€ Rentenwert, braucht man also rund 32 Rentenpunkte
und da landet man bei 45 Jahren Vollzeit wenn man konstant bei 70% des Durchschnittseinkommen ist.
Also rund 30t€ Jahresbrutto.
Also der EG1er ist da genau auf der Grenze.
Und braucht als Rentner Zuschüsse, wenn er weniger arbeitet.
Oder ist da was in dieser platten Rechnung grundsätzlich falsch?

BAT

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« Antwort #148 am: 18.03.2024 19:11 »
Putzfrauen sind sehr oft mit Klempner zusammen oder haben in Ihrer Heimat weniger an Lebenshaltungskosten.

Nein, im Ernst. Natürlich besteht eine Rentenplanung auch in Bezug auf Beziehung, Familie.

2strong

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« Antwort #149 am: 18.03.2024 21:25 »
Die jüngeren Generationen haben ihre Präferenzen zu Ungunsten einer vernünftigen privaten und staatlichen Vorsorge, aber waren denn die früheren Jahrgänge besser?
Da kann ich auch nur Anekdotisches zu beitragen. Im Gegensatz zu heute kenne ich jedenfalls ne Reihe Leute, die auch mit einfacher Qualifikation ein ordentliches Auskommen erreicht haben. Aber dann wurden eben auch jahrelang Doppelschichten geschoben, man fuhr Fiesta statt BMW und auch der Wohnstandard war deutlich niedriger als heute. Auslandsurlaub hat von denen auch niemand betrieben. Dafür Ofenholz selbst gemacht und Kohlen eingelagert.