Autor Thema: Rente für Beamte  (Read 20711 times)

clarion

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #150 am: 18.03.2024 23:22 »
Wenn ich meine Eltern, Onkel und Tanten und deren Freundeskreis aus der gleichen Generation betrachte, die haben vorgesorgt. Ein eigenes Haus haben bis auf ein einziges Paar alle, die allermeisten sind keine Akademiker. Und je nach Lust und Laune sind ein bis drei oder vier Urlaube im Jahr drin, davon auch hin und wieder eine Fernreise.

Und die waren alle allerspätestens zum 65. Geburtstag zu Hause.

Heute ist es im Gegensatz zu früher fast unmöglich mit einem Verdienst von E6 bis E8 eine Immobilie zu finanzieren.

TV-Ler

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #151 am: 18.03.2024 23:32 »
...selbst in den 80ern gabs diese Diskussionen schon immer wieder (z.B. bei Einführung von Witwenrenten o.ä.), genau wie die Aufrufe, auch selber was zu tun.
Witwenrente in der GRV gibt es seit 1911...

VFA West

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #152 am: 19.03.2024 03:09 »
Natürlich steht auch jeder Einzelne selbst in der Verantwortung, das stimmt. Es gibt aber öfter mal private Gründe, die es einem schwerer machen, ein höheres Einkommen und damit mehr Rentenansprüche zu erzielen. Hier sollte die gesetzliche Rente mindestens ein einigermaßen lebenswürdiges Leben im Alter sichern. Das Vorbild Österreich finde ich sehr erstrebenswert, da nach Vergleichsberechnungen die Rente dort 800€ mtl. höher ist als in Deutschland. Was soll daran schlecht sein?

MoinMoin

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #153 am: 19.03.2024 06:56 »
Heute ist es im Gegensatz zu früher fast unmöglich mit einem Verdienst von E6 bis E8 eine Immobilie zu finanzieren.
Heute leider ja, aber vor 2 Jahren war es noch locker drin, wenn man die Maßstäbe der Vorgeneration nimmt.
Aber da wiederhole ich mich zum hundertsten male.

MoinMoin

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #154 am: 19.03.2024 07:02 »
Natürlich steht auch jeder Einzelne selbst in der Verantwortung, das stimmt. Es gibt aber öfter mal private Gründe, die es einem schwerer machen, ein höheres Einkommen und damit mehr Rentenansprüche zu erzielen. Hier sollte die gesetzliche Rente mindestens ein einigermaßen lebenswürdiges Leben im Alter sichern. Das Vorbild Österreich finde ich sehr erstrebenswert, da nach Vergleichsberechnungen die Rente dort 800€ mtl. höher ist als in Deutschland. Was soll daran schlecht sein?
Die wesentlich höheren Rentenbeiträge?
Oder warum bist du nicht bereit 22% mehr für deine Rente auszugeben, steckten diese 4% monatliches Einkommens seit 30 Jahren in ETFs, dann würdest du auch im Geld "schwimmen".

MoinMoin

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #155 am: 19.03.2024 07:38 »
40 Jahre monatlich 100€ sind bei konservative 6% ETF 192T€
Sind bei 20 Rentenjahre  800€ mehr Rente.

Oh Wunder, passt zum Ösi Konzept (wenn da in D nicht die Steuern wären, die es abschwächen)

Hugo Stieglitz

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #156 am: 19.03.2024 08:55 »
Ja, Ignoranz, bzw. "falsche" Prio
Zum "Problem" werden jedoch nur die, die staatliche Zuschüssen benötigen.
Was wäre der "Grenzbetrag" denn heute?
1200€ Rente? also bei 37,60€ Rentenwert, braucht man also rund 32 Rentenpunkte
und da landet man bei 45 Jahren Vollzeit wenn man konstant bei 70% des Durchschnittseinkommen ist.
Also rund 30t€ Jahresbrutto.
Also der EG1er ist da genau auf der Grenze.
Und braucht als Rentner Zuschüsse, wenn er weniger arbeitet.
Oder ist da was in dieser platten Rechnung grundsätzlich falsch?
Bei einem Großteil der Erwerbstätigenbiografien heutzutage bedeutet Deine Rechnung bis 70 oder länger zu arbeiten. Das muss man erstmal schaffen.

Faunus

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #157 am: 19.03.2024 08:57 »
Die Rente ist nicht dazu gedacht persönliche Lebensschicksale zu berücksichtigen und Guttis zu verteilen an die, die aus welchen persönlichen Gründen auch immer wenig/kurz eingezahlt haben und daher wenig bekommen. 

Es ist verständlich, dass jeder seine Ansprüche an das System hat, aber dafür muss man auch in entsprechende Vorleistiung treten. Und da habe ich immer wieder ein Problem mit den Beamtenpensionen!
Die Mehrheit der Beamten leistet genau was dafür?
Als Bürger stelle ich einfach fest, dass ich auf alles exorbitant lang warten muss, nichts mehr selbständig/serviceorientiert läuft, immer häufiger auftretende "Fehler" in selbstverständliche Abläufe nur unter größtem Einsatz meinerseits zu eliminieren sind...
Was ich in den letzten 2 Jahren an Einschreiben an den bürokratischen Apparat versendet habe, habe ich die 30 Jahre davor nicht benötigt und die Beamtenzahl ist in den letzten Jahren wieder gestiegen - an zu wenig kann es also nicht liegen.

Scheinbar kann man von der Alimentierung auch so gut leben, dass immer mehr Beamte (vorzugsweise Lehrer) schon relativ jung in Teilzeit gehen. Die ATZ bei Beamte wird nach wie vor gefördert, während diese bei den TB abgeschafft wurde.









BAT

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #158 am: 19.03.2024 08:58 »

Oh Wunder, passt zum Ösi Konzept (wenn da in D nicht die Steuern wären, die es abschwächen)

Und wegen der Unsicherheit der Besteuerung von Versicherungen, Kapital, etc. ist halt Betongold das Beste.

Obwohl der Staat auch hiergegen agiert.

BAT

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #159 am: 19.03.2024 09:18 »

Bei einem Großteil der Erwerbstätigenbiografien heutzutage bedeutet Deine Rechnung bis 70 oder länger zu arbeiten. Das muss man erstmal schaffen.

Kannst oder willst du es nicht kapieren? Folgst du der Diskussion nicht? Es gibt tausende individuelle Situationen, ein plattes "davon kann man nicht leben oder muss bis 100 arbeiten" ist genauso falsch wie" alle haben ausreichend Rente".

Hugo Stieglitz

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #160 am: 19.03.2024 11:05 »

Bei einem Großteil der Erwerbstätigenbiografien heutzutage bedeutet Deine Rechnung bis 70 oder länger zu arbeiten. Das muss man erstmal schaffen.

Kannst oder willst du es nicht kapieren? Folgst du der Diskussion nicht? Es gibt tausende individuelle Situationen, ein plattes "davon kann man nicht leben oder muss bis 100 arbeiten" ist genauso falsch wie" alle haben ausreichend Rente".
Langsam Brauner. Ich habe nichts dergleichen gesagt und darf mich hier an der Diskussion beteiligen wie jeder andere auch.

Rentenonkel

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #161 am: 19.03.2024 11:22 »
Die in der gesetzlichen Rentenversicherung erworbenen Anwartschaften spiegeln das gesamte Erwerbsleben wider – wer viel eingezahlt hat, bekommt eine hohe Rente, wer wenig eingezahlt hat, eine geringe. Viel eingezahlt haben in der Regel abhängig Beschäftigte, die kontinuierlich und in Vollzeit erwerbstätig waren. Wenig eingezahlt haben in der Regel Beschäftigte, die lange Phasen der Krankheit oder der Arbeitslosigkeit erlebt haben sowie Phasen der Erwerbsunterbrechung etwa zur Ausübung privater Sorgearbeit. Außerdem haben diejenigen wenig eingezahlt, die weniger verdienen, was zu einem großen Teil das höhere Armutsrisiko von Frauen oder auch das viel höhere Armutsrisiko von Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit erklärt.

Im Alter von Armut betroffen zu sein, kann also verschiedene individuelle und biografische, aber auch strukturelle und systembedingte Gründe haben. Als biografische Faktoren, die zu diskontinuierlichen Erwerbs- und Versicherungsverläufen führen und somit das Risiko für Armut im Alter erhöhen, sind erstens gesundheitliche Beeinträchtigungen, Krankheit und Erwerbsunfähigkeit sowie Behinderung zu nennen. Mehr als 1,8 Millionen Menschen beziehen Erwerbsminderungsrenten, deren Beträge nicht immer für ein individuelles Einkommen oberhalb der Armutsschwelle ausreichen. Dem begegnet der Gesetzgeber durch Erhöhung der Zurechnungszeit für Neurentner und Erhöhung der bisherigen Renten wegen Erwerbsminderung ab Juli 2024. 

Zweitens sind familiäre Verpflichtungen zu nennen. Menschen unterbrechen ihre Erwerbsarbeit oder reduzieren den Stundenumfang in verschiedenen Phasen des Familienlebens. Bei der Geburt von Kindern sind es meist die Mütter, die ihre Erwerbsarbeit unterbrechen. Bei den heute Älteren war der Anteil von Hausfrauen noch besonders hoch. Nicht zu unterschätzen ist auch, wie viele Angehörige Pflegebedürftige – meist die Eltern, aber auch Partnerinnen und Partner oder kranke Kinder – betreuen. Und während durch Anerkennung von Erziehungszeiten, Anerkennung von Pflegezeiten und die gemeinsame Altersvorsorge im Haushaltskontext inklusive der Hinterbliebenenabsicherung der gesetzlichen Rentenversicherung oft Armut im Alter abgewendet wird, bergen Trennung und Scheidung vor allem für Frauen ohne ausreichende eigene Anwartschaften ein hohes Armutsrisiko – auch beim sogenannten Versorgungsausgleich im Rahmen der Scheidung.

Drittens ist der Faktor Migration zu nennen. Wer einen Teil seines Erwerbslebens außerhalb des bundesdeutschen Systems verbracht hat, dem fehlen möglicherweise entsprechende Anwartschaften bei der Deutschen Rentenversicherung. Prinzipiell können ältere Menschen auch aus mehreren Ländern Renten beziehen, die hohen Armutsquoten der älteren Migrantinnen und Migranten verweisen jedoch darauf, dass dies insbesondere für die heute Älteren kaum in nennenswertem Umfang der Fall ist. Das liegt auch daran, dass Deutschland nicht mit allen Ländern Sozialversicherungsabkommen hat und es auch in vielen Ländern kein vergleichbares Rentenversicherungssystem gibt. Zudem haben Ältere mit Migrationshintergrund auch häufiger durch geringe Einkommen und Arbeitslosigkeit geprägte Erwerbsverläufe in Deutschland.

Viertens ist der Faktor Selbständigkeit zu nennen. Wer ein Teil seines Erwerbslebens in einer Selbständigkeit verbracht hat, hat oft nicht oder nicht ausreichend vorgesorgt. Das Risiko, als Selbständiger in die Altersarmut zu kommen, ist siebenmal höher als ein Arbeitnehmer. Das liegt auch daran, dass manche Sparmodelle für den Fall einer Insolvenz nicht ausreichend geschützt sind oder bei Rückkehr in ein Arbeitnehmerverhältnis nicht mehr bespart werden können. Vielfach sind auch gesundheitliche Gründe und eine mangelnde Absicherung bei Erwerbsminderung der Grund, warum Selbständige bei Krankheit häufiger von Armut betroffen sind als Arbeitnehmer. Diese Personen hat Hubertus Heil daher besonders im Blick, wenn er für eine Altersvorsorgepflicht plädiert.

Zu den gravierendsten Veränderungen des Arbeitsmarktes der vergangenen Jahrzehnte zählen der Ausbau des Niedriglohnsektors, die Ausweitung der atypischen Beschäftigung sowie die Zunahme hybrider Selbstständigkeit und das Ausüben mehrerer Beschäftigungsverhältnisse. Sowohl die dauerhafte Beschäftigung im Niedriglohnsektor als auch eine dauerhafte Tätigkeit in Teilzeit führen zu geringen Rentenanwartschaften. Bei den heutigen Rentnerinnen und Rentnern haben zudem Phasen hoher Arbeitslosigkeit, aber auch neue Formen der nicht-sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung wie Minijobs – neben der klassischen Schattenwirtschaft – zu vielen vergleichsweise geringen Renten beigetragen. Insbesondere in Ostdeutschland wird sich die hohe Arbeitslosigkeit nach der Wiedervereinigung bis zum Ende der Finanzkrise in den nächsten Jahren wahrscheinlich in noch stärkerem Maße im Anstieg der Armutsquote der rentennahen Jahrgänge zeigen.

Zu den alterssicherungspolitischen Faktoren gehören mangelnde Vorsorgefähigkeit und -bereitschaft. Nur wer Erwerbseinkommen in ausreichender Höhe und über einen ausreichenden Zeitraum erzielt, kann individuell ausreichend Anwartschaften auf Leistungen aus einem Alterssicherungssystem erwerben. Die Vorsorgebereitschaft ist nicht nur voraussetzungsreich, weil sie Vorsorgefähigkeit benötigt. Um langfristig und vorausschauend vorsorgen zu können, benötigen Menschen ausreichendes Wissen über die Notwendigkeit und die Möglichkeiten einer adäquaten Altersvorsorge. Dem steht sowohl die Komplexität der Alterssicherungssysteme entgegen, die durch die Teilprivatisierung im Mehrschichtsystem stark gestiegen ist, als auch die Schwierigkeit, zukünftige Entwicklungen der Kapitalmärkte korrekt einschätzen zu können. So hat sich die Riester Rente beispielsweise nicht vollständig etabliert. Von über 40 Mio Förderberechtigten haben nur etwa 17 Mio einen Vertrag. Davon werden nur noch etwa 10 Mio bespart, über die Hälfte der Sparer erhält allerdings nicht die volle Förderung, da der Sparbeitrag zu gering ist.

Diese Diskussion hat allerdings alles wenig mit der Ausgangsfrage zu tun, ob Beamte nun wie Arbeitnehmer eigene Beiträge für ihre Altersvorsorge aufbringen sollten oder müssten oder ob Heils Vorschlag realistisch zeitnah umgesetzt werden wird.

Politisch lässt sich die Vorsorgepflicht für Selbständige voraussichtlich deutlich besser durchsetzen, wenn es auch im Beamtenrecht eine solche Verpflichtung zum Eigenbeitrag geben würde.

Wenn damit auch eine Leistungsverbesserung für Beamte einhergeht, wäre ich sogar dafür.

Das mit einer solchen Einführung der Beamten die Rentner besser gestellt würden, vermag ich nicht zu erkennen.  Wie ich schon mal erwähnt habe, gibt es bei der Rentenanpassung einen Dämpfungsfaktor, wenn sich das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentnern ungünstig verschiebt. Da das Verhältnis von aktiven Beamten zu Pensionären deutlich ungünstiger ist als das Verhältnis von Arbeitnehmern zu Rentnern, hätte die Einbeziehung der Beamten in das Rentensystem für alle Rentner die Konsequenz, dass zukünftige Rentenanpassungen kleiner ausfallen würden.

Alles in allem darf man jedoch nicht vergessen, dass der Anteil an Beziehern von ergänzenden Sozialleistungen im Alter im Verhältnis zu den übrigen Bevölkerungsschichten nach wie vor sehr gering ist. Bei Einführung der Grundsicherung im Jahr 2003 bezogen 257734 Personen Grundsicherung im Alter, ein Anteil von 1,7 Prozent. Im Jahr 2020 waren es mit 564110 Personen bereits weit mehr als doppelt so viele, ein Anteil von 3,2 Prozent. Dabei ist der Anteil der Männer mit 3,3 Prozent ähnlich hoch wie der Anteil der Frauen mit 3,2 Prozent.

Große Unterschiede zeigen sich vor allem zwischen Menschen mit und Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit: Während unter denjenigen mit deutscher Staatsangehörigkeit lediglich 2,6 Prozent der Männer und 2,4 Prozent der Frauen Grundsicherung im Alter beziehen, sind es in der Gruppe ohne deutsche Staatsangehörigkeit 15,0 Prozent der Männer und 19,2 Prozent der Frauen. Die große Mehrheit der Empfängerinnen und Empfänger stocken eine niedrige Rente durch Grundsicherungsleistungen auf, nur etwa ein Viertel von ihnen ist ohne Rentenanspruch.

BAT

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #162 am: 19.03.2024 11:26 »

Langsam Brauner. Ich habe nichts dergleichen gesagt und darf mich hier an der Diskussion beteiligen wie jeder andere auch.

Selbstredend, aber was willst du denn aussagen? Bezweifelst du die Rechnung von Moin Moin? Zumal die entsprechende Klientel bereits mit 60 oder 61 die 45 Versicherungsjahre erreicht haben dürfte?

Falls sie Wehrpflicht abgeleistet haben, sind sogar ein oder zwei Jahre mit erhöhten Rentenpunkten dabei.

MoinMoin

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #163 am: 19.03.2024 11:58 »
Ja, Ignoranz, bzw. "falsche" Prio
Zum "Problem" werden jedoch nur die, die staatliche Zuschüssen benötigen.
Was wäre der "Grenzbetrag" denn heute?
1200€ Rente? also bei 37,60€ Rentenwert, braucht man also rund 32 Rentenpunkte
und da landet man bei 45 Jahren Vollzeit wenn man konstant bei 70% des Durchschnittseinkommen ist.
Also rund 30t€ Jahresbrutto.
Also der EG1er ist da genau auf der Grenze.
Und braucht als Rentner Zuschüsse, wenn er weniger arbeitet.
Oder ist da was in dieser platten Rechnung grundsätzlich falsch?
Bei einem Großteil der Erwerbstätigenbiografien heutzutage bedeutet Deine Rechnung bis 70 oder länger zu arbeiten. Das muss man erstmal schaffen.
Nun, wenn man davon ausgeht, dass ein Grossteil der Erwerbstätigenbiografien bei 70% des Durchschnittseinkommen liegen und nicht mit 22 fertig ausgebildet sind, dann mag das stimmen.
Da aber ein großer Teil der Menschen in Ausbildungsberufen mit 22 anfgefangen habe Vollzeit arbeiten zu können, dürften sie die 45 Jahre in ihrer normalen Zeit erreichen.
Der Student, der mit 25 angefangen hat, der dürfte nicht bei 70% liegen und kann diese marke dann auch mit weniger Jahren erreichen.

Faunus

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #164 am: 19.03.2024 12:08 »

Diese Diskussion hat allerdings alles wenig mit der Ausgangsfrage zu tun, ob Beamte nun wie Arbeitnehmer eigene Beiträge für ihre Altersvorsorge aufbringen sollten oder müssten oder ob Heils Vorschlag realistisch zeitnah umgesetzt werden wird.

Politisch lässt sich die Vorsorgepflicht für Selbständige voraussichtlich deutlich besser durchsetzen, wenn es auch im Beamtenrecht eine solche Verpflichtung zum Eigenbeitrag geben würde.

Wenn damit auch eine Leistungsverbesserung für Beamte einhergeht, wäre ich sogar dafür.

Das mit einer solchen Einführung der Beamten die Rentner besser gestellt würden, vermag ich nicht zu erkennen.  Wie ich schon mal erwähnt habe, gibt es bei der Rentenanpassung einen Dämpfungsfaktor, wenn sich das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentnern ungünstig verschiebt. Da das Verhältnis von aktiven Beamten zu Pensionären deutlich ungünstiger ist als das Verhältnis von Arbeitnehmern zu Rentnern, hätte die Einbeziehung der Beamten in das Rentensystem für alle Rentner die Konsequenz, dass zukünftige Rentenanpassungen kleiner ausfallen würden.




Aktuell bekommt ein/e Rentner/in, der/die 45 Jahre lang 2 Rentenpunkte pro Jahr erhalten hat (mehr geht nicht) eine Rente von ca. 3400 EUR. Das würde ich als auskömmliche Rente bezeichnen und der Personenkreis verdiente so viel in seinem Leben, dass ein "Vermögensaufbau" (Haus, private Rente, was auch immer...) möglich ist. Ob das passiert oder das Lebensgeld verpulvert wird und am Ende der Pflegeplatz noch über SGB mitfinanziert werden muss, weil die Pflegeleistung dass nicht abdeckt....

Das wäre mit den Pensionen im "nur" gehobenen Dienst nach bereits 40 Jahren vergleichbar.
(Das schafft übrigens kein TB in E12 mit 40 Jahren - egal!)
Sozialvers. und Steuern gehen von diesen Altersbezügen immer ähnlicher ab, aber ich denke ein Beamter wird keinen Antrag auf Sozialleistungen stellen müssen, wenn er ins Pflegeheim kommt - die Beihilfe (Steuerzahler) sorgt dafür.

Was mir als Bürger nicht mehr zu vermitteln ist, dass der höhere Dienst, der sich wahrlich ein eigenes "Polster" von den an ihn gezahlten Alimenten anlegen kann, keine Begrenzung der Pensionen erfährt. Über die Höhe lässt sich diskutieren.

Mir geht es dabei nicht darum vordergründig den Rentner allg. besser zu stellen, sondern das System  "Ruhestand" auf einer möglichst breiten Basis finanzierbar zu halten. Da man schon bei der Rentenkasse die Mütterrente, die Erwerbsminderungsrenete, die Anerkennung von Pflegezeiten.... untergebracht hat, anstatt diese Leistungen aus dem Steueraufkommen zu finanzieren und nun auch noch immense Pensionsleistungen aus den Haushalten bezahlt werden müssen.... irgendwoher muss das Geld kommen und wenn es über Umverteilung der Beamtenpensionen fianziert werden kann, die letztlich ein Abschmelzen an hohen Pensionen darstellt.