Autor Thema: Rente für Beamte  (Read 20877 times)

BAT

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #180 am: 19.03.2024 15:33 »

Und warum zahlst du jetzt 18,6 % ? Nach deiner Logik müsstest du dazu auch nicht bereit sein.
Wie auch immer, es ist auch nicht jeder bereit, Rundfunkgebühren zu zahlen. Die meisten aber schon.
Somit korrigiere ich meine Aussage ,dass jeder bereit wäre. Die meisten wären aber definitiv nicht nur bereit, sondern würden es auch sehr begrüßen.

Natürlich halte ich - nur für meinen Fall - Zwangsrentensystem für teils überflüssig (VBL) oder zu hoch (GRV). Und meine Beiträge habe ich durch Teilzeit zumindest betragsmäßig senken können. Raus aus diesen Systemen, soweit es geht! Und bisher sind für mich Beiträge in Höhe von 250.000,00 € entrichtet worden, und wenn ich morgen vor den Baum fahre wird noch nicht mal Witwenrente fällig. Das System ist insofern auch nicht wirklich gerecht austariert.

Aber auch die Masse wäre dazu wohl eher nicht bereit (mehr zu zahlen), Faunus hat ja auch schon Ausführungen zu Systematiken gemacht, die das System wackelig werden lässt.

Hugo Stieglitz

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #181 am: 19.03.2024 15:41 »
Nein, mehr einzahlen macht keinen Sinn mehr, weil zu vieles aus dieser Kasse bezahlt wird, was nicht von den Einzahlern gekommen ist (hat Rentenonkel doch wunderbar zusammengefasst).
Daher sollten wir uns endlich daran gewöhnen, selbst für unseren "auskömmlichen" Ruhestand zu sorgen und nur eine Rente zu garantieren, die das notwendige ein bischen mehr oder weniger abdeckt - ja nach Höhe des bisherigen Einkommens.

Der Anspruch "Reisen im Ruhestand" sollte von der staatl.  Rente oder Pension finanzierbar sein, wird und kann auf Dauer nicht funktionieren.
Da bin ich bei Dir. Dann sollte der Staat einem da aber auch nicht noch zusätzlich an den Dauerlutscher packen. Steuerfreiheit von Kapitalerträgen nach einem Jahr Haltedauer, deal?

Faunus

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #182 am: 19.03.2024 16:07 »
Nach einem, zwei  oder drei Jahr Haltezeit steuerfrei Kapitalerträge zu gewährleisten- könnte man machen oder den Sparerpauschbetrag z.B. verzehnfachen oder... 

Ich bin auch der Meinung, dass die Besteuerung von Kleinvermögen und deren Erträge mit dem gleichzeitigen Aufforderung der Politik sich doch bitte an der Finanzierung des Ruhestands selbst zu beteiligen etwas bizarr ist.

VFA West

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #183 am: 19.03.2024 16:11 »
Nein, mehr einzahlen macht keinen Sinn mehr, weil zu vieles aus dieser Kasse bezahlt wird, was nicht von den Einzahlern gekommen ist (hat Rentenonkel doch wunderbar zusammengefasst).
Daher sollten wir uns endlich daran gewöhnen, selbst für unseren "auskömmlichen" Ruhestand zu sorgen und nur eine Rente zu garantieren, die das notwendige ein bischen mehr oder weniger abdeckt - ja nach Höhe des bisherigen Einkommens.

Der Anspruch "Reisen im Ruhestand" sollte von der staatl.  Rente oder Pension finanzierbar sein, wird und kann auf Dauer nicht funktionieren.
Da bin ich bei Dir. Dann sollte der Staat einem da aber auch nicht noch zusätzlich an den Dauerlutscher packen. Steuerfreiheit von Kapitalerträgen nach einem Jahr Haltedauer, deal?

Ich fasse zusammen; ihr möchtet keine gute Rente haben?!
Jetzt macht so einiges Sinn .. dieses Forum spiegelt perfekt die Problematik unserer Gesellschaft wider:
Deutsche Bürger/innen, die keine Verbesserungen ihrer Lebensverhältnisse wünschen.  :)

Faunus

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #184 am: 19.03.2024 16:18 »
Umlageverfahren?

In der gesetzlichen Rentenversicherung bedeutet Umlageverfahren, dass die Beitragszahler nicht einen Kapitalbestand für ihre eigene Rente aufbauen, sondern die Bezüge der aktuellen Rentenbezieher finanzieren. Sie erwerben nur einen Anspruch auf eine spätere eigene Rente.

MoinMoin

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #185 am: 19.03.2024 18:35 »
Natürlich steht auch jeder Einzelne selbst in der Verantwortung, das stimmt. Es gibt aber öfter mal private Gründe, die es einem schwerer machen, ein höheres Einkommen und damit mehr Rentenansprüche zu erzielen. Hier sollte die gesetzliche Rente mindestens ein einigermaßen lebenswürdiges Leben im Alter sichern. Das Vorbild Österreich finde ich sehr erstrebenswert, da nach Vergleichsberechnungen die Rente dort 800€ mtl. höher ist als in Deutschland. Was soll daran schlecht sein?
Die wesentlich höheren Rentenbeiträge?
Oder warum bist du nicht bereit 22% mehr für deine Rente auszugeben, steckten diese 4% monatliches Einkommens seit 30 Jahren in ETFs, dann würdest du auch im Geld "schwimmen".

Wer sagt denn, dass ich nicht bereit bin, mehr einzuzahlen? Ich denke, jeder wäre bereit, mehr einzuzahlen, wenn er wüsste, dass er dafür auch mehr herausbekommen kann. 22 % mehr als in Deutschland zahlen die Österreicher/innen aber ganz sicher nicht ein.
Wenn jeder dafür bereit wäre, dann würde jeder 4% zusätzlich beiseite legen für die Rente, macht aber nicht jeder, weil er nur unter Zwang es machen würde? und nur dann Glücklich wäre.
Somit sind nach deinem Menschenbild diejenigen, die das nicht machen unglücklich, weil sie nicht gezwungen werden mehr Geld fürs Alter zurückzulegen.
Also frage ich mich, wenn du dazu bereit bist, warum hast du es nicht getan?

MoinMoin

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #186 am: 19.03.2024 18:41 »
Nein, mehr einzahlen macht keinen Sinn mehr, weil zu vieles aus dieser Kasse bezahlt wird, was nicht von den Einzahlern gekommen ist (hat Rentenonkel doch wunderbar zusammengefasst).
Daher sollten wir uns endlich daran gewöhnen, selbst für unseren "auskömmlichen" Ruhestand zu sorgen und nur eine Rente zu garantieren, die das notwendige ein bischen mehr oder weniger abdeckt - ja nach Höhe des bisherigen Einkommens.

Der Anspruch "Reisen im Ruhestand" sollte von der staatl.  Rente oder Pension finanzierbar sein, wird und kann auf Dauer nicht funktionieren.
Da bin ich bei Dir. Dann sollte der Staat einem da aber auch nicht noch zusätzlich an den Dauerlutscher packen. Steuerfreiheit von Kapitalerträgen nach einem Jahr Haltedauer, deal?

Ich fasse zusammen; ihr möchtet keine gute Rente haben?!
Jetzt macht so einiges Sinn .. dieses Forum spiegelt perfekt die Problematik unserer Gesellschaft wider:
Deutsche Bürger/innen, die keine Verbesserungen ihrer Lebensverhältnisse wünschen.  :)
Ich fasse für mich zusammen:
Ich habe eine gute Rente (so wie die in Österreich), weil ich die drei Säulen bedient habe und dafür Geld in die Hand genommen habe (so wie die in Österreich)
Das Forum spiegelt perfekt die Problematik unserer Gesellschaft wider:
Deutsche Bürger/innen, die das Leben, Verbesserungen ihrer Lebensverhältnisse und die Rente vom Staat geregelt haben wollen.
:) ?

BAT

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #187 am: 19.03.2024 19:22 »
Das Problem ist ja nicht, dass die Leute genuin so drauf sind, sondern das ist so angezüchtet über Jahrzehnte, und die Selbständigkeit lässt mir jeder weiteren Sozialleistung etwas weiter ab.

Gilt auch für viele Konsumprodukte oder den Konsum an sich.

VFA West

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #188 am: 19.03.2024 19:28 »
@MoinMoin: Nicht jeder kennt sich mit ETFs aus. Ich z.B. hatte mal eine zusätzliche Rentenversicherung bei einem privaten Anbieter geschlossen und dafür 200 € mtl. gezahlt. Danach wurde ich von einem anderen Versicherungsvertreter "beraten", der mir sagte, dass diese Versicherung nichts taugt. Ich solle lieber bei ihm etwas abschließen. Demnächst habe ich bei der Sparkasse einen "Beratungstermin", wo mir vermutlich gesagt wird, dass beide Versicherungen nichts taugen.

Jetzt erzähl mal jemandem, der ein geringes Einkommen hat, z.B. 1.500 Euro netto im Monat, er soll jetzt noch 200 Euro in irgendwelche dubiosen Versicherungen stecken. Würde es ein Rentensystem wie in Österreich geben, würde er mit 4 % (weniger als 200€) aber eine um 800€ höhere Rente erhalten.

Das gute an der Rentenversicherung in Österreich ist doch eben genau, dass diese 4 % mehr dann aber auch sicher sind. Und wenn du doch eh die Bereitschaft mitbringst, zusätzlich zu zahlen, warum hast du dann etwas dagegen, wenn andere auch 800€ mehr Rente erhalten? Hier solltest du dich echt mal hinterfragen.

BAT

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #189 am: 19.03.2024 19:30 »
Ab 50 kannst du - dein evtl. mit Festgeld angespartes Geld - zusätzlich in die GRV einzahlen. Deinem Anliegen ist längst abgeholfen.

TV-Ler

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #190 am: 19.03.2024 20:17 »
Ab 50 kannst du - dein evtl. mit Festgeld angespartes Geld - zusätzlich in die GRV einzahlen. Deinem Anliegen ist längst abgeholfen.
??

Faunus

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #191 am: 19.03.2024 22:37 »
Ab 50 kannst du - dein evtl. mit Festgeld angespartes Geld - zusätzlich in die GRV einzahlen. Deinem Anliegen ist längst abgeholfen.
??

Vereinfacht: Alle Lücken/Ausfallzeiten ab dem 18 Lebensjahr füllen und die Abschläge ab 63 als Renteneintrittsalter ausgleichen.  Den gezahlte Betrag kann man wieder steuerlich geltend machen. Ob mann dann mit 63 Jahren oder 67 Jahren geht. und ob sich das lohnt?
Das muss jeder für sich selbst entscheiden.
 

MoinMoin

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #192 am: 19.03.2024 23:29 »
@MoinMoin: Nicht jeder kennt sich mit ETFs aus. Ich z.B. hatte mal eine zusätzliche Rentenversicherung bei einem privaten Anbieter geschlossen und dafür 200 € mtl. gezahlt. Danach wurde ich von einem anderen Versicherungsvertreter "beraten", der mir sagte, dass diese Versicherung nichts taugt. Ich solle lieber bei ihm etwas abschließen. Demnächst habe ich bei der Sparkasse einen "Beratungstermin", wo mir vermutlich gesagt wird, dass beide Versicherungen nichts taugen.

Jetzt erzähl mal jemandem, der ein geringes Einkommen hat, z.B. 1.500 Euro netto im Monat, er soll jetzt noch 200 Euro in irgendwelche dubiosen Versicherungen stecken. Würde es ein Rentensystem wie in Österreich geben, würde er mit 4 % (weniger als 200€) aber eine um 800€ höhere Rente erhalten.

Das gute an der Rentenversicherung in Österreich ist doch eben genau, dass diese 4 % mehr dann aber auch sicher sind. Und wenn du doch eh die Bereitschaft mitbringst, zusätzlich zu zahlen, warum hast du dann etwas dagegen, wenn andere auch 800€ mehr Rente erhalten? Hier solltest du dich echt mal hinterfragen.
Gerne hinterfrage ich mich.
Aber zunächst mal:
1500€ Netto Ösi bekommt also 800€ mehr Rente im Ösi System? Als der entsprechende D-Rentner.
Interessant wusste ich nicht: Quelle, damit ich es nachvollziehen kann?
Der 1500€ Netto D Mensch (also jemand mit weniger als EG1 S 6, als Single) würde rund 90€ vom Brutto also 4% mehr abgeben, als Ösi.
Also etwas weniger als:
40 Jahre monatlich 100€ sind bei konservative 6% ETF 192T€
Sind bei 20 Rentenjahre  800€ mehr Rente.

Oh Wunder, passt zum Ösi Konzept (wenn da in D nicht die Steuern wären, die es abschwächen)
Dort schrieb ich übrigens von 100€, keine Ahnung was deine 200€ da sollen: Tja, halt überlesen, flüchtig gelesen, könnte man hinterfragen.
Rechne ich also mit 90€ auf 45 Jahre (weil locker ab 22 Vollzeit am arbeiten)
macht: 240T€ bei Renteneintritt
https://www.zinsen-berechnen.de/sparrechner.php
und 174T€ wenn er nur 40 Jahre buckelt.

Fazit: Wenn man also dieses Mehr an Geld, welche deiner Meinung nach die Leute gerne geben würde, in eine 6% Rendite gesteckt hätte, hätten man locker das Ösi System geschlagen.

Also zunächst gönne ich es alle,
freue mich, wenn die Menschen lernen diese 4% selbst in anderen Anlagen (die riskanter sein können, als die Basis, die Rente die immer sicher ist, weil Umlageverfahren) stecken
und damit locker die 800€ mehr selbst für diesen 1500€ Menschen ermöglicht hätte.
Du siehst ich gönne es ihnen und ich zeige auf, wie jederman es selbst machen könnte, mit 90€ monatlich!
(Die du als kein Problem ansiehst, die jeder gerne geben würde)

Also man sollte hinterfragen, warum der Staat diese Form nicht platt und stumpf als Anlageweg gewählt hat
(meine pauschale einfache Antwort: Weil dann die Riester Lobbiesten nicht Geld damit verdient hätten)

Also selber Rechnen und verstehen was am Ösi tatsächlich anders ist, oder ob es wirklich so anders ist (Erwerbsunfähigkeitrente erst nach 15 Jahre und nicht nach 5, ist glaube auch so ein Kosteneinsparungsfaktor)

Da muss ich zunächst hinterfragen, wissen Leute, die vom tollen Ösi Sytem reden überhaupt von den Unterschieden? Also ich weiß sie nur ganz marginal und weiß, dass alle nur mit Wasser kochen.
Das kann ich in der Tat bei mir hinterfragen.

Was ich aber wesentlicher Hinterfragen muss, warum ich als Nicht Gönner rüberkomme, wo ich eigentlich (meine offensichtlich Selbstwahrnehmung) hier den Ösi Rentenunterschied und plattes Beispiel-Rechnen aufstelle, die ich gerne korrigiert haben möchte. (und zeige wie man selbstbestimmt zu den Ösi Ergebnis kommen kann mit Spardisziplin)

Bei dir hatte ich die Wahrnehmung, als ob die Ösis 800€ mehr Rente ausspucken als wir, ohne das von denen was vom An vorher abverlangt wurde.
Und das auch der 1500€ Netto Ösi diese 800€ bekommt.
Das darfst du gerne hinterfragen.

VFA West

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« Antwort #193 am: 19.03.2024 23:42 »

clarion

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #194 am: 20.03.2024 06:45 »
Ausschließlich auf Aktien zu setzen halte ich für riskant.

Zum Einen ist es nicht gegeben, dass eine langfristige Rendite von 6% erzielt werden kann. Es kann richtig blöd laufen.

Ich halte das Riestern in einem Fonds für besser als seinen Ruf, zwar bringt ein ETF oder reiner Aktiensparplan idR. eine bessere Rendite, aber Riester hat weniger Risiken und die Zulagen sind je nach Familienkonstellationen doch recht einträglich.

Die Mischung macht es, eine dritte Säule des Vermögensaufbau sollte m.M. nach Wohneigentum sein.