Autor Thema: Rente für Beamte  (Read 20869 times)

BAT

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #270 am: 22.03.2024 08:40 »

Mütterrente, das ist ein gesamtgesellschaftliches Ding.

Warum?

Rentenonkel

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #271 am: 22.03.2024 08:46 »

Um 400€ mehr Rente zu bekommen brauchst du 400 / 37,60 (akt. Wert Rentenpunkt) = 10,64 Rentenpunkte / 45 Jahre = 0,24 rentenpunkt pro Jahr mehr (also das was man einzahlen muss)
43142 (Rentendurch.E) * 0,24 = 10199€ Jährlich einzahlen um die 0,24 Punkte jährlich zu bekommen = 849€ monatlich.

Oh Wunder, wo ist mein Rechenfehler??? Das kann doch nicht sein, dass ich 849€ einzahlen muss um 400 Euro mehr Rente zu bekommen. :o
(ok, nicht dynamisiert)

Wenn ich also fix 100€ zahle und 3% jährliche Rentensteigerung will, dann muss ich 2,9% erwirtschaften.

hilfe! Kann da mal einer mir erklären wo mein Denkfehler ist.

Der Denkfehler liegt daran, dass Du mit dem Bruttoverdienst rechnest. Der Beitrag zur Rentenversicherung liegt allerdings bei 18,6 %.

Um also einen Rentenpunkt aktuell zu erwerben sieht die Rechnung wie folgt aus: 45.358 EUR * 18,6 % = 8436,60 EUR / Jahr oder 703,05 EUR pro Monat.

Um die von dir genannten 0,24 EP zu erreichen, müsste man demnach 168,73 EUR monatlich aufwenden.

Faunus

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #272 am: 22.03.2024 08:48 »

Mütterrente, das ist ein gesamtgesellschaftliches Ding.

Warum?

Weil man Kinder heute nicht mehr bekommt, um sein gemeinsamens Leben zu vervollständigen, sondern ein Geschäftsmodell daraus geworden ist?  Zumindest klingt es für mich teilweise so, wenn ich manche Eltern höre.

BAT

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #273 am: 22.03.2024 08:52 »
Die Mütterrente ist nachträglich für Kinder eingeführt worden, die längst da sind....teils volljährig. Also welches gesellschaftliches Interesse unterstellst du?

MoinMoin

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #274 am: 22.03.2024 08:53 »
@ MoinMoin:

Ich prüfe jetzt nicht ob die Rechnung richtig ist, allerdings kann sie nicht aufgehen, da der monatliche, maximale Rentenbeitrag ca. 150 EUR unter den 849 EUR liegt die Du errechnest.
Es war keine Rechnung die aufgehen soll, sondern eine exemplarische Rechnung die aufzeigen soll, was man in die Rente reihstecken muss um x € monatlich rauszubekommen.
Sprich wenn du 50€ Rente mehr haben willst, dann musst monatlich 106€ mehr SV pflichtige Einkommen haben zahlen.
Und während ich es schreibe fällt der Groschen: 106€ mehr SV pflichtige Einkommen (für die Rentenpunkte)  heißt nicht 106€ zahlen sondern 106€ *18,6%  = 19,76€ einzahlen!
Und bei 400€ = 158,09€
 
Also welche Rendite brauch ich am Kapitalmarkt für dieses Ergebnis: 45Jx19,76 einzahlen und 23Jx50€ Renten bekommen? (bei 3% Dynamisierung, der Rente?)  1,67%
Wer sich das nicht zutraut oder die anderen Vorteile der Rente haben möchte, der ist mit der Erhöhung der Einzahlung gut bedient.
Wer es breitgestreut und "risikoarm" (mit Restrisiko) in ETF o.ä. steckt (Annahme 5%) kann 23 Jahre 180€ sich rausnehmen.

edit
Ups, danke Rentenonkel für die Bestätigung und Uff, glück gehabt...

Faunus

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #275 am: 22.03.2024 09:08 »
@BAT

Ich bin jetzt nicht @Umlauf, aber antworte mal:

Für die Babyboomer-Generation, die selbst kurz vor der Rente steht, beziehen die Mütter, die das damalig vorherrschende Hausfrauendasein gelebt haben, eine entsprechende Mütterrente. Für diese Generation von Müttern war die Entscheidung der zusätzlichen Rente existenziell, da die große Witwenrente alleine massenweise diese Frauen in die Armut geführt hätte.
Ein Lebensmodell schon fast aufzwingen, um 40 Jahre später zu sagen ätschbätsch, kann sich eine Gesellschaft wie die unsrige nicht leisten.
 

MoinMoin

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #276 am: 22.03.2024 09:09 »
Für diejenigen die bereits älter sind und kurz vor der Rente stehen mag sparen  oder eine Wohnung nicht mehr ganz in Reichweite sein. Aber es wäre zu überlegen ob sich nicht ein vorzeitgier Rentenbeginn und weiterarbeiten bis zum Erreichen des Regelaltersrentenalter rentiert. In diesen paar Jahren erhält man einen deutlich größeren Brocken des Bruttogehalts (Brutto=Netto stimmt hier nicht ganz), erwirtschaftet weitere Entgeltpunkte und erhält neben dem erhöhten Einkommen eine verminderte Rentenzahlung. Wenn man es schafft diese Plus an Einnahmen auf die Seite zu bringen und z.B. als Tagesgeld anzulegen bleiben einiges an Zinsen übrig. Evtl. braucht es mehrere
Sehe ich auch so:
zwei Punkte:
1.) man zahlt weniger Steuern auf seine Alters-Rente, weil dann 4% weniger zu versteuern ist von der Rente.
klar hat man 14,4 & Rentenabzug, welches man erst ab 80 als Verlust verbuchen kann.
2.) Man hat das GEld, wenn man damit noch was anfangen kann und nicht mehr, wenn man einen Turbo Rollator damit finanzieren könnte.


Zitat
Tagesgeldkonten, aber wenn man annimmt, dass in den 4 Jahren Zusatzarbeit ca. 50000 EUR an Rente und ca. 50000 EUR an Zusatzeinkommen (ggfs. + Ersparnisse) zusammenkommen, dann hat man 100.000 EUR. Die zu 4% Zinsen als Tagesgeld angelegt, bleiben 3250 EUR übrig. Damit hat man monatlich 270 EUR mehr Auskommen ober ein Polster für Schwankungen bei den Unterhaltkosten. Zusätzlich hat man ein gutes Polster um die selbstbewohnte Immobilie in Schuss zu halten.
blöde Rehcnung:
Wenn ich 50T€ in 4 Jahre rente on Top habe (steuern mal aussen vor)
Dann habe ich 1040 monatliche Rente und hätte eine 1190 monatliche Rente als Altersrente ohne Abschlag gehabt.
Sprich ich verzichte ab 67 auf 150€ monatlich
Bei einer Dynamisierung von 3% und einer Rendite von 3% kann ich 27 Jahre den Rentenverlust kompensieren.
(2% 24 Jahre, 1% 22 Jahre 0% 20jahre)
stimmt mich nachdenklich.
Zitat
Eine weitere Alternative wäre das selbstbewohnte Haus -wenn es zu anstrengend wird- zu vermieten und davon in eine Mietwohnung zu gehen, deren Kosten durch die Mieteinnahmen mindestens abgedeckt sind. Und ja, das Haus in dem man sein Leben verbracht hat "aufzugeben" ist ein schwerer Schritt, so hat man aber bei entsprechender Mieterwahl jemand der es evtl. besser in Schuss hält und später wenn es ins Heim geht kann man es immer noch zu einem besseren Preis veräußern und den Nachkommen noch mit warmen Händen geben.
Auch sehr richtig.

TV-Ler

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #277 am: 22.03.2024 09:17 »
Jetzt im Ernst: Wenn du 100€ 45 Jahre einzahlst um dann bis du Hundert wirst (also 23 Jahre von 67-100) 400€ Rente haben willst, dann braucht es eine durchschnittliche Verzinsung von 2,05%
https://www.zinsen-berechnen.de/rentenversicherung.php?paramid=lkf3gf76ot
Hmm...100-67 sind nicht 23, sondern mehr so 33... ;)

Faunus

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« Antwort #278 am: 22.03.2024 09:24 »
Mit freiwilligen Einzahlungen könnte man seine Rente aufbessern. Warum ist so etwas nicht möglich?
"Früher" war es möglich, auch als Pflichtversicherter zusätzliche Beiträge einzuzahlen, nannte sich Höherversicherung. Anfang der 1990er wurde diese Möglichkeit eingeschränkt und Ende der 1999er ganz abgeschafft.

Sehr schade. Zumal man dann ja auch aus dem Schneider wäre, nach dem Motto "wer eine höhere Rente haben möchte, der kann sie durch zusätzliche Einzahlungen doch erhalten".

Es bleibt also nur die Option mit der Einzahlung von Zusatzbeiträgen ab dem 50. Lebensjahr.

Nun, wenn "zusätzliches Ansparen für den Rentenfall" mit der GRV nicht möglich ist, Du Dir den Aktienmarkt nicht zutraust, dann schau Dir mal die Angebote des Betriebsrentenversicherers im ÖD an. Ich denke, die sind immer noch besser als die Privatanbieter im Versicherungsbereich. Allerdings habe ich mich damit schon lange nicht mehr beschäftigt.
« Last Edit: 22.03.2024 09:33 von Faunus »

BAT

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« Antwort #279 am: 22.03.2024 09:34 »
@BAT

Ich bin jetzt nicht @Umlauf, aber antworte mal:

Für die Babyboomer-Generation, die selbst kurz vor der Rente steht, beziehen die Mütter, die das damalig vorherrschende Hausfrauendasein gelebt haben, eine entsprechende Mütterrente. Für diese Generation von Müttern war die Entscheidung der zusätzlichen Rente existenziell, da die große Witwenrente alleine massenweise diese Frauen in die Armut geführt hätte.
Ein Lebensmodell schon fast aufzwingen, um 40 Jahre später zu sagen ätschbätsch, kann sich eine Gesellschaft wie die unsrige nicht leisten.

Und welches gesellschaftliches INteresse bringst du nun vor? Das sind Klientel-Interessen.

Hugo Stieglitz

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« Antwort #280 am: 22.03.2024 09:36 »
Mit freiwilligen Einzahlungen könnte man seine Rente aufbessern. Warum ist so etwas nicht möglich?
"Früher" war es möglich, auch als Pflichtversicherter zusätzliche Beiträge einzuzahlen, nannte sich Höherversicherung. Anfang der 1990er wurde diese Möglichkeit eingeschränkt und Ende der 1999er ganz abgeschafft.

Sehr schade. Zumal man dann ja auch aus dem Schneider wäre, nach dem Motto "wer eine höhere Rente haben möchte, der kann sie durch zusätzliche Einzahlungen doch erhalten".

Es bleibt also nur die Option mit der Einzahlung von Zusatzbeiträgen ab dem 50. Lebensjahr.

Nun, wenn "zusätzliches Ansparen für den Rentenfall" mit der GRV nicht möglich ist, Du Dir den Aktienmarkt nicht zutraust, dann schau Dir mal die Angebote des Betriebsrentenversicherers im ÖD an. Ich denke, die sind immer noch besser als die Privatanbieter im Versicherungsbereich. Allerdings habe ich mich damit schon lange nicht mehr beschäftigt.
Bedenke aber, dass die RZVK die Renten der freiwilligen Einzahler kürzen musste, nachdem die FDP-Fraktion die Beiträge für ihre Mitarbeiter des Bundestages nicht gezahlt hat und nach dem Ausscheiden aus dem Bundestag nie nachgezahlt hat.

Mein Ratschlag an alle zu dem Thema: Tauscht euer Geld nicht gegen Punkte und ein Versprechen ein.

Faunus

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« Antwort #281 am: 22.03.2024 09:49 »
Ups.
1. Der geschilderte Umstand ist mir neu - auch die RZVK. Und warum hat man die Auszahlungen bei den FDPlern nicht um das gekürzt, was durch deren eigene Partei fehlte?
2. Ich hatte die die VBL eigentlich gemeint. Aber wie schon geschrieben, den aktuellen Stand kenne ich nicht.

Faunus

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« Antwort #282 am: 22.03.2024 09:53 »
@BAT

Ich bin jetzt nicht @Umlauf, aber antworte mal:

Für die Babyboomer-Generation, die selbst kurz vor der Rente steht, beziehen die Mütter, die das damalig vorherrschende Hausfrauendasein gelebt haben, eine entsprechende Mütterrente. Für diese Generation von Müttern war die Entscheidung der zusätzlichen Rente existenziell, da die große Witwenrente alleine massenweise diese Frauen in die Armut geführt hätte.
Ein Lebensmodell schon fast aufzwingen, um 40 Jahre später zu sagen ätschbätsch, kann sich eine Gesellschaft wie die unsrige nicht leisten.

Und welches gesellschaftliches INteresse bringst du nun vor? Das sind Klientel-Interessen.

Nicht ganz. Ich könnte mir vorstellen, dass durch diese deutlich sichtbare Massenverelendung möglicherweise eine Geburtenrate nicht wesentlich über 0 % u.U. zur Konsequenz gehabt hätte. Das wäre für jede Gesellschaft ungünstig.
Anders gesagt: Elend schreckt ab!

Faunus

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« Antwort #283 am: 22.03.2024 09:59 »
Persönlich finde ich es eher bemerkenswert, dass
auf der einen Seite ein Kinderloser die Mütterrente mittragen darf und auf der anderen Seite muss ein Kinderloser zusätzlich in die Pflegeversicherung einzahlen.

BAT

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« Antwort #284 am: 22.03.2024 10:09 »

Nicht ganz. Ich könnte mir vorstellen, dass durch diese deutlich sichtbare Massenverelendung möglicherweise eine Geburtenrate nicht wesentlich über 0 % u.U. zur Konsequenz gehabt hätte. Das wäre für jede Gesellschaft ungünstig.
Anders gesagt: Elend schreckt ab!

Ich weiß nicht, wovon du sprichst....