Autor Thema: Rente für Beamte  (Read 23080 times)

Faunus

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #375 am: 29.03.2024 19:58 »

https://www.iwkoeln.de/studien/martin-beznoska-tobias-hentze-pensionszusagen-setzen-oeffentlichen-haushalten-zu-486771.html

...gibt es noch irgendeine Leistung, die nicht den öffentlichen Haushalten zusetzt?...

...Pensionszusagen gehören zwar auch dazu, diese wären aber weniger schmerzlich, wenn die jeweiligen Regierungen auf Bundes- u. Landesebene nicht die entsprechenden Rücklagen geplündert hätten (die übrigens durch prozentualen Abzug bei den Gehaltssteigerungen durch die Beamtenschaft selbst finanziert wurden ,neben der höheren Wochenarbeitszeit ohne finanziellen Ausgleich)...

Alles setzt den öffentlichen Haushalten zu - manches mehr und anderes weniger.
Aber irgendwie wird es weitergehen - nur mit Umschichten funktioniert es halt nicht mehr und das wird uns halt auch allen mehr oder weniger weh tun.

Faunus

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #376 am: 29.03.2024 20:29 »
Beschäftigte dich mal damit, was eine Regierung eigentlich ist.

Die Russische Föderation hat eine Regierung mit ihrem Regierungschef Mischustin
Deutschland hat eine Regierung mit dem Bundeskanzler.
Wo liegt der Unterschied

Ich bin in einer Demokratie aufgewachsen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass in der DDR mit deren sozialistischen (oder diktatorischen) Regierungsform das demokratische Grundverständnis vielleicht nicht so ausgeprägt  war. Dort hat die Regierung sehr einig die Staatsgewalt ausgeübt.

Warnstreik

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #377 am: 02.04.2024 12:59 »
Beschäftigte dich mal damit, was eine Regierung eigentlich ist.

Die Russische Föderation hat eine Regierung mit ihrem Regierungschef Mischustin
Deutschland hat eine Regierung mit dem Bundeskanzler.
Wo liegt der Unterschied

Ich bin in einer Demokratie aufgewachsen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass in der DDR mit deren sozialistischen (oder diktatorischen) Regierungsform das demokratische Grundverständnis vielleicht nicht so ausgeprägt  war. Dort hat die Regierung sehr einig die Staatsgewalt ausgeübt.

Natürlich gehört der Diskurs in jede Regierung - das Problem ist doch, dass mittlerweile alles und jede Differenz nach Außen getragen wird. Sowas sollte man intern behandeln und dann nach Außen mit einer Stimme sprechen. Das kann aber die FDP garnicht und die Grünen oft nicht. Da werden gemeinsame Entscheidungen schon am Tag danach kritisiert. Auch dauern die Diskussionen und Beschlüsse zu lange - man hat das Gefühl, dass man sich lieber blockiert um garkeine Lösung finden zu müssen.

Am Ende ist das immer der Nachteil wenn viele Parteien im Parlament landen: Fürs Parlament super, für die Regierung ungemein schwierig.

BAT

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« Antwort #378 am: 02.04.2024 13:21 »
Weder die FDP noch die Grünen sind in der Regierung.

Es sind Mitglieder dieser Parteien, die ein Ministeramt ausüben. Dazu der Kanzler.

Auch die können gerne einen Diskurs führen, dies gehört jedoch nicht zum demokratischen Prozess, der ist mit der Wahl abgeschlossen.

Faunus

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« Antwort #379 am: 02.04.2024 13:33 »

Natürlich gehört der Diskurs in jede Regierung - das Problem ist doch, dass mittlerweile alles und jede Differenz nach Außen getragen wird. Sowas sollte man intern behandeln und dann nach Außen mit einer Stimme sprechen. Das kann aber die FDP garnicht und die Grünen oft nicht. Da werden gemeinsame Entscheidungen schon am Tag danach kritisiert. Auch dauern die Diskussionen und Beschlüsse zu lange - man hat das Gefühl, dass man sich lieber blockiert um garkeine Lösung finden zu müssen.

Am Ende ist das immer der Nachteil wenn viele Parteien im Parlament landen: Fürs Parlament super, für die Regierung ungemein schwierig.

Vor der Wende gab es CDU/CSU, SPD, FDP und Bündnis90/Grüne. Den Rest konnte man getrost vergessen - auch die Republikaner und in Regierungsverantwortung waren immer 1-2 Parteien.

Heute haben wir SPD, CDU/CSU,  Bündnis90/Die Grünen, FDP, AfD, Linke 28, BSW und fraktionslos
und eine Regierung, die sich aus 3 Parteien zusammensetzt.
Jede einzelne kleinere Parteien macht heute so viel Getöse , wire die Großen. Es ist das Zeitalter der Profilierungssucht Einzelner ausgebrochen - und ich unterstelle nur wenigen, dass sie dabei tatsächlich dem Staat dienen wollen!

Mich nervt der Mist auch und es wäre schön, dass manch einer seine unsinnige als Dummenfang gedachten Schenkelklopfer unterlassen würde. Das alleine würde schon viel helfen!





Faunus

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« Antwort #380 am: 02.04.2024 13:35 »
Auch die können gerne einen Diskurs führen, dies gehört jedoch nicht zum demokratischen Prozess, der ist mit der Wahl abgeschlossen.
Das sieht Putin auch so!

MoinMoin

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« Antwort #381 am: 02.04.2024 13:36 »
Jede einzelne kleinere Parteien macht heute so viel Getöse , wire die Großen. Es ist das Zeitalter der Profilierungssucht Einzelner ausgebrochen - und ich unterstelle nur wenigen, dass sie dabei tatsächlich dem Staat dienen wollen!
das liegt aber daran das wir nur noch kleinere Parteien haben und keine mit 40+
Aber damals als wir noch eine 3 Parteien System hatten, hat die FDP halt die Glocken geläutet.

Faunus

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« Antwort #382 am: 02.04.2024 16:05 »
Jede einzelne kleinere Parteien macht heute so viel Getöse , wire die Großen. Es ist das Zeitalter der Profilierungssucht Einzelner ausgebrochen - und ich unterstelle nur wenigen, dass sie dabei tatsächlich dem Staat dienen wollen!
das liegt aber daran das wir nur noch kleinere Parteien haben und keine mit 40+
Aber damals als wir noch eine 3 Parteien System hatten, hat die FDP halt die Glocken geläutet.

Was hat mein Vater geschimpft, dass das Leichtgewicht sich immer als "Zünglein an der Waage" im Koalitionsvertrag durchsetzten konnte.
Als Pendant die SED im Ein-Parteien-Staat DDR. Da gab es sicherlich auch keine Dauerdiskussion um jede Entscheidung.

Ich denke, das ist ein Grund, warum die AFD so einen Zulauf hat. Viele sind mit der Demokratie und den Dauerdiskussionen überfordert und erhoffen sich einen "starkenMann/starke Frau" als Macher, der/die nicht lange "fackelt" und gleich alles anzündet 8)

Schmitti

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« Antwort #383 am: 03.04.2024 09:57 »
Früher war die CDU/SPD/FDP/Grüne nach meiner Erinnerung aber auch eher als solche über die verschiedenen Ebenen hinweg erkennbar. Heute hast du Bundes-CDU, 16 Landes-CDUen und auf kommunaler Ebene ist dann alles durcheinander. SPD, FDP, Grüne dito. Heute merken die kommunalen und auch die Landes-Grünen (z.B.) was die Entscheidungen der Bundesgrünen bei ihnen für Aufwand und Kosten verursachen, und wenn auf Parteitagen von unten etwas nach oben getragen wird ist es dort am nächsten Tag vergessen. Grüne hier als Beispiel, bei den anderen ist es genau das gleiche. Die CDU unter Merkel hat sich von der CDU-Basis in Teilen so weit entfernt wie es nur ging.
Und das sorgt der AfD auch für mächtig Zulauf. Da hatten die verschiedenen Ebenen im Grunde noch gar nicht die Möglichkeit, sich allzu weit von einander zu entfernen, daher kommt das vielen noch eher als eine Partei vor.

Britta2

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« Antwort #384 am: 03.04.2024 10:18 »
Als Pendant die SED im Ein-Parteien-Staat DDR. Da gab es sicherlich auch keine Dauerdiskussion um jede Entscheidung.

Ich bin ein DDR-Ableger und sollte beruflich bedingt unbedingt in die SED. Hatte mich schnellstmöglich in die LDPD angemeldet und damit Ruhe - gefolgt von Verachtung der Vorgesetzten. Ich war die einzige Kollegin, die mit "Sie" angesprochen wurde und morgens nicht begrüßt wurde.

Und trotzdem wage ich zu sagen, dass es heute in vielen Bereichen nicht anders läuft. Wer nicht exakt das nachblökt, was von der Leitung als "einzig richtige Wahrheit" verkündet wird - und deren Erwartungen nicht widerspruchslos erfüllt - ist "unerwünscht" gerade im Öffentlichen Dienst.

Dann wird enrgisch von "Demokratie" geschwafelt - und die Forderung an die nächste Generation bzw Schüler gestellt! Was nicht sein darf, existiert eben nicht - und umgekehrt.

Warnstreik

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« Antwort #385 am: 08.04.2024 09:55 »
Als Pendant die SED im Ein-Parteien-Staat DDR. Da gab es sicherlich auch keine Dauerdiskussion um jede Entscheidung.

Ich bin ein DDR-Ableger und sollte beruflich bedingt unbedingt in die SED. Hatte mich schnellstmöglich in die LDPD angemeldet und damit Ruhe - gefolgt von Verachtung der Vorgesetzten. Ich war die einzige Kollegin, die mit "Sie" angesprochen wurde und morgens nicht begrüßt wurde.

Und trotzdem wage ich zu sagen, dass es heute in vielen Bereichen nicht anders läuft. Wer nicht exakt das nachblökt, was von der Leitung als "einzig richtige Wahrheit" verkündet wird - und deren Erwartungen nicht widerspruchslos erfüllt - ist "unerwünscht" gerade im Öffentlichen Dienst.

Dann wird enrgisch von "Demokratie" geschwafelt - und die Forderung an die nächste Generation bzw Schüler gestellt! Was nicht sein darf, existiert eben nicht - und umgekehrt.

Das ist doch nicht/kaum Vergleichbar: Heute ist es deine Privatsache ob und in welcher Partei du dich engagierst - solange es eine im demokratischen Spektrum ist. Auch gibt es heute kein aktives Interesse des Arbeitgebers an deiner poltischen Einstellung. Was du am Mittagsstisch oder beim Kaffee preisgibst ist deine Sache - genauso wie es die Sache deiner Kollegen ist, wie sie das finden. Vom Staat wirst du weder verfolgt noch benachteiligt.  (Ausnahmen gibt/gab es aufgrund einzelner Personen immer)

Thomber

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« Antwort #386 am: 08.04.2024 12:27 »
Zitat
Heute ist es deine Privatsache ob und in welcher Partei du dich engagierst - solange es eine im demokratischen Spektrum ist.

Kann es andere Parteien überhaupt von der Definition her geben?

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« Antwort #387 am: 08.04.2024 15:34 »
Zitat
Heute ist es deine Privatsache ob und in welcher Partei du dich engagierst - solange es eine im demokratischen Spektrum ist.

Kann es andere Parteien überhaupt von der Definition her geben?

Ja, natürlich. Gibt es aktuell, gab es in der Vergangenheit und wird es auch in der Zukunft geben. NSDAP, KPD, SED, Teile der AfD. Im Grunde alle, die die Demokratie nutzen und sie dann (mindestens zu großen Teilen) abzuschaffen.

Thomber

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« Antwort #388 am: 09.04.2024 09:53 »
Zitat
Heute ist es deine Privatsache ob und in welcher Partei du dich engagierst - solange es eine im demokratischen Spektrum ist.

Kann es andere Parteien überhaupt von der Definition her geben?

Ja, natürlich. Gibt es aktuell, gab es in der Vergangenheit und wird es auch in der Zukunft geben. NSDAP, KPD, SED, Teile der AfD. Im Grunde alle, die die Demokratie nutzen und sie dann (mindestens zu großen Teilen) abzuschaffen.


Gut, dass ich nachfragte.
Ich ging davon aus, dass mit "Partei" nur Partei gemeint waren, die auch erlaubt/zugelassen sind, denn in der Diskussion steht soweit ich weiß, ja nicht das Sympathisieren mit verbotenen Parteien.



ElBarto

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« Antwort #389 am: 09.04.2024 10:43 »
Als Pendant die SED im Ein-Parteien-Staat DDR. Da gab es sicherlich auch keine Dauerdiskussion um jede Entscheidung.

Ich bin ein DDR-Ableger und sollte beruflich bedingt unbedingt in die SED. Hatte mich schnellstmöglich in die LDPD angemeldet und damit Ruhe - gefolgt von Verachtung der Vorgesetzten. Ich war die einzige Kollegin, die mit "Sie" angesprochen wurde und morgens nicht begrüßt wurde.

Und trotzdem wage ich zu sagen, dass es heute in vielen Bereichen nicht anders läuft. Wer nicht exakt das nachblökt, was von der Leitung als "einzig richtige Wahrheit" verkündet wird - und deren Erwartungen nicht widerspruchslos erfüllt - ist "unerwünscht" gerade im Öffentlichen Dienst.

Dann wird enrgisch von "Demokratie" geschwafelt - und die Forderung an die nächste Generation bzw Schüler gestellt! Was nicht sein darf, existiert eben nicht - und umgekehrt.

Das ist doch nicht/kaum Vergleichbar: Heute ist es deine Privatsache ob und in welcher Partei du dich engagierst - solange es eine im demokratischen Spektrum ist. Auch gibt es heute kein aktives Interesse des Arbeitgebers an deiner poltischen Einstellung. Was du am Mittagsstisch oder beim Kaffee preisgibst ist deine Sache - genauso wie es die Sache deiner Kollegen ist, wie sie das finden. Vom Staat wirst du weder verfolgt noch benachteiligt.  (Ausnahmen gibt/gab es aufgrund einzelner Personen immer)

Naja, ist es nicht -ganz-.

Bewirb Dich mal im öffentlichen Dienst. Irgendwann im Einstellungsverfahren wird abgefragt ob man Reichsbürger ist, Scientology angehört oder verbotenen Parteien wie NPD/DVU usw. angehört.
Wird schwer Job dann noch zu kriegen wenn man da was bejaht.

Auch ist es garnicht egal was man am Mittagstisch oder im Büro äußert. Auch da gab es schon Kündigungen.
Immerhin unterschreibt man auch etwas das man nichts macht das dem Ansehen des Dienstherren schadet.
Sogar Äußerungen/Taten im Privatleben können hier zum Verlust des Jobs führen.