Autor Thema: Rente für Beamte  (Read 25548 times)

TV-Ler

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #450 am: 16.04.2024 09:07 »
Ich meine es nur gut. Wie gesagt - wer sich von einer Flagge getriggert fühlt, sollte sich m.M.n. fragen, warum.
Das kann man auch umdrehen: Wer sich von einer Regenbogenflagge an einer (Bundes)Behörde nicht getriggert fühlt, sollte sich fragen, warum.  8)

 ;D .. na, wenn du das meinst ...
Ganz recht, wenn du das meinst... 8)
;D die Sonnenbrille hast du scheinbar trotzdem nötig ^^
Hoffe, sie schützt gut vor dem bunten Licht  :)
Richtig, lediglich scheinbar.  ;)

FearOfTheDuck

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #451 am: 16.04.2024 09:32 »
Steht Empörung eigentlich mittlerweile außerhalb der "political correctnes"? Mal davon ab, wer sich wie worüber auch immer aufregt und ob es für den Puls desjenigen förderlich ist oder nicht; anscheinend sitzen die selbsternannten Sittenwächter und Anzeigenhauptmeister hinter jedem Busch.

Wieso "triggert" es dermaßen, wenn sich andere "getriggert" fühlen?

Warnstreik

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #452 am: 16.04.2024 09:38 »
Das würde doch sicher bei einer Übertragung der Beamten in die allgemeine Rentenversicherung nicht übernommen werden.

Aber es ist doch eigentlich alles geklärt, Beamte wären ob ihrer längeren Bezugszeit ein Downgrade für die Rentenversicherung.
Und das ist das was mich am meisten bei der Diskussion aufregt.
Die Beamten wären für die nächsten und aktuellen Rentenbezieher uU eine Ent“lastung“, sind aber eben aufgrund ihrer Struktur der Beschäftigten eher Langzeitbezieher und dann eine Belastung der Renten“kasse“.
Was mehrheitlich dann zu Lasten der „einfacheren“ Leute geht die idR kürzer die Rente kriegen.

So einfach ist die Gleichung aber nicht. Folgendes muss nicht zwingend meiner Meinung entsprechen, stellt also erstmal eine Dikussionsgrundlage da, weil das ein Argument ist, das vorgebracht wird.
Auf jeden Fall muss man eben auch die Versorgungshöhre betrachten. Und die ist (gesetzlich so vorgeschrieben) eben deutlich deutlich höher als die von Angestellten. Durch die fehlenden Sozialversicherungen gibt es zusätzlich noch indirekte Steuervorteile. Diese Dinge werden am Ende durch Steuern, also durch alle Bürger bezahlt. In der gesetzlichen Rentenversicherung ändern sich Beiträge oder das Rentenniveau - z.B. auch durch den Nachhaltigkeitsfaktor in der Rente.
Ein weiterer Punkt ist, dass sich die gesetzliche Rente aus der Lebensarbeit herleitet - die Beamtenpension aus den letzten beiden Jahren.

Ohne Neiddiskussion ist es eben so, dass die Verteilung der Kosten der sicher ändernden Demografie stark zulasten der Angestellten geht. Sie zahlen mehr und bekommen weniger, während Selbstständige nichts bekommen aber auch nichts zahlen und Beamte nichts zahlen aber gleichzeitig mehr bekommen.

Eine gute und faire Variante wäre, wenn man die GRV entweder komplett steuerfinanziert oder eben alle mit aufnimmt. Leistungen über die GRV hinaus kann dann ja der Dienstherr gewähren - analog VBL, ZV FHH oder einer betrieblichen Altersvorsorge. Dann wären die Altersbezüge transparent und die Kosten dafür fair geteilt. Deshalb halte ich auch die "Beamte sind ein Minusgeschäft für die Rentennehmer" für ein Scheinargument - Pensionen kosten uns heute deutlich mehr als und Renten kosten würden. 

TV-Ler

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #453 am: 16.04.2024 09:41 »
Wieso "triggert" es dermaßen, wenn sich andere "getriggert" fühlen?
Mich triggert es gar nicht sonderlich. Aber warum sollte man jenen, die sich getriggert fühlen, unwidersprochen das Feld überlassen?

JC83

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #454 am: 16.04.2024 10:21 »
Steht Empörung eigentlich mittlerweile außerhalb der "political correctnes"? Mal davon ab, wer sich wie worüber auch immer aufregt und ob es für den Puls desjenigen förderlich ist oder nicht; anscheinend sitzen die selbsternannten Sittenwächter und Anzeigenhauptmeister hinter jedem Busch.

Wieso "triggert" es dermaßen, wenn sich andere "getriggert" fühlen?

Weil die Getriggerten regelmäßig im Rahmen ihres boomerhaften Auftretens zusätzlich Fake News verbreiten, klassische Strohmänner benutzen und zumeist sehr vulgär sind.

Und wenn man sie erwischt, wird geheult, dass man ja nix mehr sagen darf und so oder man versteckt sich hinter Ironie und Sarkasmus.

Anzumerken ist zudem, dass es extrem auffällig ist, dass jene eine erstaunliche Schnittmenge an Zustimmung mit dem üblichen Schwurbel-Themen haben: Corona, Trump, Putin, Great Reset, Klaus Schwab, AFD, Bargeld, Mobilität...

Es ist immer das gleiche: Man schaut sich via Social Media irgendeinen Schwurbelkanal an, der sehr komplexe Sachverhalte vereinfacht dargestellt mit dem Hinweis alles ist Scheisse, selbstverständlich ohne konkrete Lösungsansätze zu bieten.

Back to Topic wer mag....

BAT

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #455 am: 16.04.2024 10:31 »

Deshalb halte ich auch die "Beamte sind ein Minusgeschäft für die Rentennehmer" für ein Scheinargument - Pensionen kosten uns heute deutlich mehr als und Renten kosten würden.

Du verrennst dich da. Man riecht einfach, dass dir die Beamtenkonditionen nicht passen. Kann man ja auch so sehen. Aber in Bezug auf die Renten bringt das alles nichts.

Wie MoinMoin hier schon schrieb: nicht weil man Beamter ist, lebt man länger und bezieht länger Alterssicherung, sondern es ist die Kohorte, die verbeamtet wird. Baff gesagt: etwas bessere Leute.

Du kannst also diese Kohorte übertragen auf die bisherige Rentenversicherung und auch da haben diese eine bessere Absicherung als der Rest qua Ausbildung, Herkunft, etc.

Warnstreik

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #456 am: 16.04.2024 11:05 »
Du kannst also diese Kohorte übertragen auf die bisherige Rentenversicherung und auch da haben diese eine bessere Absicherung als der Rest qua Ausbildung, Herkunft, etc.

Wer ist denn "der Rest"? Angestellte Frauen leben deutlich länger als verbeamtete Männer. Angestellte ITler leben länger als verbeamtete Streifenpolizisten. Wieso müssen die ersteren Einzahlen und die Letzteren nicht? Daher zieht eben diese Kohortenargumentation nicht.

Außerdem geht es doch genau darum: Da am Ende Alle Alles zahlen, wieso werden die Unprivilegierten und Previligierten nicht zumindest gleich behandelt? Wieso nicht transparent für alle gleiche Beiträge Grundbeiträge und gleiche Grundleistungen und dann einen "betrieblichen" Anteil, der dann für Angestellte und Beamte durchaus unterschiedlich ausgestaltet sein kann.

Was ich auch so sehe: Einfach Beamte irgendwie in die GKV stecken ist zu kurz gedacht. Man sollte das Umlagesystem neu denken. Ich würde auch ein Umlagesystem beibehalten - aber eben neu gedacht und tatsächlich für jede Beschäftigungsart.

Organisator

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #457 am: 16.04.2024 11:06 »
Deshalb halte ich auch die "Beamte sind ein Minusgeschäft für die Rentennehmer" für ein Scheinargument - Pensionen kosten uns heute deutlich mehr als und Renten kosten würden.

Ist das so? Eine Rente kostet so ca. 20 % vom Brutto, die Betriebsrente (im öD) ca. 9 %.
Die Beamtenpension kostet (beim Bund) Rückstellungen von ca. 30 % vom Brutto.

Wären also bei annähernd gleichen Leistungen auch annähernd gleiche Kosten.

Ansonsten stellt sich immernoch die Ausgangsfrage - wie wollte man bei gleichen Leistungsansprüchen nur durch einen Systemwechsel Kosten sparen?

Warnstreik

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #458 am: 16.04.2024 11:29 »
Deshalb halte ich auch die "Beamte sind ein Minusgeschäft für die Rentennehmer" für ein Scheinargument - Pensionen kosten uns heute deutlich mehr als und Renten kosten würden.

Ist das so? Eine Rente kostet so ca. 20 % vom Brutto, die Betriebsrente (im öD) ca. 9 %.
Die Beamtenpension kostet (beim Bund) Rückstellungen von ca. 30 % vom Brutto.

Wären also bei annähernd gleichen Leistungen auch annähernd gleiche Kosten.

Ansonsten stellt sich immernoch die Ausgangsfrage - wie wollte man bei gleichen Leistungsansprüchen nur durch einen Systemwechsel Kosten sparen?

Eine Pension von 3000€ kostet 3000€, eine Rente inklusive VbL von 2000€ kostet 2000€. Alles andere ist Augenwischerei und vor allem Schönfärberei. Wenn es doch keinen "echten" Unterschied gibt (wie man häufig in Flyern und ähnlichem lesen kann), dann dürfte es doch kein Problem sein auch das Beamtentum auf GRV und VbL umzustellen. Oder lieber nicht?


Edit: Die Leistungsansprüche sind eben nicht identisch. Die müsste man dann identisch machen unter der Prämisse, dass jeder Angestellte und Beamte bei gleicher Dienstzeit jeweils eine angemessene Rente/Pension bekommt.

NelsonMuntz

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #459 am: 16.04.2024 11:39 »
Ich bin für die vollständige Abschaffung von Pensionen und der Rente.

Steuerfinanziert sollte eine Grundsicherung im Alter ausgezahlt werden und alle darüber hinausgehenden Wünsche sollten durch einen Erwerb von Anteilen an einem Staatsfond finanziert werden, bei deren Veräußerung keine Kapitalertragssteuern fällig werden. Die Mittel dazu erhalten AN durch den entfallenden RV-Beitrag, Beamte bekommen dann eine entsprechende Zulage.

Einfach, fair und eigenverantwortlich.  8)

FearOfTheDuck

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« Antwort #460 am: 16.04.2024 11:48 »
Wieso "triggert" es dermaßen, wenn sich andere "getriggert" fühlen?
Mich triggert es gar nicht sonderlich. Aber warum sollte man jenen, die sich getriggert fühlen, unwidersprochen das Feld überlassen?

War weniger auf dich gemünzt. Mich wunderte eher VfA-Wests reflexartige Reaktion auf eine gewisse Empörung und sein Hinweis, es stimme etwas mit dem Seelenleben nicht.

@JC83: richtig, es entlarvt sich aber zumeist relativ schnell, so dass es mich i.d.R. gar nicht mehr triggert. Du hast natürlich recht: Meinungsfreiheit ist keine einspurige Autobahn, oftmals eher ein viel befahrener Gehweg. Da ist dann das Ertragen ein wesentlicher Teil des Ganzes, genauso wie es auch die Gegenrede ist.

Aber wie gesagt: Back to the Rente für Beamte.

Organisator

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Antw:Rente für Beamte
« Antwort #461 am: 16.04.2024 11:53 »
Deshalb halte ich auch die "Beamte sind ein Minusgeschäft für die Rentennehmer" für ein Scheinargument - Pensionen kosten uns heute deutlich mehr als und Renten kosten würden.

Ist das so? Eine Rente kostet so ca. 20 % vom Brutto, die Betriebsrente (im öD) ca. 9 %.
Die Beamtenpension kostet (beim Bund) Rückstellungen von ca. 30 % vom Brutto.

Wären also bei annähernd gleichen Leistungen auch annähernd gleiche Kosten.

Ansonsten stellt sich immernoch die Ausgangsfrage - wie wollte man bei gleichen Leistungsansprüchen nur durch einen Systemwechsel Kosten sparen?

Eine Pension von 3000€ kostet 3000€, eine Rente inklusive VbL von 2000€ kostet 2000€. Alles andere ist Augenwischerei und vor allem Schönfärberei. Wenn es doch keinen "echten" Unterschied gibt (wie man häufig in Flyern und ähnlichem lesen kann), dann dürfte es doch kein Problem sein auch das Beamtentum auf GRV und VbL umzustellen. Oder lieber nicht?


Edit: Die Leistungsansprüche sind eben nicht identisch. Die müsste man dann identisch machen unter der Prämisse, dass jeder Angestellte und Beamte bei gleicher Dienstzeit jeweils eine angemessene Rente/Pension bekommt.

Die Leistungsansprüche sind in etwa identisch bei vergleichbaren Erwerbsbiographien im öffentlichen Dienst. Zumindest bis in etwa A12/E12.

Ich sehe nur keinen Sinn in einer Umstellung, zumal die zugrunde liegenden rechtlichen Voraussetzungen sehr unterschiedlich sind. Wenn man das Thema anpackt, sollte es einen Nutzen haben, den ich nicht zu erkennen vermag.

Dann sollte man viel eher grundsätzliche Überlegungen anstellen, ob das Berufsbeamtentum hergebrachter Art noch zweckmäßig ist. Insbesondere die Erosion bei den unteren Besoldungsgruppen (vgl. dazu auch die "amtsangemessene Alimentation"), die über die Jahrzehnte immer höhere Bewertung von den Aufgaben (Referatsleiter im Ministerium war mal A14) und die zunehmende Verringerung hoheitlicher Aufgaben (Lehrer, Post, Telekommunikation) zeigt die Reformbedüftigkeit des Beamtensystems.

BAT

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« Antwort #462 am: 16.04.2024 12:00 »
Nun stellen wir uns mal vor, im Jahre 2090 kommen auf einen Rentner doch wieder acht Beitragszahler. Womöglich sind dann die Renten in der Fläche wieder höher als die Pensionen. Alles möglich.

Wenn man also die aktuellen Probleme aus der Demographie durch die Beamten lösen möchte, ist das schon etwas cherry picking und löst das Grundproblem in keiner Weise.

Rente soll und kann mittelfristig nur eine Art Grundsicherung sein. Und das muss auch so kommuniziert werden.

VFA West

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« Antwort #463 am: 16.04.2024 12:06 »
Wieso "triggert" es dermaßen, wenn sich andere "getriggert" fühlen?
Mich triggert es gar nicht sonderlich. Aber warum sollte man jenen, die sich getriggert fühlen, unwidersprochen das Feld überlassen?

War weniger auf dich gemünzt. Mich wunderte eher VfA-Wests reflexartige Reaktion auf eine gewisse Empörung und sein Hinweis, es stimme etwas mit dem Seelenleben nicht.

@JC83: richtig, es entlarvt sich aber zumeist relativ schnell, so dass es mich i.d.R. gar nicht mehr triggert. Du hast natürlich recht: Meinungsfreiheit ist keine einspurige Autobahn, oftmals eher ein viel befahrener Gehweg. Da ist dann das Ertragen ein wesentlicher Teil des Ganzes, genauso wie es auch die Gegenrede ist.

Aber wie gesagt: Back to the Rente für Beamte.

Was heißt "triggern" ? Mich triggert die Flagge ja eben nicht. Es interessiert mich nur, warum sie andere triggert. Eine Flagge, die für die Rechte einer strukturell unterdrücken Minderheit steht.

Das interessiert mich nur. Und bis jetzt habe ich darauf noch keine Antwort erhalten.

NelsonMuntz

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« Antwort #464 am: 16.04.2024 12:08 »
Rente soll und kann mittelfristig nur eine Art Grundsicherung sein. Und das muss auch so kommuniziert werden.

Wie ich weiter oben ja auch geschrieben habe. Die aktuelle, demographische Entwicklung ist seit bestimmt 30 Jahren absehbar gewesen - Hätte man Mitte der Neunziger mit einer langsamen Umstellung begonnen, gäbe es heute nicht so viele Tränen und auch weniger Neid.