Ich wollte mich auch mal wieder zu Wort melden. Meine Klage läuft aktuell noch und wurde noch nicht ruhend gestellt. Durch meinen Anwalt würde mir allerdings mitgeteilt dass es möglich ist, dass das Gericht mein Verfahren noch ruhend stellen wird.
Was ich für sehr interessant erachte und auch durch meinen Anwalt in meine Klage eingebracht werden wird, ist die Tatsache,dass ich seit einigen Monaten tatsächlich Kinderzuschlag von der Bundesagentur für Arbeit erhalte. Und das als Beamter, Besoldungsgruppe A9/AZ.
Es sind zwar für fünf Kinder "nur" insgesamt 211€ monatlich, jedoch stehen einem hierdurch auch diverse Leistungen für Bildung und Teilhabe, Befreiung vom Kita Beitrag etc. zu.
Offenbar wird bei der Berechnung meiner Alimentation ja somit festgestellt, dass diese allein trotz dem Orts- und Familienzuschlag noch Lücken nach oben offen lässt, welche von Amts wegen gestopft werden müssen.
Ich bin sehr gespannt auf den Ausgang der Verfahren, auch wenn es natürlich noch Jahre dauern wird.
Ich kann jedenfalls persönlich nur jedem Kollegen empfehlen, den Versuch zu wagen und bei zwei oder mehr Kindern ebenfalls zu versuchen, Kinderzuschlag zu bekommen.
Vielen Dank für diesen Hinweis! Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass ein Anspruch auf Kinderzuschlag bestehen könnte. Aber laut grober Berechnung liegt das Defizit meiner Familie so hoch, dass der Kinderzuschlag nicht mehr ausreichen könnte (A7, 4 Kinder) und sogar Wohngeld beantragt werden kann. Meine Frau geht trotz kleiner Kinder 30 Stunden die Woche arbeiten... und ehrlich gesagt: was sie im Gesamtpaket leitet, dazu wäre ich auf Dauer nicht in der Lage.
Ich falle vom Glauben ab. Das ist ein richtiger Schlag in die Magengrube. Ich wollte nie in meinem Leben auf Sozialleistungen angewiesen sein. Vor allem nicht, da ich für meine Familie sorgen können möchte.
Wir sind sehr bescheiden, in den Urlaub fahren wir seit wir Kinder haben gar nicht, Kleidung gibt es fast ausschließlich 2nd-Hand. Dennoch bleibt die Angst vor der nächsten Nebenkostenabrechnung. Ich war oder bin anscheinend echt blind oder zu dumm, um den Ernst zu erfassen. Aber das erklärt, warum es uns trotz aller Entbehrungen sehr schwer fällt, in dem Maße Rücklagen zu bilden, um den Kindern ein gute Kindheit und in Zukunft mal einen soliden Start ins eigene Leben zu ermöglichen.
20.000 Euro fiktives Partner-Einkommen erreichen wir nicht. Das Thema ist bekannt. Aber ich als Verwaltungsbeamter einer kleinen Kommune werde sicher keinen Widerspruch oder Klage gegen meinen Dienstherrn einreichen. Das macht sofort die Runde und käme gar nicht gut an. Und mehr können wir (zeitlich für Arbeit) nicht leisten, es sei denn ich bekomme doch noch die Erlaubnis meines Dienstherrn für einen Nebenjob. Aber da ich öfters an Wochenenden im Dienst sein muss, gibt es da einen Interessenkonflikt.
Ich muss und werde wohl handeln müssen. Wie, weiß ich noch nicht. Ist das frustrierend!
Danke nochmal für den Hinweis, KoQ!