Autor Thema: Runter mit der elendingen Arbeitszeit! Umfrage der KOMBA und DBB  (Read 24994 times)

SusiE

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Ich schwanke ja immer, zwischen mehr Geld und weniger Stunden bei gleichem Gehalt.
Meine Arbeit im JA wird definitiv nicht weniger, im Moment haben wir auch wieder angeordnete Mehrarbeit von 5h pro Woche  :-\ . Die werden wenigstens extra entlohnt.

Das Problem sehe ich bei uns eher in der angeordneten Bürgerfreundlichkeit und Service Orientierung. Unsere Sprechzeiten umfassen 35h/Woche. Da kommt man mit Dokumentation nicht hinterher.
Unsere IT gibt ihr Bestes, dass Anträge und Co online gehen. Ein Terminbuchungssystem wird von älteren Kollegen blockiert. Das sind aber dann auch die, die regelmäßig unwohl sind, wenn es zu stressig wird.

Von daher denke ich Reduzierung AZ nett, aber nur wenn wir die Digitalisierung endlich in den Griff bekommen. Ansonsten wird in einigen Beteichen kaum Entlastung spürbar sein.

KlammeKassen

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Ich schwanke ja immer, zwischen mehr Geld und weniger Stunden bei gleichem Gehalt.
Meine Arbeit im JA wird definitiv nicht weniger, im Moment haben wir auch wieder angeordnete Mehrarbeit von 5h pro Woche  :-\ . Die werden wenigstens extra entlohnt.

Das Problem sehe ich bei uns eher in der angeordneten Bürgerfreundlichkeit und Service Orientierung. Unsere Sprechzeiten umfassen 35h/Woche. Da kommt man mit Dokumentation nicht hinterher.
Unsere IT gibt ihr Bestes, dass Anträge und Co online gehen. Ein Terminbuchungssystem wird von älteren Kollegen blockiert. Das sind aber dann auch die, die regelmäßig unwohl sind, wenn es zu stressig wird.

Von daher denke ich Reduzierung AZ nett, aber nur wenn wir die Digitalisierung endlich in den Griff bekommen. Ansonsten wird in einigen Beteichen kaum Entlastung spürbar sein.

Der Zeitpunkt ist meiner Meinung nach schlecht. In den 2010er Jahren, als wir so gut wie keine Inflation hatten, wäre das so ok gewesen.
Aber jetzt, durch die krasse Inflation (die auch die "große" Steigerung im 03.2024 nicht annähernd komplett kompensiert), wäre ich definitiv für mehr Gehalt Es ist einfach alles so teuer gewesen.
Außerdem wird bei einer auf diese Art ausbleibenden Gehaltserhöhung der Abstand zur Privatwirtschaft noch größer, was es noch schwieriger macht, Personal zu rekrutieren.

MoinMoin

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Der Abstand wird doch nur grösser, wenn die relevanten AGs in der pW mehr Lohnsteigerung ausschütten als bei uns, aber das ist doch eine Binsenweisheit und läßt sich am besten anhand der Rentenpunkt ablesen.

KlammeKassen

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Der Abstand wird doch nur grösser, wenn die relevanten AGs in der pW mehr Lohnsteigerung ausschütten als bei uns, aber das ist doch eine Binsenweisheit und läßt sich am besten anhand der Rentenpunkt ablesen.

Ja natürlich. Aber im Normalfall sollte die Gehaltssteigerung größer ausfallen, wenn nicht gleichzeitig die Arbeitszeit angepackt wird.
Aber gut, bei verdi und VKA basiert auch nicht alles auf Logik - vielleicht gibt es ja trotz Absenkung 8 % plus  ???

FearOfTheDuck

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Bestimmt weil die AG das Ausmaß des Fachkräftemangels erkannt haben. Und weil Verdi die oberen EG plötzlich wahrnimmt, gibt es die 8% sogar für alle.  ;D

Die Laufzeit wird dabei leider nur im Kleingedruckten erwähnt...

KlammeKassen

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 :(
Bestimmt weil die AG das Ausmaß des Fachkräftemangels erkannt haben. Und weil Verdi die oberen EG plötzlich wahrnimmt, gibt es die 8% sogar für alle.  ;D

Die Laufzeit wird dabei leider nur im Kleingedruckten erwähnt...

Selbstverständlich mindestens 8 %, weil die unteren EG dieses Mal verzichten; Laufzeit 6 Monate, weil die Arbeitgeberseite gemerkt hat, dass es keine Bewerbungen mehr gibt.

... ja das wäre so eine Traumversion

SusiE

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Die eventuelle Absenkung der AZ wird in 2 Schritten erfolgen (0,5/0,5) und für die die nicht absenken gibt es dann je 1,5% Laufzeit 24Monate.
Mein Tipp  :-\

Nerostar

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Mal eine ernst gemeinte Frage zu einem Sachverhalt, den ich wirklich nicht gänzlich mit meinen kognitiven Fähigkeiten erfassen kann.

Es ist doch allgemein bekannt, dass der öffentliche Dienst mit einer Personalknappheit, den Fachkräftemangel und damit einhergehenden Schwierigkeiten in den Stellenbesetzungsverfahren zu kämpfen hat.

Ist dieser Umstand im Hinblick auf die Tarifverhandlungen bis heute noch nicht bei der Arbeitgeberseite angekommen? Oder verschließt man wissentlich die Augen davor?
Ich meine klar, der öffentliche Sektor ist zum Sparen verdonnert worden, begründet wird dies ja mit der angespannten Haushaltslage (;D), aber irgendwann muss doch ein gewisses Feeling für den Aufbau und die Gestaltung einer entsprechenden Attraktivität des öffentlichen Dienstes entwickelt worden sein.

NelsonMuntz

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Mal eine ernst gemeinte Frage zu einem Sachverhalt, den ich wirklich nicht gänzlich mit meinen kognitiven Fähigkeiten erfassen kann.

Es ist doch allgemein bekannt, dass der öffentliche Dienst mit einer Personalknappheit, den Fachkräftemangel und damit einhergehenden Schwierigkeiten in den Stellenbesetzungsverfahren zu kämpfen hat.

Ist dieser Umstand im Hinblick auf die Tarifverhandlungen bis heute noch nicht bei der Arbeitgeberseite angekommen? Oder verschließt man wissentlich die Augen davor?
Ich meine klar, der öffentliche Sektor ist zum Sparen verdonnert worden, begründet wird dies ja mit der angespannten Haushaltslage (;D), aber irgendwann muss doch ein gewisses Feeling für den Aufbau und die Gestaltung einer entsprechenden Attraktivität des öffentlichen Dienstes entwickelt worden sein.

Im Bereich <EG9 ist der öD gar nicht so unattraktiv. Darüber hinaus ist es halt auch nicht so wichtig: Bleiben dann halt Dinge liegen. Immer dran denken: der öD muss kein positives Geschäftsergebnis erzielen - in der pW ist das anders ;)

MoinMoin

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Mal eine ernst gemeinte Frage zu einem Sachverhalt, den ich wirklich nicht gänzlich mit meinen kognitiven Fähigkeiten erfassen kann.
Dann scheinst du noch recht jung zu sein.
Zitat
Es ist doch allgemein bekannt, dass der öffentliche Dienst mit einer Personalknappheit, den Fachkräftemangel und damit einhergehenden Schwierigkeiten in den Stellenbesetzungsverfahren zu kämpfen hat.

Ist dieser Umstand im Hinblick auf die Tarifverhandlungen bis heute noch nicht bei der Arbeitgeberseite angekommen? Oder verschließt man wissentlich die Augen davor?
Was hat das denn mit den Tarifverhandlungen zu tun.
Wir wollen doch nicht mit der pW konkurrieren oder denen die Fachkräfte wegnehmen.
Und wenn man Fachkräfte braucht, dann bestellt man diese als externe bezahlt das 3fache und das Problem ist als Sachkosten geklärt und die Personalkosten sind nicht gestiegen.
Und in den untersten hat man dank verdi so hohe Preise für die Angestellten, dass man diese outsourcen muss, da pw billiger.
Es bleibt also nur der Mittelbauch.

Zitat
Ich meine klar, der öffentliche Sektor ist zum Sparen verdonnert worden, begründet wird dies ja mit der angespannten Haushaltslage (;D), aber irgendwann muss doch ein gewisses Feeling für den Aufbau und die Gestaltung einer entsprechenden Attraktivität des öffentlichen Dienstes entwickelt worden sein.
Es ist in der Tat noch nicht bei sooo vielen Entscheidungsträgern angekommen, dass viele Menschen es nicht mehr als das Glück auf Erden ansehen für den Staat zu dienen.
Bei uns habe sie es zkapiert, dass man in VGs den Leuten schon klar machen sollte, dass nicht bei Stufe 3 in der Einstellung schluss sein muss, sondern, dass sie auch mit Stufe 6 eingestellt werden können.

Nerostar

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Zitat
Was hat das denn mit den Tarifverhandlungen zu tun.
Wir wollen doch nicht mit der pW konkurrieren oder denen die Fachkräfte wegnehmen.

Meines Erachtens geht es eher darum, eine gewisse Attraktivität zu schaffen, um der potentiellen Abwanderung von Beschäftigten in die PW entgegenzuwirken.
Kommt es zu Kündigungen der Beschäftigten tritt unweigerlich, und meist nicht nur in unerheblichem Maße, eine Mehrbelastung der anderen Beschäftigten ein, welche ggf. wiederum in Arbeitsunfähigkeiten sowie längeren Ausfällen mündet.

Prinzipiell kann man das ganze schon sehr weit spinnen, ganz unrealistisch erscheint es mir jedoch nicht.

Faunus

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Zitat
Was hat das denn mit den Tarifverhandlungen zu tun.
Wir wollen doch nicht mit der pW konkurrieren oder denen die Fachkräfte wegnehmen.

Meines Erachtens geht es eher darum, eine gewisse Attraktivität zu schaffen, um der potentiellen Abwanderung von Beschäftigten in die PW entgegenzuwirken.


Dafür geht zumindest ein Bundesland bei der Verbeamtung inzw. mit der Gießkanne vor. Diese können - vor allem bei der Versorgung - gut mithalten mit der PW. Vermutlich wird die AZ-Senkung für Angestellte möglicherweise umgesetzt und die "Leistung" von der dann verbeamteten  "Bestenauslese" über die AZ eingefordert..  Es war schon mal jahrelang so, dass Beamte 2 Stunden länger arbeiten mussten als Angestellte.

FollFosten

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Ein Arbeitszeitkorridor von 37-40 Stunden wäre mir persönlich am liebsten.

Arbeitszeit grundsätzlich 37 Stunden bei vollem Lohnausgleich ab 01.01.2025 und jeder der will kann bis auf 40 Stunden aufstocken. Die 550 EUR brutto nehm ich dann gerne und hab dafür weniger Stunden auf der Uhr.

Mir macht meine Arbeit allerdings auch Spaß!


FearOfTheDuck

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Mal eine ernst gemeinte Frage zu einem Sachverhalt, den ich wirklich nicht gänzlich mit meinen kognitiven Fähigkeiten erfassen kann.

Es ist doch allgemein bekannt, dass der öffentliche Dienst mit einer Personalknappheit, den Fachkräftemangel und damit einhergehenden Schwierigkeiten in den Stellenbesetzungsverfahren zu kämpfen hat.

Ist dieser Umstand im Hinblick auf die Tarifverhandlungen bis heute noch nicht bei der Arbeitgeberseite angekommen? Oder verschließt man wissentlich die Augen davor?
Ich meine klar, der öffentliche Sektor ist zum Sparen verdonnert worden, begründet wird dies ja mit der angespannten Haushaltslage (;D), aber irgendwann muss doch ein gewisses Feeling für den Aufbau und die Gestaltung einer entsprechenden Attraktivität des öffentlichen Dienstes entwickelt worden sein.

M.E. liegt hier u.a. folgendes Problem zugrunde: Die Entscheider und Verhandlungsführer entscheiden aus politischem Kalkül und nicht in erster Linie sachbezogen, was der Tatsache geschuldet ist, dass sie im politischen Umfeld agieren. Und dabei scheint sich manches Dogma manifestiert zu haben wie: Personalkosten müssen klein gehalten werden, weil sich das politisch immer gut verkauft. Oder aber: Jedes Loch in der Personaldecke lässt sich doch irgendwie stopfen. Was juckt die Bundesinnenministerin oder der/die OB einer Großstadt, wenn es in ihren unteren Org-Einheiten brennt? Außer es wird daraus wieder ein Politikum, dann ist die Betroffenheit natürlich groß. Komischerweise richtet sich der Bürgerzorn i.d.R. gegen die verbliebenen SB und nicht gegen die Verursacher des Personalmangels, evt. lässt sich selbiger hier einfacher projizieren als gegen das schwer zu fassende Konstrukt der Behörde.

Also ja, man verschließt bewusst die Augen oder liebt eben seine Dogmen mehr. Scheuklappen-Denken würde ich das nennen.

Um die Ausfahrt zum eigentlichen Thema zu nehmen, glaube ich, dass von AG-Seite "nach zäher, harter Verhandlung" insgeheim gerne eine Stundenreduzierung um 2-3 h angenommen wird, schon allein um dem eigenen Lieblings-Dogma Ehre zu erweisen. Eine Verpflichtung, die wegfallenden Arbeitsstunden mit frischem Personal aufzufangen, sehe ich im Kontext der Tarifverhandlungen nicht.

NelsonMuntz

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Um die Ausfahrt zum eigentlichen Thema zu nehmen, glaube ich, dass von AG-Seite "nach zäher, harter Verhandlung" insgeheim gerne eine Stundenreduzierung um 2-3 h angenommen wird, schon allein um dem eigenen Lieblings-Dogma Ehre zu erweisen. Eine Verpflichtung, die wegfallenden Arbeitsstunden mit frischem Personal aufzufangen, sehe ich im Kontext der Tarifverhandlungen nicht.

Ich stimme Deinen Ausführungen weitestgehend zu (dass Entscheidungen irgendwann auch eine politische Dimension erhalten, liegt natürlich in der Natur des öD).

Aber zu obigen Prognose von Dir: Wie wird sich eine flächendeckende AZ-Reduktion auf die Entgelte auswirken?