....eine Arbeitszeitreduzierung wird, wenn sie kommt, stufenweise kommen, so dass über mehrere Jahre strukturelle Defizite in einzelnen Bereichen angepasst werden können,
....das Argument, den öD durch Reduzierung der Arbeitszeit / gleiches Geld attraktiver zu machen, ist nicht von der Hand zu weisen (vor die Wahl gestellt - ich nehme lieber den AG mit 35 h Woche, als den mit 39 h fürs gleiche Geld), würde möglicherweise auch Neueinstellungen zur Kompensation von Arbeitszeitreduzierungen fördern,
Also: Das ist ein Argument, aber mehr eben auch nicht. Das Argument für den öD in meinem speziellen Fall war HomeOffice an 3 Tagen. Mittlerweile bin ich höchstens alle 14 Tage einmal auf der Dienststelle. Ein Vor-Ort-Job mit 35h "kostet" mich deutlich mehr Zeit, als meine 40h HO. HomeOffice ist ein sehr einfacher Weg, Freizeit hinzuzugewinnen, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen, und spart dem AG mit SharedDesk-Lösungen final sogar Geld bei den Liegenschaften.
...mal gaaanz ehrlich: die oft argumentierte "Verdichtung" des Arbeitsvolumens ist in manchen Bereichen des öD vlt. schon längst überfällig ... ob und inwieweit da immer so sehr effizient gearbeitet wird, muss man in einzelnen Bereichen hinterfragen (Stichpunkte: langes Verweilen in der Teeküche, viel privater Austausch mit Kollegen, ineffziente Prozesse mit Rationalisierungspotenzial, private Handynutzung .... u. v. a.)
Mal ganz ehrlich: Das gibt es in jedem größeren Unternehmen - da ist der öD nicht allein
- Richtig ist allerdings auch: Der öD muss keine Gewinne einfahren, deshalb ist diese Ineffizienz von geringerer Dramatik. Nicht zuletzt kann man damit sogar den Gap in der Bezahlung zur pW "begründen".
Ich bin mir auch nicht wirklich sicher, wie viele MA von einer solchen Verdichtung begeistert wären: Ich hab da auch zwei MA mit eher mäßigem Eifer. Aber die beiden haben unheimlich tiefes Spezialwissen und wenn ich das benötige, dann arbeiten die auch mit Engagement. Wenn ich die "verdichte" und dafür mit Freizeit statt Entgelterhöhung um die Ecke komme, dann sind die auch irgendwann weg.
Gegen ein Flexibilisierung der Arbeitszeit spricht ja grundsätzlich auch nichts: Sollen die Entgelterhöhungen gerne individuell in eine AZ-Reduktion fließen, die der AG auch nicht mit dienstlichen Gründen blockieren darf. Finde ich absolut in Ordnung. Aber in dem Zwang sehe ich keinen Sinn.
Abschließend: Es mag ja sehr ungewöhnlich sein, aber Arbeit ist nicht grundsätzlich eine epische Pein: Mir macht die Arbeit Spaß, ich habe Spitzen-Kollegen und einen 1A-Chef. Ich mache das also wirklich gerne - und das sogar ganz ohne Obstkorb!