Autor Thema: Runter mit der elendingen Arbeitszeit! Umfrage der KOMBA und DBB  (Read 36982 times)

thebiba

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Denn selbstverständlich sollte sich das Nutzungsverhalten des kommunale Steuerzahlers, der den Schwimmbadbetrieb finanziert, am Freizeitbedürfnis der Aushilfe im Kassenhäuschen orientieren.

Solche Glanzlichter sollte man im öffentlichen Dienst einfach entlassen. Dann könnte man die Fleißigen auch besser bezahlen und hätte trotzdem noch Geld gespart.
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Man müsste dem Steuerzahler nur näher bringen, dass ein geschlossener Tag ein Tag mit weniger Verlust ist.
Was das entlassen der Kassenhilfe bringen soll erschließt sich mir nicht wirklich.

NelsonMuntz

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Ich möchte die Arbeitszeitsenkung möglichst für ALLE gleichermassen:

- um eine Nivellierung in der Gesellschaft zu erreichen, d. h. ein Mindestmaß an Gleichheit, zumindest eine Basis, die Zeitanteile von Arbeit und Nichtarbeit für alle möglichst gleich zu ziehen (in der jahrzentelangen Praxis der 40 Stunden Woche war dies auch die mehrheitliche Basis, nur wenige Bereiche haben darüberhinaus sehr viel mehr gearbeitet

- daraus entwickeln sich neue (soziale) Perspektiven, z. B. mehr Sinn für Familie, individuelle Identitätsstiftung durch mehr Kreativität (z. B. durch Nutzung der freien Zeit) im Gegensatz zur einseitigen Sinnstiftung aus Erwerbsarbeit

- die Entgeltsteigerungen werden perspektivisch trotzdem kommen, dann auf der Basis der geminderten Arbeitszeit

- die Absenkungen kommen eh stufenweise, um dies auch realistisch umsetzen zu können

- psychosoziale Gesundheit, weniger Druck aus Erwerbsarbeit.

Tut mir Leid, wenn ich mich jetzt relativ direkt ausdrücke, aber das sind neo-sozialistische Phantastereien.

Dann geh diesen Weg doch bitte auch zu Ende: Auskömmliches BGE und nur noch sinnstiftendes Wirken! Strom kommt ja aus der Steckdose und die Regale im LEH sind prall gefüllt. Was spräche also dagegen?

... wenn Du eine "Nivellierung der Gesellschaft" zum Ziel hast, dann setze doch dort an, wo die wirklichen Unterschiede bestehen: Beim Vermögen. Die Erbschaftssteuer in Deutschland ist ein Witz, selbst in den USA oder Schweiz besteuert man diesen leistungslosen Eigentumsübergang stärker.

Die Absenkung der Arbeitszeit wird die Gesamtarbeitsstunden im Lande verringern. Dementsprechend sinkt auch das BIP, sofern diese Absenkung nicht durch Steigerung der Produktivität aufgefangen wird. Tritt dies nicht ein, werden Gewerkschaften selbstverständlich immer wieder mit Sockel- und Festbeträgen um die Ecke kommen. Damit wiederum nivellierst Du die Einkommen und Leistung lohnt nicht mehr. Warum mühsam Maschinenbau studieren, wenn man am Ende nur 10% mehr als ein "Müllmann" verdient?

Ist nicht böse gemeint, aber so funktioniert das nicht.

NelsonMuntz

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Man müsste dem Steuerzahler nur näher bringen, dass ein geschlossener Tag ein Tag mit weniger Verlust ist.
Was das entlassen der Kassenhilfe bringen soll erschließt sich mir nicht wirklich.

Die komplette Schließung des Bades (inklusive Entlassung der Kassenkraft, Badtechniker und der Schwimmmeister) entlastet noch mehr.

... und das gibt: Freizeit, Freizeit, Freizeit! Herrlich ;)

XLS

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Die Herabsetzung der Arbeitszeit für alle gleichermaßen soll auch Disparitäten bzw. Ungleichheiten in der Personalpolitik verhindern, z. B.: "....diese Stelle bekommt nur der Bewerber, der mindestens 39 h Stunden bereit ist zu arbeiten...." somit hätten 37 h Stunden Mitarbeiter womöglich keinen Zugang zu bestimmten Stellen. Deshalb auch keine Wahlmöglichkeiten, sondern Absenkung für alle gleichermassen.   

NelsonMuntz

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Die Herabsetzung der Arbeitszeit für alle gleichermaßen soll auch Disparitäten bzw. Ungleichheiten in der Personalpolitik verhindern, z. B.: "....diese Stelle bekommt nur der Bewerber, der mindestens 39 h Stunden bereit ist zu arbeiten...." somit hätten 37 h Stunden Mitarbeiter womöglich keinen Zugang zu bestimmten Stellen. Deshalb auch keine Wahlmöglichkeiten, sondern Absenkung für alle gleichermassen.

Du möchtest Arbeitnehmer bestrafen, weil Arbeitgeber sich nicht an die Regeln halten wollen?

Spannend!  :o

XLS

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Die Herabsetzung der Arbeitszeit für alle gleichermaßen soll auch Disparitäten bzw. Ungleichheiten in der Personalpolitik verhindern, z. B.: "....diese Stelle bekommt nur der Bewerber, der mindestens 39 h Stunden bereit ist zu arbeiten...." somit hätten 37 h Stunden Mitarbeiter womöglich keinen Zugang zu bestimmten Stellen. Deshalb auch keine Wahlmöglichkeiten, sondern Absenkung für alle gleichermassen.

Du möchtest Arbeitnehmer bestrafen, weil Arbeitgeber sich nicht an die Regeln halten wollen?

Spannend!  :o

Inwieweit ich Arbeitnehmer bestrafe, wenn ich mich dafür ausspreche, fürs gleiche Geld weniger zu arbeiten, erschließt sich für mich nicht.

NelsonMuntz

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Die Herabsetzung der Arbeitszeit für alle gleichermaßen soll auch Disparitäten bzw. Ungleichheiten in der Personalpolitik verhindern, z. B.: "....diese Stelle bekommt nur der Bewerber, der mindestens 39 h Stunden bereit ist zu arbeiten...." somit hätten 37 h Stunden Mitarbeiter womöglich keinen Zugang zu bestimmten Stellen. Deshalb auch keine Wahlmöglichkeiten, sondern Absenkung für alle gleichermassen.

Du möchtest Arbeitnehmer bestrafen, weil Arbeitgeber sich nicht an die Regeln halten wollen?

Spannend!  :o

Inwieweit ich Arbeitnehmer bestrafe, wenn ich mich dafür ausspreche, fürs gleiche Geld weniger zu arbeiten, erschließt sich für mich nicht.


Ja, das merke ich ;)

Ich glaube, ich habe das argumentativ ausreichend beleuchtet: Wenn der Senkungsprozess nicht von einer Produktivitätssteigerung in gleichem Maße flankiert wird, mag das Entgelt nominal in gleicher Höhe erhalten bleiben - die Teuerung (Vorsicht: Systemimmanenter Prozess) erledigt dann aber die Entwertung von allein. Natürlich würde nach Erreichen der Wunscharbeitszeit wieder ein Ausgleich der Teuerung stattfinden können, aber eben von einem niedrigeren Reallohn-Niveau aus.

Würde man jedoch die AZ belassen und es gäbe Steigerungen in der Produktivität, dann könnten die Reallöhne sogar steigen.

Noch mal der Hinweis: Etwa 40% der Menschen im Lande haben keine Rücklagen. Das gilt vor allem auch für die vielen Menschen aus der Ferne, die wir hier künftig in den Arbeitsmarkt integrieren wollen. Diese Menschen brauchen eine Perspektive, sich durch Arbeit etwas aufbauen zu können. Mit Deiner Vision einer "Happy World" nimmst Du ihnen diese Option aber und zementierst überdies die ohnehin schon schwache, soziale Durchlässigkeit der deutschen Gesellschaft.

... und diese Menschen bestrafst Du. Mit weniger Reallohn oder dem Zwang zum Zweitjob.

2strong

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Ich möchte die Arbeitszeitsenkung möglichst für ALLE gleichermassen:

- um eine Nivellierung in der Gesellschaft zu erreichen, d. h. ein Mindestmaß an Gleichheit, zumindest eine Basis, die Zeitanteile von Arbeit und Nichtarbeit für alle möglichst gleich zu ziehen (in der jahrzentelangen Praxis der 40 Stunden Woche war dies auch die mehrheitliche Basis, nur wenige Bereiche haben darüberhinaus sehr viel mehr gearbeitet
Dass es Leute gibt, die nicht nivelliert werden wollen, die nicht mit Dir im Mittelmaß verharren wollen, kannst Du Dir vermutlich ebenso wenig vorstellen, wie den Umstand, dass es ganze Branchen gibt, in denen (auch ganz "normale") Arbeitnehmer 50h und mehr die Woche arbeiten, ohne zu murren.

Faunus

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Ein bestimmtes Arbeitspensum vorgeben und wer schneller ohne Fehler fertig ist, darf in die wohlverdiente Freizeit bei gleichem Geld, wie jemand der Mehrstunden bei gleichem Arbeitspensum ansammelt ;)

Vielleicht gibt es ja dann zumindest einen Ruck durch die Arbeitswelt!


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Was das entlassen der Kassenhilfe bringen soll erschließt sich mir nicht wirklich.
Die Kassenhilfe steht metaphorisch für alle Freizeitfetischisten.

TV-Ler

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Denn selbstverständlich sollte sich das Nutzungsverhalten des kommunale Steuerzahlers, der den Schwimmbadbetrieb finanziert, am Freizeitbedürfnis der Aushilfe im Kassenhäuschen orientieren.

Solche Glanzlichter sollte man im öffentlichen Dienst einfach entlassen. Dann könnte man die Fleißigen auch besser bezahlen und hätte trotzdem noch Geld gespart.


Man müsste dem Steuerzahler nur näher bringen, dass ein geschlossener Tag ein Tag mit weniger Verlust ist.
Was das entlassen der Kassenhilfe bringen soll erschließt sich mir nicht wirklich.
Vermutung: Mit dem entlassenen Glanzlicht ist nicht die Kassenhilfe gemeint, sondern DU, der die Frage aufgeworfen hat, ob ein Schwimmbad unbedingt 7 Tage die Woche geöffnet haben muss... 8)

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Der TV-Ler hat's verstanden. Der darf bleiben  ;)

TV-Ler

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Der TV-Ler hat's verstanden. Der darf bleiben  ;)
Puh... ;)

XLS

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Ich möchte die Arbeitszeitsenkung möglichst für ALLE gleichermassen:

- um eine Nivellierung in der Gesellschaft zu erreichen, d. h. ein Mindestmaß an Gleichheit, zumindest eine Basis, die Zeitanteile von Arbeit und Nichtarbeit für alle möglichst gleich zu ziehen (in der jahrzentelangen Praxis der 40 Stunden Woche war dies auch die mehrheitliche Basis, nur wenige Bereiche haben darüberhinaus sehr viel mehr gearbeitet
Dass es Leute gibt, die nicht nivelliert werden wollen, die nicht mit Dir im Mittelmaß verharren wollen, kannst Du Dir vermutlich ebenso wenig vorstellen, wie den Umstand, dass es ganze Branchen gibt, in denen (auch ganz "normale") Arbeitnehmer 50h und mehr die Woche arbeiten, ohne zu murren.

....Überstunden sind ja auch grenzenlos möglich, es kann jeder machen, was er will. Aber die Regelarbeitszeit muss runter.

...außerdem sehe ich es nicht als "Mittelmaß", sondern schätze es als Luxus, wenn ich fürs gleiche Geld weniger arbeiten muss - es sind eher die Arbeitstiere, die quasi leben um zu arbeiten, die tuen mir leid.

XLS

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Die Herabsetzung der Arbeitszeit für alle gleichermaßen soll auch Disparitäten bzw. Ungleichheiten in der Personalpolitik verhindern, z. B.: "....diese Stelle bekommt nur der Bewerber, der mindestens 39 h Stunden bereit ist zu arbeiten...." somit hätten 37 h Stunden Mitarbeiter womöglich keinen Zugang zu bestimmten Stellen. Deshalb auch keine Wahlmöglichkeiten, sondern Absenkung für alle gleichermassen.

Du möchtest Arbeitnehmer bestrafen, weil Arbeitgeber sich nicht an die Regeln halten wollen?

Spannend!  :o

Inwieweit ich Arbeitnehmer bestrafe, wenn ich mich dafür ausspreche, fürs gleiche Geld weniger zu arbeiten, erschließt sich für mich nicht.


Ja, das merke ich ;)

Ich glaube, ich habe das argumentativ ausreichend beleuchtet: Wenn der Senkungsprozess nicht von einer Produktivitätssteigerung in gleichem Maße flankiert wird, mag das Entgelt nominal in gleicher Höhe erhalten bleiben - die Teuerung (Vorsicht: Systemimmanenter Prozess) erledigt dann aber die Entwertung von allein. Natürlich würde nach Erreichen der Wunscharbeitszeit wieder ein Ausgleich der Teuerung stattfinden können, aber eben von einem niedrigeren Reallohn-Niveau aus.

Würde man jedoch die AZ belassen und es gäbe Steigerungen in der Produktivität, dann könnten die Reallöhne sogar steigen.

Noch mal der Hinweis: Etwa 40% der Menschen im Lande haben keine Rücklagen. Das gilt vor allem auch für die vielen Menschen aus der Ferne, die wir hier künftig in den Arbeitsmarkt integrieren wollen. Diese Menschen brauchen eine Perspektive, sich durch Arbeit etwas aufbauen zu können. Mit Deiner Vision einer "Happy World" nimmst Du ihnen diese Option aber und zementierst überdies die ohnehin schon schwache, soziale Durchlässigkeit der deutschen Gesellschaft.

... und diese Menschen bestrafst Du. Mit weniger Reallohn oder dem Zwang zum Zweitjob.

...jeder hat auch mit geminderter Regelarbeitszeit eine Perspektive - bei gleichem Geld, mit noch mehr Freizeit....