Autor Thema: Runter mit der elendingen Arbeitszeit! Umfrage der KOMBA und DBB  (Read 342121 times)

FearOfTheDuck

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Vermutlich eine Partei, die auf die jüngere Wählerschaft abzielt, gewerkschaftsnah vermutlich eher linkes Spektrum?

NelsonMuntz

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Vermutlich eine Partei, die auf die jüngere Wählerschaft abzielt, gewerkschaftsnah vermutlich eher linkes Spektrum?

SPD und Grüne hat XLS explizit ausgeschlossen.

Ich möchte einfach verstehen,  welche Partei/Ideologie einen Wohlstands-Boost durch weniger geleistete Arbeit verspricht. Das Klagen über die hohe Abgabenlast ist ja weniger eine Beschwerde über den Tarif, als über die Politik der Besteuerung und Abgabengestaltung bei gleichzeitig steigendenden Kosten für Wohnen und Lebensunterhalt.

Ich kann schlicht nicht erkennen,  wie weniger Arbeitsleistung in der Breite dieses Problem lösen könnte.

KlammeKassen

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Dein Gedanke geht aber an einer Stelle nicht auf: Wenn Vollzeit mit 40h gebraucht wird, kann man diesen Druck nur aufbauen, wenn in Masse in Teilzeit gegangen wird. Wenn der TV nun aber zukünftig Vollzeit 35h bringen würde, fiele dieses mögliche Druckmittel weg. Gleichzeitig würden Politik und AGs doch auf keinerlei Arbeitszeitreduzierung eingehen, da 40h gebraucht werden.

Ja und Nein gleichermaßen....

Bei einer tariflichen Absenkung der Vollzeit, werden Entgelterhöhungen eher gering ausfallen. Die Frage nach den 2,5 Prozent Entgeltsteigerung, bei denen netto nichts ankommt, stellt sich dann nicht. Und man darf nicht vergessen, bei einer AZV (ob nun tariflich oder individuell) hat man dann entsprechend mehr freie Zeit .... für sich, Familie, Hobby usw.

Richtig ist, dass in den meisten Bereichen Vollzeit im Umfang von 39 h / 40 h Stunden gebraucht wird, um die nötigen Kapazitäten für die Leistungsfähigkeit vorzuhalten. Deshalb sollte abgabenpolitisch ein Interesse bestehen, dass sich Arbeit  für jeden Einzelnen auch lohnt.

Der Auslöser für meine rigorose Haltung zu diesem Thema war der Übergang von Erfahrungsstufe 5 zur 6. Von ca. 260,00 Brutto Steigerung sind netto 122 Euro bei mir angekommen, also weniger als die Häflte. Das hat mein Vertrauen in die Abgabenpolitik verletzt.

Hast du das nur dort erlebt?
Ich erlebe das sowohl bei Stufenaufstiegen als auch bei jeder Entgelterhöhung. Zudem sehe ich es bei der JSZ und bei der Auszahlung der LOB.
Ich finde das auch wirklich schwierig, dass bei solchen Geschichten nicht einmal 50 % übrig bleiben; und dann kommt andererseits bei Beamten, die so gut wie keine Abgaben haben (und noch diverse Zuschläge bekommen bei verheiratet + Kinder), dass die Alimentation zu gering ist.... die Arbeiten, die verrichtet werden sollen, sind aber dieselben.

Ich denke auch, dass hier dringend etwas passieren muss. Ich bin auch dankbar, dass Lindner zumindest die kalte Progression trotz hartem Widerstand der Bürgergeldparteien SPD+Grüne durchgesetzt hat. Die CDU faselt immer etwas von Sozialabgaben deckeln.... mal sehen, ob das dann wirklich im Programm auftaucht später.
Normalerweise müsste doch die SPD für die "Arbeiter" ein Herz haben, aber die wollen immer noch mehr Steuern und Sozialabgaben (siehe Rentendiskussion)

BAT

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Der Auslöser für meine rigorose Haltung zu diesem Thema war der Übergang von Erfahrungsstufe 5 zur 6. Von ca. 260,00 Brutto Steigerung sind netto 122 Euro bei mir angekommen, also weniger als die Häflte. Das hat mein Vertrauen in die Abgabenpolitik verletzt.

Immerhin für reguläre Arbeit. Ich habe das schon für Nachtschichten gehabt. Es ist einfach unerträglich geworden.

NelsonMuntz

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Das sind doch alles politische Probleme, keine tariflichen.

Die Mär, das überall sonst nur 35h oder weniger gearbeitet wird, wird durch die in Deutschland anliegende, durchschnittliche Wochenarbeitszeit von 40,5h doch widerlegt.

Anders als in der pW wird der öD aber nicht mit breiten, übertariflichen Angeboten winken. Also würde der finanzielle Gap zur Privatwirtschaft einfach steigen.

Das ist einfach nur die Realität.

BAT

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Anders als in der pW wird der öD aber nicht mit breiten, übertariflichen Angeboten winken. Also würde der finanzielle Gap zur Privatwirtschaft einfach steigen.


Ja und? Steht es Beschäftigten und Gewerkschaften nicht frei, so etwas zu fordern? Du bringst nichts Neues ein in die Diskussion, alles bekannte Fakten. Nur akzeptierst du weiterhin keine anderen Forderungen außer Entgelterhöhung. Das nenne ich totalitär und verbohrt.

Sollten nur Entgelterhöhungen gefordert werden dürfen, können wir uns Gewerkschaften oder auch am besten Tarifverhandlungen gleich sparen.

NelsonMuntz

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Anders als in der pW wird der öD aber nicht mit breiten, übertariflichen Angeboten winken. Also würde der finanzielle Gap zur Privatwirtschaft einfach steigen.


Ja und? Steht es Beschäftigten und Gewerkschaften nicht frei, so etwas zu fordern? Du bringst nichts Neues ein in die Diskussion, alles bekannte Fakten. Nur akzeptierst du weiterhin keine anderen Forderungen außer Entgelterhöhung. Das nenne ich totalitär und verbohrt.

Sollten nur Entgelterhöhungen gefordert werden dürfen, können wir uns Gewerkschaften oder auch am besten Tarifverhandlungen gleich sparen.

Nein, lieber BAT, ich akzeptiere Deine Bedürfnisse sehr wohl. Ich kann auch gut mit Lösungen wie bei der GDL leben, bei der MA die Wahl haben, die Arbeitszeit zu verkürzen, oder mehr Entgelt zu erhalten.

Das ist völlig in Ordnung!

Du hast Dich hingegen mehrfach gegen eine solche Wahlmöglichkeit ausgesprochen.

Menschen und ihre Bedürfnisse sind unterschiedlich. Daher sehe ich in der Flexibilisierung einen entscheidenden Schlüssel zur Gewinnung von Attraktivität.

Ich ganz persönlich habe kein Problem mit 40h Arbeit, weil ich eben sehr flexibel und ohne Arbeitsweg wirken kann. Ferner habe ich ein recht hohes Maß an Identifikation mit meiner Tätigkeit und den Leuten um mich herum.

Wenn von 200€ brutto mehr dann nur 100€ übrig bleiben, dann ärgert mich das zwar auch - ich kann die aber trotzdem zur Seite legen und mir/meinen Lieben etwas gönnen. Mit weniger AZ und ohne Erhöhung komme ich nicht in finanzielle Probleme - aber die Arbeit verdichtet sich dann und das betrachte ich als Verschlechterung.

Das heißt doch aber nicht, dass ich für Deine Wünsche kein Verständnis habe.

BAT

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Wieviel kann man falsch verstehen oder verstehen wollen, lieber Nelson.

Genauso wie ich - du hast es ja richtig erwähnt - ein Optionsgedöns ablehne, habe ich mich immer für einen Gegenpol zur Teilzeit, also für Mehrzeit ausgesprochen.

Zudem habe ich dir xmal erzählt, dass meine Bedürfnisse für meine Forderung völlig uninteressant sind. Die AZV habe ich 1994, 1997, 2002, 2008, 2012, 2016, 2022, etc. erwartet als Modernisierung des BAT bzw. TVÖD in Bezug auf andere (Premium) Tarifverträge.

DerTechniker

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Anders als in der pW wird der öD aber nicht mit breiten, übertariflichen Angeboten winken. Also würde der finanzielle Gap zur Privatwirtschaft einfach steigen.


Ja und? Steht es Beschäftigten und Gewerkschaften nicht frei, so etwas zu fordern? Du bringst nichts Neues ein in die Diskussion, alles bekannte Fakten. Nur akzeptierst du weiterhin keine anderen Forderungen außer Entgelterhöhung. Das nenne ich totalitär und verbohrt.

Sollten nur Entgelterhöhungen gefordert werden dürfen, können wir uns Gewerkschaften oder auch am besten Tarifverhandlungen gleich sparen.

Nein, lieber BAT, ich akzeptiere Deine Bedürfnisse sehr wohl. Ich kann auch gut mit Lösungen wie bei der GDL leben, bei der MA die Wahl haben, die Arbeitszeit zu verkürzen, oder mehr Entgelt zu erhalten.

Das ist völlig in Ordnung!

Du hast Dich hingegen mehrfach gegen eine solche Wahlmöglichkeit ausgesprochen.

Menschen und ihre Bedürfnisse sind unterschiedlich. Daher sehe ich in der Flexibilisierung einen entscheidenden Schlüssel zur Gewinnung von Attraktivität.

Ich ganz persönlich habe kein Problem mit 40h Arbeit, weil ich eben sehr flexibel und ohne Arbeitsweg wirken kann. Ferner habe ich ein recht hohes Maß an Identifikation mit meiner Tätigkeit und den Leuten um mich herum.

Wenn von 200€ brutto mehr dann nur 100€ übrig bleiben, dann ärgert mich das zwar auch - ich kann die aber trotzdem zur Seite legen und mir/meinen Lieben etwas gönnen. Mit weniger AZ und ohne Erhöhung komme ich nicht in finanzielle Probleme - aber die Arbeit verdichtet sich dann und das betrachte ich als Verschlechterung.

Das heißt doch aber nicht, dass ich für Deine Wünsche kein Verständnis habe.

Sehe ich genau so. Ich sage es mir auch immer wieder. Ich arbeite zwar weniger, verdiene aber auch nicht mehr und die Erledigung der Arbeit wird dann in kürzerer Zeit gefordert. Am Ende also mehr Stress. Das sollte dann jeder selber entscheiden und so ein Wahlmodell finde ich auch extrem gut, würde die Meisten abholen und mehr oder weniger zufriedenstellen.

Zudem würde eine Arbeitszeitenreduzierung OHNE Entgeltsteigerung fatal sein. 2 Jahre keine Steigerung ?

BAT

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Sehe ich genau so. Ich sage es mir auch immer wieder. Ich arbeite zwar weniger, verdiene aber auch nicht mehr und die Erledigung der Arbeit wird dann in kürzerer Zeit gefordert. Am Ende also mehr Stress. Das sollte dann jeder selber entscheiden und so ein Wahlmodell finde ich auch extrem gut, würde die Meisten abholen und mehr oder weniger zufriedenstellen.


Das wäre dann aber maximal Anrecht auf 39 Stunden, meine Forderung würde auf einen Anspruch bis 48 Stunden hochgehen. Warum immer so wenig fordern?

XLS

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Sachsen wählt blau ....

Bist Du Sachse? Oder wärst Du gerne Sachse?

... noch mal die Frage: "Runter mit der elendigen Arbeitszeit" matcht konkret mit welcher Partei? Ich bräuchte hier echt eine ganz konkrete Wahlempfehlung von Dir.

Mit isoliertem Blick auf die Abgabenlast wäre m E eine Mischung aus AFD, CDU und FDP denkbar, weil
- Erwerbsarbeitszentrierte Ideogie
- Arbeit soll sich lohnen
- Nichtarbeit hat wenig bis keinen Stellenwert
- der Ausweg Teilzeit ist dann wahrscheinlich nicht mehr notwendig, wenn sich Vollzeit auch noch mit Bruttoverdiensten über 60.000 Euro lohnt (z. B. durch Steuersenkung, Deckelung der Abgaben oder lt. AFD Abschaffung der AV)

Man muss das Ganze natürlich mit Vorsicht betrachten, denn die Interessenlagen der Bürger sind breit gefächert. Niemand wählt eine Partei nur mit isoliertem Blick auf die Brutto - Netto - Abgabenlast.
« Last Edit: 08.08.2024 12:37 von XLS »

BAT

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Mit Verlaub, es herrscht seit gefühlten 100 Jahren Konsens bei SPD, CDU, GRÜNE, FDP, Linke, AFD, etc., dass "die Mitte" zu stark belastet ist.

Hast du ernsthaft Hoffnungen, dass dies mal irgendwann entscheidend umgesetzt wird? Ich nicht.

Jedoch würde ich auch wegen des Aspekts Arbeit nicht eine politische Entscheidung treffen.

JahrhundertwerkTVÖD

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Es herrscht auch Konsens dass der Bürokratiewahnsinn unterbunden werden muss.
Wird aber von Jahr zu Jahr und unabhängig der Parteien immer schlimmer

BAT

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Sind denn die Förderrichtlinien für Wärmepumpen in ETW bereits raus?  ;)

Organisator

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Genau. Wer immer nach dem Staat schreit sorgt auch für mehr Regelungen.