Ich hab jetzt erstmal Stufe 2, dazu die Tariferhöhung. Das ist für den Berufseinstieg absolut okay.
(Und ja, mag sein, dass ich gehobene Vorstellungen hab. Das Leben ist aber auch verdammt teuer geworden, und die Preise für Wohnraum hier in meiner Stadt sind trotzdem teilweise auf Großstadtniveau. )
Sie haben gerade erstmal angefangen richtig zu Arbeiten.
Was vorher war kann man nur mutmaßen. Aber was erwartet man denn heute, wenn man an die Arbeit geht? Direkt 5k Netto? man muss sich das auch erstmal verdienen, Erfahrung sammeln und ja, jeder sollte wissen, dass man im öD etwas weniger verdient als in der Privatwirtschaft. Es gibt aber auch Berufe die im öD deutlich besser bezahlt werden.
Personen die eine Ausbildung machen haben oft am Ende gerade mal 1,500-2000 Netto je nach Berufsklasse und bleiben sehr lange in diesem Gehaltsbereich. Sie sind hingegen kommen in 2 Jahren schon in Stufe 3
Wenn man eine Zulage fordert, dann muss diese auch berechtigt sein und vernünftig begründet werden (neue weitere Aufgaben, nicht Fleiß).
Man sollte sich für das Amt als unverzichtbar darstellen und andeuteten woanders hinzugehen. Das funktioniert aber erst nach ein paar Jahren Dienstzeit.
Was richtig gewesen wäre, wäre eine Frage nach einer neuen Erfahrungsstufe, bei viel Fleiß (nachweisbar) und nicht einer Zulage. (Stufenlaufzeitverkürzung bei erheblich über dem Durchschnitt Arbeitsleistung)
Da stellt sich die Frage, für was? Die Fachkraftzulage dient in erster Linie für Arbeitsgruppen (so nenne ich das mal) die schwer für den öD zu bekommen sind - Masterabsolventen im IT-Bereich oder andere besondere Spezialisten mit massig Beruferfahrung.
Ich bin Sachgebietsleiter mit einer EG12, ich habe viel Verantwortung, muss viele Gespräche führen und was sonst so anfällt. Das hat nichts mit Mehrarbeit zu tun, das ist meine ausgeschriebene Stelle.
Sie sollten sich vielleicht mal genauer ins Gehalts- und Hierarchiegefüge des öD einlesen.
Oft sind eigentlich EG13-14 stellvertretende Amtsleiter oder Sachgebietsleiter von größeren Teams und EG15 Amtsleiter. Nur diese fangen nicht direkt bei Stufe 1 oder so an, sondern meist mit 4-5. Diese Gruppen Delegieren und Steuern und werden für Ihre Verantwortung bezahlt.
Natürlich gibt es den einen oder anderen der eine Zulage erhält, der wird dann aber ein Dr. oder eben besonders Qualifizierter auf dieser besagten Stelle sein oder eben noch mehr Aufgaben wahrnehmen als vorher geplant war.
Aber eine Fachkraftzulage nach einem Jahr anzudeuten und nur mit der Begründung -Fleiß- ist schon etwas frech und es milde auszudrücken. Sonst würde man eher versuchen einer Höhergruppierung auf EG14 zu bekommen aber selbst dafür benötigt man weitere, dafür qualifizierte, Aufgaben - nicht Mehrarbeit.
In einem Architektenbüro (Stadtplanung/Entwicklung) würden Sie erstmal am Anfang auch nicht viel mehr verdienen, da Sie null bis gar keine Erfahrung aufweisen können und da wird viel mehr gearbeitet.
Sie hätten dann eher eine EG14 bei Einstellung aushandeln sollen oder eine EG12 + Zulage, weil die EG12 eine höhere Jahressonderzahlung aufweist. die EG12 und EG13 tun sich mtl. fast nichts - vor allem bie Stufe 5 und 6.
Ich weiß aber auch nicht direkt was Sie als Sachbearbeiter genau machen.
Die Fachkräftezulage kann gewährt werden, wenn dies zur Deckung des Personalbedarfs (bei neu eingestellten Beschäftigten) oder zur Bindung bereits vorhandener Fachkräfte bei Abwanderungsbestrebungen "im begründeten Einzelfall" (so die Formulierung in der Fachkräfte-RL) erforderlich ist. Der Begriff der "Fachkräfte" erfasst die Beschäftigten der Entgeltgruppen 9a bis 15 mit einschlägiger Fachhochschul- oder Hochschulbildung, insbesondere im IT-Bereich sowie bei Ingenieuren, bzw. Beschäftigten mit gleichwertigen Kenntnissen.